Beiträge von WillG

    Vorab: Ich weiß nicht, wie die Regelungen in deinem Bundesland sind.
    Aus Sicht der Privatschule macht es aber ja auch Sinn, auf Einhaltung der Kündigungsfrist zu bestehen. Sie sehen sich logischerweise nicht als "Notlösung", bis der Bewerber etwas "Besseres" gefunden hat. Vielmehr müssen sie ihren eigenen Unterricht und die Konstanz absichern. Das geht eben nur über entsprechende Verträge und deren Einhaltung. Pacta sunt servanda und so weiter - obwohl ich natürlich absolut nachvollziehen kann, dass das für dich unschön ist.


    Dass das Land da großzügiger ist, ist auch nachvollziehbar, denn immerhin bleiben die Betroffenen in diesem Fall beim gleichen Dienstherrn. Es ändert sich ja nur der Vertrag und die Arbeitsstelle. Außerdem hat der öffentliche Dienst vor allem im Moment schneller die Möglichkeiten, jemanden zu finden, der die entstehende Lücke füllt.

    Gelten bei euch die gleichen "strengen" Regeln für das Lehrer-Kollegium? Korrigiert z. B. jeder innerhalb der vorgesehenen Frist seine Prüfungen? Was passiert, wenn die Frist nicht eingehalten wird? Welches Recht haben dann die SuS? Dürfen die dann sagen "die Noten akzeptieren wir nicht, die Prüfung wurde nicht innerhalb der Frist korrigiert"?

    In Bayern gibt es klare Regeln: zwei Wochen für die SekI und drei Wochen für die SekII. Die Einhaltung (wie auch die Aufgabenstellung und stichprobenartig die Korrketur) wird von den Fachbetreuern überprüft, die deswegen auch für viele Fächer A15 bekommen.
    Da in Bayern die Zeugnisnoten rechnerisch ermittelt werden, handelt es sich bei grundlosem Übertreten der Korrekturzeit um einen Formfehler, der theoretisch dazu genutzt werden kann, um eine Nichtversetzung anzufechten.


    Trotzdem halte ich es für übertrieben, jetzt noch gegen die Eltern vorzugehen. Es ist absolut nicht meine Aufgabe, die Eltern zu erziehen. Reicht ja schon, dass ich einen Erziehungsauftrag für die Kinder habe. Und man muss es auch echt nicht übertreiben, da habe ich Wichtigeres zu tun.

    @Kapa
    Ich habe dich mit meinem Posting nicht primär gemeint.
    Mir ging es um Fossis Aussage, dass die Seminarlehrer so stark über die Zukunft ihrer Schützlinge entscheiden. Das kam bei mir so an, als sei man ihnen schutzlos ausgeliefert, wenn sie im Größenwahn die Entscheidung über Obdachlosigkeit oder Oberstudienratslaufbahn entscheiden.
    Ganz so sehe ich es eben nicht, da man - wenn man vernünftig ist - durchaus auch noch andere Eisen im Feuer hat.


    Damit will ich aber gar nicht abstreiten, dass die Seminarlehrer durchaus die Entscheidung in der Hand halten, ob man jemals im Lehrberuf unterkommt oder nicht. Das ist schon auch problematisch, aber eben nicht ganz so dramatisch und einseitig wie es formuliert war.

    Mit einer riesengroßen Portion Glück sogar. Als ich mit dem Studium angefangen habe, haben mich alle vor dem Lehramt - und noch dazu vor Sprachen - gewarnt. So wie eben jetzt wieder alle vor den entsprechenden Studiengängen gewarnt werden, nicht zuletzt hier im Forum.
    Deshalb habe ich eben auch möglichst viele weitere Qualifikationen mitgenommen, durch Zusatzausbildungen, Praktika, einschlägige Jobs etc.
    Und ich war (bzw. bin) sicherlich nicht der pragmatischste und vernünftigste Mensch auf der Welt, aber wenn mir Gott und die Welt sagt, dass es mit meiner Studienwahl schwierig werden könnte, dann muss ich mich eben darauf einstellen, auf eine Alternative angewiesen zu sein.
    Dass ich die nicht gebraucht habe, war schön und - wie gesagt - unfassbar großes Glück. Aber es war, gerade wenn die Seminarlehrer wieder megalomanisch unterwegs waren, trotzdem auch sehr angenehm zu wissen, dass ich im Zweifelsfall einen Plan B (und C) habe.
    Das hat nichts mit einer verklärten Sichtweise aus den Annehmlichkeiten einer festen Beamtenstelle mit A14 zu tun. Das war mir - und meinen Studienkollegen - auch in unseren 20ern bewusst.

    Meine Güte, der TE ist Student und kapiert vielleicht den einen oder anderen Sachverhalt im öffentlichen Dienst nicht. Das kann man doch mal kurz erklären, ohne gleich pädagogisch zu werden.


    Also: Je nach Bundesland hat ein Vollzeitleher eine Wochenarbeitszeit von ca. 40-42 Stunden. Das entspricht aber nicht der Unterrichtszeit, da zum Unterricht ja noch Vor- und Nachbereitung, Konferenzen etc. etc. dazukommen.
    Deswegen gibt es bei Lehrern neben dieser Wochenarbeitszeit noch eine Unterrichtsverpflichtung, die sich, je nach Bundesland und Lehramt, irgendwo zwischen 23 und 29 Unterrichtsstunden/Woche abspielt.
    Wenn du nun mit 15 Unterrichtsstunden eingestellt bist, entspricht das also ca. einer halben Stelle, eventuell sogar etwas mehr.
    Wenn du andererseits mit 37,5% angestellt bist, kommst du nicht auf 15 Unterrichtsstunden/Woche. So musst du Chilis Kommentar verstehen.


    Es hängt also davon ab, ob du von Arbeitszeit (ca. 40 Stunden) oder von Unterrichtszeit (ca. 25 Stunden) sprichst.
    Der verlinkte Rechner gilt für dich aber trotzdem.

    Der alles entscheidende Unterschied: Du versaust den Schülern nicht das Leben, wenn Du eine falsche Bewertung abgibst.

    Ja, nu! Ich bin der Meinung, dass Studenten - vor allem die der Sprach- und Geisteswissenschaften - die sich ausschließlich darauf verlassen, später mal im Lehramt unterzukommen, irgendwie auch selbst schuld sind. Seit Jahren ist klar, dass die Stellensituation mau ist und dass man sich besser auch ein zweiter (oder sogar drittes) Standbein aufbaut, durch Zusatzqualifikationen und Praktika etc.
    Und wenn man das getan hat, dann "versaut" es auch nicht "das Leben", wenn der Seminarlehrer eine "falsche Bewertung" abgibt, sondern man kann halt das eine Ziel nicht mehr erreichen.

    Nächstes Jahr bin ich bei der Klassenfahrt einfach krank, das frustriert mich echt dermaßen.

    Das ist ja nun der falsche Weg, da diese Aufgabe dann auf einen anderen Kollegen fällt, der durch die Kurzfristigkeit noch stärker belastet ist.
    Besser wäre es, ähnlich wie Karl-Dieter das andeutet, den Weg über Personal-/Lehrerrat zu gehen. Also Personalversammlung zur Vorbereitung eines entsprechenden Antrags/Konzepts an die Lehrerkonferenz, dann Abstimmung darüber in der Lehrerkonferenz. Da muss sich halt das Kollegium wehren, wenn der Chef alles als Dienstverpflichtung erklärt.
    Mit Blaumachen wirst du an den Strukturen nichts ändern und dich in den nächsten Jahren noch weiterärgern. Wenn du auch in der Woche selbst natürlich erstmal entlastet bist.

    Und Menschen haben natürlich Recht, die behaupten, dass es wahrscheinlich sei, dass das Schulamt ab sofort für die nächsten 7-8 Monate eine der Qualifikation der TE enstprechende Aufgabe findet

    Wenn es im Schulamt so zugeht wie in den meisten anderen Behörden (wie beispielsweise auch Schulen!) oder Betrieben, dann haben die da mehr als genug Arbeit, für die man als erfahrener Lehrer qualifiziert ist und die dortigen Dezernenten (die ja letzlich auch "nur" Lehrer sind) freuen sich sicher über unerwartete qualifizierte Hilfe bei ihrer Arbeit.
    Nur weil es nicht ohne Ende freie Stellen für Lehrer in den Schulämtern gibt, heißt ja nicht, dass dort keine Arbeit für solche Fachkräfte anfallen würde. Wir wissen doch alle, wie das mit Bedarf und Stellenausschreibung im öffentlichen Dienst funktioniert.

    Ich finde das jetzt auch nicht so schlimm, bin aber auch auf dem Gym.
    Das Häfft ist ursprünglich von den Schülern einer Schülerzeitungsredaktion entwickelt worden, daher wohl der pseudowitzige Name. Dann hat sich das ausgeweitet und ist recht schnell zum Kult geworden, zumindest an unserer Schule.
    Klar, dass dieser Name jetzt nicht mehr geändert wird, auch wenn das Häfft jetzt deutlich professioneller vermarktet wird und auch andere Artikel unter dem Namen laufen.

    1.) Ausbilder und Prüfer sind die selbe Person.
    2.) Ausbilder/Prüfer unterliegen keiner externen unabhängigen Kontrolle.
    3.) Die Prüfungsleistungen sind (in gewisser Weise natürlich naturgemäß) nicht so eindeutig zu beurteilen wie eine Mathematikaufgabe.

    Hm, das klingt verdammt nach den Bedingungen, unter denen ich Sprachen unterrichte.
    Ich bilde meine Schüler aus und bewerte sie.
    Okay, es gibt eine gewisse Kontrolle in Form der Respizienz, aber Prüfungsprotokolle wird es bei euch doch wohl auch geben?
    Dass sprachliche Leistungen nicht so eindeutig zu beurteilen sind wie eine Matheaufgabe ist ein gängiger Vorwurf an sprachliche Fächer.


    Sind jetzt alle Sprachenlehrer inkompetent oder Idioten?

    Wenn die Schulleitung mit Dienstanweisung droht, all diese Dienstanweisungen schriftlich geben lassen. Das alleine reicht oft schon, dass dann plötzlich doch nicht so viel angeordnet wird, wie vorher scheinbar "nicht vermeidbar".
    Dann mit den schriftlichen Dienstanweisungen regelmäßige Überlastungsanzeigen stellen, mit Kopie an Lehrerrat und Personalrat.
    Wenn dir die SL blöd kommt, kommst du ihr auch blöd. Als auf lebenszeit verbeamtete Lehrerin hast du da durchaus Möglichkeiten.

    Allerdings sehe ich auch, dass unsere Refs und Praktikanten oft gerade die ganz jungen Berufsanfänger aussuchen, die selber noch schwimmen. Klar, die sehen so aus, als seien sie näher an einem selber dran. Verstehe ich. Manchmal sind sie aber einfach noch sehr ineffizient und haben noch nicht die Distanz um sich/Unterricht/Schulallatg usw systemisch zu beurteilen und einzuschätzen.

    Ich stimme dem nur bedingt zu. Natürlich hast du damit recht, dass Kollegen mit viel Erfahrung den Praktikanten fürs eigentliche Berufsleben mehr realistische Dinge beibringen können. Allerdings geht es nolens volens im Referendariat erstmal darum, die zwei Jahre Ausbildung zu überstehen und die Erwartungen des Seminars, egal wie unrealistisch die sind, zu überstehen. Und da können die jungen Kollegen, die noch näher am System dran sind, schon meist besser helfen.
    Wenn bei mir Refs hospitieren (kommt in Bayern nicht so oft vor), dann sage ich ihnen nach einer (gelungenen) Stunde, warum ich manche Dinge so gemacht habe, wie ich sie gemacht habe, erwähne aber auch, dass das im Seminar möglicherweise nicht gut ankommt. WAS gut ankommt, kann ich mit jedem Jahr Abstand zum Referendariat allerdings schlechter beurteilen.

    Das amerikanische "letter" Format ist etwas breiter und kürzer als DIN A4. Da würdest du die Magazine wohl von der Breite her hineinbekommen, allerdings würden sie oben ein paar Zentimeter herausstehen. Fürs Abheften im Ordner macht das aber kein Unterschied.
    Vielleicht wäre das eine Möglichkeit?

    Das blendet bei mir irgendwie die Umgebung aus.

    Bei mir ist es so, dass mir eine gewisse Geräuschkulisse hilft, mich zu konzentrieren. Das kann Musik sein - jede Art, die mir nicht penetrant auf die Nerven geht (Helene Fischer oder Ballermann Hits 2012 wären also nichts), oder der Hintergrundsgeräuschpegel in einem Cafe etc.
    Wenn es ganz still ist, kann ich mich irgendwie nicht auf die Arbeit konzentrieren, v.a. wenn sie langweilig ist (- wie z.B. Korrekturen).

    Muss: Nirgendwo.
    Sollte: Nirgendwo
    Kann: Überall (wenn man sich lächerlich machen will)

    Ich habe im Ref gelernt: Wenn man in seiner Funktion als Beamter, also als Vertreter der Staates, unterschreibt, da nur dann auch der Staat haftbar ist. Fehlt der Amtszusatz, dann bin ich als Person haftbar, z.B. auch bei Klassenfahrten etc.
    Keine Ahnung, ob das stimmt. Oder ob das vielleicht am BL hängt. Seitdem mache ich das aber, wenn ich eben in meinem Amt unterschreibe. Lächerlich fühle ich mich dabei nicht, ist ja nicht gerade so, dass ich mir ein StR irgendwie raushängen lassen könnte.

    Ich hoffe, ihr steinigt nicht jeden eurer Schüler gleich bei vielleicht etwas schiefen, dummen oder verqueren Nachfragen.

    Auch wenn ich deine Nachfrage ja prinzipiell nachvollziehbar fand, das auch so dargestellt habe und mich deshalb nicht angesprochen fühle:
    Ich finde es immer extrem unpassend, solche Vergleiche heranzuziehen. Wir sind hier nicht in der Schule und andere User sind keine Schüler. Deshalb finde ich den Vergleich mit/den Bezug zu Verhalten den Schülern gegenüber immer irgendwie komisch.

    aber das weiß man - wie schon geschrieben - ja bevor man an diese Schule (als Schüler oder Lehrer) geht.

    Kurz nach dem Ref war ich mit einer anderen Lehrerin zusammen, die selbst ihr Abi an einer Privatschule gemacht hat. Beinahe mit jedem Monat, den sie im schulischen Berufsalltag verbracht hat, ist ihr mehr bewusst geworden, dass an ihrer eigenen Schule wirklich hauptsächlich die gestrandeten Lehrer gelandet sind, ähnlich wie es Karl-Dieter beschrieben hat.
    Diese Erkenntnis kam nicht aus einer didaktisch-pädagogischen Ideologie heraus ("Die haben alle soooo schlechten Unterricht gemacht. Als Junglehrerin weiß ich es natürlich viiiiiiiiel besser!"), sonder daher, dass sie die Rahmenbedinugnen, die Hintergründe hinter den Vertragsarten und den Berufsalltag mehr und mehr durchschaut hat.


    Ich stimme deshalb Karl-Dieter zu. Allerdings muss man schon auch den Punkt 1 in seinem ersten Post lesen!

    Das ist eigentlich völlig unqualifiziert, weil sowohl das falsche Bundesland als auch das falsche Lehramt bin.
    Aber: Wurde der Fehlerquotient in NRW nicht explizit abgeschafft? Mit anderen Worten: Dürft ihr als Fachkonferenz so einen Fehlerquotienten überhaupt einführen?


    Ich persönlich finde die arithmetische Berechnung von "Falschheit" ja totalen Quatsch. Und das als Bayer, wo wir Noten auf die zweite Nachkommastelle genau berechnen. Aber das ist nur meine Meinung.
    Sonst schau doch mal in unser nördliches Nachbarbundesland Hessen. Ich meine, da gibt es einen Fehlerquotienten oder so.

    Mein spontaner Gedanke war: "Cooler Ansatz, man ist ja offiziell wirklich Teilzeit, also müsste man die entsprechenden Vergünstigungen bekommen."
    Allerdings haben die anderen natürlich Recht: Im Sabbatjahr bist du auch "Teilzeit" mit einem offiziellen gewissen Teil an "Arbeitszeit". Da erledigst du den entsprechenden Anteil an den Dienstpflichten ja auch überhaupt nicht, so gesehen gleichst du dann die "Mehrarbeit" von vorher wieder aus. Genau wie beim Gehalt/der Unterrichtsverpflichtung auch.
    Eine belastbare Rechtsquelle habe ich dafür aber auch nicht.

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