Warten musst du nicht auf die Technik (es gibt bereits KI Anbieter für Korrekturen, das Schreiben eines Textzeugnisses wäre mit ein paar Beispielvorlagen und einem entsprechend ausformulierten Prompt auch längst möglich ), sondern darauf, dass die rechtlichen Rahmenbedingungen durch die Behörde dafür geschaffen werden und darauf, dass Lehrkräfte die Bereitschaft entwickeln, diese Dinge auch zu nutzen.
Genau so hab ich das ja gemeint, deswegen der Verweis auf junge Kollegen, die ohne den Ballast der eigenen eingefahrenen Workflows an so eine Sache rangehen.
Ich meine das übrigens gar nicht als Kritik an irgendwem. Und ja, natürlich kann es sein, dass Grundschulzeugnisse ein Bereich bleiben, bei dem die KI nicht helfen kann, denn selbstverständlich habe ich ja tatsächlich keine Ahnung, wie so ein Zeugnis geschrieben wird etc.
Trotzdem habe ich das Gefühl, dass es zumindest auch - wie auch von euch mehrfach formulier - eine Frage der Vorstellungskraft ist. Es liegt in der Natur der Sache, dass Dinge, die man sich einfach nicht vorstellen kann, unrealistisch bis unmöglich wirken.
Ich glaube, dass in vielen Bereichen, eben auch im Bereich der Korrektur und des Zeugnisschreibens, schon die nächsten zwei Jahrgänge an Junglehrern, die ohne den Ballast der Erfahrung an die Sache rangehen, einen völlig neuen Workflow entwickeln, bei dem sie meinetwegen schon ihre Notizen und Noten während des Schuljahres ganz anders erfassen und dann am Ende des Schuljahres per Knopfdruch Zeugnisentwürfe ausspucken, die sie einfach nur gegenlesen und anpassen müssen. Wenn ihr/wir (denn ich schließe mich für dieses Thema in Bezug auf andere Bereiche natürlich völlig mit ein) darüber nachdenken, wie wir KI nutzen können, denken wir immer von hinten her: Ich habe einen Stapel Korrekturen daliegen, ich muss jetzt 30 Zeugnisse schreiben, wie kann mir die KI da helfen, statt eben schon im Vorfeld zu überlegen, wie man Klassenarbeiten so gestaltet, dass die KI dann einfach und unproblematisch korrigiert und wie man Schülerleistungen so erfasst, dass die KI dann schnell die Zeugnisse ausspuckt etc.)
Wie gesagt, dass sind zwei Beispiele von tausenden. Und wenn ihr dabei bleibt, dass es in der Grundschule einfach nicht möglich ist, dann wundere ich mich zwar, aber dann nehme ich das an, denn ihr habt die Erfahrung.
Zur Korrektur (aber das ist natürlich ein wenig OT): Wir haben damit schon experimentiert und sind bei handgeschriebenen Texten sofort daran gescheitert, dass die KI sogar ordentlich geschriebene und gut strukturierte Texte nicht korrekt transkripiert hat. Auch da gibt es sicherlich Möglichkeiten, in der Regel kostenpflichtig, aber das war der Punkt, an dem wir im laufenden Alltagsgeschäft ausgestiegen sind. Aber es lohnt sich sicher, da dran zu bleiben. Eine Oberstufenklausur Deutsch mit 2000 Wörtern pro Schüler, die die KI von handschriftlich in gedruckten Text überträgt, dabei bereits Sprachfehler korrigiert hat (und eine entsprechende Analyse der formalsprachlichen Leistung vorgenommen hat) wäre schon eine massive Arbeitserleichterung, wenn noch gar keine inhaltliche Bewertung vorliegen würde. Einen sprachlich korrekten, gedruckten Text zu lesen statt hingeschmierte Texte voller Fehler, ist natürlich eine ganz andere Hausnummer. Realistisch wäre es dann ja auch, dass die KI eine inhaltliche Bewertung vorschlägt, so dass ich jede Arbeit einmal lesen müsste, was aber eben schon angenehmer wäre, und dann leichte Anpassungen vornehmen müsste. Ic würde schätzen, dass ich mir mehr als 50% des Zeitaufwandes sparen würde.