Hat man dich auch bedroht und dir gesagt, du wirst deine Entscheidung eines Schulwechsels zu spüren bekommen, während du kurz darauf eine Klasse abgeben musstest, mit der du gut arbeiten kannst?
Bist du damit auch über dein Stundensoll gekommen?
Hat man dir auch im Vorbereitungsdienst vor Eltern von Schülern gesagt, dass die Eltern doch gefälligst dankbar sein sollen, dass du ihr Kind unterrichtest, weil sie sonst gar keinen Unterricht hätten? Hat man dir auch gesagt, dass du nicht mit offenen Armen empfangen werden wirst? Hat man dir auch gesagt. dass du deine Entscheidung aus Krankheitsgründen nur noch an eine Stunde zu fahren bereuen wirst und man dir das zu spüren geben wird?
Hat man dir auch gesagt, dass du deinen totkranken Vater besser ins Hospiz geben solltest? Hat man dich auch gefragt, ob du dein Fach, das du studiert hast auch wirklich studiert hast? Ist man auch in deinen Unterricht gekommen und hat dir vor den Schülern Dinge an den Kopf geworfen, die nicht für Schülerohren gedacht waren?
Ich kann unendlich weitermachen. Anstatt mir einzureden, dass meine Wahrnehmung falsch wäre (neudeutsch Gaslighting?), wären konkrete Hinweise nicht schlecht.
Bezirkspersonalrat kam ja. Ich denke nicht, dass es noch Sinn macht über den örtlichen Personalrat zu gehen, daher ist der Gedanke als nächstes umsetzbar.
Ich weiß übrigens, dass sowohl Ref als auch Quereinstieg hart sind. Nichts Anderes habe ich erwartet. Ich gehe auch nicht davon aus, dass man mich auf Samt bettet. Ich denke aber schon, dass ich einen respektvollen Umgangston verdient habe. Nicht umsonst haben zwei weitere Quereinsteiger an der Schule erst kürzlich das Handtuch geworfen.
Die Bedingungen an der Schule und der Kollegenzusammenhalt ist dementsprechend schlecht. Laut Seminarleitung hat meine Schule die höchste Abbrecherquote unter allen Einrichtungen. Woran das wohl liegt?
Nein, ich halluziniere und habe mir das alles nur eingebildet. So langsam stellt sich mir die Frage, ob ich hier wirklich Hilfe bekomme, oder ob man mich gerade vorführt. Aber danke.
Und ja. Wortwörtlich: "Das werden Sie zu spüren bekommen."
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Bin ich durch Abgabe von einer Klasse und Übernahme einer anderen schon mal über mein Stundensoll gekommen? Ja, mehr als einmal. Völlig normaler Vorgang, wenn Klassen geschoben werden (Englisch z.B. in der 8. Klasse 3 Wochenstunden, wenn ich die abgebe und dafür einen Oberstufenkurs bekomme, sind es 4 Wochenstunden. Wird im Normalfall im nächsten Schuljahr ausgeglichen ... oder als Mehrarbeit abgerechnet).
Hatte ich schon einmal das Gefühl für ein bestimmtes Verhalten / bestimmte Aussagen, die der Schulleitung nicht gefielen, "bestraft"zu werden? Ja (z.B. durch viele Vertretungsstunden, durch schlechten Stundenplan). Kann ich es beweisen? Nein. Kann es sein, dass ich es mir einbilde? Ja, evtl. überschätze ich da das Ärgernispotential meiner eigenen Handlungen / die Rachsucht der Schulleitung.
Kam jemand zu mir in den Unterricht und hat mir vor den Schülern Dinge unterstellt, die nicht für Schülerohren gedacht waren? Ja - und das nicht im Referendariat, sondern hinterher. Passiert also auch "fertigen" Lehrkräften. Damit es Mobbing wird, müsste es aus meiner Sicht regelmäßig passieren. In einem einmaligen Fall ist es unpassend und zeigt, dass die betreffende Person grade ziemlich daneben drauf ist. Habe ich umgekehrt auch schon mal einen so schlechten Tag gehabt, dass ich mich gegenüber einem Schüler nicht fair verhalten habe und im Nachhinein anders gehandelt hätte?
Wurde von mir verlangt, dass ich trotz krebskrankem Vater / Herzoperation der Ehefrau "funktioniere"? Prinzipiell ja. Teil des Systems, nicht unbedingt Bösartigkeit der Vorgesetzten (in Bayern gibt es bei Tod eines nahen Angehörigen - Eltern, Frau, Kind - zwei Tage Sonderurlaub, dann soll man wieder auf der Matte stehen - oder man lässt sich krank schreiben).
Wurde mir gegenüber immer ein aus meiner Sicht respektvoller Umgangston gewahrt? Nein.
Habe ich mich im Referendariat durch Aussagen eines Betreuungslehrers massiv unter Druck gesetzt gefühlt (man könnte auch von "Drohungen" oder "Erpressung" sprechen)? Ja. War sich der Betreuungslehrer im Nachhinein bewusst, wie seine Aussagen auf mich wirkten? Evtl. nicht. Immer wieder merkwürdig, wie manche Menschen glauben, andere "motivieren" zu können.
Der Schulleiter meiner ersten Schule nach meinem Referendariat hat mir in der ersten Stundenbesprechung auch das Gefühl gegeben, fachlich völlig unbedarft zu sein und mich mehrfach in der ersten Konferenz versucht, lächerlich zu machen (hab ich wenigstens so empfunden).
Ich glaube, die meisten von uns können ähnliche Geschichten erzählen - wie übrigens auch ein Teil meiner Bekannten, die nicht im Schuldienst sind, sondern in der freien Wirtschaft arbeiten.
Ich will Dir nicht einreden, dass deine Wahrnehmung falsch ist, sondern zeigen, dass Einiges von dem, was Du als Mobbing siehst, unabhängig vom bösen Willen von Kollegen und Vorgesetzten passieren kann. Und dann noch die harte Erkenntnis, dass man ein dickes Fell im Arbeitsleben (nicht nur) an einer Schule braucht.
Dass Du Dich wegen dem Tod des Vaters, der eigenen Erkrankung und der Belastung, die ein Quereinstieg mit sich bringt, in einer schwierigen Situation befindest, glaube ich sofort.
Zum Thema konkrete Hinweise ...
Hast Du außer dem zitierten Absatz den Rest meines Beitrages gelesen (z.B. zum Theme Unterrichtsbesuche) oder nimmst Du nur die Dinge wahr, über die Du Dich dann aufregen kannst?
Ich wiederhole auch den einzigen Rat, den ich geben kann: Wenn Du das Gefühl hast, es geht nicht mehr, geh zum Arzt und hole Dir Hilfe.