Beiträge von DeadPoet

    Elternabend ist für Eltern.
    Ich möchte da nicht hingehen, weil ich sonst ständig aufpassen muss, dass ich nichts sage, was abwesende Eltern als "entgangene wichtige Information" werten können (das hab ich dem Elternvertreter auch schon einmal so gesagt). Ich möchte auch in so einer "ungezwungenen" Atmosphäre nichts über Kollegen hören oder sagen müssen.
    Die Eltern mögen bitte verstehen, dass ich Lehrer bin, aber auch Ehemann, Familienvater etc und auch mal Freizeit brauche. Lehrer ist bereits ein Beruf mit 40+ Wochenstunden und meine Abende sind meist verplant (entweder mit Erholung, der Ausübung eines Hobbys - also z.B. Bandprobe, mit Unternehmungen mit Ehefrau / Familie, sogar mit Arbeit - Korrekturen - oder mit Verpflichtungen - Teilnahme an Elternabenden, aber als Vater meines Kindes).

    Und: Ich bin halt nicht Grundschule, von daher wohl einfacher.

    Nein, ich gehe zu so etwas nur, wenn ich wirklich will bzw. es für sehr, sehr nötig erachte (weil ich eben Dinge erfahre). Falls beides nicht der Fall ist, bleibe ich guten Gewissens daheim.

    Und Whatsapp hab ich nicht (und mein Wissensstand ist, dass ich das Zeugs dienstlich sogar nicht nutzen darf/soll).

    Das Meldeportal der AfD Ba-Wü ist down, ich bin betrübt.

    Waren die 1000 Andromeda Galaxien doch zu viel ...

    Auf der Hamburg Seite stehen ein paar interessante Dinge:

    "Schüler, die den Verdacht haben, Verstöße gegen das schulische Neutralitätsgebot wahrzunehmen, sollten das Gespräch mit dem Fachlehrer oder ggf. seinem Vorgesetzten, also einem Mitglied der Schulleitung, suchen und beschreiben, wie sie die Situation im Unterricht erlebt haben. Hierbei ist es wichtig zu begründen, warum sie darin einen mutmaßlichen Verstoß gegen das Neutralitätsgebot sehen. In der Regel lässt sich mit einem persönlichen Gespräch die Sache klären und auch eine Verhaltensveränderung erreichen, wenn wirklich gegen das Neutralitätsgebot verstoßen wurde.
    Um solch ein Gespräch mit dem Lehrer erfolgreich führen zu können, bedarf es einigen Mut und entsprechendes Vorwissen. Die Rechtshinweise auf dieser Seite stellen hierfür eine gute Grundlage dar, aber im Zweifel sollte man auch bei einem unguten Gefühl das Gespräch mit dem Fachlehrer suchen."

    Da gehe ich jetzt fast konform (außer dass ich mir wünschen würde, dass man immer erst mit dem Fachlehrer spricht und erst dann mit dem Vorgesetzten).


    "Allerdings kann es Situationen geben, in dem sich Schüler oder auch Eltern nicht getrauen oder nicht kompetent genug fühlen, Probleme direkt mit dem Lehrer oder Schulleiter zu besprechen. Vielleicht auch, weil sie persönliche Nachteile befürchten. Dann kann es hilfreich sein, sich an Dritte zu wenden.
    In solchen Fällen machen wir im Rahmen unserer Aktion „Neutrale Schulen Hamburg“ ein Angebot: Mutmaßliche Verstöße gegen das Neutralitätsgebot können uns vertraulich über das folgende Kontaktformular oder über eine Nachricht an die unten angegebene E-Mail-Adresse berichtet werden."


    So ... und was befugt die AfD nun, sich hier als kompetente Dritte anzudienen? An die Deutschlehrer: "Allerdings kann es Situationen geben, in dem (sic!) sich Schüler oder auch Eltern nicht getrauen" (usw.) ... gruselt es Euch auch schon?

    Das ist eben die große Gefahr, wenn man es allen recht machen will.
    Alternativvorschlag: Einen Brüller loslassen, dass den Gofen die Ohren schlackern. Muss man aber üben, sonst klingt es unsouverän und geht auf die Stimmbänder.

    Da ich nicht an der Grundschule unterrichte, ist dass durchaus (m)eine Art, für Ruhe zu sorgen. Wirkt sofort ... ;)

    a) Freiplätze dürfen in Bayern (soweit ich weiß) angenommen werden, wenn man sie angeboten bekommt. Einfordern darf man sie nicht.

    b) Leider leisten wir uns ein Fahrtenprogramm, das das Budget sprengt. Die meisten Kollegen/Kolleginnen akzeptieren dann halt, dass sie - entgegen der Rechtslage - nur einen Teil ihrer Kosten bekommen.

    c) Das letzte Mal, als wir das Budget sprengten, hat der Elternbeirat die Differenz bezahlt (nicht gerade der Sinn, oder?).

    Ich würde lieber Fahrten streichen (oder die Ziele etwas runterschrauben). Natürlich würden sich Eltern und Schüler beschweren (wenn z.B. das Skilager ausfällt) ... und klar ist das schade. Aber anders wird wohl kaum Druck nach oben aufgebaut, das Budget (das ja wirklich klein ist) aufzustocken.

    Meike: Ich schrieb als Erstes: "erster Schritt" - und dazu stehe ich. Bevor irgend etwas anderes geschieht redet man mit dem anderen (und falls das schon passiert ist, steht nichts davon im OP) . Ist der Schulleitung bewusst, wie ihr Verhalten aufgenommen wird? Kann der PR mit der SL Vereinbarungen treffen? Bestimmte Dinge aufzeigen? Zumindest könnte das Gespräch Hinweise darauf geben, ob Überforderung, Unwillen oder was auch immer Grund für das Verhalten der SL ist. Falls so ein Gespräch aussichtslos erscheint ... mein Satz ging ja noch weiter.
    Falls Du damit ausdrücken wolltest, der unwissende DeadPoet wälzt natürlich alles auf den Personalrat ab ... ich bin selbst seit über 10 Jahren im PR und das wäre mein erster Schritt. Wie das Gespräch genau aussehen soll kann aus der Ferne niemand sagen. Vielleicht bin ich in einer gewissen Naivität davon ausgegangen, dass der ÖPR durchaus Ideen entwickeln kann, wie man so ein Gespräch führt.

    Man kann sich natürlich auf den Standpunkt stellen, dass Menschen egal aufgrund welcher Fluchtursache in Deutschland aufgenommen werden müssten (von Asyl kann hier im Wortsinne keine Rede sein). Nur muss man sich bewusst sein, dass es Menschen gibt, die das anders sehen und dass das eine völlig legitime Meinungsäußerung ist, die durch die geltenden Gesetze gedeckt ist...

    Logisch. Aber viele von denen, bzgl. derer ich mir Sorgen mache (nicht unbedingt hier im Forum, aber in Chemnitz und anderswo), unterscheiden ja auch nicht zwischen "illegal hier", "Status unsicher" (da noch nichts entschieden) und "völlig legal hier". Für die sind alles "Asylbetrüger", "Ausländer" etc. und damit Feindbild.

    Tja, nur gibt es da eine "Grauzone". Denn zunächst einmal sollte ein Rechtsstaat in einem rechtsstaatlichen Verfahren feststellen (können), ob jemand "illegal" hier ist. Und genau diese Differenzierung zwischen "nicht illegal", "illegal" und "steht noch nicht fest" machen viele "besorgte Bürger" nicht (mehr).

    Ich persönlich tu mich übrigens sehr schwer mit der Idee, dass in einem freien Europa, das so stolz auf bestimmte Errungenschaften ist, jemand "illegal" in einem Land sein könnte (rational gesehen ist mir schon klar, warum man diese Kategorien zumindest in Erwägung ziehen muss/kann).

    Naja, aber die meisten Syrer sind Binnenflüchtlinge, die einfach aus umkämpften Städten/Gebieten in die befriedeten Städte/Gebiete geflohen sind. Tatsächlich sind grosse Teile Syriens (z.B. die ganze Mittelmeerküste) durchgehend befriedet gewesen.
    Von den ins Ausland geflüchteten Syrern befinden sich die meisten in den unmittelbaren Nachbarländern zu Syrien wie Jordanien, Libanon oder die Türkei.

    Berlin - Damaskus sind Luftlinie ca. 3000 Kilometer. Dazwischen liegt ein gutes Dutzend sicherer Staaten.

    Also man kann schon mit gutem Grund hinterfragen, ob es für vom Kriegsgeschehen in Syrien betroffene Menschen notwendig und sinnvoll ist, in das tausende Kilometer entfernte Deutschland zu kommen, meistens mit Hilfe krimineller Schlepperbanden.

    Wer so argumentiert ist kein Nazi. Nicht mal "rechts". Kritische Bürger gegen diese Politik wurden aber von Anfang an in diese Ecke gestellt. Die AfD ist halt nur das Ventil, über das diese Bürger ihrem Unmut nun Luft machen.

    Achso ... internationale Solidarität bedeutet also, dass 3000 Kilometer weit weg Krieg ist und die Anrainerstaaten - die ja oft weiß Gott genug eigene Probleme haben - sollen sich um die Flüchtlinge kümmern, wir sind da ja fein raus? Schreib jetzt nicht, man könne die Türkei/Jordanien und den Libanon ja finanziell unterstützen, damit die uns das Flüchtlingsproblem abnehmen.
    Erstens geschieht das ja bereits zum Teil, zweitens wird ja dann auch ach so viel Geld für die Flüchtlinge ausgegeben und drittens läufst Du Gefahr, dass dieses Geld nicht bei den Flüchtlingen landet, sondern bei diversen Machthabern. Das gilt auch für eine ganze Reihe des "guten Dutzend sicherer Staaten".

    Und: spätestens (!) seit Chemnitz sollte den "kritischen" Bürgern klar sein, dass man sich ein anderes Ventil für den Unmut suchen muss als die AfD, denn sonst stellt man sich selbst in die Ecke (und bevor Du fragst warum: Mit wem sind die dort demonstrierenden AfD Leute gleich nochmal Arm in Arm marschiert?).

    a) (nicht nur) ich empfinde den Begriff "Wirtschaftsflüchtling" als abwertend.

    b) https://www.sueddeutsche.de/politik/fakten…le-1.2613913-5: "Anders als in Syrien herrscht auf dem Balkan kein Krieg. Aber fliehen deshalb alle Flüchtlinge von dort vor der Armut? Der Begriff "Flüchtlinge vom Balkan" bezieht sich überwiegend auf Roma. Diese Bevölkerungsgruppe leidet in ihren Herkunfstländern unter menschenunwürdiger Diskriminierung. Das hat auch die EU-Kommission wiederholt festgestellt. Wie das Leben der Roma beispielweise in Albanien oder Kosovo aussieht, haben SZ-Korrespondenten hier aufgeschrieben."

    Wollsocken - mit Dir hab ich doch gar nicht geredet. Aber so eines Szene kommt eben nicht auf den Volksfesten vor, die ich kenne. Und wer das schreibt, verharmlost die Szene. Ich habe NICHT von Fußball - oder Eishockeyspielen geschrieben, da ist mir schon klar, dass es da durchaus ähnliches Aggressionspotential gibt.

    Aus dieser Demonstration heraus wurde der Hitler-Gruß gezeigt, nicht einmal oder von Einzelnen, sondern mehrfach und von durchaus mehreren Personen. Auf Youtube lassen sich mehr Videos des Demonstrationszugs finden, aus dem man immer wieder sehr laut und deutlich "Deutschland den Deutschen - Ausländer raus" hört (so laut, dass es nicht 2-3 Leute sein können).
    Wenn ich mein Demonstrationsrecht ausüben möchte, habe ich unter diesen Umständen mehrere Möglichkeiten:
    - ich kann - insbesondere, wenn 6000 nur friedlich von ihrem Recht Gebrauch machen - den (angeblich nur) wenigen Hohlbirnen klar machen, dass sie hier nichts zu suchen haben.
    - ich kann - wenn die Hohlbirnen doch mehr sind, als man glauben mag - diesen Demonstrationszug verlassen, weil mir klar sein muss, dass ich mich hier von einer Richtung vereinnahmen lasse, mit der ich doch nichts zu tun haben will
    - ich marschiere einfach mit - und muss akzeptieren, dass es mir dann passieren kann, im besten Fall als "Mitläufer" angesehen, im schlimmsten Fall als Teil der unerwünschten Gruppe gesehen zu werden.

    etc, etc ...

    Bei der ersten Demo würde ich das mit den 6000 unbescholtenen Teilnehmern ja noch durchgehen lassen, aber bei allen Demos seit dem muss dem "unbescholtenen", "besorgten" Bürger klar sein, für wen er hier (mit)marschiert.

    Zum Video: Ich weiß nun nicht, ob wir über das gleiche Video reden, bei dem, das ich kenne, wäre mir neu, dass es von der Antifa stammt. Eine Szene "die auf jedem Volksfest so oder ähnlich stattfindet" sehe ich darauf nicht (und wenn dem so ist: Mann, sind unsere Volksfeste aber unsicher geworden) - im Gegenteil, diese Beschreibung verharmlost den Sachverhalt doch etwas.
    In den Nachrichtensendungen, die ich schaue, wurde übrigens sehr wohl darüber diskutiert, in welchem Zusammenhang das Video aufgenommen wurde ... (nochmal: reden wir vom gleichen?).

    Ich halte es eigentlich für normal, dass es zu Untersuchungen im Rahmen eines Totschlags zunächst mal keine Informationen gibt. Egal, wer Täter oder Opfer ist, mir war das in letzter Zeit schon immer zu viel, denn es geht schnell aus der Hüfte oft daneben - soll heißen: es waren die falschen Informationen. Außerdem haben auch Verdächtige das Recht auf Privatsphäre - sowas wie Veröffentlichung des Haftbefehls geht gar nicht, die Grundrechte gelten für alle, egal ob Immigrant oder nicht, Verdächtiger oder nicht. Informationen gibt es dann, wenn die Untersuchungen abgeschlossen sind und Ergebnisse, die über Vermutungen und Spekulation hinaus gehen, vorliegen.

    Man sollte auch nicht vergessen (in beide Richtungen, nach links und rechts): Solange die Schuld nicht fest gestellt wurde / bewiesen wurde, gilt eine Unschuldsvermutung. Es wäre nicht das erste Mal, dass die Behörden schnell Täter "präsentieren" (man will ja zeigen, dass man die Sache im Griff hat) und sich dann raus stellt, dass sie die falschen haben (oder die Schuld nicht beweisen können).

    "Aber nun stellte sich in einem Gespräch mit der Chefin heraus, wenn auch eher unterschwellig, dass sie an meiner Gesprächsführungskompetenz mit Eltern zweifelt."

    Und Du bist Dir ganz, ganz sicher, dass Du da nichts in den falschen Hals bekommen hast?

    Meine SL hat auch einmal zu mir gemeint, "Da hätten Sie jetzt diplomatischer sein können/müssen" - aber ich hab das nie so aufgefasst, dass sie grundsätzlich an meinen Fähigkeiten zur Kommunikation mit Eltern zweifelt (wieso krieg ich sonst immer die 5. Klassen, wo die Eltern noch den größten Gesprächsbedarf haben?).

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