Beiträge von DeadPoet

    Ich denke, Du hast durchaus ebenso freundliche (und hoffentlich hilfreiche) Antworten bekommen. Leider ist es auch hier wie in anderen Bereichen des Internets (wenn auch evtl. nicht ganz so schlimm): Man muss immer damit rechnen, kritisiert oder sogar angegangen zu werden. Liegt z.T. auch daran, dass es irgendwie eine "unvollständige" Form der Kommunikation ist (man sieht das Lächeln nicht, welches evtl. dem Satz viel von seiner Schärfe nimmt usw.) Man schreibt leichter Dinge, die man dem anderen nicht direkt so ins Gesicht sagen würde und statt einer Nachfrage, wie genau etwas gemeint war oder sich zugetragen hat, gibt es halt schneller Kritik.
    Dazu kommt, dass viele von uns schon von "Helikoptereltern" wegen oft unberechtigten Beschwerden angegangen wurden ... und deshalb inzwischen vielleicht etwas dünnhäutig sind. Sollte nicht sein (Professionalität usw.), ist aber irgendwo auch menschlich. Hatte selbst vor kurzem ein 45 Minuten Gespräch, bei dem mir die Mutter vorwarf, ich würde Fehler anstreichen, die keine sind (eine Begründung war "Ich (also die Mutter) spreche ja auch Englisch und ...") und generell zu streng korrigieren. Die Schulaufgabe (Englisch) hatte einen Schnitt von 2,6 (was zumindest bei uns wirklich gut ist ... zu streng war ich dann wohl eher nicht).

    Ich kenne einige Kolleginnen und Kollegen (und auch im Forum war es immer mal wieder Thema), die in der zweiten Hälfte ihres Arbeitslebens durchaus überlegen, den Lehrberuf/das Beamtentum wieder aufzugeben (aus verschiedenen Gründen, die Wenigsten aber, weil sie "ungeeignet" wären). Das Thema Rente vs Pension ist da durchaus ein Faktor, der viele dazu bringt, in diesem Beruf zu bleiben (Verlust der Pensionsansprüche, Nachversicherung usw). Ich glaube, mit so einer Maßnahme, würde es noch schwerer, gutes Personal für Beamtenstellen zu finden. Die Unkündbarkeit ist toll, aber im Lauf der Zeit sieht man halt auch die Gegenleistungen, die man für dieses "besondere Verhältnis" erbringen muss (kein Streikrecht, der Arbeitgeber kann so einfach im Vorbeigehen mal die Arbeitszeit erhöhen, die Arbeitsbedingungen verschlechtern etc). Je älter man wird, desto mehr ist die Pension ein Thema.
    Wenn überhaupt, dann kann ich mir das bei Neueinsteigern vorstellen - aber siehe oben. Die CDU hat der Idee ja schon eine Absage erteilt ... und ich frage mich immer wieder, was PolitikerInnen dazu bringt, so eine Aussage rauszuhauen, die allem Anschein nach nicht abgesprochen ist, die keine Mehrheit hat usw. Versuchsballon? Ist das Thema dafür nicht etwas zu ernst?

    Bundesland? Je nach Bundesland gibt es verschiedene Maßnahmen und verschiedene Gremien, die dafür zuständig sind. Heißt "Schulverweis" dass der Schüler von der Schule gehen muss? Es gibt bei uns nämlich auch einen "Verweis", aber das ist etwas anderes. Und ein dauerhafter Verweis von der Schule wäre nicht Sache der SL ...

    Außerdem: Schulform / Alter der Betroffenen wäre auch interesssant.

    Der Nachtermin soll in der Regel "gleichwertig" sein. Allerdings, wie andere schon schrieben: Die besten / geeignetsten Aufgaben wurden für den normalen Termin verwendet. Die Vorbereitung der Klasse erfolgte gezielt auf den "normalen" Termin. Man kann auch evtl. davon ausgehen, dass der Nachschreiber einen Vorteil hat, da er mindestens von Klassenkameraden die Aufgabenstellungen erfahren konnte, wenn nicht sogar die ursprüngliche Arbeit schon besprochen wurde (und je nachdem, wie viel Zeit dazwischen lag, gab es evtl. auch einen Lernzuwachs). Von daher kann mMn ein Nachtermin auch etwas anspruchsvoller ausfallen, wobei das immer auch ein subjektives Empfinden ist (es gibt auch SchülerInnen, die sagen "boah, die Aufgaben beim Nachtermin hätte ich aber besser gekonnt" ... was auch daran liegen kann, dass der ursprüngliche Test ja herausgegeben und besprochen wurde und es damit hoffentlich einen Lernzuwachs gab).

    Anzahl der Aufgaben sagt über Bearbeitungszeit zunächst mal wenig, es kann ja sein, dass die einzelenen Aufgaben schneller zu lösen sind und daher sind es mehr.

    Das Verrückte ist eben, die genannten User haben sich nicht im Umgangston vergriffen.

    Es werden (in manchen Fällen) auch unliebsame Meinungen gesperrt und dann behauptet, es würde am Umgangston liegen. Mindestens derselbe "Ton" wurde von den beteiligten Moderatoren (in diesem Fall, bei meinem Fall damals, bei Mikael, bei Elternschreck, bei Silicium) an den Tag gelegt. Sie haben sich weder selber, noch gegenseitig gesperrt. Wenn man den Ton also herauskürzt kann es ja nur die unterschiedliche Meinung sein.

    Oder sie haben schlicht Macht missbraucht.

    Ganz genau, ja.

    Das habe ich in dem einen oder anderen Fall anders in Erinnerung, aber dafür gibt es ja die Möglichkeit, sich die Unterhaltungen raus zu suchen. Was wir nicht können ... PNs nachlesen. Niemand weiß, was XY einem Mod als PN (zum Beispiel auf eine Verwarnung hin) schickt.

    Hörst du bitte mal auf mit diesem Referendar Bashing?

    Erstens bin ich fast fertig. Zweitens sind auch Referendare keine Menschen zweiter Klasse.

    Warst du nicht derjenige, der mir vorgehalten hat, dass ich mein Gesicht verliere, wenn ich anschließend nochmals mit ihr rede? Ich habe dir lediglich erklärt, warum ich handle wie ich tue.


    Kann es sein, dass Du Dinge siehst, die nicht da sind? Evtl. bei Deinen Schülern / Schülerinnen auch Provokationen, die nicht da sind?
    Wo bitte ist in meinem Post "Referendar Bashing"?
    Leseverständnis ist so eine Sache: Ich habe Dir nicht vorgeworfen, das Gesicht zu verlieren, wenn Du nochmals anschließend mit ihr redest. Ich habe Dir gesagt, dass Du, wenn Du eine Sanktion aussprichst und diese dann - ohne neue Erkenntnisse - im Gespräch wieder zurück nimmst, unglaubwürdig wirst.

    Was ist dein Vorschlag? Das Mädchen fertig zu machen, bis sie hyperventiliert? Natürlich führe ich ein Vieraugengespräch, wenn die Stunde bereits um ist und meine Schulleitung mir abgesegnet hat, dass es klar geht. Es ist doch fair die Schülerin darauf hinzuweisen, dass sie in Hinsicht auf ihre psychische Lage eine letzte Chance bekommt. Das musste ich sogar machen.

    Von der Klasse weiß niemand, dass sie psychisch krank ist.

    Hätte ich das vor der Klasse gesagt, wenn ihre Eltern um Diskretion bitten, hätte ich mir das nächste Problem eingehandelt.

    Du hast es nicht verstanden oder willst es nicht verstehen. Wenn jemand hier so klingt, als würde er jemanden "fertig machen, bis sie hyperventiliert" ... bist Du das.
    Wenn Du weißt, dass das Mädchen Probleme hat, drohe so einen Verweis vor versammelter Klasse gar nicht erst an. WENN Du ihn androhst (bzw. die Verweisandrohung), dann schon unter Berücksichtigung der besonderen Lage. Aber nochmal: WENN ich vor der Klasse einen Verweis / eine Verweisandrohung ausspreche und im Vieraugengespräch wieder zurück nehme, obwohl in diesem Gespräch nichts Neues aufgetaucht ist, das ich nicht schon vorher gewusst habe, mache ich mich unglaubwürdig. So ein Vieraugengespräch führt man vorher mit dem Hinweis "letzte Chance", BEVOR man vor der Klasse eine Sanktion verkündet. Sie kam ja nicht zum ersten Mal zu spät.

    Ein Problem bei Dir: Du drohst mit Dingen, die Du evtl. gar nicht durchsetzen kannst (und eigentlich wenn Du bald fertig bist, solltest Du wissen, was Du darfst und was nicht).

    Zweites Problem: Du bist inkonsequent. Du drohst vor versammelter Klasse, um dann in einen "4 Augengespräch" das Ganze wieder zurück zu nehmen. Die Klasse wird das erfahren und es ist nicht die Klassleiterin (in diesem Fall), die dafür sorgt, dass sie Dich nicht mehr ernst nehmen. Bereits damit hast Du Dich selbst unglaubwürdigt gemacht.

    Den Hinweis, dass das zu spät ist, wenn man um 20 Uhr der Klasse eine Nachricht schreibt, würdest Du übrigens von mir auch bekommen. Wenn sie ihre Bücher sowieso dabei haben müssen, spar Dir solche Hinweise und wenn nicht, dann müssen solche Nachrichten, die für den nächsten Tag relevant sind bei uns z.B. bis spätesens 14 Uhr raus gehen.

    Und wie ich in Deinem alten Thread schon schrieb: Hör auf alle Konflikte persönlich (als Angriff auf Dich) zu nehmen, "beleidigt" zu sein und Dich auf einen "Kampf" einzulassen (den man nicht unbedingt gewinnen kann). Du bist sehr schnell in Urteilen ... über Dinge, von denen Du evtl. noch nicht genug weißt ("Keine Ahnung wer sie gewählt hat. Der Rest wollte scheinbar nicht machen.")

    "Leider hat besagte Kollegin eine wichtige Funktion im PR." ... Ja und? Der PR kann Dir doch gar nichts?

    Ich erstelle Klausuren tatsächlich (fast) immer völlig selbständig. Erstens sollen sie zu meinem Unterricht passen (natürlich erfülle ich den Lehrplan, aber Schwerpunktsetzung ist dennoch möglich). Zweitens haben einige SuS die gleichen Abiturtrainer etc. Drittens sind Abiturprüfungen vom Umfang her als normale Klausur nicht machbar, also kann man höchstens einen Teil verwenden (und so einfach ist das nicht, denn die Texte an sich sind oft schon zu lange und dann muss ich kürzen ... und zwar so, dass ich immer noch vernünftige Fragen stellen kann).

    Sich inspirieren lassen ist natürlich möglich ...

    Was wir ausdrücklich nicht dürfen: Alte Aufgaben in dem Sinne wiederverwenden, dass Text UND Fragen der alten Prüfung entsprechen (warum ... siehe oben: auch SuS haben Abiturtrainer). Ich muss mir also, falls ich die alten Texte verwende, neue Fragen einfallen lassen (geht manchmal ganz leicht, weil man nur etwas variieren braucht, manchmal ist es aber sehr mühsam).

    Ich stelle auch fest, dass ich schneller korrigieren kann (bepunkten kann) wenn ICH den Erwartungshorizont selbst erstellt habe ... weil ich genau weiß, worauf ich jetzt BE oder Punkte geben will.

    Meine Erfahrung mit gekauften Klausuren (Internet oder gerade vom STARK-Verlag) sind nicht gerade positiv (z.B. was das Niveau betrifft).

    Was ich allerdings auch zugebe: Meine Klausuren sind nicht die umfangreichsten. Und ich verwende statt eines Textes auch immer mal wieder gerne eine Karikatur.

    Ist ja völlig absurd zu meinen, dass in einem sauber geplanten Unterricht auch immer alles sauber läuft. Da sind doch Menschen im Spiel. Aber es wundert mich nicht. In Bayern rechnet man Noten ja auch auf eine Nachkommastelle aus und meint, Leistung wäre derart genau messbar.


    Muss man eigentlich immer diesen Seitenhieb auf Bayern führen? Da wird sogar von Freiräumen in Bayern gesprochen und dann passt's auch wieder nicht, wenn die genutzt werden (klar, man kann Freiräume natürlich auch zu Ungunsten der "Schwächeren" nutzen ... aber das passiert sicher auch in den Bundesländern, in denen es bei der Notengebung diese oft genannten "pädagogischen Freiräume" gibt). Vielleicht etwas mehr mit dem tatsächlichen System in Bayern und wie damit umgegangen wird beschäftigen.

    Edit: Bei ALLEN Lehrproben, die ich miterlebt habe (in Bayern) wurde der Referendar / die Referendarin gebeten, zu reflektieren.

    "grad im Referendariat" ... "keinen Spass mehr ... ich will einfach raus aus diesem ständigen beobachtet und bewertet werden."

    Jetzt weißt Du, wie sich Schülerinnen und Schüler fühlen ;)

    Im Ernst: Je nachdem wie lange Du noch hast ... zieh's durch, es wird besser. Aber falls Du noch am Anfang stehst, überlege, ob Du das wirklich packst.

    Wo meinst Du kommen denn die Eltern her, die ihr Kind als Prinz/Prinzessin sehen, das ein Genie sein muss und wenn's Probleme (auch mit Fehlverhalten) gibt, muss die Schule dran schuld sein. Ich hatte auch schon Eltern, die mir erzählt haben, das Kind wäre nur bei mir so schlecht ... und dann schaut man in den Notenbogen und stellt fest, dass es noch in drei anderen Fächern eine 5 hat.

    ja ... und bei vielen Eltern zählt nur das Gymnasium. Sämtliche Hinweise, dass es für das Kind nicht gerade ermutigend ist, ständig eine 4 oder 5 zu bekommen und man über die Realschule nachdenken sollte (wo die 2. Fremdsprache weg fallen kann) sind egal. Auch der Hinweis, dass wir an der Schule sogar eine ÜBergangsklasse haben (nach mittlerem Schulabschluss zurück ans Gymnasium und in der 11. Klasse fit gemacht werden für Oberstufe) ... auch egal. Erwähnung von FOS/BOS ... auch egal. Mit dem Kopf des Kindes durch die Wand Gymnasium.

    Bei meiner Kollegin haben heute Kinder nach der Mathearbeit geweint und ich schreibe morgen die gleiche. :angst: Muss das eigentlich alles sein?

    Jein ... Ich erlebe das jetzt sogar am Gymnasium, dass eine 6. Klasse nach der Mathe-Schulaufabe weint (ich unterrichte allerdings kein Mathe, also an mir liegt's ausnahmsweise nicht). Mir widerstrebt es auch, Kindern "weh" zu tun. Allerdings ... irgendwann müssen sie lernen, dass man mit gewissen "Zumutungen" klar kommt. Und da scheint es mir inzwischen schon so zu sein, dass immer mehr Kinder keine Strategien mehr haben, mit Anforderungen umzugehen, weil ihnen immer alles (von den Eltern) abgenommen wurde.

    Ich musste mir kürzlich von einer Mutter auch anhören, wie hart ich korrigieren würde (Englisch-Schulaufgabe, Schnitt 2,44 ... fast die Hälfte der Klasse hatte eine 1 oder eine 2 ...). Sie ritt dann 40 Minuten auf zwei Lücken rum, bei denen ich zu hart gewesen wäre ... die Hinweise auf Lücken, wo ich Lösungen gelten habe lassen (zumindest teilweise), die man bei "harter" Korrektur auch als völlig falsch hätte werten können, ignorierte sie.

    Ich kenne beide Seiten ... als ich im Ref war, hatten wir den Eindruck, als würden die Noten doch recht willkürlich vergeben. Da passierte es bei Leuten, von denen wir eigentlich dachten, sie würden guten Unterricht halten, dass sie aus "heiterem Himmel" (?) schlechte Noten bekamen.

    Seit Jahren sitze ich nun immer wieder als Mentor in Lehrprobenbesprechungen und habe noch keine einzige erlebt, bei der die Note willkürlich war - was natürlich nur etwas über meine Schule aussagt.

    Abschütteln und weiter machen ... wenn ich eins nach 30+ Jahren sagen kann: Die Lehrprobe sagt nicht viel (bis gar nichts) darüber aus, ob jemand ein guter Lehrer ist / wird.

    Ich denke, Karl-Dieter hat dezidiert die "Schießausbildung" gemeint. Ein Oberstleutnant sollte evlt. andere Dinge lernen / wiederholen als das reine Schießen, weil der selbst nicht so häufig direkt in Kampfhandlungen verwickelt sein wird (Ich vermute, das ist Karl-Dieters Gedankengang ... ich will das gar nicht beurteilen).

    Was mich einfach stört:

    Je nach Schulart, je nach Fach, je nach Situation in der Klasse KÖNNEN (mMn) Hausaufgaben ein sinnvolles Mittel sein. Mit einem Verbot wird wieder ein Stück pädagogischer Verantwortung weg genommen und alles über einen Kamm geschoren. Ich habe die Freiheiten, die wir als Lehrkräfte haben (hatten) eigentlich immer für gut gehalten (klar gibt es evtl. auch Lehrkräfte, die damit wenig pädagogisch umgingen ... aber ist die Haltung "10% bauen Mist, also verbieten wir das für alle" wirklich sinnvoll? Sollen wir das in Zukunft auch im Unterricht so handhaben?)

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