Beiträge von DeadPoet

    Im Gegensatz zu Materialien aus dem Internet kann ich davon ausgehen, dass Verlagsmaterial didaktisch und methodisch geprüft und von professionellen Fachleuten erstellt wurde.

    Oh je ... das habe ich aber auch schon ganz anders erlebt, da würde ich mich lieber auf das eigene Urteilsvermögen verlassen als auf das "Qualitätssiegel" Schulbuchverlag.

    Lesen (Fantasy, Sachbücher, uvm.)

    Musik (hören und machen (Gitarre / Songwriting))

    Fantasy Rollenspiele (am Computer UND am Tisch, also Tabletop)

    guter Whiskey (aber selten)

    Das ist für mich aber nun sehr schwer zu beurteilen. Ich mache meinen Schülern Vorgaben, wie sie gewissen Dinge angehen sollen (auch, was sie "zu tun und zu lassen" haben). Dass ein Ausbildungslehrer nun auch gewisse Vorgaben macht, erscheint mir nachvollziehbar. Aber wir wissen halt nicht, wie eng das "Korsett" ist, in das er Dich einschnürt. Nur ... "Kreativität rauslassen" ist halt auch nur ein Teil des Unterrichtens.

    Es gibt bestimmte Dinge, die will / muss ein Ausbildungslehrer von einem Referendar sehen ... wenn der Referendar das nun als Unterdrückung seiner Kreativität / Persönlichkeit sieht und sich nicht so darauf einlässt, wird es schwierig. Natürlich wird es auch schwierig, wenn der Ausbildungslehrer über das wirklich Notwendige hinaus zu enge Vorgaben macht.

    Ich hatte ein halbes Jahr (letzter Ausbildungsabschnitt) einen Betreuungslehrer, der selbst grade mit dem Ref fertig war, selbst noch recht unsicher war und diese Unsicherheit mit "nach unten treten" überspielte. Ich stand kurz davor, das Ref drei Monate vor Ende zu schmeißen, hab mich durchgebissen und das Gutachten dieses Betreuungslehrers hat wohl nicht viel bewirkt, weil es im Gegensatz zu allen anderen Gutachten stand und im Endeffekt der Schulleiter das endgültige Gutachten schreibt. Er muss die anderen Gutachten einbeziehen, aber an welchen Stellen und im welchen Umfang, ist seine Sache. Wenn andere Rückmeldungen positiv sind, fällt diese Diskrepanz sicher auf und bei einem guten Schulleiter ist das wohl ein Grund zur Nachfrage.

    Ein schlechtes Gutachten eines Ausbildungslehrers KANN es Dir versauen, aber das hängt stark am Schulleiter. Wenn der Deinen Ausbildungslehrer schätzt, wird es schwierig. Aber auch mal ernsthaft hinterfragen, ob es wirklich am Ausbildungslehrer liegt ...

    Bei uns war das lange Zeit üblich. Da hatte man einen Zettel im Fach mit der Bitte / Aufforderung zu Zeitpunkt X bei der SL aufzuschlagen ... konnte alles sein, von der Info, dass man einen Referendar zur Betreuung bekommt bis hin zum Gespräch über häufige Krankheiten oder angeblichem Fehlverhalten.


    Inzwischen hat der PR durchgesetzt, dass auf so einem Zettel der Grund genannt wird.

    Ich hab mich kürzlich auch mit ChatGPT unterhalten. Ich hatte als Kind ein Buch gelesen, von dem mir einige Stellen immer noch sehr lebhaft in Erinnerung sind, ich kann mich aber nicht an Titel oder Autor erinnern. Also hab ich die KI befragt.

    Es kamen zunächst einige recht vernünftige Ideen (aber das richtige Buch war meiner Erinnerung nach nicht dabei) ... und letztendlich hat die KI dann sogar Buchtitel und Autoren erfunden ...

    Ich verbringe viel Zeit auf der Arbeit und sie ist schon ein großer Teil meines Lebens. Ich wünsche mir durchaus Wertschätzung meines Chefs oder Chefin. Es ist auch kein psychologisches Geheimnis, dass das den allermeisten Menschen so geht.


    Und das Aufgebrummtkriegen von korrekturintensiven Klassen und zähen Stundenplänen ist zudem eine handfeste Belastung und hat nichts mehr mit Verheiratetsein zu tun.

    Grundsätzlich stimmt das mit der Wertschätzung. Für mich allerdings ist es so, dass (sehr wenige) Menschen durch ihr Verhalten sich so darstellen, dass mir ihre Wertschätzung (oder eben nicht) völlig egal ist.

    Zähe Stundenpläne hat man immer mal wieder, die Frage ist, ob das häufig geschieht und andere nie einen haben. Korrekturintensive Klassen hat man immer wieder ... die Frage ist ... usw. Das Verheiratetsein bezog sich darauf, dass man sich eben nicht verpflichtet fühlt, über jedes Stöckchen zu springen, über das man nicht springen muss (z.B. eben zu Veranstaltungen zu gehen, zu denen man nicht verpflichtet ist). Wenn man durch Dinge, die man nicht vermeiden kann, handfest belastet ist, muss man versuchen, sich eine Entlastung bei Dingen zu suchen, über die man die Kontrolle hat (und zwar ohne schlechtes Gewissen).

    Als Vollzeitler verbringe ich auch viel Zeit mit Arbeit, sie mag ein "großer Teil meines Lebens" sein. Oft ist sie auch ein schöner Teil. Und dennoch ist mein Leben viel mehr als diese Arbeit und wenn es gilt zwischen anderen Teilen meines Lebens und der Arbeit abzuwägen, nehme ich mir mal die Freiheit, auch den anderen Teilen meines Lebens mehr Gewicht zuzugestehen.

    Entlastungsstunden ohne Gegenleistung => Personalrat.

    Über mehrere Jahre hinweg schlechter Stundenplan, große Klassen wenn man es besser verteilen könnte => Personalrat.

    In meinem Bundesland hat die SL darauf zu achten (per Gesetz), dass Belastungen gleichmäßig verteilt werden ... jemand wird ständig zu Vertretungen eingeteilt, andere nicht => Personalrat.


    Falls: "Der Personalrat besteht auch aus Günstlingen" ... dann muss ich leider sagen, dass ein Kollegium die Personalräte hat, die es verdient. Sie werden ja immerhin gewählt.


    Und nein, zu solchen "geselligen" Abendessen gehe ich nicht.

    zu 1: So einen Fall gab es kürzlich. Ich war da, jemand anderes nicht. Daraufhin wurde dieser zum Chef zitiert. Es sei respektlos nicht zu erscheinen, damit zeige man, dass man sich nicht mit der Schule identifiziere.


    zu 2: Leider Fehlanzeige... sitzt in Günstling drin, sozusagen "Ohr des Chefs"....

    1) Wie schon geschrieben: Ich bin nicht mit der Schule verheiratet, ich muss mich nicht mit ihr "identifizieren", corporate identity ist mir ein Greuel. Die beste Außenwirkung ist mMn guter Unterricht, denn die Kids erzählen schon, ob es diesbezüglich passt oder nicht.

    Mir (Pension noch so ca. 10 Jahre weg ;) ) hilft, mir immer wieder zu sagen:


    - Ich bin nicht mit der Schule verheiratet.

    - Ich arbeite, um zu leben, nicht umgekehrt.


    - Wenn's mal noch schlimmer als normal ist: Ich tue genau das, wofür ich bezahlt werde und nicht mehr (heißt: Zu Veranstaltungen, zu denen ich nicht verpflichtet bin, gehe ich dann halt auch mal nicht hin, und dann ist mir egal, ob die SL das gern sieht oder nicht).

    - Kraft und Freude daraus ziehen, dass mein Kerngeschäft (der Unterricht) meist gut läuft und Rückmeldungen von SuS - wenn es sie denn mal gibt - recht positiv sind (mein Oberstufenkurs war sich gestern einig, dass die Macbeth-Lektüre interessant war / gefallen hat ... Wunsch nach Besuch einer Theatervorstellung wurde geäußert ... heißt für mich, dass ich nicht alles falsch gemacht habe).

    - Bei mir spielt im Kopf oft (gerade wenn die SL sich so verhält wie Du schilderst) Bob Geldorfs "Great Song of Indifference" - wenn nicht bekannt, mal suchen / anhören ... mir hilft's ;) ... Im Extremfall kommt von mir auch ein "Ja ja" (innerlich mit leicht ostfriesischem Einschlag ... das verstehen jetzt nur die Leute, die den ersten Werner-Film kennen) ...


    Versuchen, sich nicht von der SL frustrieren zu lassen ... (leicht gesagt, aber in manchen Fällen hilft es, anzuerkennen, dass man mit der SL nicht gut klar kommt, den Kontakt und die Erwartungen auf das professionell Nötigste zu beschränken und - wie oben schon geschrieben - Kraft daraus zu ziehen, dass der Unterricht läuft.)


    Und weil ich in dem Bereich tätig bin: Wenn die SL nachweislich unfair handelt, kann man sich beim Personalrat mal "auskotzen". Ein guter Personalrat, der sich auskennt und den Dingen nachgeht, kann einer solchen SL durchaus unangenehm werden.

    "Intellektuell nicht attraktiv" ... das kann nur von einem Außenstehenden kommen. Man mag ja meinen, dass das, was in der Unter- und Mittelstufe in einem Fach besprochen wird auf einem intellektuell niedrigeren Niveau statt findet, in der Oberstufe kann das schon wieder anders ausschauen. Und auch in der Mittelstufe habe ich schon erlebt, dass etwas durch Schülerfragen durchaus anspruchsvoll wurde.

    Meine - auch intellektuelle - Herausforderung besteht darin, einen intellektuell herausfordernden Inhalt so herunter zu brechen und auf intellektuell niedrigem Niveau so darzustellen, dass die SuS ihn verstehen, ohne dass etwas Zentrales fehlt oder der Inhalt sogar falsch wird.


    Weitere Aussagen in dem Interview lassen erkennen, dass der Mann keine Ahnung von dem hat, was im Klassenzimmer passiert. Auch Mathematik scheint nicht seine Stärke zu sein, wenn er meint, man könne ja Eltern auch daheim besuchen ... ich hab im Schnitt 30 SuS in der Klasse und 6 Klassen. Hinweg je nach Wohnort der Eltern bis zu 1 Stunde, Rückweg bis zu 1 Stunde (ist jetzt recht hoch gegriffen, die meisten dürften so bei 20-30 Minuten liegen), Gespräch wohl auch mindestens 30 Minuten. Bitte realistische Ideen, wie man das in die Arbeitszeit noch reinpackt.


    Ich halte - als alter Knacker - die Idee, dass Lehrer Coaches sein sollen für wenig hilfreich, sie ist einerseits nicht neu und hat mich andererseits in der Realität nicht wirklich überzeugt.


    Immerhin gesteht er zu, dass das Erlernen von Wissen wichtig ist, unsere SuS könnten es nur nicht übertragen. Wenn die Übertragung so aussieht, wie in der auch in diesem Forum geposteten Pisa-Aufgabe (Planetenabstand), dann wird mir klar, wie er zu dem Schluss kommt.


    Ist auch schön, zu sagen, dass unsere SuS Meinung und Fakten nicht unterscheiden könnten ... sieht bei ihm aber recht ähnlich aus.

    Ich muss jetzt auch mal, mir steht's bis zum Hals. Ich hab zwei 6. Klassen in Geschichte und wer freiwillig ein Referat halten will, kann das tun (über die Olympischen Spiele, über die griechischen Götter usw.). Aber so übel hab ich das noch nicht erlebt. Da wird ohne Punkt und Komma einfach vorgelesen, über schwierige Wörter stolpert man, was sie bedeuten weiß man/frau nicht. Die Power Point Präsentation hat eine andere Reihenfolge als das, was vorgetragen wird. Und was mich richtig fassungslos macht:

    - letzte Woche wäre am Mittwoch Termin gewesen, durch die Warnung bzgl. Glatteis war dann Distanzunterricht und die Referate schoben sich auf die nächste Stunde ... heute. Heute steht ein Schüler vor mir "Ich bin nicht fertig geworden, wir haben heute ja auch noch Schulaufgabe" (seit vor den Weihnachtsferien sind das Thema, seit gleich nach den Weihnachtsferien der Termin klar - der wäre eben letzte Woche gewesen).

    - anderer Schüler, der heute hätte halten sollen (eigentlich auch schon letzte Woche), schickt mir gestern um 20.08 eine Nachricht über unser Schulportal, er bräuchte meine email-Adresse, damit er mir die Präsentation schicken kann, weil er selbst keinen USB-Stick findet (die Logik geht über ein paar Ecken ... aber nochmal: eigentlicher Termin war letzte Woche).

    Zum ersten Mal in meiner Laufbahn stehe ich kurz davor im ersten Jahr Geschichtsunterricht (6. Klasse) bei Referaten "ungenügend" zu vergeben. Ich werd zu alt für diese SchülerInnen, mein Verständnis ist aufgebraucht.


    Der andere wurde letzte Woche mal ausgefragt und hat eine Note bekommen, die nicht seinen Vorstellungen entsprach. Völlig entrüstet: "Ich hab doch nix Falsches gesagt." Stimmt ... aber auch bei weitem nicht alles, was richtig gewesen wäre ...

    Ich fühle mich da wohl angesprochen, weil ich nicht die allgemeine Meinung teile.


    Keine Ahnung was das mit dem Unterrichten zu tun hat.

    Dass Du angesprochen bist ... da bin ich mir gar nicht sicher. Aber egal welche "Seite" angesprochen ist, so eine Aussage ist ein Armutszeugnis für den/die Verfasser(in).

    Die Klimakrise gibt es schon. Die eigentliche Klimakrise steht uns erst in den 2030er bevor, wenn sich das Klima wirklich entscheidend ändern. Mommentan sind das nur kleine Katastrophen.

    Die Finanzkrise und die Flüchtlingskrise haben sich ziemlich auf uns ausgewirkt. Letztlich hat auch der Ukrainekrieg außer höheren Preisen wenig Einfluss auf uns. Die wirtschaftliche Lage Chinas und die in Deutschland verpasste Digitalisierung haben einen viel größeren Einfluss. Dazu die Problematik mit den Bürgergeldempfängern. Unsere heutigen Probleme liegen nicht primär an der Ukraine oder an Corona. Die sind seid vielen Jahren hausgemacht.

    Fängt damit an, dass wir zwar viele Flüchtlinge aufnehmen aber an der Integration scheitern. Weniger Flüchtlinge als in anderen Ländern arbeiten. Kinder mit Migrationshintergrund sind in der Schule schlechter usw..

    "außer höheren Preisen" ... naja, das reicht ja fast schon. Nur ... Energie? Klar, äußert sich auch in höheren Preisen aber eben nicht nur. China und Digitalisierung sind noch gar nicht für den Großteil sooo bemerkbar, das kommt noch.

    Dass viele Probleme hausgemacht sind, Zustimmung. Nur merken tun wir es halt jetzt erst so richtig.

    Alles klar:

    Klime (aber mich ankacken :D) ist nix neues, es kräht nur jetzt einer danach. Aber lass dich ruhig vom Fatalismus treiben.

    1x Klime = Tippfehler, 2x Kriese = ?


    Zu den zitierten Krisen:

    auf Finanzkrise (2008/2009) folgten die Eurokrise (2010–2012), die Flüchtlings- und Migrationskrise (2015/2016), die Schritte zum Brexit (2016–2020)


    Ich kann dem Autor gar nicht folgen, wenn er "die Schritte zum Brexit" als eine Dauerkrise von 2016 bis 2020 anführt ... und ihm oder Dir nicht, wenn das eine Krise von der Größe des Ukraine-Kriegs sein soll. Den Bexit habe ich - wie wahrscheinlich sehr viele hier - nicht als große Krise empfunden, der uns bzgl. unseres Lebens (Kosten etc) direkt stark betroffen hätte.


    Zwischen Euro- und Migrationskrise liegen 3 Jahre. Die Finanzkrise hat ein Jahr gedauert, die Migrationskrise ebenso. Wir hatten 2 Jahre (oder sogar 3?) Corona, direkt an Corona schließen sich jetzt bald 2 Jahre Ukraine-Krieg an. Beides Krisen, die einen Großteil der Bevölkerung sehr direkt betrafen/ betreffen ... ein Ende des Kriegs ist nicht abzusehen. Wenn Du schon Migration anführst ... da scheint die nächste Krise schon im Gange.


    Klima mag nicht neu sein, aber die Heftigkeit und die damit verbundene Dringlichkeit schon. Mir ist durchaus einleuchtend, dass da jetzt auch Geld investiert werden muss ... mehr als früher.


    Von daher sehe ich im Moment schon eine deutlichere Zeit von Krisen als in den Jahren vor 2020. Oder ... die Krisen wirken sich jetzt stärker auf uns aus.

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