Beiträge von Trantor

    Klar, kann ein Weg sein. Aber nach abgeschlossener Ausbildung und Verdienst von 984 Eur (Maler und Lackierer, Sachsen) oder 990 Eur (Zahntechniker, Thüringen) noch abends im Gymnasium das Abi nachholen kann auch nur jemand prima finden, der selbst 3000 netto verdient.

    Ich weiß ja nicht, wie das bei euch ist, aber hier arbeiten über 50% der "normalen" Schüler ab Klasse 9 sowieso für viel weniger Geld. Ganz abgesehen davon sind knapp 1000€ nach der Ausbildung wesentlich mehr als Grundsicherung nach den abgebrochenen Abi.


    du sprichst mir aus der seele

    da frage ich wirklich wieviele der lehrer hier selber kinder haben die die schule nach der 10. klasse verlassen haben, um erstmal eine ausbildung zu machen.
    ich kenne kaum welche.. gut meine kinder sind jetzt noch klein, aber die kinder meiner kollegen (auch an der gesamtschule wo ich vorher war) haben meist abi gemacht bzw. sollten abi machen... und nicht an einer gesamtschule.sondern an einem gymnasium...
    ist doch immer das selbe.. wasser predigen und wein trinken...
    wenn man selbst betroffen ist sieht man vieles anders... auch wenn man fremde eltern anders "berät"

    Im Gegenteil, es ist der Snobbismus vieler Lehrer, der dafür sorgt. dass ihre Kinder nur Abitur machen dürfen, alles andere wäre ja eine Schande :P Außerdem ist die behütete Lehrerfamilie ja eben nicht die Regel, vor allem nicht in der Großstadt.
    Naja, diese Einstellung wird natürlich langfristig wirklich zum "Abi für alle" mit entsprechendem Niveau führen. Was das dann noch für einen Wert hat, kann man sich ja überlegen. Dann ist es zumindest auch egal!

    PS: Meine Pflegetochter, die gegen meinen Rat unbedingt auf das Gymnasium wollte, hat es nach 1 Jahr abgebrochen, dann hat sie gearbeitet und ist jetzt glücklich am Abendgymnasium!

    2. PS: Ich habe eine halbe Klasse Höhere Handelsschule mit Schülern, die an der FOS, dem BG oder der Gymnasialen Oberstufe gescheitert sind, und jetzt in dieser vollkommen sinnlosen Schulform auf einen Ausbildungsplatz warten (die andere Hälfte hatte einen Platz für die FOS, waren aber zu doof, sich einen Praktikumsplatz bis zur Einschulung zu besorgen).

    3. PS: Ich bekomme ständig mit, dass ehemalige Schüler, die sich entgegen unserer Beratung an den o.g. Schulformen angemeldet haben, dort scheitern, selbst diejenigen, denen wir es zutrauen, schaffen es nur zu 50%.

    Das ist leider die allgemeine Meinung heutzutage. Man sollte aber mal bedenken, dass einem auch nach einer Ausbildung alle Wege offen stehen, und dass man durch ein schlechtes Abi oder durch ein Durchfallen (oft noch mit wiederholten Jahren) viel Lebenszeit verliert. Wenn ein schlechter Abiturient mit 20 oder 21 Jahren dann doch eine Ausbildung im Einzelhandel beginnt, dann ist er 4 bis 5 Jahre hinter seinen Kollegen zurück, mit entsprechenden Folgen für Aufstiegschancen, Gehalt und Rente.

    Oft ist es einfach besser, erst einmal eine Ausbildung zu machen und zu arbeiten und danach dann die verkürzte Fachoberschule oder das Abendgymnasium zu besuchen, wenn man denn will, als Schule, Schule, und nochmals Schule, ohne hinterher beruflich nur einen Tick besser dazustehen.

    und natürlich ist es auch deutlich leichter, wenn eltern die kinder zu hause unterstützen können bzw. unterstützung organsieren können.
    wenn es den eltern egal ist was aus den kindern wird .. dann wird es wohl immer schwer..

    Gerade diesen Schülern wird aber leider auch immer wieder vermittelt, nur so lange wie irgend möglich die Schule zu besuchen. Das Ergebnis ist dann oft ein Misslingen oder ein dermaßen schlechter Abschluss, dass sie dann doch in einem Ausbildungsberuf landen, für den auch der Haupt- oder Realschulabschluss gereicht hätte.

    Leider ist es gesellschaftlich inzwischen eben wesentlich höher angesehen, ein schlechter Abiturient als ein guter Auszubildender zu sein.

    ich will ehrlich sein.. hauptschule wäre für uns keine alternative für unserer kinder.
    hier in nrw ist die hauptschule die absolut resterampe.. außer die konfessionellen hauptschulen. die erfreuen sich auch bei uns noch steigender beliebtheit, zumindestens in n größeren städten..
    nicht ohne grund schaft rot/grün die hauptschulen in nrw komplett ab... da will ja eh keiner hin.. kaum noch anmeldungen.. dafür kommen dann die sekundarschulen.. ole..

    ich mag mich ja weit aus dem fenster lehnen, aber ich denke, dass jeder mit einem durchschnittlichen intellekt und einem gewissen maß an fleiß das abi schaffen kann,,
    dem einen mag es leichter fallen dem anderen schwerer.

    Und weil meinen lieben kleinen das auch immer fleißig erzählt wird, wollen sie trotz mangelnder Eignung alle auf die FOS oder das Oberstufengymnasium, statt sich für eine Berufsausbildung zu bewerben :autsch:

    Hihi, als aktueller Praktikant und angehender LAA trage ich aus der anderen Perspektive mal etwas bei:
    Die (älteren) Lehrer/innen, die nicht verstehen (wollen), dass das Praktikum (auch) dazu gedacht ist, Neues und sich selbst auszuprobieren und erste (fach-)didaktische Erfahrungen zu sammeln, sondern einen dazu zwingen wollen, eine Stunde genau und ausschließlich so zu halten, wie sie es selbst machen würden.


    Das ist zumindest eine gute Vorbereitung für's Referendariat, die meisten Ausbilder, die ich erlebt habe, sind ja genauso! :P

    Für Hessen hättest du mit der Fächerkombi eher Chancen an beruflichen Schulen. Ich kenne das auch nicht, dass Kollegen mit diesen Fächern gering geschätz werden, es ist doch eher so, dass ich bei uns zum beispiel die Wand mit Handelslehrern zutapezieren kann, aber mir immer welche für allgemeinbildende Fächer fehlen (insbesondere welche, die sich nur schlecht oder gar nicht mit WiPäd kombinieren lassen).

    Trantor:
    Das mit der Altersgrenze ist klar. Der entscheidene Absatz ist wohl:

    Unzulässig sind auch längere (als zur Beurteilung der Bewährung des Bewerbers nötige) Mindestwartezeiten, die der Bewerber im Beamtenverhältnis oder in seinem bisherigen Amt verbracht haben muss; auch diese zielen darauf, ältere Bewerber den jüngeren ohne Rücksicht darauf vorzuziehen, wer der Bessere ist."

    bzw.:

    Auch Mindestwartezeiten, die über die Dauer der Beurteilung der Bewährung des Bewerbers hinausgehen, sind unzulässig. Beamtinnen und Beamte haben damit, soweit ihre Bewährung festgestellt werden kann, einen Anspruch auf Einbeziehung in das Auswahlverfahren. Dieser Anspruch kann gerichtlich durchgesetzt werden.

    Der erste ist ja sehr schwammig, ich kann sehr gut nachvollziehen, dass für eine Beförderung in eine Leitungsfunktion durchaus eine vierjährige Beurteilungszeit angemessen ist (mehr wäre besser). Müsste man eben mal vor einem Verwaltungsgericht durchklagen.

    fabian1983: Ich denke, das ist hier nicht relevant, weil es ja keine ALTERSgrenze ist, sondern eine DIENSTZEITgrenze. Theoretisch kann ja ein Überflieger mit 17 Abi machen, mit 21 dann ins Referendariat und mit 25 dann ins Lehramt. Diese Person könnte ja schon mit Ende 20 in der Schulleitung sein (ob das so natürlich sinnvoll ist, wage ich zu bezweifeln).


    9. ist sehr typisch, 10. hast Du Dir nach kurzem Blick in die Klischeekiste ausgedacht... ODER?!

    Nein, er war allerdings nicht so lange bei uns. Als er das allerdings bei mir im Unterricht gemacht hat, befand ich mich in einem fortgeschrittenen Zustand des Fremdschämens :P Es war übrigens kein junger SozPäd, sondern mal locker 10 Jahre älter als ich.

    Oha, da kann ich auch beitragen ;) (allerdings aus mehreren Schulen)

    1. Der Kollege, der nach 4 Stunden in einer EIBE-Klasse in Fötusstellung vor der Heizung im Lehrerzimmer liegt

    2. Der Kollege, der grundsätzlich um 8 Uhr (Unterrichtsbeginn 7.55 Uhr) erst mal die Toilette besucht, aber jede Verspätung eines Schülers mit einer 6 für die Stunde ahndet

    3. Die Schulsekratärin, die vor Angst in das Büro des Schulleiter flüchtet, weil eine Schülerin in Burka das Sekretariat betritt

    4. Der Schulleiter, der gerne mal das Monatsgespräch mit dem Personalrat verlässt, und dann vergisst, wiederzukommen

    5. Die Kollegin, die grundsätzlich NACH allen Abstimmungen in Konferenzen nachfragt, über was denn jetzt abgestimmt wurde

    6. Der Abteilungsleiter, der keinen einzigen Anzug besitzt und selbst ins Ministerium in Jeans und mit jeder Menge Biker-Ringen fährt ... OK, das bin ich selbst ;)

    7. Der Kollege, der in allen Freistunden ein Nickerchen im Erste-Hilfe-Raum macht

    8. Der ehemalige Abteilungsleiter, der in seinem Büro hauptsächlich sein privates Reisebüro betrieb

    9. Der stellvertretende Schulleiter, der auch mal 45 Minuten an der richtigen Schriftgröße eines vollkommen sinnlosen Aushanges tüftelt, und dann immer über seine Überlastung klagt

    10. Der Sozialarbeiter, der allen Schülern ein High-5 abnötigt

    11. Der ehemalige Kollege, der als passionierter Jäger nicht verstehen konnte, dass er sein jagdgewehr nicht mit ins Lehrerzimmer bringen durfte


    Mir fällt bestimmt noch mehr ein ...

Werbung