Beiträge von WillG

    Ich habe bei den meisten Beiträgen von dir den Eindruck, dass du sehr frustriert wirkst. Zumindest immer dann, wenn es um deine Berufswahl geht [...].

    Ohne das konkret auf state-of-trance zu beziehen und ohne das in irgendeiner Weise werten zu wollen, fällt mir das in dieser konkreten Form vor allem bei MINT-KuK auf. Nicht bei allen, aber viele scheinen irgendwie bewusst oder unterbewusst damit zu hadern, dass sie "nur" Lehrer geworden sind, und sie scheinen zu glauben, dass sie so viel mehr hätten machen können.

    Letztendlich wurde zumindest ein ehemaliger Schulleiter zu einem normalen Lehrer, allerdings weiterhin mit der Besoldungsgruppe A 16.

    Ich bin nicht in BaWü, deshalb liege ich vielleicht falsch, aber das erscheint mir rein beamtenrechtlich zumindest unüblich - aber natürlich nicht unmöglich. Ein Herabsetzen der Besoldungsstufe erscheint mir zwar beamtenrechtlich keinesfalls zulässig, aber nach meinem Rechtsverständnis hätte der Dienstherr durchaus das Recht - und natürlich auch Interesse daran - den Beamten auf eine angemessene andere Stelle zu versetzen. Warum das in diesem Fall nicht geschehen ist, weiß ich natürlich nicht. Vielleicht gab es keine passende andere Stelle, vielleicht war er ohnehin kurz vor dem Ruhestand - oder vielleicht ist mein rechtliches Verständnis aber auch falsch, das kann natürlich gut sein.

    Solche gezielten Nachfragen sind bei uns im ersten Teil nicht vorgesehen - eher allgemeiner wie „Du hast no VG h Zeit, möchtest du noch etwas zu Aufgabe 2 sagen“.

    Nicht aus NRW, aber das klingt jetzt für mich nicht nach einem Widerspruch, eher nach einer Frage der "Bezeichnung". Also, ob ich das Prüfungsgespräch (mit Frage/Antwort) früher beginne und entsprechend verlängere, um auf die 20 Minuten zu kommen, oder ob ich beim Vortrag durch das Frage/Antwort Muster unterstütze, kommt doch aufs Gleiche raus. Oder dürft ihr im Prüfungsgespräch keine Rückfragen zum Vortrag stellen?

    Generell gibt es ja zwei "reguläre" Wege für den Ländertausch, für die man jeweils die Freigabe braucht, die aber - je nach Organisgramm der übergeordneten Behörde - vielleicht über verschiedene Schreibtische laufen könnten:


    1.) Planstellenneutrales Ländertauschverfahren: Hier ist der Antrag auf Freigabe sozusagen im Antrag auf Ländertausch integriert und wird als einer der ersten Schritte im Workflow des Ländertauschverfahrens bearbeitet. Ich nehme mal an, das war der Weg, über den bei dir die Freigabe verwehrt wurde, so dass es dann im Verfahren gar nicht mehr weiterging.


    2.) Formloser Antrag auf Freigabe mit dem Ziel der Teilnahem am Stellenvergabeverfahren im Zielbundesland: Hier ist der Antrag eben formlos und nicht fristgebunden. Wird ihm stattgegeben, darfst du dich ganz offiziell im Stellenvergabeverfahren im Zielbundesland bewerben, also ganz ohne Ländertauschverfahren. Da es ein anderes Verfahren ist, ist es zumindest denkbar, dass hier die behördeninternen Wege anders sind, so dass hier vielleicht eine andere Person eine andere Entscheidung trifft. Bekommst du auf diesem Weg die Freigabe und bewirbst du dich erfolgreich im neuen Bundesland, gilt das ebenfalls als Versetzung - wie im Ländertauschverfahren - so dass du Pensionsansprüche und Erfahrungsstufen in der Regel auch auf diesem Weg mitnimmst. Aber Achtung: Ich weiß nicht, ob alle Bundesländer diesen Weg anbieten und wie die genauen Bedingungen vor Ort sind.


    Dann gibt es zwei weitere Möglichkeiten:


    3.) Bewerbung auf eine Funktionsstelle im Zielbundesland. Wirst du ausgewählt, muss dein Heimatbundesland dir die Freigabe erteilen.


    4.) Kündigen und Neubewerbung im Zielbundesland (wie von Maylin85 schon erwähnt und hier nur nochmal der Vollständigkeit halber)


    Oft ist es übrigens leichter, eine Freigabe zu erhalten, wenn man gerade nicht "im System" ist, also wenn man wg. Elternzeit oder Auslandsschuldienst oder Abordnung etc. gerade nicht im Alltagsgeschäft einer Schule eingebunden ist. Man ist sozusagen nachgewiesen "entbehrlich", weil die Schule ja gerade ohne einen auskommt, weshalb die Begründung einer Ablehnung nochmals spezifischer sein muss.

    Letzter Tipp: Prüfe doch mal ob in deinem Heimatbundesland eine solche Ablehnung vielleicht Mitbestimmungspflichtig im Sinne des Persoanlvertretungsgesetzes ist. Dann kann man auf diesem Weg vielleicht etwas erreichen. Ist eher unwahrscheinlich, aber zumindest mal nachzusehen schadet sicher nicht.

    Ja, skurril ist das schon, keine Frage.

    Aber auch etwas, was mich nicht weiter berührt. Ich meine, er kann ja von vielem ausgehen. Wünschen darf man sich alles. Er darf halt dann nicht enttäuscht sein, wenn seine Wünsche nicht erfüllt werden.

    Was Schmidt sagt.

    Deswegen hast du auch nicht mehr als deine 41 oder 42 oder was auch immer Wochenstunden. Dann muss halt an anderer Stelle gespart werden. Bevor du jetzt fragst, wo das sein soll: Die Frage solltest du deiner Schulleitung stellen, die scheint ja diesbezüglich interessante Vorstellungen zu haben.

    Es ging mir auch eher um die grundlegende Sorge, das etwas traumatisierend sein könnte. Letztlich ist es egal, ob man einen Galgen oder eine Blume oder eine Dusche oder sonstwas malt. Und wenn man den Galgen an sich für unnötig brutal hält, dann nimmt man halt etwas anderes. Daran kann ich jetzt auch kein Problem sehen.

    Wenn ich aber aller dahingehend hinterfrage, ob es traumatisierend sein könnte, dann wird es wirklich schwierig. Das wird natürlich bei echten Bildungsinhalten zum Problem (Werther bringt sich um, Faust "groomt" eine 14-Jährige, Emilia Galotti wird von ihrem Vater ermordet und Luise Miller von ihrem Liebhaber, Walter Faber stirbt an Krebs, Woyzeck tötet Marie in einer Variante des Ehrenmords, Exilliteratur ist voll von Fluchterfahrungen etc. - um nur ein paar Beispiele aus dem Oberstufenunterricht in Deutsch zu nennen), aber letztlich können wir das so oder so nicht leisten.

    Viel wichtiger ist der richtige Umgang damit.

    Ich kenne das aus der Wirtschaft so, dass Fortbildungen während der Arbeitszeit stattfinden. Bei uns ist es doch so, dass alles drauf kommt.

    Na ja, streng genommen findet es ja bei uns auch während der Arbeitszeit statt, nur halt nicht während der Unterrichtszeit. Und es erfordert vermutlich sehr viel mehr Selbstdisziplin, die Zeit, die man in Fortbildungen steckt eben an anderer Stelle (Unterrichtsvorbereitung; Zusatzaufgaben) wieder einzusparen.

    Ich schon.

    Wie gesagt, man kann gar nicht alles absehen, was in einer Klasse an möglichen Traumata vorherrscht. Man liest in der achten Klasse einen klassischen Schulbuchtext wie "Streuselschnecken" und ist plötzlich mit einem Kind konfrontiert, das heulend zusammenbricht, weil der Vater vor zwei Jahren an Krebs gestorben ist. Heißt das jetzt, dass man nie wieder einen Text über totkranke Menschen in irgendeiner Klasse lesen soll?

    Wenn ich natürlich weiß, dass ein Kind in meiner Klasse diesen Hintergrund hat, werde ich es halt vermeiden.

    Gilt analog für Suizid durch erhängen.

    Ich habe jetzt nicht den ganzen Thread gelesen. Zur Gefahr, dass der Galgen traumatisierte Kinder triggern könnte, würde ich sagen, dass das natürlich sicherlich auch von der Zusammensetzung einer Klasse abhängt.

    Als Deutschlehrer (und auch als Fremdsprachenlehrer) kommt man immer mal wieder in die Situation, dass man unbedarft Texte liest, auf die ein Kind plötzlich extrem reagiert. Da kann es um Drogensucht gehen, um den Verlust eines Elternteils, um Mobbing. Es kann aber auch sein, dass ein Kind bei der "Brück am Tay" von Fontane reagiert, weil ein Verwandter Opfer eines Zugunglücks war.

    Ich will damit sagen: Wenn ich weiß, dass ein Kind oder mehrere Kinder von einer Thematik betroffen sind, das vermeide ich entsprechendes Material natürlich. Ich halte aber persönlich nicht so viel davon, zur Sicherheit alles zu vermeiden, was einzelne unter Umständen betreffen kann.

    Letztlich kann man Kinder auch in der Realität nicht davor schützen, mit Triggern konfrontiert zu werden und ein gesunder Umgang damit ist auf jeden Fall wichtig. Das kann Schule durchaus auch - in Maßen - leisten.

    Das ist aber jetzt kein Plädoyer dafür, erst recht den Galgen an die Tafel zu malen.

    Nein. Aber wenn mein Jüngster zu flott unterwegs ist, weise ich ihn daraufhin:

    " Vorsicht mit der älteren Dame da vorne."

    Das habe ich oben gemeint. Die meisten Probleme machen sich diejenigen, die nicht betroffen sind.

    Zumindest wenn ich von den diversen Personen ausgehe, die ich kenne, dann würde es mich überraschen, wenn diese so eine Situation im Falle einer Falschattribuierung als diskriminierend wahrnehmen würden. Schon gar nicht würden sie etwas sagen.

    Du konstruierst dir hier Probleme, die es in der Praxis nicht gibt.


    Konstruieren wir einen anderen Fall. Du sitzt mit deinem Jüngsten in einem Café, willst bestellen und die Bedienung fragt deinen Jüngsten, was er möchte. Der ist aber gerade abgelenkt und du sagst: "Die Dame hat dir gerade eine Frage gestellt."

    Die Dame ist aber gar keine Dame, sondern definiert sich als Mann. Oder non-binär.

    In diesem Fall würde die Person wohl - freundlich lächelnd - darauf hinweisen und dir vielleicht sogar sagen, wie sie bevorzugt angesprochen werden möchte. Problem gelöst. So sieht der Alltag in aller Regel aus.

    Ich danke dir dafür, dass du indirekt betonst, dass das generische Maskulinum die verständlichste Sprachform ist.

    Ich merke schon, dass du es mit Sprache offenbar nicht so hast. Du kannst grammatikalische Zusammenhänge nicht verstehen, kannst nicht sinnerfassend lesen und bist argumentativ völlig unkohärent.

    Aus "es gibt keine Verständnisprobleme" ein "[ist] die verständlichste Sprachform" zu machen, zeugt von viel Fantasie, aber nicht gerade von viel kognitiver Begabung. Ist okay, ich bin voll für Inklusion.

    Aber vielleicht ersparen wir uns dann doch lieber die gesellschaftlich-linguistischen Zusammenhänge, um dich nicht weiter zu überfordern.

    Ich denke wir reden gerade über das Englische? Oder war das vielleicht nur ein Strohmann, mit dem du nicht durchgekommen bist?

    Aber gut, ich spring über dein Stöckchen.


    1. Es gibt gesellschaftliche Entwicklungen, die zu einem Sprachwandel führen. Dabei geht es nicht um Verständnisschwierigkeiten, sondern um inklusive Sprache.

    2. Du kritisierst, dass dieser Sprachwandel zu Verständnisschwierigkeiten führen kann. Du verweist darauf auf das genderneutrale "they" im Englischen.

    3. Ich erkläre dir, dass durch textlinguistische Zusammenhänge diese Verständnisschwierigkeiten ausgeglichen werden.

    4. Du verweist darauf, dass - eine völlig andere Form in einer völlig anderen Sprache - textlinguistische Zusammenhänge auch eventelle Verständnisschwierigkeiten beim generischen Maskulinum ausgleichen können.

    Soweit richtig?


    Jetzt musst du ganz stark sein: Um Verständnissschwierigkeiten geht es bei der Ablehnung des generischen Maskulinums gar nicht. Es geht um inklusive Sprache und darum, dass Sprache auch Realitäten schaffen kann, was durch das generische Maskulinum - ganz ohne Verständnisschwierigkeiten - eingeschränkt wird.

    Ich habe weder in der Schule, noch in den Vereinen noch im Privaten mit diversen Personen zu tun.

    In diesem Fall kann ich dir viele Sorgen und Unsicherheiten nehmen, ich zitiere mich mal selbst:

    Das "Problem", das hier immer wieder diskutiert wird, wird immer nur von denjenigen gesehen, die nicht betroffen sind. Jede diverse Person, mit der ich es bisher zu tun hatte, und inzwischen waren das ein paar, war da sehr unaufgeregt, hat mir ganz nüchtern und sachlich erklärt, wie sie gerne angesprochen würde und war niemals empört, wenn mir mal der falsche Name oder das falsche Pronomen herausgerutscht ist. Liegt vielleicht daran, dass ich grundsätzlich Wohlwollen und Verständnis signalisiert habe.

    Mehr ist es nicht. Ich habe - annekdotische Evidenz - noch nie erlebt, dass diverse Personen sich über falsche Ansprache empört hätten oder die "Diskriminierungskeule", was auch immer das sein soll, herausgeholt haben. Bislang haben ausnahmlos alle sachlich und ruhig ihre Wünsche artikuliert und kaum mehr erwartet als ein grundsätzliches Bemühen und Verständnis.

    Alles andere, und vor allem die Problematisierung, ist meiner Erfahrung nach populistische Empörung.

    Dafür müssen wir uns noch nicht einmal diesen zugegebenermaßen seltenen Sonderfall anschauen. Es reicht bereits der klassische Fall, dass manch eine Frau es als unpassend empfindet, wenn bei Bezugnahme auf sie die Pronomen "er/ihn" Verwendung finden.

    Ja, und jetzt? Nichts anderes schreibe ich doch. Es gibt gewisse sprachliche Konventionen ("er" = maskulin; "sie" = feminin) und es gibt gewisse persönliche Wünsche. Im Zweifelsfall halte ich mich halt an die persönlichen Wünsche, wie ich es z.B. bei Namen mache. Wenn Josef gerne Sepp genannt werden möchte, dann nenne ich ihn eben Sepp. Wenn Josef gerne Maria genannt werden möchte, dann nenne ich eben Maria. Ich nenne ihn aber nicht einfach Franz, nur weil ich so halb mitbekommen habe, dass er nicht Josef genannt werden möchte, sondern frag nach. Bei Pronomen mache ich das ähnlich.

    Dass es Fälle gibt, in denen das Genus auch bei Personenbezeichnungen per Konvention Neutrum ist, ist kein Grund, dies pauschal erstmal zur Sicherheit auch in allen anderen unklaren Fällen anzuwenden - vor allem, wenn man weiß, dass es von der Mehrheit als abwertend verstanden wird.



    Vielleicht mal OT: Dass diese völlig grundlegenden und trivialen linguistischen Zusammenhänge für so viele so schwer zu verstehen sind, möchte ich gerne bei der nächsten Diskussion darüber, ob geisteswissenschaftliche Studienfächer so viel einfacher sind als MINT-Fächer berücksichtigt sehen.

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