Beiträge von DeadPoet

    Mein Frau hat die letzten Jahre als "Aushilfslehrkraft" (sie hat beide Staatsexamen) an einer Schule gearbeitet (Teilzeit). Nach einer bestimmten Zahl von Jahren darf sie nicht weiter beschäftigt werden, da sie sonst Anspruch auf eine Planstelle haben könnte. Also hat sie sich als "freie Bewerberin" um eine Anstellung beworben.

    Gespräch mit einer Dame vom Ministerium lief dann so, dass meine Frau

    a) zunächst mal keine Teilzeit machen könne weil

    b) sie 2 Jahre Probezeit hätte (nochmal: meine Frau arbeitet seit mehreren Jahren an einer Schule in Teilzeit und hat beide Staatsexamen bestanden).


    Ende vom Lied: Das Ministerium wird ohne meine Frau auskommen müssen, da diese kein Verlangen nach sowas verspürt und wir es finanziell nicht brauchen. Wenn die das bei mehreren Leuten so machen, brauchen sie über Lehrermangel nicht mehr klagen.

    Hat da nicht die Stufenleitung versagt? Gibt es so etwas in Bayern?


    Wir lassen uns die Abizeitung vor dem Druck vorlegen, wir sind in intensivem Kontakt mit den Komitees, die die einzelnen Feierlichkeiten organisieren und bitten auch darum, dass „Abrechnungen“ mit den Lehrkräften nicht bei den offiziellen Anlässen erfolgen sollen. Gelegentlich meint eine Gruppe, es doch tun zu müssen, das bleibt dann aber ein Einzelfall.

    Mag vom Bundesland abhängen (was ich allerdings nicht glaube), aber eine Zensur der Abi-Zeitung ist nicht möglich. Im schlimmsten Fall darf die Zeitung dann halt an der Schule nicht verkauft werden, aber vor der Schule. Natürlich gibt es Stufenleitung in Bayern (heißt OSK - Oberstufenkoordinator/in), aber was abgesprochen ist und was durchgeführt wird, muss ja nicht deckungsgleich sein. Und: die Abi-Rede der SchülerInnen kennt vorher niemand (das lief bei uns auch schon mal so aus dem Ruder, dass einige KuK überlegten, Anzeige zu erstatten).

    Ja, ich würde auch sagen, dass ein völliges Entgleiten ein Einzelfall ist, sie scheinen sich aber zu häufen.

    Nochmal für alle: Die Veranstaltung, von der hier die Rede ist, ist die Zeugnisvergabe. Die kostet keinen Eintritt, von daher kann man als Lehrkraft da locker hingehen.


    Allerdings auch richtig: viele von uns haben zu diesem Zeitpunkt reichlich andere Dinge zu tun (ebenfalls dienstlich - nicht vergessen, dass in Bayern z.B. das Schuljahr noch fast einen Monat geht, von daher ist bzgl. Noten / Korrekturen grad Hochphase).


    Wiederum richtig: Unabhängig von "Dienstpflicht" (wie ich schon wo anders schrieb: ich habe eine bestimmte Wochenarbeitszeit zu erfüllen, wenn ich die mit anderen dienstlichen Angelegenheiten erfülle, wäre eine Dienstanweisung problematisch und würde bei mir durchaus dazu führen, dass ich auf stur schalte und zum Erbsenzähler werde) ... ich kann schon nachempfinden, warum einige hier sagen "Gehört sich so" (dass man hingeht).

    Manche KuK argumentieren da bei uns mit "Es hätte sich auch von Seiten der SuS in den letzten Jahren einiges "gehört", aber die Haltung finde ich auch nicht in Ordnung.


    Ich habe jedes Jahr Abi-Kurs und muss ehrlich sagen, ich ringe jedes Jahr mit mir, ob ich hin gehe. Es gab schon Kurse, da war es keine Frage, weil das Miteinander so dermaßen gut war. Bei anderen war die Entscheidung schwerer und ging (in 25 Jahren) nicht immer zu Gunsten der Abiturienten aus. Dieses Jahr hat mir der Arzt die Entscheidung abgenommen ...

    Ja, diesen Unterschied habe ich ja auch angesprochen.

    Findest Du es nicht falsch einen Lügner zu wählen (auch wenn dieser Lügner deutlich weniger und in anderen Punkten lügt, als andere Lügner)?

    Ich habe mich damit abgefunden, dass ein gewisser lockerer Umgang mit Fakten normal ist - viele Leute tendieren dazu, Sachverhalte so darzustellen, dass es sie möglichst gut aussehen lässt (Schüler, Lehrer, Politiker ...). Es kommt für mich schon noch darauf an, wie stark die Fakten verdreht werden und wie oft - von daher finde ich so einen Faktencheck schon wichtig.

    Es gibt aber für mich schon einen Unterschied, ob jemand 9x die Fakten verdreht ... oder über 30 mal ... und WAS gelogen war bzw. was dann der Wahrheit entsprach.

    Ich denke, ich kann beide Seiten verstehen:


    Bei uns werden die KuK auch eingeladen, für die Verleihung der Zeugnisse ist keine Eintrittskarte nötig ... aber auch bei uns gehen viele KuK nicht hin. Der Termin ist immer Freitag Nachmittag, der Gottesdienst beginnt um 13 Uhr, der Unterricht für die, die die 6. Stunde halten müssen, endet um 12.50.

    (da mag jetzt jeder seine Schlüsse ziehen)


    Das Ganze findet bei uns in der Turnhalle statt, gerade im Moment unter mörderischen Temperaturen. Viele KuK sind noch bei der Ausübung anderer, (sorry) dringenderer Dienstgeschäfte (Korrekturen, Zeugnisbemerkungen vorbereiten usw.).


    Natürlich kann ich verstehen, dass manche Abiturienten / Abiturientinnen die Kursleiter gerne noch einmal sehen würden ... andererseits gab es gerade an unserer Schule in den letzten Jahren die Tendenz, das Kollegium im Plenum in der Abiturrede so richtig abzuwatschen (was Menschen, denen man ein "Reifezeugnis" verleiht, halt alles so lustig finden).


    Was ist der Zweck dieser Faktenchecks?


    Alle Wähler (oder fast alle) wissen, dass die Kandidaten lügen. Wählen tun sie trotzdem.

    Wozu also diese Faktenchecks?
    - wer hat weniger gelogen? (ehrlich, sympathisch)
    - wer hat mehr gelogen? (geschickt, kompetent)

    - welche Aussagen genau gelogen waren (wie die Auflösung bei einem Quiz, wer will, kann mitraten)

    Ist das eine ernst gemeinte Frage? Es soll ja WählerInnen geben, die ihre Wahlentscheidung von Fakten abhängig machen. Da ist es durchaus interessant, welche "Fakten" denn nun stimmen. Hat Trump eine niedrigere Arbeitslosigkeit erreicht oder Biden? Unter wem ist die Wirtschaft mehr gewachsen?

    Und wie will man jemals wieder einen Vertrag trauen, den man mit Russland schließt? (Budapester Memorandum!)

    Wir mussten (Schulfest und Tag der offenen Tür, nicht Einschulung) auch Kaffee und Kuchen verkaufen, die Spülmaschine ein- und ausräumen und am Ende die Küche saubermachen. Wer soll das denn sonst machen?

    Kann ich einerseits verstehen, andererseits habe ich im Hinterkopf, dass man schon seinen Qualifikationen usw. entsprechend eingesetzt werden sollte ... putzen und spülen als "muss" ... da wäre ich wieder bei "ich schau mir die Rechtslage genau an und bestehe auf jeder Kleinigkeit zum meinen Gunsten".

    Kommt evtl. auf Bundesland an. In Bayern geht man davon aus, dass man ja 40 Stunden in der Woche arbeiten muss, die Unterrichtsverpflichtung aber "nur" 23 Wochenstunden beträgt. Alles andere (Aufsichten etc) sind deshalb in der Arbeitszeit "inkludiert". Mehrarbeit ergibt sich nur, wenn zusätzlich Unterricht gehalten wird. Bedeutet: Aufsichten (vor Unterricht - bei uns 5 Minuten vor Beginn des Unterrichts im Klassenzimmer, in der Pause, in der Mittagspause usw.) sind keine "extra" Arbeitszeit sondern in der Wochenarbeitszeit einfach so mit drin.

    Naja, ich habe "schließt die Tür" auch erst so gelesen, dass sie abgeschlossen hat. Klar, kann schließen auch einfach nur "zumachen" heißen, aber ich hatte es zuerst als "abschließen" empfunden.

    Denn wenn die Tür einfach nur geschlossen (nicht ABgeschlossen) war, ist das für mich erst einmal normal und bedarf eigentlich nicht der Erwähnung.

    Das klingt wirklich hart. Ich wünsche Dir, dass sich das anders lösen lässt. Der Personalrat wäre meine erste Anlaufstelle. Aber auch mit der Schulleitung reden (evtl. im Beisein des Personalrats) ... was hast Du denn zu verlieren, auch wenn sie Dich evtl. nicht mag?

    Bist Du in einer Gewerkschaft (GEW / Realschullehrerverbänd o.ä.)?

    Personalrat

    Der muss nämlich gehört werden (zumindest bei uns).


    Was genau wäre an der Abordnung die große Belastung für Dich? Weiterer Fahrweg? "Unangenehmere" Schule? Generell die Einarbeitung an einem neuen Umfeld? Oder ist es eine Abordnung für ein paar Stunden, so dass Du an beiden Schulen sein musst?

    Erreichbarkeit innerhalb der bezahlten Arbeitszeit: Definiere die mal. Jeden Tag 8 Stunden? Ok, 9, man muss ja "Ferien" reinarbeiten. Dann wäre das von 8 Uhr bis 18 Uhr (bei einer Stunde Pause ... schon darüber wäre zu reden). Wenn das meine Arbeitszeit ist, dann gut, will ich da gern erreichbar sein. Nur ... dann fällt mir um 18 Uhr der Stift aus der Hand. Dann gibt es keine Korrekturschichten mehr bis spät in die Nacht, weil das Abi gefälligst bis zum Tag X korrigiert werden muss (und nein, das muss nicht unbedingt zu schaffen sein, wenn man sich an diese Arbeitszeit hält). Dann gibt es keine Elternsprechtage / Elternabende bis weit nach 20 Uhr mehr. Das ist nämlich in meiner "Arbeitszeit" auch alles drin. Die kann aber nicht jeden (!) Tag bis 18 Uhr und im Schnitt einmal im Monat bis 20 Uhr oder noch später gehen. Konferenzen und Sitzungen ... klar sind (meist) vor 18 Uhr zu Ende, nur ... dann wird an dem Tag nicht mehr viel Unterricht vorbereitet - und schon gar nicht mehr korrigiert. Und am Wochenende dann schon mal gar nix mehr.

    Natürlich gibt es Tage, an denen ich mit meiner Arbeit vor 18 Uhr fertig bin. Die Zeit gleicht dann die anderen Tage aus ... tut sie aber nicht mehr, wenn das meine bezahlte Arbeitszeit ist, während der ich erreichbar sein und zur Verfügung stehen muss.


    Bei wissenschaftlichen Untersuchungen hat sich ergeben, dass Sekundarstufe II Lehrkräfte unter Einbeziehung der Ferien (und etwas abhängig vom Fach) über 42 Wochenstunden arbeiten. Dazu wurde ermittelt, wie viel Zeit für Unterricht, Vorbereitung, Korrektur, Konferenzen, Elterngespäche usw. aufgewandt wird. Will man mir jetzt noch erzählen, wenn ich mit der Arbeit, die tatsächlich zu erledigen ist, fertig bin, muss ich noch zur Verfügung stehen / erreichbar sein?


    Bisher hab ich das Ganze immer als "Gentleman-Agreement" betrachtet: Ich arbeite an einigen Tagen weit länger, dafür hab ich an anderen Tagen "eher Feierabend" und niemand erwartet da von mir, zu springen, wenn gepfiffen wird (erreichbar zu sein). Sollte man der Ansicht sein, dass das nicht so ist ... ok, dann ist es aber in allen Bereichen nicht mehr so. Ich lese übrigens dienstliche Nachrichten am Nachmittag / Abend und wenn was schnell gehen muss, antworte ich auch / bearbeite ich das. Ich komme wenn es sein muss auch mal zusätzlich in die Schule (bei einem netten Anruf wie: "Uns ist Kollege X für den Nachmittag ausgefallen, alle anderen prüfen schon Colloquium ... könntest Du bitte?"). Aber wenn das nun plötzlich erwartet wird, wenn das ein MUSS wird, dann werden auch die Arbeitszeiten / Arbeitsschutzbestimmungen zu einem absoluten MUSS.


    Und Erreichbarkeit: Wenn es erwartet wird, will ich ein Diensthandy mit Vertrag oder Prepaid. Denn sonst habe ich privat kein Telefon mehr, keinen Internetanschluss mehr ...

    Aber Email beantworten schon. Und wenn man es nicht an dem Tag macht, dann muss man es spätestens am nächsten Tag erledigen. Also ist es letztlich egal, wann man es macht.

    Nein, Email beantworten am freien Tag muss nicht sein. Wie Du gleich hinterher schreibst: Spätestens am nächsten Tag. Es gibt Verordnungen (je nach Bundesland evtl. unterschiedlich), die ein elektronisches Postfach wie ein analoges betrachten. Wenn Du mir an meinem freien Tag einen Zettel in mein Fach legst, kannst Du nicht erwarten, dass ich an die Schule komme, ihn lese und antworte. Am nächsten Tag, wenn ich wieder in der Schule bin, sollte dann die Antwort erfolgen.

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