Beiträge von DeadPoet

    Bessere Rahmenbedingungen bekommen wir aber auch nicht, wenn wir auf das Geld verzichten. Wir hatten jetzt einen tollen Praktikanten. Hat sich gegen ein Lehramtsstudium entschieden, dass die Aussichten in der freien Wirtschaft deutlich besser sind.

    Entsprechend: Mehr Gehalt => Besseres Bild des Lehrerberufs in der Öffentlichkeit => Mehr Bewerber.

    Das wäre jetzt interessant. Studieren weniger Leute Lehramt, weil die Verdienstaussichten so schlecht sind? Oder weil man sich den Job bei den Bedingungen grundätzlich nicht mehr antun will? Wollen wir Lehrkräfte, die das Ganze hauptsächlich (!) wegen der Höhe des Gehalts machen?

    Damit wir uns nicht missverstehen: Das ist meine Sichtweise, geprägt von der Tatsache, dass ich A14 mit einigen Alters- und Familienzuschlägen habe. Ich bin sofort dafür, dass Kolleginnen und Kollegen mit geringerem Einkommen mehr bekommen, aber diesem "grundätzlich ein schlechter Abschluss"- Gejammere kann ich nicht zustimmen. Mir wäre da noch lieber gewesen, für meine Einkommensgruppe KEINE 3000 Euro und dafür für niedrigere Gruppen nochmal 100 Euor im Monat mehr.

    DeadPoet ist aus Bayern, bekommt deswegen in seinem Alter mindestens A14 und dürfte sich der Gehaltsendstufe nähern. Er hat glaube ich verheiratet und hat Kinder, für die er Zuschläge bekommt. Wahrscheinlich 70 Prozent Beihilfe-Anspruch. Die Bayern zahlen die höchsten Gehälter, wir haben auch noch Weihnachtsgeld. Rechnet man das alles zusammen, entspricht ein A14-Gehalt Nähe Endstufe einem 90000-Euro-Job in der Industrie. Ich finde auch, dass unser Gehalt damit in Ordnung ist.

    Es ist allerdings eine unglaubliche Sauerei, dass Angestellte so viel weniger bekommen.

    Danke, das trifft ziemlich gut alles zu ;) Nur die Kinder sind inzwischen außer Haus ;)

    Ich fasse es nicht!

    Du verdienst gut? Nach welchen Maßstäben? Nenne mir nur eine Berufsgruppe mit ähnlicher Qualifikation, vergleichbarer Verantwortung und Stress, die schlechter verdient als wir? Mit so einer Einstellung kann das auch nichts werden mit deutlich besseren Rahmenbedingungen. Wir müssen für uns einstehen und dürfen uns nicht mit solchen lächerlichen Tarifabschlüssen zufrieden geben. Der Abschluss ist eine Frechheit, erst recht die 3000€ Opium fürs Volk, damit der kleine Mann für die Nullrunde 2024 beschwichtigt wird.

    Viele Unternehmen erhöhen Gehälter automatisch mit der Inflation und wir müssen darum betteln, nicht deutlich mehr als 10% Reallohnverlust zu erleiden.

    Ja, ich würde schon behaupten, dass man mit meinem Gehalt gut verdient. Pensionsansprüche etc. nicht vergessen. Und: bessere Rahmenbedingungen werden nicht dadurch geschaffen, dass ich 500 oder 600 Euro im Monat mehr habe. Schmerzensgeld hilf da nix.

    Und: ob ICH gut verdiene ist MEINE Perspektive, nach MEINEN Maßstäben. Das sollte deutlich aus meinem Beitrag hervorgehen, ich schrieb von MIR. Wie DU das findest, ist wiederum DEINE Sache.

    Diese Einstellung der Genügsamkeit höre ich häufig aus Lehrermündern - besonders von Frauen, die auf Teilzeit arbeiten, weil ihre Männer das eigentliche Kerngehalt verdienen. Solche Kollegen vergleichen ihre Gehälter gerne mit denen von Krankenschwestern, natürlich nicht mit denen von Ärzten.


    Ich behaupte: Durch die Verweiblichung unseres Berufs und der wachsenden Teilzeitrate wird es immer schwieriger, Gehaltsforderungen von Lehrern Nachdruck zu verleihen.

    nur zur Sicherheit:
    a) ich bin männlich

    b) ich arbeite Vollzeit

    c) wir haben zwei Kinder und zahlen ein Haus ab und lange Zeit war ich der einzige, der Geld verdient hat

    Bei uns haben mehrere Referendare mit MINT-Fächern in den letzten Jahren aufgehört, weil sie bessere Angebote außerhalb vom öffentlichen Dienst erhalten haben.


    Mich ärgert die wiederholte Nullrunde, wieder 23 Monate mit 0 %. Auf diese Weise werden auch die Pensionen gesenkt.

    Deshalb schrieb ich ja auch nur von mir. Dass es für Referendare (ich wohne im Umfeld von München) es sich oft nicht wirklich ausgeht, ist klar. Von daher würde ich mal auf eine Forderung der Gewerkschaften warten, die die oberen Gehaltsgruppen NICHT berücksichtigt, dafür die unteren umso mehr (10%, mindestens aber 500 Euro mehr bedeutet, dass auch die Gutverdiener mindestens 500 Euro mehr bekommen, ggf. sogar noch mehr - warum?).

    Ich gehöre wohl zu der Minderheit, die mit der Höhe des Gehalts durchaus einverstanden ist. Ich finde, ich verdiene gut. Eine Erhöhung um 5,5 % ist daher für mich völlig ok, allerdings wundere ich mich schon, dass das erst im NOVEMBER 2024 beginnen soll. Das mit der Einmalzahlung bleibt für mich jetzt abzuwarten, wann die erste kommt und in welchen "Raten". Insgesamt hätte man da aus meiner Sicht um dieses Ergebnis im Vorfeld nicht so einen Terz machen müssen.

    Wer ist schuld? Derjenige, der die Keramik erstellt hatte, oder derjenige, der den Hammer schwang?

    Das hinkt. Denn bei der Erstellung der Keramik wurde Recht gebrochen, sie hätte so gar nicht erstellt werden dürfen. Auch hat die CDU nicht den Hammer geschwungen, das war das Verfassungsgericht (das Fass, plötzlich Urteile dieses Gerichts anzuzweifeln, weil sie einem nicht passen, sollte man übrigens nicht aufmachen). Die CDU hat lediglich darauf hingewiesen, dass mit der Keramik was nicht stimmt.

    Das habe ich so auch weder gesagt noch gemeint. Dass in Bayern aber ab Klasse 5 die „Abfrage“, oder, drolliges Verwaltungsbayrisch, „Rechenschaftsablage“ zu des Schülers täglichem Brot gehört, hat sich meines Wissens nicht geändert.

    Das hält jede Lehrkraft so, wie sie es für nötig/richtig hält. Allerdings ... dann wäre "vorführen" vielleicht nicht das richtige Wort? Ich dachte, Dein Kommentar wäre so gemeint: "bayerische Gymnasiasten sind daran (= vorführen) auch ab dem zweiten Tag in Klasse 5 gewöhnt". Lag dann wohl entweder an mir oder daran, welchen Abschnitt Du zitiert hast.

    Ja, bayerische Gymnasiasten sind daran auch ab dem zweiten Tag in Klasse 5 gewöhnt. Und auch hier sage ich es gern dazu: man kann das unterschiedlich finden.

    Sorry, aber diese ständigen Verallgemeinerungen sind nicht hilfreich. Ich hatte weder als Schüler das Gefühl, generell "vorgeführt" zu werden (mit einer einzigen Ausnahme) noch als Lehrer (in 25 Jahren) jemals von SchüerInnen (auch nach dem Abi) die Rückmeldung bekommen, sie hätten sich "vorgeführt" gefühlt bzw. grundsätzlich bloßgestellt.

    Ich gestehe: ich bin ein A....loch. Ich frage auch - wenn das Thema passend ist - in der Oberstufe einzelne SchülerInnen am Anfang der Stunde ab (nicht Vokablen, sondern z.B. wenn vorher das politische System der USA besprochen wurde, was denn Checks and Balances sind, einschließlich Beispielen - auf Englisch). Allerdings kam noch nie jemand zu mir und meinte, ich würde jemanden "vorführen".

    Mündliche Mitarbeit: natürlich bewerte ich die ... wer freiwillig mitmacht, bekommt entsprechend der Sprachleistung Punkte. Wer immer schweigt, wird eben abgefragt bzw. in der Stunde einfach mal aufgerufen (und wenn man dann mehrfach nichts beitragen kann, gibt es auch die der Leistung entsprechende Punktzahl) - oder zu einem Kurzvortrag verdonnert. Steht er/sie dann schweigend vor dem Kurs sind das 0 Punkte. Wer in Englisch so schlecht ist, dass er - mit häuslicher Vorbereitung - nicht 3-4 Minuten über ein Thema sprechen kann, hat in der Oberstufe nichts verloren, das hat nichts mit "vorführen" zu tun.

    Seit wann ist Einfordern von Leistung in der Oberstufe "vorführen"? Schulpflicht ist erfüllt, wenn sie mit den Anforderungen nicht klar kommen (wollen) - da ist die Tür. Ein Kollege hat einem volljährigen Schüler sogar mal die Austrittserklärung auf den Tisch gelegt, als der meinte, sich über zu hohe Anforderungen beklagen zu müssen (die Anforderungen bei dem Kollegen sind definitiv nicht zu hoch).

    Kleine Ergänzung: Zumindest bei uns wird von "höherrangigen" KuK deutlich mehr erwartet, um auf die gleiche Verwendungseignung zu kommen, wie von "nur" Studienräten. Hat man also z.B. als Studienrat Stufe 3 und wird zum Oberstudienrat befördert, geschieht es häufig, dass - wenn sich die "Leistung" der Lehrkraft nicht entsprechend "erhöht" - man bei der nächsten Beurteilung auf Stufe 4 landet.

    Über (Sinn oder) Unsinn dieses Vorgehens schreib ich jetzt nichts ...

    Regelbeurteilung gibt es z.B. in Bayern. Alle paar Jahre muss der SL jede Lehrkraft an der Schule beurteilen. Eine (!) Basis dafür sind Unterrichtsbesuche, die aber alle besprochen werden MÜSSEN. Außerdem beruht die Beurteilugn auf Beobachtungen der Fachschaftsleitung usw.

    Eine Beurteilung (in Bayern) muss "eröffnet" werden, das heißt, die SL sagt / schreibt der Lehrkraft, wie sie gesehen wird und die Lehrkraft hat Zeit, dazu Stellung zu nehmen. Man hat durchaus die Möglichkeit, auf Änderung bestimmter Formulierungen zu drängen bzw. sich genau erklären zu lassen, warum es dieses Urteil und kein anderes ist.

    Ich kenne "durchfallen" da nicht. Natürlich kann man eine schlechte Beurteilung bekommen, so dass man bei Bewerbung auf Funktionsstellen schlechte Karten hat.

    Ich könnte mir vorstellen, dass der letzte Satz aus DeadPoets Beitrag auch auf viele Beamte, die die Machtergreifung (bzw. Machtübertagung) miterlebt haben, zugetroffen haben dürfte - mit dem entscheidenden Unterschied, dass der Spuk eben nicht nach einer Legislaturperiode vorbei war.

    Noch ein Unterschied: Es sollte damals den Beamten sehr schnell klar geworden sein, dass das nicht nach einer Legislaturperiode vorbei sein wird (Gesetz gegen Neugründung von Parteien etc). Da würde ich keine 4-5 Jahre abwarten, das wäre nicht mehr der Staat / das Grundgesetz, dem ich verpflichtet bin.

    Schwierige Frage ... Für mich ist völlig klar, dass ich mir wohl bestimmte Vorstellungen dieser Regierung nicht zu eigen machen könnte.

    "Kündige" ich dann, weil ich mich daran nicht beteiligen möchte? Oder bleibe ich im Dienst, handle, wie mein Gewissen / mein Ethos es von mir verlangt (evtl. erreicht man ja noch SchülerInnen / Eltern, kann noch etwas im Kleinen bewirken) und warte darauf, "gekündigt" zu werden?

    Ich glaube, ich würde mich für Letzteres entscheiden, denn leicht würde ich es so einer Regierung nicht machen wollen - und kündigen wäre für die der leichtere Weg.

    Auswandern ... ich würde wohl erst einmal eine Legislaturperiode durchstehen und hoffen, dass der Spuk danach vorbei ist.

    Hm ... ich sehe nicht, warum ich meinem Kollegium gegenüber betonen sollte, dass ich verheiratet bin und zwei Kinder habe ... das kriegen die im normalen Umgang miteinander auch so mit.

    Und genau so - normaler Umgang - würde ich das auch handhaben, wenn ich homosexuell wäre. Nicht verschweigen, aber auch kein Thema draus machen ... dann sag ich halt statt "meine Frau" "mein Mann", dann sieht man schon, wie die Leute reagieren. Man muss auch im Kollegium nicht mit allen super auskommen. Professionelle Zusammenarbeit muss immer gehen, aber mit wem ich mehr rede / Zeit verbringe ist dann meine Sache.

    Die "Extrawurst" ist die Weigerung mit den anderen Bundesländern zu kooperieren und auch mal bereit zu sein die Slots zu tauschen.

    Warum sollte man die Slots tauschen? Aus meiner Sicht (ich unterrichte in Bayern) gibt es durch die späteren Ferien mehr Nach- als Vorteile. Ich würde Slots sofort tauschen und im Juli, wenn es die heißesten Tage hat, im Kühlen sitzten statt zu unterrichten und Zeugnisse zu schreiben.

    Wenn NRW gerne ab August in Ferien gehen würde ... ich wüsste nicht, warum wir mit ihnen nicht mal tauschen sollten - muss halt rechtzeitig genug geplant werden (andere Termine im Schuljahr, für Fremdenverkehr planbar etc).

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