Arbeiten, wenn man krank ist

  • Es ist ja wunderbar, wenn es bei euch allen so ist, dass ihr alles stehen und liegen lassen könnt. Ich würde das auch gerne. Bei den 3 mir gut bekannten Grundschulen wird es nachgefragt, ob und wem man das Material schickt. Da traut sich keine, nichts zu liefern.

    Finde es nicht nett, einen neuen Teilnehmer, der das noch nicht kennt, hier gleich so zu überfallen. Bei uns A12ern sind viele Dinge möglich.

    Ok, ja ... der Ton gegenüber Neuen ist manchmal etwas (zu) rauh. Aber wenn ich krank bin kann ich NATÜRLICH alles stehen und liegen lassen. Meine erste Pflicht ist, wieder gesund zu werden und ich habe alles zu unterlassen, was dieses Ziel gefährdet. Darüber hinaus bedeutet eine Krankmeldung "arbeitsunfähig".

    Nein, man MUSS keine Tagesplanung / Material schicken ... wo käme man da hin? Wenn man will und es einem gut genug geht, KANN man. Ich wüsste nicht, wie mein Chef mich zum Schicken von Material zwingen könnte. Wenn sich "keine traut, nichts zu liefern" ... ist das eher ein Problem des Individuums, nicht der Rechtslage.

  • Das macht einen nicht gerade zur Lieblingskollegin, weil das dann die anderen machen müssen.

    Warum? Andere sind nicht für deinen Unterricht zuständig. Wenn es kein Material gibt, dann wird halt gebastelt oder ähnliches.

    Wenn ich vertrete, bereite ich auch nichts vor. Ich schaue dann in der Stunde mal, was die Leuteso gemacht haben und schaue, ob ich da irgendwo spontan anknüpfen kann. Wenn nicht, dann halt nicht. Dann können die z.B. ruhig an ihren Hausaufgaben arbeiten.

  • Das macht einen nicht gerade zur Lieblingskollegin, weil das dann die anderen machen müssen.

    Find ich falsch gedacht. Wenn es normal wäre, nicht zu liefern, hätten alle in dem Moment etwas davon, wenn sie krank sind. Wenn ich krank bin, kann ich / will ich nicht liefern (müssen) ... dann erwarte ich selbstverständlich auch von anderen nicht, dass sie liefern, wenn sie krank sind.

  • Das wäre mal etwas für die GeKo. Jemand müsste mal aufstehen und sehr deutlich die Meinung vertreten, die hier eben auch propagiert wird ("krank ist krank"). Im Zweifelsfall der PR, wobei es schon immer besser ist, wenn der nicht alles machen muss, weil sich das schnell abnutzt, im Sinne "Ach, der PR mal wieder, der spricht bestimmt eh nicht fürs ganze Kollegium." Und wenn dann der SL auf seine Forderung besteht, dann muss er halt auch mal einen gesetzliche Grundlage liefern.

    Im Zweifelsfall kann man als Kollege (oder PR) auch gern mal eine entsprechende Anfrage an die übergeordnete Behörde stellen, ob das denn so korrekt ist, was der SL da fordert. Schön auf dem Dienstweg natürlich, damit das dann auch über seinen Schreibtisch geht.

  • Find ich falsch gedacht. Wenn es normal wäre, nicht zu liefern, hätten alle in dem Moment etwas davon, wenn sie krank sind. Wenn ich krank bin, kann ich / will ich nicht liefern (müssen) ... dann erwarte ich selbstverständlich auch von anderen nicht, dass sie liefern, wenn sie krank sind.

    Das kam alles mit der Digitalisierung. In meiner Bayernzeit war ich 2 Jahre mobile Reserve, da hat mir nie jemand gesagt, was ich mit den Klassen machen soll/kann. Ich fand das eigentlich viel besser. Bin da voll bei Susannea.

    Neulich hat mich eine Kollegin für 1 Stunde vertreten und aus Versehen was ins falsche Heft schreiben lassen. Sie hat sich hundertmal entschuldigt. Niemand kann die Stunden sowieso genauso umsetzen wie man sich das vorstellt. Jeder ist anders.

  • Warum? Andere sind nicht für deinen Unterricht zuständig. Wenn es kein Material gibt, dann wird halt gebastelt oder ähnliches.

    Wenn ich vertrete, bereite ich auch nichts vor. Ich schaue dann in der Stunde mal, was die Leuteso gemacht haben und schaue, ob ich da irgendwo spontan anknüpfen kann. Wenn nicht, dann halt nicht. Dann können die z.B. ruhig an ihren Hausaufgaben arbeiten.

    Finde ich auch gut, ungeplante Stunden sind nicht die schlechtesten.

    Nur, oft ist ein ganzer Schultag mit 4 bis 6 Stunden in derselben Klasse zu vertreten. Oft sind die Damen um die 70 Jahre alt, wie ich sagte Pensionärinnen, so einzelne Stunden werden schon mal von Kolleginnen vertreten, aber die sind nicht begeistert, weil es ja sowieso Mehrarbeit ist.

    Eure Kollegien mit viel mehr Mitarbeiterinnen sind bunter, da macht man sich nicht so schnell zum Außenseiter. Oder findet schneller Gleichgesinnte.

  • Als salomonischer Vorschlag fürs ganze Kollegium: Jeder stellt einen fäääättän Ordner mit vorkopierten ABs bereit. Evtl auch ganze Tagespläne, die immer gehen. So zB 1. Stunde Lesetext, 2. Rechnen Wiederholung , 3. Stunde Kunst dies und das, 4. Stunde Rechtschreiben... etc.

    Die älteren Damen finden etwas vor und die kranken Kollegen müssen im Krankheitsfall nichts machen.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Das tun unsere Chefs. Meist männlich.

    Das macht einen nicht gerade zur Lieblingskollegin, weil das dann die anderen machen müssen.

    Sind die bösen männlichen Chefs der Grund dafür, dass ihr krank arbeitet oder setzt ihr euch gegenseitig unter Druck, das zu machen? Im ersten Fall: siehe das, was ich schon geschrieben habe. Wenn zweiteres: vielleicht solltet ihr mal miteinander reden und euch klar machen, dass krank krank bedeutet?

  • Das kam alles mit der Digitalisierung. In meiner Bayernzeit war ich 2 Jahre mobile Reserve, da hat mir nie jemand gesagt, was ich mit den Klassen machen soll/kann. Ich fand das eigentlich viel besser. Bin da voll bei Susannea.

    Neulich hat mich eine Kollegin für 1 Stunde vertreten und aus Versehen was ins falsche Heft schreiben lassen. Sie hat sich hundertmal entschuldigt. Niemand kann die Stunden sowieso genauso umsetzen wie man sich das vorstellt. Jeder ist anders.

    Ich interpretiere das jetzt mal so, dass das Argument ist, dass man ja digital die Materialien an die Schule schicken kann ...

    - Hast Du ein Dienstgerät? Nein? Dann kannst Du auch schlecht gezwungen werden, von daheim digital was zu schicken, denn Dein Privatrechner geht Deinen Chef nichts an.

    - Falls ja: Zahlt die Schule Deine Internetanbindung? Falls nein ... dann hätte ich ganz schnell offiziell keine mehr.


    Das mag kleinlich sein, aber wenn die Chefs beginnen, arbeitsrechtliche Bestimmungen zu ignorieren, werd ich kleinlich.

  • - Hast Du ein Dienstgerät? Nein? Dann kannst Du auch schlecht gezwungen werden, von daheim digital was zu schicken, denn Dein Privatrechner geht Deinen Chef nichts an.

    - Falls ja: Zahlt die Schule Deine Internetanbindung? Falls nein ... dann hätte ich ganz schnell offiziell keine mehr.

    So richtig diese Fragen sind, so unnötig sind sie, wenn jemand krank ist. Da muss man diesen Weg gar nicht erst gehen.

    Ich vermute auch, dass SL und KuK, die ein "krank" nicht gelten lassen wollen, auch die Frage nach Dienstgeräten nicht gelten lassen.

    Also muss man sowieso in den Konflikt gehen, dann kann man das auch beim eigentlichen Problem tun.

  • Ich stelle Aufgaben, wenn ich die aus meinem vorbereitet Unterricht ziehen kann und das ist bei mir tatsächlich sehr oft der Fall. Ich lade dann einfach entsprechend eine Aufgabe und ggf. Arbeitsblätter, die ich eh schon fertig hatte, bei IServ hoch. Ich schreibe aber immer gleich dazu, dass die SuS keine Ergebnisse hochladen müssen (würde ich eh nicht nachgucken). Wenn ich allerdings nichts habe, habe ich nichts, kann ich dann auch nicht ändern.

    Aber am Gymnasium mit 1:1 iPad Ausstattung kann man halt einfach sagen: hier ist der Link zu einem Erklärvideo, sucht ech ggf. selbst noch ein anderes (oder gleich "sucht ein Lernvideo zum Thema xy, lest im Buch die Seiten ... oder auch informiert euch zum Thema xy online) und bearbeitet das angehängte Arbeitsblatt.

    Wenn die Situation so nicht gegeben ist (keine Ausstattung, Schüler:innen arbeiten nicht selbstständig etc.) dann ist das eben so und man stellt keine Aufgaben.

  • Wenn ich krank bin, dann schleppe ich mich gerade noch vom Sofa aufs Klo und wieder zurück. Da bin ich gar nicht in der Lage, Unterricht vorzubereiten und diesen den vertretenden Kolleg:innen zu senden. Wenn die Unterrichtsplanung schon feststeht und keiner besonderen Erklärung bedarf (sehr selten), nur dann ist dies möglich. Vor allem, weil bei uns so gut wie immer fachfremd (häufig auch klassenfremd) vertreten wird.

  • So richtig diese Fragen sind, so unnötig sind sie, wenn jemand krank ist. Da muss man diesen Weg gar nicht erst gehen.

    Ich vermute auch, dass SL und KuK, die ein "krank" nicht gelten lassen wollen, auch die Frage nach Dienstgeräten nicht gelten lassen.

    Also muss man sowieso in den Konflikt gehen, dann kann man das auch beim eigentlichen Problem tun.

    Jein. Bei SL und KuK gilt oft, je mehr Argumente, desto besser. Und auch denen, die krank sind, könnten diese Fragen evtl. den Rücken soweit ein wenig stärken, dass sie sich nicht mehr so unter Druck setzen lassen.

  • Jein. Bei SL und KuK gilt oft, je mehr Argumente, desto besser. Und auch denen, die krank sind, könnten diese Fragen evtl. den Rücken soweit ein wenig stärken, dass sie sich nicht mehr so unter Druck setzen lassen.

    Ähm, nö. Mit so einer „Argumentation“ kann man sich auch ins Knie schießen. Man vermittelt den Eindruck, Krankheit reiche nicht, um krank zu sein,


    Gerade in den Schulen, in denen krank arbeiten üblich ist und erwartet wird, muss ja jemand mal anfangen, sich zu ändern. Bedeutet für mich, dass ich auf die Frage nach Vertretungsmaterial schon gar nicht antwortete.


    Auch auf spätere Nachfragen der Kolleginnen, erklärte ich nur, krank gewesen zu sein.


    Auf keinen Fall vermittelte ich den Eindruck, weitere Argumente zu brauchen.

  • Wenn ich krankgeschrieben bin, entscheide alleine ich selbst, ob ich eventuell Material schicke. Schließlich müssten die ja auch klarkommen, wenn ich beispielsweise mal kurzfristig ins Krankenhaus müsste oder so.

    Ich kann es gar nicht nachvollziehen, dass da irgendwas von SL und/ oder Kolleg:innen erwartet wird. Für manche Klassen ist es gut möglich, rechtzeitig Ordner mit Übungsmaterial anzulegen, das funktioniert aber auch nur eine begrenzte Zeit lang.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

    • Offizieller Beitrag

    Man kann auch ohne dienstliche Anweisung der Schulleitung entsprechenden "Druck" aufbauen, was das Einreichen von Material im Krankheitsfall angeht. Die standardmäßige Frage beim Anruf in der Schule wegen der Krankmeldung wie "schickst Du noch Material?" reicht im Grunde schon...


    Erneut zeigt sich hier die Unwissenheit vieler KollegInnen und der hier tatsächlich ungesunde Arbeitseifer im Dienste der anderen KollegInnen oder der SchülerInnen. So macht man pädagogische Preise kaputt. So schafft man Standards für die neuen KollegInnen, die sich in der Regel brav einfügen.

  • Finde es nicht nett, einen neuen Teilnehmer, der das noch nicht kennt, hier gleich so zu überfallen.

    Mal abgesehen davon, dass die/der TE nicht wirklich neu im Forum, sondern schon seit über einem Jahr hier angemeldet ist (erster Post im Juli 2021), wurde hier im Thread m. E. nur auf ihre/seine Fragen geantwortet. Von "überfallen" kann da meiner Meinung nach nicht die Rede sein.


    Ansonsten kann ich dem, was viele User*innen hier schrieben, nur voll und ganz zustimmen, insbesondere dem Post von MarieJ :

    Wenn ich krankgeschrieben bin, entscheide alleine ich selbst, ob ich eventuell Material schicke. Schließlich müssten die ja auch klarkommen, wenn ich beispielsweise mal kurzfristig ins Krankenhaus müsste oder so.

    Ich kann es gar nicht nachvollziehen, dass da irgendwas von SL und/ oder Kolleg:innen erwartet wird. Für manche Klassen ist es gut möglich, rechtzeitig Ordner mit Übungsmaterial anzulegen, das funktioniert aber auch nur eine begrenzte Zeit lang.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

Werbung