Beiträge von DeadPoet

    Hörst du bitte mal auf mit diesem Referendar Bashing?

    Erstens bin ich fast fertig. Zweitens sind auch Referendare keine Menschen zweiter Klasse.

    Warst du nicht derjenige, der mir vorgehalten hat, dass ich mein Gesicht verliere, wenn ich anschließend nochmals mit ihr rede? Ich habe dir lediglich erklärt, warum ich handle wie ich tue.



    Kann es sein, dass Du Dinge siehst, die nicht da sind? Evtl. bei Deinen Schülern / Schülerinnen auch Provokationen, die nicht da sind?
    Wo bitte ist in meinem Post "Referendar Bashing"?
    Leseverständnis ist so eine Sache: Ich habe Dir nicht vorgeworfen, das Gesicht zu verlieren, wenn Du nochmals anschließend mit ihr redest. Ich habe Dir gesagt, dass Du, wenn Du eine Sanktion aussprichst und diese dann - ohne neue Erkenntnisse - im Gespräch wieder zurück nimmst, unglaubwürdig wirst.

    Was ist dein Vorschlag? Das Mädchen fertig zu machen, bis sie hyperventiliert? Natürlich führe ich ein Vieraugengespräch, wenn die Stunde bereits um ist und meine Schulleitung mir abgesegnet hat, dass es klar geht. Es ist doch fair die Schülerin darauf hinzuweisen, dass sie in Hinsicht auf ihre psychische Lage eine letzte Chance bekommt. Das musste ich sogar machen.

    Von der Klasse weiß niemand, dass sie psychisch krank ist.

    Hätte ich das vor der Klasse gesagt, wenn ihre Eltern um Diskretion bitten, hätte ich mir das nächste Problem eingehandelt.

    Du hast es nicht verstanden oder willst es nicht verstehen. Wenn jemand hier so klingt, als würde er jemanden "fertig machen, bis sie hyperventiliert" ... bist Du das.
    Wenn Du weißt, dass das Mädchen Probleme hat, drohe so einen Verweis vor versammelter Klasse gar nicht erst an. WENN Du ihn androhst (bzw. die Verweisandrohung), dann schon unter Berücksichtigung der besonderen Lage. Aber nochmal: WENN ich vor der Klasse einen Verweis / eine Verweisandrohung ausspreche und im Vieraugengespräch wieder zurück nehme, obwohl in diesem Gespräch nichts Neues aufgetaucht ist, das ich nicht schon vorher gewusst habe, mache ich mich unglaubwürdig. So ein Vieraugengespräch führt man vorher mit dem Hinweis "letzte Chance", BEVOR man vor der Klasse eine Sanktion verkündet. Sie kam ja nicht zum ersten Mal zu spät.

    Ein Problem bei Dir: Du drohst mit Dingen, die Du evtl. gar nicht durchsetzen kannst (und eigentlich wenn Du bald fertig bist, solltest Du wissen, was Du darfst und was nicht).

    Zweites Problem: Du bist inkonsequent. Du drohst vor versammelter Klasse, um dann in einen "4 Augengespräch" das Ganze wieder zurück zu nehmen. Die Klasse wird das erfahren und es ist nicht die Klassleiterin (in diesem Fall), die dafür sorgt, dass sie Dich nicht mehr ernst nehmen. Bereits damit hast Du Dich selbst unglaubwürdigt gemacht.


    Den Hinweis, dass das zu spät ist, wenn man um 20 Uhr der Klasse eine Nachricht schreibt, würdest Du übrigens von mir auch bekommen. Wenn sie ihre Bücher sowieso dabei haben müssen, spar Dir solche Hinweise und wenn nicht, dann müssen solche Nachrichten, die für den nächsten Tag relevant sind bei uns z.B. bis spätesens 14 Uhr raus gehen.


    Und wie ich in Deinem alten Thread schon schrieb: Hör auf alle Konflikte persönlich (als Angriff auf Dich) zu nehmen, "beleidigt" zu sein und Dich auf einen "Kampf" einzulassen (den man nicht unbedingt gewinnen kann). Du bist sehr schnell in Urteilen ... über Dinge, von denen Du evtl. noch nicht genug weißt ("Keine Ahnung wer sie gewählt hat. Der Rest wollte scheinbar nicht machen.")


    "Leider hat besagte Kollegin eine wichtige Funktion im PR." ... Ja und? Der PR kann Dir doch gar nichts?

    Ich erstelle Klausuren tatsächlich (fast) immer völlig selbständig. Erstens sollen sie zu meinem Unterricht passen (natürlich erfülle ich den Lehrplan, aber Schwerpunktsetzung ist dennoch möglich). Zweitens haben einige SuS die gleichen Abiturtrainer etc. Drittens sind Abiturprüfungen vom Umfang her als normale Klausur nicht machbar, also kann man höchstens einen Teil verwenden (und so einfach ist das nicht, denn die Texte an sich sind oft schon zu lange und dann muss ich kürzen ... und zwar so, dass ich immer noch vernünftige Fragen stellen kann).


    Sich inspirieren lassen ist natürlich möglich ...


    Was wir ausdrücklich nicht dürfen: Alte Aufgaben in dem Sinne wiederverwenden, dass Text UND Fragen der alten Prüfung entsprechen (warum ... siehe oben: auch SuS haben Abiturtrainer). Ich muss mir also, falls ich die alten Texte verwende, neue Fragen einfallen lassen (geht manchmal ganz leicht, weil man nur etwas variieren braucht, manchmal ist es aber sehr mühsam).


    Ich stelle auch fest, dass ich schneller korrigieren kann (bepunkten kann) wenn ICH den Erwartungshorizont selbst erstellt habe ... weil ich genau weiß, worauf ich jetzt BE oder Punkte geben will.


    Meine Erfahrung mit gekauften Klausuren (Internet oder gerade vom STARK-Verlag) sind nicht gerade positiv (z.B. was das Niveau betrifft).


    Was ich allerdings auch zugebe: Meine Klausuren sind nicht die umfangreichsten. Und ich verwende statt eines Textes auch immer mal wieder gerne eine Karikatur.

    Ist ja völlig absurd zu meinen, dass in einem sauber geplanten Unterricht auch immer alles sauber läuft. Da sind doch Menschen im Spiel. Aber es wundert mich nicht. In Bayern rechnet man Noten ja auch auf eine Nachkommastelle aus und meint, Leistung wäre derart genau messbar.



    Muss man eigentlich immer diesen Seitenhieb auf Bayern führen? Da wird sogar von Freiräumen in Bayern gesprochen und dann passt's auch wieder nicht, wenn die genutzt werden (klar, man kann Freiräume natürlich auch zu Ungunsten der "Schwächeren" nutzen ... aber das passiert sicher auch in den Bundesländern, in denen es bei der Notengebung diese oft genannten "pädagogischen Freiräume" gibt). Vielleicht etwas mehr mit dem tatsächlichen System in Bayern und wie damit umgegangen wird beschäftigen.


    Edit: Bei ALLEN Lehrproben, die ich miterlebt habe (in Bayern) wurde der Referendar / die Referendarin gebeten, zu reflektieren.

    "grad im Referendariat" ... "keinen Spass mehr ... ich will einfach raus aus diesem ständigen beobachtet und bewertet werden."


    Jetzt weißt Du, wie sich Schülerinnen und Schüler fühlen ;)


    Im Ernst: Je nachdem wie lange Du noch hast ... zieh's durch, es wird besser. Aber falls Du noch am Anfang stehst, überlege, ob Du das wirklich packst.

    Wo meinst Du kommen denn die Eltern her, die ihr Kind als Prinz/Prinzessin sehen, das ein Genie sein muss und wenn's Probleme (auch mit Fehlverhalten) gibt, muss die Schule dran schuld sein. Ich hatte auch schon Eltern, die mir erzählt haben, das Kind wäre nur bei mir so schlecht ... und dann schaut man in den Notenbogen und stellt fest, dass es noch in drei anderen Fächern eine 5 hat.

    ja ... und bei vielen Eltern zählt nur das Gymnasium. Sämtliche Hinweise, dass es für das Kind nicht gerade ermutigend ist, ständig eine 4 oder 5 zu bekommen und man über die Realschule nachdenken sollte (wo die 2. Fremdsprache weg fallen kann) sind egal. Auch der Hinweis, dass wir an der Schule sogar eine ÜBergangsklasse haben (nach mittlerem Schulabschluss zurück ans Gymnasium und in der 11. Klasse fit gemacht werden für Oberstufe) ... auch egal. Erwähnung von FOS/BOS ... auch egal. Mit dem Kopf des Kindes durch die Wand Gymnasium.

    Bei meiner Kollegin haben heute Kinder nach der Mathearbeit geweint und ich schreibe morgen die gleiche. :angst: Muss das eigentlich alles sein?

    Jein ... Ich erlebe das jetzt sogar am Gymnasium, dass eine 6. Klasse nach der Mathe-Schulaufabe weint (ich unterrichte allerdings kein Mathe, also an mir liegt's ausnahmsweise nicht). Mir widerstrebt es auch, Kindern "weh" zu tun. Allerdings ... irgendwann müssen sie lernen, dass man mit gewissen "Zumutungen" klar kommt. Und da scheint es mir inzwischen schon so zu sein, dass immer mehr Kinder keine Strategien mehr haben, mit Anforderungen umzugehen, weil ihnen immer alles (von den Eltern) abgenommen wurde.

    Ich musste mir kürzlich von einer Mutter auch anhören, wie hart ich korrigieren würde (Englisch-Schulaufgabe, Schnitt 2,44 ... fast die Hälfte der Klasse hatte eine 1 oder eine 2 ...). Sie ritt dann 40 Minuten auf zwei Lücken rum, bei denen ich zu hart gewesen wäre ... die Hinweise auf Lücken, wo ich Lösungen gelten habe lassen (zumindest teilweise), die man bei "harter" Korrektur auch als völlig falsch hätte werten können, ignorierte sie.

    Ich kenne beide Seiten ... als ich im Ref war, hatten wir den Eindruck, als würden die Noten doch recht willkürlich vergeben. Da passierte es bei Leuten, von denen wir eigentlich dachten, sie würden guten Unterricht halten, dass sie aus "heiterem Himmel" (?) schlechte Noten bekamen.

    Seit Jahren sitze ich nun immer wieder als Mentor in Lehrprobenbesprechungen und habe noch keine einzige erlebt, bei der die Note willkürlich war - was natürlich nur etwas über meine Schule aussagt.


    Abschütteln und weiter machen ... wenn ich eins nach 30+ Jahren sagen kann: Die Lehrprobe sagt nicht viel (bis gar nichts) darüber aus, ob jemand ein guter Lehrer ist / wird.

    Ich denke, Karl-Dieter hat dezidiert die "Schießausbildung" gemeint. Ein Oberstleutnant sollte evlt. andere Dinge lernen / wiederholen als das reine Schießen, weil der selbst nicht so häufig direkt in Kampfhandlungen verwickelt sein wird (Ich vermute, das ist Karl-Dieters Gedankengang ... ich will das gar nicht beurteilen).

    Was mich einfach stört:


    Je nach Schulart, je nach Fach, je nach Situation in der Klasse KÖNNEN (mMn) Hausaufgaben ein sinnvolles Mittel sein. Mit einem Verbot wird wieder ein Stück pädagogischer Verantwortung weg genommen und alles über einen Kamm geschoren. Ich habe die Freiheiten, die wir als Lehrkräfte haben (hatten) eigentlich immer für gut gehalten (klar gibt es evtl. auch Lehrkräfte, die damit wenig pädagogisch umgingen ... aber ist die Haltung "10% bauen Mist, also verbieten wir das für alle" wirklich sinnvoll? Sollen wir das in Zukunft auch im Unterricht so handhaben?)

    Ganz generell ... Unterricht ist für mich ein Miteinander, kein "sie gegen mich", kein "ich gegen sie". Dem sollte ich mir als Lehrkraft bewusst sein. Nicht alles, was SuS tun ,ist eine gegen den Lehrer gerichtete Provokation, auf die man entsprechend reagieren muss.

    Sicher, wenn von Sus Seite das Miteinander gestört / nicht eingehalten wird, muss man reagieren. Aber immer noch nicht nach dem Motte "sie gegen mich" oder umgekehrt. Nicht nach dem Motto "ich muss es ihnen zeigen".


    Drama-Queen, Hokus-Pokus etc klingen für mich auch nicht nach professioneller Distanz. Du scheinst persönlich eingeschnappt zu sein, weil was nicht läuft. Meist richtet sich aber das Sus-Verhalten nicht gegen Dich als Person, sondern gegen Dich in der Rolle des Lehrers (die man allerdings so oder so ausfüllen kann).

    Damit eine Klasse einen "hasst", muss wirklich viel passiert sein. SuS mögen evtl. den Unterricht nicht, der eine oder die andere fühlt sich unfair behandelt ... aber die ganze Klasse "hasst"? Die Stimmung ist aggressiv und Du willst härter durchgreifen ...? Ob das gut geht?


    "Ich bin mir sicher, dass sie beim Test betrogen hat. Als ich nach 5 Minuten herumgegangen bin, hatte sie angeblich schon etwas geschrieben.

    Im Leben nicht. Sie wird das vorher schon dort liegen gehabt haben."


    Warum? Ich wäre als SuS auch nicht begeistert, wenn mir eine Lehrkraft ohne jede Grundlage unterstellt, ich würde betrügen. Unterstellst Du gerne anderen Leuten etwas? Wartest Du regelrecht mit Vorfreude darauf, sanktionieren zu können - so klingt das nämlich jetzt z.T. für mich. Machtspielchen sind im Unterricht fehl am Platz.


    Du fühlst Dich schlecht ... weil Du gar nicht so streng sein willst? Oder weil Du die Klasse nicht in den Griff kriegst?
    Manchmal ist es wirklich so, dass man halt einfach das Schuljahr irgendwie anständig rum kriegen muss und froh ist, die Klasse nicht mehr zu sehen ... kenne ich aber nur sehr selten (ist mir in 30 Jahren 3-4mal passiert).


    Konsequent sein ist wichtig, hart sein kann, muss aber nicht ... Auch bei recht lockerem Unterrichtsstil ist Konsequenz wichtig. Ich vergebe keine "Strafen" / "Extraaufgaben" / kein Nachsitzen bei vergessenen Hausaufgaben. Ich will sie nur in der nächsten Stunde sehen (sind sie dann wieder vergessen, kann es schon andere Folgen haben). Wenn ich das konsequent einfordere, werden wenig Hausaufgaben vergessen (weil man sie ja doch machen muss). Lasse ich mir die vergessenen Hausaufgaben nicht nachträglich zeigen, werden (logisch) mehr Hausaufgaben vergessen - liegt also an meiner Konsequenz (aber nicht an meiner Härte / Strenge).


    Ganz hart: Bist Du sicher, dass Du als Ref beurteilen kannst, ob der Unterricht einer Kollegin "erste Sahne war"?

    SSSSS garssstige Hobbitssss ...


    Ich halte den Vorschlag allerdings auch für daneben. Hausaufgabenbetreuung gibt es auch bei uns, allerdings erlebe ich auch, dass bei weitem nicht alle SuS, die sie brauchen könnten, sie auch wahrnehmen.

    Das wird wohl immer ein Problem bleiben: Wir können anbieten, aber nutzen müssen die Kinder die Chancen, die man ihnen anbietet, schon auch selbst.

    Sicher liegen die Systeme auseinander. Wie auch der Lehrplan, die Abiturprüfungen usw. Wie auch die Regeln an den verschiedenen Schularten (z.B. war mir nicht klar, dass es in Bayern an der Realschule andere Regeln als am Gymnasium gibt).

    Ich kann mit der Rechnerei gar nicht so schlecht leben (vielleicht auch deswegen, weil ich mir bei Vergabe der einzelnen Noten schon pädagogische Gedanken mache).

    Es wird nicht gerechnet. Die "sonstige Mitarbeit" (Beteiligung im Unterricht, Tests, etc.) und die Klausurnoten werden "in etwa" gleich gewichtet. Wenn der Schüler also zwischen 2 und 3 steht entscheide ich die Note, nicht der Taschenrechner.

    Nur damit wir uns nicht missverstehen ... Wir haben auch einen "pädagogischen Ermessensspielraum" wenn ein Schüler zwischen zwei Noten steht. Er mag kleiner sein als Eurer, aber es gibt ihn. Die Note wird berechnet, dann HABE ich einen Ermessensspielraum. Wie groß der ist, steht meines Wissens nirgends, es ist aber üblich, zwischen ,45 und ,55 davon Gebrauch zu machen. Streng genommen legt nicht einmal der Lehrer die Zeugnisnote fest, sondern die Klassenkonferenz. Wenn es mir also gelingt, die anderen Lehrer der Klasse davon zu überzeugen, das XY mit 2,45 eine 3 bekommen soll, wird das wohl die Note 3 werden. Umgekehrt kann ich sie viellecicht auch davon überzeugen, dass 2,55 noch die 2 ist. Natürlich hat mein "Wort" großes Gewicht, schließlich kenne ich den Schüler in meinem Fach und habe evtl. weitere Gründe, warum ich genau diese Note geben will.

    Da möchtest du mich falsch verstehen :)

    Ich möchte einfach das beste für sie, und dazu zählt auch eine faire und ausgewogene Notengebung. Du wirst aber recht haben, es kümmert sie so oder so nicht. Wie so oft macht man sich sehr viele Gedanken über Sachen, die ihnen einfach egal sind :P

    Ich bin mir nicht sicher, dass es "fair und ausgewogen" ist, im Nachhinein die Gewichtung zu verändern. Ich bin mir auch nicht sicher, dass es das Beste für junge Menschen ist, wenn man, obwohl sie selbst wenig Interesse zeigen, immer noch versucht, das Maximale für sie rauszuholen. Aber ich kann Dich andererseits auch verstehen, ich kämpfe bei den Noten auch mit mir selbst (bin ich zu freundlich, zu hart, frag ich zu schwer ...?).

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