Musik beim Lernen?

  • Interessantes Thema. Ohne sehr laut Metallica et al. auf dem Kopfhörer hätte ich meine Diss nie fertigbekommen und im Lehrerarbeitszimmer beim Vorbereiten und Korrigieren höre ich auch immer Krach. Das blendet bei mir irgendwie die Umgebung aus.


    Nele

  • Das blendet bei mir irgendwie die Umgebung aus.

    Bei mir ist es so, dass mir eine gewisse Geräuschkulisse hilft, mich zu konzentrieren. Das kann Musik sein - jede Art, die mir nicht penetrant auf die Nerven geht (Helene Fischer oder Ballermann Hits 2012 wären also nichts), oder der Hintergrundsgeräuschpegel in einem Cafe etc.
    Wenn es ganz still ist, kann ich mich irgendwie nicht auf die Arbeit konzentrieren, v.a. wenn sie langweilig ist (- wie z.B. Korrekturen).

  • Ich habe mit meiner Klasse mal ein Experiment gemacht um zu beweisen, dass man mit Musik schlechter lernt. Also Aufgaben mit Musik lösen und ohne.
    Ist nach hinten losgegangen und ich musste erklären, warum nun nicht immer das Radio läuft :musik:

    • Offizieller Beitrag

    Ist wohl typspezifisch. Bei mir geht nur Totenstille. Nicht nur keine Musik - kein GAR NIX. Ich arbeite mich durch komplexe Rechtslagen und alles was Konzentration erfordert oft mit Ohropax.

  • Auf mich trifft genau zu, was der Artikel behauptet - Stille mag ich nicht, ich brauche um mich länger konzentrieren zu können Hintergrundmusik, aber bloß nichts mit Text - da singe ich sofort (wenigstens) innerlich mit oder versuche bei unbekannten Sprachen die Wortgrenzen zu finden. Ich gebe gern bei Youtube Schlagworte wie "Entspannungsmusik", "Meditationsmusik" etc.pp. ein und los geht's. Bei Aufgaben, die weniger Konzentration erfordern (früher z.B. Hausaufgaben), habe ich aber gern auch mal den Fernseher nebenbei laufen.

    Warum Trübsal blasen, wenn man auch Seifenblasen kann?

  • Die Schüler machen doch nachmittags sowieso, was sie wollen. In der Schule nervt das Gedudel - wenn nicht die Mitschüler, dann jedenfalls mich, und das reicht ja wohl, um es zu untersagen. Jedenfalls laut. Wenn ich höflich gefragt werde, ob man während der Freiarbeit Musik über Kopfhörer hören darf, sage ich "ok", wenn ich vermute, dass auch wirklich gearbeitet wird.


    Was ich aber interessant finde, ist, wie subjektiv es wahrgenommen wird, ob etwas "stört" oder nicht. Aus dem Artikel ging ja hervor, dass die Musik mit Text eben doch ablenkt, auch wenn das nicht so empfunden wird. Es gibt auch Studien zu Fluglärm, bei denen gezeigt wurde, dass er den Schlaf nachhaltig stört, obwohl die Probanden behaupten, sie hätten wunderbar geschlafen.


    Mir geht es oft so, dass ich Musik höre, um störende Geräusche zu überdecken oder mich wenigstens davon abzulenken. Wenn es mal richtig leise ist, genieße ich das so sehr, dass ich gar keine Musik hören will. Vermutlich geht das vielen Leuten, und besonders jungen, ähnlich: Die Musik soll, wenn nicht von Geräuschen, dann doch von Missempfindungen ablenken. Zum Beispiel von Langeweile ...

  • Bei Aufgaben, die weniger Konzentration erfordern (früher z.B. Hausaufgaben), habe ich aber gern auch mal den Fernseher nebenbei laufen.

    Das wäre für mich vollkommen unmöglich; bewegte Bilder im Fernsehen ziehen meine Aufmerksamkeit an wie ein Magnet, da kann ich überhaupt nichts mehr machen - auch wenn ich Sendungen völlig uninteressant finde. Gleiches gilt seltsamerweise für Telefongespräche. Wenn ich in einem Zimmer bin, in dem jemand telefoniert, kann ich nicht einmal mehr lesen. Interessanterweise geht mir Radio mit Sprechern zwischendurch gründlich auf die Nerven - aber Musik auf dem Kopfhörer (über Lautsprecher mag ich nicht) hat den gegenteiligen Effekt.

  • Habe ich dagegen kein Problem mit. Jemand der mit sich selbst beschäftigt ist und arbeitet, hat das Recht in Ruhe gelassen zu werden. Da sind Ohrenstöpsel ein sinnvolles Signal nach außen. Tatsächlich habe ich kürzlich mal in einem Artikel gelesen (keine Ahnung wo), dass sich seit einigen Jahren Menschen Ohrenstöpsel einstöpseln, obwohl sie keine Musik hören, nur um anzuzeigen, dass sie gerade nicht ansprechbar sind.


    Nele

  • Tatsächlich habe ich kürzlich mal in einem Artikel gelesen (keine Ahnung wo), dass sich seit einigen Jahren Menschen Ohrenstöpsel einstöpseln, obwohl sie keine Musik hören, nur um anzuzeigen, dass sie gerade nicht ansprechbar sind.


    Nele

    Das habe ich insbesondere zu Schulzeiten im Bus auch sehr häufig gemacht. Natürlich meist tatsächlich mit Musik drauf, aber wenn die Batterie mal leer war und ich meine Ruhe wollte, steckten die Stöpsel trotzdem in meinen Ohren.

    Warum Trübsal blasen, wenn man auch Seifenblasen kann?

  • Bei mir selber ist es unterschiedlich. Meistens eher ohne Musik, manchmal habe ich aber Schwierigkeiten, mich zu konzentrieren, dann muss es aber Klassik sein, gerne Bach/ Violinkonzerte. Alles mit Text lenkt mich viel zu sehr ab. Und Meditationsmusik macht mich wahnsinnig. Meine eigene Deutschlehrerin hat das mal für eine Erarbeitungsphase aufgelegt - und ich konnte mich überhaupt gar nicht konzentrieren, alle anderen voll begeistert und ich bin bald im Achteck gesprungen, das ging gar nicht... :autsch:


    In der Schule habe ich es einer Klasse mal bei einer Projektphase/ Lesetagebuch erlaubt. Sie hatten einen gewissen Zeitraum, den Roman und die Aufgaben fertig zu stellen, konnten selber entscheiden, was sie zu Hause, was sie in der Schule machen - und im Unterricht habe ich dann Musikhören über Kopfhörer erlaubt - und wir hatten über die Wochen da eine sehr angenehme und konzentrierte Arbeitsatmosphäre (und den Schülern tat das, glaube ich, auch ganz gut... die kamen irgendwie zur Ruhe - und die Ergebnisse waren hervorragend, was aber wohl eher an der Klasse als an der Methode lag ;) )

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

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