Beiträge von Trantor

    Ich habe, als ich Shakespeares Macbeth in der Oberstufe zum ersten Mal unterrichtete, eher etwas scherzhaft zu den Schülern gemeint: "Da müsst ihr halt jetzt durch." (bei uns schreibt der Lehrplan ein Shakespearewerk vor).
    Es gab einige SuS, die hinterher meinten, sie fänden es schade, dass wir jetzt wieder anderen Stoff behandeln würden ... und im Abitur (mdl. Gruppenprüfung) gab es als ein Thema, ob denn diese Klassiker noch an der Schule gelesen werden sollten - mit sehr überraschenden (weil deutlich bejahenden) Schüleransichten.

    Ich mache im BzB und in der Berufsfachschule immer vereinfachte Versionen von Shakespeare, und das kam bisher immer gut an.

    Wobei es bislang natürlich keinerlei Verpflichtung gibt, ans Telefon zu gehen oder ein solches auch nur zu besitzen. Gehört natürlich eine gewisse Chuzpe dazu ("Ach ja, ich habe es dann mittags gesehen, dass Sie angerufen hatten, aber wissen Sie, ... alte Eltern...großer Garten...wahnsinnig viel zu tun...fast jeden Samstag vormittag dort...").

    Der hätte auch so nicht unbedingt so kruzfristig kommen müssen, aber er war eben eine treue Seele (a.k.a. leicht auszunutzen) und sehr mit der Schulform am Samstag verwachsen

    Die Lehrerzuweisung meinst du? Wir haben die Lehrerzuweisung vom letzten Jahr und geben die Kursgröße entspechend an (bei Gemotze von oben behaupten wir, unsere Räume nehmen maximal 24 auf). Was zum Teil auch stimmt. ;) Mehr Schüler als wir Lehrer zugewiesen kriegen nehmen wir nicht.

    Wenn einer dauererkrankt, so wie letztes Halbjahr, als ich plötzlich statt meines 21er LKs einen 32er LK hatte, weil ich die Hälfte eines Kurses mit ins Abi nehmen musste, ist halt Hölle. Zum Ausgleich haben ich und die andere beherbergende Kollegin diesmal die kleisten LK bekommen (19! Yes!)

    Das heißt, Ihr seid da vollkommen auf des Good-Will des HKM bzw. des Schulamts und die Verhandlungsfähigkeiten der Schulleitung angewiesen? Da haben wir es ja wirklich einfacher (wenn auch nicht unbedingt pädagogisch logischer): z.B. BzB 8 - 15 Schüler = 1 Klasse, ab 16 Schüler 2 Klassen usw.

    Je nach Schulleitung gibt es manchmal ein anderes Problem, wenn man so nah an der Schule wohnt. Für manche Schulleitungen ist man dann nämlich besonders gut greifbar für kurzfristige Vertretungen usw. Wir hatten z.B. an meiner alten Schule einen Kollegen, der auch nur 300m von der Schule entfernt gewohnt hat, der wurde dann sehr oft samstagmorgens angerufen, ob er nicht mal schnell für einen erkrankten Kollegen ...

    Die Beamtenbesoldung ist kein Geheimnis:
    http://oeffentlicher-dienst.info/beamte/

    In der letzten Stufe beträgt der Unterschied zwischen A14 und A15 im brutto grob 10 %, vorher weniger, auch netto ist der Unterschied geringer. Alle anderen Abweichungen sind auf Kinderzuschläge und ähnliches zurückzuführen, die mit der Besoldungsstufe nichts zu tun haben. Der Arbeitszuwachs ist bei den meisten A15 Stellen nach meinem subjektiven Empfinden größer als 10 %.

    Ich kann das so bestätigen, wobei ich für mich freiwillig beschlossen habe, dass ich gar keinen Gehaltszuwachs habe, indem ich auf 88% reduziert habe, um mehr Zeit für meine Abteilungsleitung zu haben. Vom gewerkschaftlichen Standpunkt sicherlich dumm von mir, aber ich möchte den Job noch ein paar Jahre bei voller Gesundheit machen.

    Wie wäre es denn wenn ein neuer Lehrer auf eine völlig undisziplinierte Klasse stößt?
    Dann wären also die Faktoren, dass die Klasse sich partout bei keinem Lehrer benehmen kann, irrelevant? Dann liegt es nicht an der Klasse, sondern lediglich an der falsch gewählten Methode?
    Wohl kaum.

    Doch! In meinen Schulformen ist die anfangs undisziplinierte Klasse beispielsweise ja der Normalfall. Und da muss auch der Junglehrer eben lernen, dass hier einige Methoden eben geeigneter sind als andere. Da habe ich am Anfang ja auch viel Lehrgeld bezahlt. Was nicht sein kann ist, dass man sich für eine Methode entscheidet, ohne die Gruppe zu berücksichtigen.


    Nein, eine vollkommen legale bzw. notwendige Variante, weil man eben den Kollegen unter bestimmten Voraussetzungen die Rückkehr gestatten muss.

    Legal: ja
    Notwendig: Kommt auf den Einzelfall an, aber einem Akademiker sollte man zutrauen, dass er mal zwei Jahre im voraus planen kann, wann man wieder aus der Elternzeit kommen will.
    Sozial: Nein, denn die Vertretungskräfte können dann eben zwangsläufig gar nichts mehr planen.

    Deine Aussage impliziert, dass es zwangsläufig daran liegt, dass er falsche Methoden wählt und die Klasse deshalb so laut ist.

    Genau so ist es doch auch! Die Methode ist immer nur Mittel zum Zweck, und wenn ich mit einer Methode den Zweck (also das Lernziel) nicht erreiche, dann ist sie falsch gewählt! Und wer sich mit mit der Methodenwahl nicht auf die Schülergruppe einstellen kann, der mach als Lehrer eben etwas falsch.

    Ich versuche gerade, einen Vorschlag für ein Konzept zu entwickeln, wie wir in der Zweijährigen Berufsfachschule (für Nicht-Hessen: führt zum Mittleren Bildungsabschluss) demnächst Wahlpflichtunterricht anbieten können. Dieser steht zwar in der Stundentafel, wir haben aber diese Stunden immer nur den Fächern ohne Wahlmöglichkeit zugeschlagen, was ich persönlich als eher unbefriedigend empfinde. Bei einer Internetrecherche zu diesem Thema habe ich allerdings bemerkt, dass es zwar Wahlpflichtkonzepte von Sek-I-Schulen und Gymnasien gibt, aber wohl fast nichts in beruflichen Schulen (oder zumindest nichts, das man auf den Schulhomepages finden würde). Daher mal eine Frage an die Koleginnen die in Berufsfachschulen und artverwandten Schulformen eingesetzt sind: Wie handhabt Ihr den Wahlpflichtunterricht?

    Also bei uns lief das bei den SPS so ab, dass man gefühlte 30 Stunden hinten in der Klasse sass und zugekuckt hat oder bestenfalls den Schülern bei Partnerarbeit/Stillarbeit/Gruppenarbeit geholfen hat und 1 Stunde eigenen Unterricht halten durfte. Teilweise hatte der Lehrer dann aber ganz klare Vorstellungen was man in dieser 1 Stunde behandeln sollte und hat sogar noch die Materialen dafür mitgebracht. Mit wirklichem Unterrichten hatte das für mich wenig zu tun.

    Ist das wirklich immer noch so? Bei mir lief das damals auch so, ist aber schon 18 Jahre her. Zum Glück hatte ich damals schon ausreichend Unterrichtserfahrung.

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