Beiträge von DeadPoet

    Die SL muss eigentlich davon ausgehen, dass Du die mail erst Montag zu Dienstbeginn liest. Sollte es in dem Gespräch wie von Dir befürchtet um Anschuldigungen handeln, einfach anhören und dann lediglich sagen, dass Du Dich auf dieses Gespräch ja nicht vorbereiten konntest und deshalb jetzt erst einmal keine Stellung nehmen wirst. Einen neuen Termin vereinbaren, auf den Du Dich nun vorbereiten kannst.

    Auch in anderen Fällen könntest Du sagen, dass Du nicht vorbereitet bist und deshalb jetzt nichts sagen kannst.

    Nee, alles klar. Ich hab mir schon gedacht, dass das so kommt. Sagt mir alles, was ich wissen muss, wenn man nur teilweise liest (das, was einen triggert) und sich dann weigert zu verstehen, dass Erfahrungen anderer nicht berichtet werden, damit man hört, wie toll man ist, sondern um zu zeigen, dass das Geschilderte eher der Normalfall ist.

    Wie die anderen schon schrieben: Ich kann - gerade in der Oberstufe - Angebote machen. Bewegen müssen sich die SuS aber selber. Den Anspruch, alle mitzunehmen, muss man (sollte man) gar nicht haben. Den Anspruch, dass alle mitkommen, wenn sie sich entsprechend anstrengen ... das ist etwas anderes.
    Fehlende Lernbereitschaft? Mein Mitleid bei 4er Schnitt und ggf. nicht Erreichen des Ziels hält sich in Grenzen. Die SuS haben die Pflichtschulzeit hinter sich und (wenigstens in Bayern) mit Erreichen der Oberstufe einen Schulabschluss. Alles weitere ist etwas, das die SuS erreichen wollen - dafür müssen sie halt was leisten.

    Bin ich durch Abgabe von einer Klasse und Übernahme einer anderen schon mal über mein Stundensoll gekommen? Ja, mehr als einmal. Völlig normaler Vorgang, wenn Klassen geschoben werden (Englisch z.B. in der 8. Klasse 3 Wochenstunden, wenn ich die abgebe und dafür einen Oberstufenkurs bekomme, sind es 4 Wochenstunden. Wird im Normalfall im nächsten Schuljahr ausgeglichen ... oder als Mehrarbeit abgerechnet).

    Hatte ich schon einmal das Gefühl für ein bestimmtes Verhalten / bestimmte Aussagen, die der Schulleitung nicht gefielen, "bestraft"zu werden? Ja (z.B. durch viele Vertretungsstunden, durch schlechten Stundenplan). Kann ich es beweisen? Nein. Kann es sein, dass ich es mir einbilde? Ja, evtl. überschätze ich da das Ärgernispotential meiner eigenen Handlungen / die Rachsucht der Schulleitung.

    Kam jemand zu mir in den Unterricht und hat mir vor den Schülern Dinge unterstellt, die nicht für Schülerohren gedacht waren? Ja - und das nicht im Referendariat, sondern hinterher. Passiert also auch "fertigen" Lehrkräften. Damit es Mobbing wird, müsste es aus meiner Sicht regelmäßig passieren. In einem einmaligen Fall ist es unpassend und zeigt, dass die betreffende Person grade ziemlich daneben drauf ist. Habe ich umgekehrt auch schon mal einen so schlechten Tag gehabt, dass ich mich gegenüber einem Schüler nicht fair verhalten habe und im Nachhinein anders gehandelt hätte?

    Wurde von mir verlangt, dass ich trotz krebskrankem Vater / Herzoperation der Ehefrau "funktioniere"? Prinzipiell ja. Teil des Systems, nicht unbedingt Bösartigkeit der Vorgesetzten (in Bayern gibt es bei Tod eines nahen Angehörigen - Eltern, Frau, Kind - zwei Tage Sonderurlaub, dann soll man wieder auf der Matte stehen - oder man lässt sich krank schreiben).

    Wurde mir gegenüber immer ein aus meiner Sicht respektvoller Umgangston gewahrt? Nein.

    Habe ich mich im Referendariat durch Aussagen eines Betreuungslehrers massiv unter Druck gesetzt gefühlt (man könnte auch von "Drohungen" oder "Erpressung" sprechen)? Ja. War sich der Betreuungslehrer im Nachhinein bewusst, wie seine Aussagen auf mich wirkten? Evtl. nicht. Immer wieder merkwürdig, wie manche Menschen glauben, andere "motivieren" zu können.

    Der Schulleiter meiner ersten Schule nach meinem Referendariat hat mir in der ersten Stundenbesprechung auch das Gefühl gegeben, fachlich völlig unbedarft zu sein und mich mehrfach in der ersten Konferenz versucht, lächerlich zu machen (hab ich wenigstens so empfunden).

    Ich glaube, die meisten von uns können ähnliche Geschichten erzählen - wie übrigens auch ein Teil meiner Bekannten, die nicht im Schuldienst sind, sondern in der freien Wirtschaft arbeiten.


    Ich will Dir nicht einreden, dass deine Wahrnehmung falsch ist, sondern zeigen, dass Einiges von dem, was Du als Mobbing siehst, unabhängig vom bösen Willen von Kollegen und Vorgesetzten passieren kann. Und dann noch die harte Erkenntnis, dass man ein dickes Fell im Arbeitsleben (nicht nur) an einer Schule braucht.

    Dass Du Dich wegen dem Tod des Vaters, der eigenen Erkrankung und der Belastung, die ein Quereinstieg mit sich bringt, in einer schwierigen Situation befindest, glaube ich sofort.


    Zum Thema konkrete Hinweise ...

    Hast Du außer dem zitierten Absatz den Rest meines Beitrages gelesen (z.B. zum Theme Unterrichtsbesuche) oder nimmst Du nur die Dinge wahr, über die Du Dich dann aufregen kannst?
    Ich wiederhole auch den einzigen Rat, den ich geben kann: Wenn Du das Gefühl hast, es geht nicht mehr, geh zum Arzt und hole Dir Hilfe.

    Mal eine Frage in die Runde.

    Ich bin ja selbst noch im Quereinstieg. Wann denkt ihr, dass dieser Prozess abgeschlossen sein sollte? Ab wann kann man davon ausgehen, dass man als gestandene Lehrkraft gelten könnte? Pauschalaussagen sind da sicher schwierig, aber mir wurde gesagt, dass es selbst nach Referendariat oder Quereinstieg keinen Garanten für selbstbewusste Haltung gibt.

    Was ich allerdings merke ist, dass ich auch in Abhängigkeit meines Fachwissens an Selbstsicherheit erlange. Ich befinde mich mittlerweile im zweiten Jahr, habe alles bereits einmal behandelt und das strahlt man natürlich auch komplett anders aus.

    Für mich persönlich war Fachwissen unheimlich wichtig. Das bedeutet nicht, dass man nicht auch mal zugeben kann, etwas nicht zu wissen, aber wenn man nicht mehr mit dem "fachlichen Wissen" beschäftigt ist, kann man mehr auf das Pädagogische / Zwischenmenschliche achten.

    Bzgl. gelten "als gestandene Lehrkraft": das hängt ja nicht von Dir ab, sondern wie SuS und Kolleginnen / Kollegen Dich sehen.

    Sich selber sicher fühlen ... auch das ist unterschiedlich. Fachwissen s. o. ... Erfahrung spielt auch eine Rolle, wenn man die meisten Situationen schon mal erlebt hat, ist man einfach sicherer. Und man kann auch trainieren ... ich war mal ein sehr schüchterner, ruhiger Teenager. Das hat sich einerseits natürlich etwas durch den Beruf geändert, andererseits aber auch durch Musik machen vor Publikum, durch Impro-Theater usw. (das hab ich jetzt nicht angefangen, um Selbstsicherheit zu trainieren, aber es hat in der Beziehung schon geholfen).

    Nur ganz kurz: Da wir eine Seminarschule sind, ändert sich mein Stundenplan jedes Jahr mindestens einmal nach den Allerheiligenferien. In 20 Jahren ist er in meiner Erinnerung ein einziges Mal besser, ansonsten ständig schlechter geworden (z.B. dass ich länger bleiben musste, eher an die Schule musste, bis zu 10 Löcherstunden im Stundenplan hatte usw.). Soll heißen: ein sich verschlechternder Stundenplan hat nicht unbedingt mit Mobbing zu tun.

    Auch ich musste schon Klassen abgeben und habe andere bekommen. Hat oft (neben Seminarschule) damit zu tun, dass z.B. jemand ausfällt und die Schulleitung z.B. einem "Neuen" nicht unbedingt den Abiturjahrgang geben will und der "Neue" dann halt die 6. Klasse nimmt und ich den Abiturjahrgang.

    Das Referendariat / die Ausbildungsphase im Quereinstieg wird von vielen als unheimlich belastend und anstrengend empfunden (und wenn man gesundheitlich selber angeschlagen ist, wohl um so mehr ... dazu noch die Vorgeschichte mit Deinem Vater). Da muss man leider halt schon die Frage stellen, ob man im Moment diese Phase schaffen kann.
    Bitte bedenken, dass "häufige Fehlzeiten und 2 Wochen Ausfall nach Tod des Vaters" (so leid mir das tut) von Kolleginnen und Kollegen aufgefangen werden müssen, die - und das weiß man halt oft nicht - auch ihre Last mit sich rumschleppen.


    Es gibt natürlich auch Verantwortliche, die ihre "Machtposition" ausnutzen, nur sind das mMn weniger, als man oft so glaubt. Sehr häufig kommen Refis/Einsteiger halt wirklich nicht mit den Anforderungen klar bzw. nehmen Kritik sehr persönlich, fühlen sich stärker unter Druck gesetzt als nötig.

    Absprachen, die nicht eingehalten werden (vor allem wenn die Verantwortliche die Position wechselt), kommen immer wieder vor. Ist blöd (vor allem wenn man auf eine Erleichterung hofft, sie evtl. sogar braucht), aber kein Beleg dafür, dass alle Welt sich verschworen hat.

    Ich werd auch nicht gern besucht, aber es ist - immer noch - Teil meines Berufs (wenn auch nicht mehr häufig). Kann es nicht auch sein (vor allem wenn Du sagst, Du verstehst Dich eigentlich mit der Mentorin gut), dass man Dich im ersten Jahr wegen deiner Erkrankung und Deines Vaters mehr in Ruhe gelassen hat und nun die Ausbildung halt voran bringen muss?
    Nächtelange Vorbereitung und ständig unter Druck - kenne ich aus meiner Ref-Zeit auch. Das ist kein Mobbing.

    Die anderen Geschichten (die Drohungen von Vorgesetzten) etc. kann ich nicht beurteilen.

    Einziger Weg wenn man wirklich nicht mehr kann: zum Arzt. Komm erst einmal wieder mit Dir selbst ins Reine und zu Kräften.

    Würde ich nicht zu 100% unterschreiben. Eine KI ist eher höflich und hat schon "politische" Ausrichtungen. Fällt dann auf, wenn man z.B. rassistische Vorurteile als Promt eingibt. Da kommt dann kein Echo zurück, sondern eher höfliche Gegenargumente.

    Ist natülich immer abhängig von der genutzten KI. Der andere Extremfall kann auch so aussehen:

    https://www.der-postillon.com/2023/05/deppgpt.html

    Oder man krieg die rassistischen Vorurteile von der KI serviert:

    Musk-KI Grok lobt Hitler: https://www.handelsblatt.com/technik/ki/xai…/100140425.html

    Als ChatGPT vor einigen Wochen eine neue Version aufspielte, gab es eine ganze Reihe Proteste. Die neue Version war weniger emotional / empathisch ...

    Der erste Teil ist aber bei allen Quellen ohne KI genau so problematisch. Du guckst dir einen YouTuber an, liest ein Buch, hörst einen Politiker, ... und "die Leute nehmen alles für bare Münze und fällen daraus in der Konsequenz wichtige Beschlüsse, die auf Halbwahrheiten beruhen."

    Dem zweiten Teil hat Wolfgang doch im Grunde genau so geschrieben wie du "recherchiere lieber nochmals" ist Wolfgangs "Um ein Werkzeug zu benutzen, muss man schon wissen, wie und wofür man das einsetzt.". Bei dem letzten Teil wäre ich mir da ebenfalls nicht so sicher. Ist sehr schwarzmalerei. Ich sehe es eher so wie einen Lehrer oder einen Freund, der einen etwas erzählt, man dann selbst nachfragen kann, ... Du gehst ja auch nicht als Schüler zum Lehrer und sagst dem Lehrer "Ich höre mir heute ihren Mist nicht an. Ich will lieber Informationen selbst strukturieren und mein Hirn anstrengen.". Anderes Gegenbeispiel: Auch gegebüber dem Taschenrecher haben die Leute damals die gleichen Vorurteile gehabt und befürchtet, dass wir dadurch alle verdummen und dann kein Mathe mehr können. Kann schon sein, dass das einigen Menschen wirklich so gegangen ist. Insgesammt muss man aber feststellen, dass der Taschenrechner die Menschheit dann doch sehr viel weitergebracht hat und nicht alle Menschen dadurch mathematisch verdummt sind.

    Ich kann nachvollziehen, was Du meinst. Aber wenn ich ein Buch eines anerkannten Fachmanns lese, gehe ich (aufgrund meiner Erfahrungen) davon aus, dass das nicht völliger Blödsinn ist. Bei der KI weiß ich nun (aufgrund meiner Erfahrungen), dass es völliger Blödsinn sein KANN. KI ist ein Mittel, das sicherlich für bestimmte Zwecke gut genutzt werden kann.

    Ich muss leider feststellen, dass ich häufiger mit Erkältungen / Infekten zu tun habe. Corona-Test mache ich nicht mehr jedes mal, aber wenn, ist er negativ. Da ich gesundheitlich aber auch nach Corona noch ein anderes Thema habe (das nix mit dem Virus zu tun hat ... denke ich zumindest), ist es nicht eindeutig, es auf Corona zu schieben. Was definitiv nach der letzten Corona Infektion aufgetreten ist, sind Schwierigkeiten bei der Konzentration wenn ich Oberstufe korrigieren soll. Strengt mich furchtbar an und war vorher nicht der Fall.

    Ich arbeite seit über einem Jahr für ein privates Projekt sehr intensiv mit ChatGPT. Es vergehen kaum zwei Tage (höchstens), in denen die KI nicht einen haarsträubenden Fehler macht (inhaltlich, grammatikalisch usw.). Sie versteht häufig meine Texte nicht richtig (Ironie ist ihr fremd), sie versteht aber auch Zeitungstexte, mit denen man sie füttern, häufiger falsch (und bevor der "Vorwurf" kommt: Ich denke, dass ich inzwischen ganz vernünftige Prompts schreiben kann) ... Natürlich muss ich bei einer Diskussion mit menschlichen Gegenübern auch damit rechnen, dass sie etwas nicht wissen, falsch verstanden haben, falsch informiert sind. Aber KI benutzen und dann denken, dass das schon passen wird ... ich weiß ja nicht.

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