Ich nehme eure persönliche Meinung hier die ganze Zeit zur Kenntnis, sie ist nur juristisch irrelevant und widerspricht wie bereits mehrfach erwähnt dem Grundgesetz in einer nicht zu ändernden Passage.
Hm, tja. Das stimmt natürlich. Und der Satz hat es schon in sich. Als jemand, der sich ja ziemlich am konfessionellen Religionsunterricht stört und das hier um Forum auch bereits mehrmals deutlich artikuliert hat, möchte ich dazu mal Stellung nehmen.
Zunächst mal ist es für eine Forumsdiskussion vielleicht erstmal unerheblich, ob etwas jursistisch relevant ist oder nicht. Auf einer theoretischen Ebene kann man ja so ziemlich alles disktuieren, ebenso wie wir diskutieren könnten, ob es A13 für alle geben sollte (Konjunktiv), wie der Dienstherr unsere Arbeitsbedinungen verbessern könnte (Konjunktiv) etc. Das sind alles theoretische Diskussionen, die auf die Realität kaum Einfluss haben werden, solange sie nicht gerade einen Forenuser dazu anregen, sich in der Realität politisch oder gewerkschaftlich oder sonstwie zu engagieren. Soweit ist das ja auch erstmal kein Problem, auch theoretische Diskussionen können interessant und bereichernd sein, indem sie neue Sichtweisen eröffnen. Gerade deine doch fundierten Ausführungen dazu sind, trotz ihres sehr oberlehrerhaften und gönnerhaften Tonfalls und gerade wegen ihrer völlig anderen Sichtweisen, doch immer recht interssant für mich.
Nun ist es aber, wie du ja auch immer wieder betonst, eben im Grundgesetz festgeschrieben und kann nicht mal so eben (bzw. eben gar nicht) geändert werden. Ein Grundgesetz, auf das ich als Beamter vereidigt bin und das ich in meiner Position schützen muss. "Macht ja nix!", denkt sich der eine Teil in mir, "Kann man ja trotzdem mal theoretisch diskutieren." Der andere Teil in mir spielt dann aber advocatus diaboli und fragt, ob man denn auch die Meinungsfreiheit, die Gleichberechtigung und andere Grundrechte einfach mal so theoretisch diskutieren kann. Es würde mich schon sehr befremden, wenn wir hier plötzlich über die Gleichberechtigung von Homosexuellen diskutieren würden und einzelne User hier ebenso deutlich dagegen argumentieren würden, wie ich es hier zum Teil gegen den Religionsunterricht getan habe (- obwohl mir schon ein paar User einfallen würden, denen ich das hier zumindest zutrauen würde, wenn auch die meisten davon hier schon länger nicht mehr geschrieben haben und zum Teil auch gesperrt wurden). Das Grundgesetz als "Buffet" zu betrachten, in dem Sinne, dass man gewisse Grundrechte als sakrosankt betrachtet, andere jedoch freimütig - wenn auch nur theoretisch - in Frage stellt, ist sicherlich auch nicht der richtige Weg.
Ich schreibe das eigentlich auch nur, um hier meine eigene kognitive Dissonanz zu artikulieren und eben denjenigen, die bzgl. des Religionsunterrichts anderer Meinung sind als ich zu signalisieren, dass ich die Relevanz ihrer Position durchaus anerkennen kann.