Beiträge von DeadPoet

    Das kam alles mit der Digitalisierung. In meiner Bayernzeit war ich 2 Jahre mobile Reserve, da hat mir nie jemand gesagt, was ich mit den Klassen machen soll/kann. Ich fand das eigentlich viel besser. Bin da voll bei Susannea.

    Neulich hat mich eine Kollegin für 1 Stunde vertreten und aus Versehen was ins falsche Heft schreiben lassen. Sie hat sich hundertmal entschuldigt. Niemand kann die Stunden sowieso genauso umsetzen wie man sich das vorstellt. Jeder ist anders.

    Ich interpretiere das jetzt mal so, dass das Argument ist, dass man ja digital die Materialien an die Schule schicken kann ...

    - Hast Du ein Dienstgerät? Nein? Dann kannst Du auch schlecht gezwungen werden, von daheim digital was zu schicken, denn Dein Privatrechner geht Deinen Chef nichts an.

    - Falls ja: Zahlt die Schule Deine Internetanbindung? Falls nein ... dann hätte ich ganz schnell offiziell keine mehr.

    Das mag kleinlich sein, aber wenn die Chefs beginnen, arbeitsrechtliche Bestimmungen zu ignorieren, werd ich kleinlich.

    Das macht einen nicht gerade zur Lieblingskollegin, weil das dann die anderen machen müssen.

    Find ich falsch gedacht. Wenn es normal wäre, nicht zu liefern, hätten alle in dem Moment etwas davon, wenn sie krank sind. Wenn ich krank bin, kann ich / will ich nicht liefern (müssen) ... dann erwarte ich selbstverständlich auch von anderen nicht, dass sie liefern, wenn sie krank sind.

    Es ist ja wunderbar, wenn es bei euch allen so ist, dass ihr alles stehen und liegen lassen könnt. Ich würde das auch gerne. Bei den 3 mir gut bekannten Grundschulen wird es nachgefragt, ob und wem man das Material schickt. Da traut sich keine, nichts zu liefern.

    Finde es nicht nett, einen neuen Teilnehmer, der das noch nicht kennt, hier gleich so zu überfallen. Bei uns A12ern sind viele Dinge möglich.

    Ok, ja ... der Ton gegenüber Neuen ist manchmal etwas (zu) rauh. Aber wenn ich krank bin kann ich NATÜRLICH alles stehen und liegen lassen. Meine erste Pflicht ist, wieder gesund zu werden und ich habe alles zu unterlassen, was dieses Ziel gefährdet. Darüber hinaus bedeutet eine Krankmeldung "arbeitsunfähig".

    Nein, man MUSS keine Tagesplanung / Material schicken ... wo käme man da hin? Wenn man will und es einem gut genug geht, KANN man. Ich wüsste nicht, wie mein Chef mich zum Schicken von Material zwingen könnte. Wenn sich "keine traut, nichts zu liefern" ... ist das eher ein Problem des Individuums, nicht der Rechtslage.

    Habt ihr in Bayern auch die Zweit- und Drittkorrektur an völlig fremden und unbekannten Schulen (ich sehe nur Schulnummern, die jedes Jahr wechseln)? German unterrichtet wie ich in Baden-Württemberg.

    Falls nicht, wundert mich dies nicht. 2020 und 2021 hatten wir dank Covid-19 die Zweitkorrektur auch schulintern und auch in Deutsch etc. kaum Abweichungen, obwohl der Zweitkorrektor auch die Note des Ersten nicht kannte und auch sonst keine Absprachen gab. Schulintern korrigieren wir wohl alle ähnlich.

    Ja, Zweitkorrekur findet an der Schule statt. Das hat sicher einen Einfluss. Ich schau mir allerdings die Bepunktung des Erstkorrektors nicht an, steht auch noch keine Note oder so drauf. Ich war immer wieder, wenn ich neu an eine Schule kam, überrascht, wie wenig Abweichungen es zwischen mir (dem "Neuen") und den alteingesessenen Lehrkräften gab.

    Ich steh sogar im Telefonbuch. Allerdings läuft bei mir eigentlich immer der Anrufbeantworter und ich entscheide dann, wann und wie ich mit dem Anrufenden in Kontakt trete.

    Ich bin in über 20 Jahre zweimal von Eltern / Schülern angerufen worden.

    Viel mehr ärgere ich mich über ein Mitglied der SL, das letztes Schuljahr in recht kurzem Abstand mehrfach am SONNTAG bei mir angerufen hat bzgl. Angelegenheiten, die wirklich bis Montag Zeit hatten. Aber auch da war ja erstmal der AB dran. Und ... nach zwei deutlichen Hinweisen, scheint es angekommen zu sein, dass auch Lehrer mal Wochenende haben.

    Ich würde das so sehen: Es wird erwartet, dass ich eine bestimmte Menge an Arbeit erledige. Wie ich mir das einteile, ist zum Teil meine Sache. Niemand kann erwarten, dass ich am Sonntag arbeite, aber wenn ich es tue, weil ich dafür am Samstag nix tun muss und mir das gerade besser passt, kann auch niemand was dagegen haben (solange ich nicht erwarte, dass die anderen auch am Sonntag arbeiten). Meiner Ansicht nach müssen wir in erster Linie darauf achten, wie viel wir arbeiten ... wann wir das tun, soll sich jeder so legen, wie es günstig ist.

    Wir haben mit der SL vereinbart, dass Mails nach einer bestimmten Uhrzeit wochentags und am Wochenende nicht mehr gelesen (und damit auch nicht beantwortet) werden müssen (es gab Kolleginnen und Kollegen, die auch spät in der Nacht noch Nachrichten verschickten und eine Antwort - oder eine Erledigung eines "Auftrags" bis zum nächsten Tag erwarteten - das war NICHT die SL, das waren ganz "normale" Kolleginnen und Kollegen).

    Wir haben damals die Termine unserer Lehrproben nicth so lange im Voraus erfahren. Also mehr als 3 Wochen vorher hab ich damals sicher nicht angefangen - musste ja schauen, wie der Unterricht in der Klasse vor der Lehrprobe läuft und die Stunde auch darauf einstellen.

    Das Schreiben hat mich noch nicht erreicht. Ist das ein KMS? Kontaktbrief? Hat das verbindlichen Charakter? Und überhaupt: Was ist das für ein Referent für Geschichte? Was passiert, wenn du das nicht so machst? Wirst du dann nach Oberfranken strafversetzt ("gombedenzoriendierd waren mir doch eh scho immer"). Schriftlicher Leistungsnachweis muss doch laut GSO auch gar keine Stegreifaufgabe sein. Du könntest die Schüler auch ein Plakat erstellen lassen oder...

    Deswegen schrieb ich ja auch oben "Gefühlt stellt unsere Schule - gemäßt dem, was das Ministerium will - derart hohe Ansprüche an Erstellung und Korrektur von Arbeiten (auch Stegreifaufgaben), dass es nicht mehr feierlich ist"

    Klar, mir kann nicht viel passieren, aber eigentlich wollte ich schon meine Arbeit so tun, wie von mir erwartet wird. Nur ... das wird halt jetzt aus Selbstschutz evtl. nicht mehr passieren.

    Das Schreiben stammt vom 28.7., ging an die SchulleiterInnen ("Hinweise zum epochalen Unterricht in den Fächern Politik und Gesellschaft sowie Geschichte"). Zitat:

    Gemäß § 21 Abs. 2 Satz 2 GSO sollen mündliche und schriftliche Leistungsnachweise in allen Vorrückungsfächern gefordert werden. Dies wird in der schulischen Praxis so interpretiert (aha ... nein, eben nicht), dass – aufgrund des Plurals „Leistungsnachweise“ – im Laufe eines Schuljahres pro Vorrückungsfach jeweils mindestens zwei mündliche und zwei schriftliche Leistungsnachweise erhoben werden.

    Plakat erstellen? Eher nicht: GSO §23:

    Schriftliche Leistungsnachweise sind insbesondere Kurzarbeiten, Stegreifaufgaben, fachliche Leistungstests und Praktikumsberichte; dafür gilt: ...

    Bei uns sind das halt dann Stegreifaufgaben ...

    Der Referent Geschichte ist der Referent für Geschichte beim Ministerialbeauftragten für Niederbayern.

    @Dead Poet: Dir kann doch keiner vorschreiben, wie genau deine Stegreifaufgaben aussehen müssen. Das liegt in deiner Verantwortung. In Geschichte reicht genau ein schriftlicher Leistungsnachweis pro Jahr. Ich brauche nie und nimmer 20 Stunden für einen Test. Welche Vorgaben aus dem KM meinst du denn, die deine Arbeiten so aufblasen?

    Laut dem Schreiben vom KuMi am letzten Schultag (bzgl. Geschichte/Sozialkunde 10. Klasse / epochaler Unterricht) reicht eben NICHT mehr ein schriftlicher Leistungsnachweis pro Jahr (davon waren wir bisher auch immer ausgegangen): Da steht sinngemäß drin: In der GSO steht, es werden schriftliche und mündliche Leistungsnachweise erhoben, das bedeutet, man braucht schriftliche Leistungsnachweise (PLURAL) und mündliche Leistungsnachweise.

    Wir hatten (wie vernünftige Menschen ... ;)) das anders interpretiert ... natürlich fragt die Fachbetreuung nochmal nach, aber ich fürchte ...

    Und: Aufblasen von Stegreifaufgaben: Kompetenzorientierung, Material (also Quelle, Karikatur usw.) ... plus, ich muss die jeweiligen Lehrplaninhalte, die ich mit der Stegreifaufgabe (!) abprüfe, im Erwartungshorizont mit angeben (Forderung des Referenten für Geschichte, Herr S.). 20 Stunden brauche ich für Erstellung und Korrektur ... und doch, die brauche ich tatsächlich (nicht immer, aber doch oft).

    So ich muss auch mal meckern ... und mir schon klar, dass rational betrachtet es (fast) nix zum Meckern gibt, aber dennoch ...

    Ich hab das letzte Schuljahr gerade noch so mehr schlecht als recht geschafft (verschiedene Gründe, nicht nur die letzten Corona-Jahre sondern auch noch ne Menge anderes Zeugs). Jetzt seh ich in der geplanten Unterrichtsverteilung, dass es nächstes Schuljahr, was Schulaufgaben / Korrekturen betrifft noch anstrengender wird (insgesamt 5 Klassen mit Schulaufgaben, davon zwei Oberstufe plus Abitur ...). Gefühlt stellt unsere Schule - gemäßt dem, was das Ministerium will - derart hohe Ansprüche an Erstellung und Korrektur von Arbeiten (auch Stegreifaufgaben), dass es nicht mehr feierlich ist (gerade bei Stegreifaufgaben, die soviel zählen wie einmal Abfragen aber Erstellung und Korrektur sind ca. 20 Stunden - für so kleine Leistungsnachweise ... von den Klausuren will ich gar nicht reden). Auch ne Klassleitung hab ich wieder (wie die letzten Jahre auch schon), obwohl es bei uns üblich ist, nach zwei Jahren mal eine Pause bzgl. Klassleitung zu gönnen.

    Noch dazu hab ich drei Jahrgangsstufen, in denen ich mit den neuen Büchern und Lehrplänen noch nicht unterrichtet hab (und ich wieder erst massiv werden muss, bis sich irgendwer dafür verantwortlich fühlt, dass die Schule die nötigen Begleitmaterialien anschafft - ohne USB Stick vom Verlag kann man mit den Englischbüchern nicht arbeiten, da sind alle Audiofiles drauf und der Stick kostet fast 60 Euro ... letztes Jahr meinte man erst, das solle die Lehrkraft bezahlen).

    Mir ist schon klar, dass alle / viele in ähnlichen Situationen stecken ... aber in Anbetracht der letzten Schuljahre fehlt mir grad etwas die Kraft für's nächste (gut, sind ja auch noch 5 Wochen Ferien).

    a) Wenn ich mir die Beurteilungskriterien so anschaue (Grundschule kenne ich nicht, aber Bayern Gymnasium), wird das fast erwartet, das ist nicht soooo besonders.

    b) was ist "besonders guter Unterricht" - wie wird der gemessen?

    c) Ich finde es etwas ... arrogant ... bereits als Student zu meinen, man wäre "besonders bemüht und engagiert" (und damit zu unterstellen, dass andere das nicht sind - denn sonst wäre das eigene Bemühen ja nicht besonders- bevor man den Beruf überhaupt ausübt).

    d) Bevor Du die Arbeitsbelastung nicht wirklich kennst, ist es müßig, über Extrakurse, mehr Fortbildungen etc. zu reden ...

    e) Ich denke nicht, dass Dir das alles viel bringt. Anerkennung mit Worten vielleicht, aber eher nicht mit Geld oder besonderen "Zeugnissen" (außer der Beurteilung, aber ... siehe a)).

    Dem würde ich so generell nicht zustimmen:

    "Hausaufgaben
    Die Meta-Studien zu den Hausaufgaben (im Durchschnitt d = 0,29) 
    zeigen, dass es große Unterschiede je nach Alter und Leistungsstär-
    ke gibt. Die Effekte von Hausgaben sind bei leistungsstärkeren
    Schülern und Schülerinnen größer als bei leistungsschwächeren;
    sie sind in der Grundschule beinahe ohne Effekte. Wirksam sind
    kurze, regelmäßige Hausaufgaben, die dem Üben und Wiederholen
    dienen und die von der Lehrperson genau kontrolliert werden."

    https://visible-learning.org/wp-content/upl…le-Learning.pdf

    Für die Grundschule stimmt Deine Aussage (evtl.), für andere Schultypten nicht.

Werbung