Beiträge von Finchen

    Danke für eure Antworten! Ich werde mit meiner Kollegin mal darüber beraten.
    Ganz besonders interessant ist der Gedanke mit dem Autismus. Das hatte ich bisher überhaupt nicht auf dem Schirm.

    Unsere Schulsozialarbeiterin ist hoffnungslos überlastet. Ich schaue mal, ob ich einen Termin für sie bekomme. Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass sie vollkommen stumm vor ihr sitzt und keinen Ton heraus bringt.

    Wurde das Kind schon einmal ärztlich / psychologisch untersucht?

    Warum wird sie denn genau nicht fertig? Denkt sie zu lange nach, schreibt sie zu langsam ...?

    Die Eltern erwarten einfach, dass sie "funktioniert" und gute Noten nach Hause bringt. Untersucht wurde bisher nichts. Die Eltern würden das (so wie ich sie bisher erlebt habe) auch ziemlich sicher ablehnen.

    Ich denke, sie hat Angst Fehler zu machen und will sich, bevor sie etwas schreibt, erst 1000&ig sicher sein, dass es auf jeden Fall richtig ist. Sie kommt da aber nicht raus. Ich versuche sie schon immer zu erinnern, wie viel Zeit noch bleibt u.s.w. Sie kann nicht aus ihrer Haut.
    Sie brauchtauch bei mündlichen Aussagen immer Zeit, sich alles genau zurechtzu legen, antwortet dann aberrichtig und auf den Punkt genau.


    dzeneriffa: Das mit dem Kuli werde ich mal versuchen. Danke für den Tipp!

    Ich habe eine Schülerin (5. Klasse), die mir zunehmend Sorge bereitet. Sie ist eigentlich eine gute Schülerin und bringt gute bis sehr gute Ergebnisse, wenn sie genügend Zeit zur Bearbeitung hat. Ihr Arbeitstempo ist aber extrem langsam und sie wird nie mit ihrer Arbeit fertig. Bei Klassenarbeiten führt das dazu, dass sie weitaus schlechtere Ergebnisse erzielt, als sie eigentlich könnte weil sie nicht ansatzweise fertig wird. Ich rede hier nicht davon, dass sie ein paar Minuten mehr Zeit bräuchte, sondern sehr viel mehr Zeit. Man kann fast die doppelte Zeit eines normal schnell arbeitenden Schülers für sie einplanen, damit sie fertig werden kann.

    Ich bin ratlos und weiß nicht, wo ich ansetzen soll. Die Eltern machen ihr sehr viel Druck und erwarten gute Noten. Förderung gab und gibt es aktuell diesbezüglich nicht. Hat jemand eine Idee, wie man diesem Kind helfen kann, ihr Arbeitstempo zumindest ein Stück weit anzuheben? Wo kann/muss man da ansetzen? Kennt sich jemand damit aus?

    Ich gebe ihr soweit ich das kann immer etwas mehr Zeit (lasse sie z.B. die anschließende Pause noch durchschreiben) aber erstens reicht das nicht, damit sie fertig wird und zweitens kommen wir irgendwann an einen Punkt, wo das auch einfach nicht mehr geht (z.B. bei zentralen Prüfungen).


    Hieße das, ich müsste als Vollzeitkraft anfangen und müsste dann den Antrag stellen. Der würde dann ja erst zum nächsten Halbjahr wirksam oder? Ich würde natürlich gerne gleich reduziert anfangen.

    Hmm, schwierig. Du kannst dann quasi am ersten Tag einen Teilzeitantrag stellen aber das erste Halbjahr müsstest du ja Vollzeit und mit der zusätzlichen Belastung des Drittfachs durchhalten. Als Berufsanfänger ist das halt auch immer nochmal was anderes, als wenn man das Ganze schon zwei, dreimal gemacht hat.

    ICH würde es nicht in Vollzeit als Berufsanfänger machen, wenn ich kleine Kinder habe, weil meine Kinder dabei zu sehr auf der Strecke bleiben würden/ich zu wenig Zeit mit ihnen hätte. Wenn du eine gute und vor allem flexieble Betreuungsmölichkeit (z.B. Großeltern) hast, könnte es klappen. Viel Arbeit ist es auf jeden Fall.

    Würdest du für die Zusatzqualifikation Entlastungsstunden bekommen?

    Rechne doch mal für dich durch: Du hast eine Unterrichtsverpflichtung von 25,5 Stunden. Dazu kommen Konferenzen, Elterngespräche und Austausch mit Kollegen. Das heißt, du bist im Schnitt ca. 30 Stunden pro Woche in der Schule. Dazu kommen die Stunden, die du im Englischkurs verbringst (ich schätze mal 8 Stunden/einen Tag pro Woche). Evl. bekommst du dafür Entlastungsstunden. Das solltest du auf jeden Fall vorher klären!
    Dann hast du aber noch keinen Unterricht vorbrereitet, keine Klassenarbeit erstellt und korrigiert u.s.w. Da kommt gerade als Berufsanfänger nochmal richtig viel Zeit dazu...

    Die Fahrtzeit ist je nach Entfenung auch nicht zu vergessen.

    Die Zusatzquali gilt ja auch noch, wenn du die Schule verlässt. Wenn du beispielsweise dann ans Gymnasium oder die Gesamtschule wechselst, kannst du dort zumindest in der Sek. 1 Englisch unterrichten.

    Geschichte wird an der Sekundarschule meist im Fächerverbund Gesellschaftslehre (Geschichte, Politik und Geo) unterrichtet. Philosophie wird in der Sek. 1 nicht unterrichtet. Da würdest du wahrscheinlich in Ethik bzw. Praktischer Philosophie (Ersatz für Religionsunterricht) eingesetzt.

    Klassenlehrer sein heißt vor allem viel Organisation: Elterngespräche führen (an Sprechtagen aber auch immer wieder zwischendurch), Ausflüge, Klassenfahrten und sonstige Sonderaktionen organisieren, Elternbriefe schreiben und die Unterschriften eintreiben ;) mit Institutionen zusammen arbeiten (z.B. Jugendamt), Konflikte moderieren, die Klasse organisieren (z.B. Dienste einteilen und darauf achten, dass sie erledigt werden) u.s.w.

    Ich bin übrigens froh über meine Klassenleitung, auch wenn es letztendlich mehr Arbeit macht, als "nur" Fachlehrer zu sein.

    Gerade bei der Klientel an Sekundar- und Gesamtschulen läuft ganz viel über Beziehung und die kann man zur eigenen Klasse viel leichter aufbauen, als wenn man ganz viele Klassen nur wenige Stunden in der Woche als Fachlehrer sieht.

    Hilfreich wäre es, dein Bundesland zu kennen. Ich gehe mal davon aus, dass du aus NRW kommst, da ich die Sekundarschule nur hier kenne (berichtigt mich bitte, falls das nicht stimmt!).

    An Sekundarschulen wird die Klassenleitung in der Regel (genauso wie an Gesamtschulen) von einem Team übernommen. Das heißt, du teilst dir die Aufgaben und das entlastet enorm.
    Zum Drittfach kann ich nichts sagen aber warum schließt die Schulleitung eine Stundenreduzierung aus? Das kann er gar nicht so einfach, wenn du kleine Kinder hast. Einen Teilzeitantrag (bis 50%) kannst du zu jedem Halbjahr bei der Bezirksregierung stellen und bei der Betreuung von kleinen Kindern wird dem in der Regel auch statt gegeben.

    Warum sollen die SuS nicht viel schreiben? Denkst du das oder hat dein Fachleiter das explizit gesagt?

    Ich habe mal einen UB zur Kurzgeschichte "Das Brot" gemacht und einen inneren Monolog schreiben lassen. Das hat prima geklappt.

    Welche Kurzgeschichte willst du denn lesen lassen? Kennen die SuS einen inneren Monolog oder ist es im UB neu für sie?

    Wenn du Hilfe haben möchtest, wäre es gut, wenn du uns ein bißchen mehr über deine Vorüberlegungen erzählst :)

    Bei uns beruft sich die Schulleitung darauf, dass es eine unteilbare Aufgabe sei.Generell haben bei uns TZ nur weniger Unterrichtsverpflichtung und bekommen im Stundenplan ein paar Vorteile (freier Tag je nach Stunden etc.), alles andere machen sie zu 100%, sogar Klassenfahrten. Der Personalrat kann nichts machen, die Schulleitung verweist immer wieder darauf, dass es Dienstpflichten sind. Regelungen wie man sie bei Tresselt findet haben keine gesetzliche Grundlage, so heißt es.
    Als TZ Kraft ist man bei uns an der Schule in den A***** gekniffen, ein Grund, warum viele Vollzeit arbeiten. Lediglich die Frauen mit besserverdienendem Mann (und das sind allerdings sehr viele) können sich so viel unbezahlte Zusatzarbeit leisten und gehen in TZ.

    Das sieht bei uns ebenso aus. Da ist nichts mit weniger Konferenzen oder Reduzierung anderer dienstlicher Verpflichtungen, die neben dem Unterricht laufen.
    Ob man sich das leisten kann oder vielleicht auf andere Dinge wie Urlaub, teure Klamotten, Essen gehen u.s.w. verzichtet, um mehr Zeit für die noch kleinen Kinder zu haben, sei dahin gestellt. Gerne macht das wohl niemand. Deshalb ist es an der Zeit, dass sich an den Arbeitsbedingungen für Teilzeitkräfte gesetzlich etwas ändert, damit Schulleitungen sich nicht mehr rausreden können.

    Eine Bekannte von mir, die an einer anderen Schule arbeitet, hat z.B. mit einer (Teilzeit-)Kollegin ein "Konferenztandem". Sie haben zumindest ein Hauptfach gleich und wechseln sich bei allen Konferenzen (außer den Fachkonferenzen im zweiten Fach) ab und berichten einander. Das klappt prima und ist eine gute Lösung, wie ich finde.

    Ich unterstelle neimandem etwas. Wer richtig liest, erkennt, dass ich den "anderen" Lebensentwurf völlig in Ordnung finde. Muss doch jede(r) selber wissen, wie viel Lebenszeit man in Job und wieviel in Familie investieren will. Sie hat ja selber geschrieben, dass sie mit voller Stelle und Schulleitungsfunktion unterwegs ist und ihre Kinder deshalb betreut sind. Wenn das ihr Lebensentwurf ist, ist das OK aber meiner ist es nicht und es war sehr verallgemeinert geschrieben. Man sollte nicht, weil man selber mit Kindern Vollzeit arbeitet, davon ausgehen, dass das jede(r) kann und will.

    ICH habe mich für Teilzeit entschieden, weil ICH meine Kinder möglichst wenig fremd betreuen lassen will. Dafür habe ich gute Gründe.
    Bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf werden einem (nicht nur im öffentlichen Dienst, aber da befinden wir uns nunmal) oftmals unnötige Steine in den Weg gelegt. Konferenzen am Freitag Nachmittag ist einer davon.

    Abgesehen davon: Ich habe keinen einzigen Kollegen, der Teilzeit arbeitet. Bei uns (mittelgroße Stadt in NRW) sind es tatsächlich ausschließlich Frauen, die Stunden reduzieren um mehr Zeit für die Familie zu haben.

    @ Panama: Wenn du damit leben kannst, dass deine Kinder einen Großteil der Woche fremdbetreut sind und es dir wichtiger ist, Karriere zu machen als Zeit mit ihnen zu verbringen, ist das ja völlig OK für DICH.

    Die Lehrerinnen (in der Regel sind es Frauen), die Teilzeit arbeiten tun das in der Regel bewusst, um mehr Zeit mit ihren Kindern zu verbringen. Da bedarf es eines ordentlichen Teilzeitkonzeptes, das vielerorts leider nicht vorhanden ist. Als Teilzeitkraft ist man doch eh gekniffen - man verzichtet auf einen großen Teil des Lohns und der Rente, darf aber über die entsprechend reduzierte Unterrichtsverpflichtung hinaus noch Konferenzen, Elterngespräche, Klassenfahrten u.s.w. in vollem Umfang abarbeiten. Das macht man nicht aus Spaß an der Freude, sondern weil man die paar Jahre, in denen die Kinder noch kleiner sind, bewusst mit ihnen verbringen und sich um sie kümmern möchte.
    ICH brauche keine Kinder in die Welt zu setzen, wenn ich sie in den paar Jahren, wo sie mich brauchen, ständig in fremde Hände gebe. Ich denke, den meisten Müttern, die Teilzeit arbeiten, geht es ganauso (zumindest diejenigen, die ich kenne und das sind einige).

    Zum eigentlich Thema: Ich denke, der Threaderstellerin bleibt nur ein Versetzungsantrag, wenn die Schulleitung das mit dem Freitag als Konferenztag so durchzieht.

    Freitags findet nachmittags nur im Ausnahmefall Unterricht statt, meist ist das dann Sport in der Oberstufe. [...] nur die Sportkollegen sind natürlich gekniffen ...

    Na ja, wenn ich bedenke, wie viele Abende & Wochenenden ich mit Korrigieren verbringe, ist der Sportunterricht am Freitag Nachmittag wohl das kleinere Übel...

    Aber grundsätzlich stimmt es schon, Freitag Nachmittag machen viele Betreuungseinrichtungen früher zu. Unsere KiTa auch. Daher bin ich froh, dass Freitag Nachmittag bei uns grundsätzlich für alle unterrichtsfrei ist.

    Ich habe ebenfalls in NRW mein Ref gemacht und hatte auch zwei Damen im Hauptseminar, die wegen Schwangerschaft/Elternzeit das Ref unterbrochen hatten. Die sind dann eben nicht in ihren ursprünglichen Jahrgang zurück gekehrt, sondern wurden ihrem Ausbildungsstand entsprechend einem neuen Hauptseminar und den entsprechenden Fachseminaren zugeordnet.

    Ich sehe kein Grund, wieso/weshalb/warum dir da Probleme entstehen sollten. Viel wichtiger ist es, dass du dein Kind ordentlich betreut weißt, wenn du wieder einsteigst und das Ref beenden willst. Geschenkt wird dir mit Kind da nichts und wenn du Pech hast, auch von Seiten der Ausbildungsschule wenig bis keine Rücksicht drauf genommen.

    Geh´ doch einfach in eine Schule in deiner Nähe und frag´ nett nach, ob der/die Fachkonferenzvorsitzende ein bißchen Zeit dafür hat, deine Fragen zu beantworten! Das ist sicher hilfreicher als die Kurzantworten in so einem Forum.

    Ich bin dafür, dass Empirische Sozialforschung zum Pflichtfach an deutschen Universitäten wird.

    Oh ja, unbedingt. Es ist erstaunlich, mit was für einem unreflektierten Schwachsinn man anscheinend einen Bachelor bekommt (und damit meine ich nicht nur diese Umfrage, denn hier im Forum hat man in den letzten Jahren ja schon einiges von ähnlicher Qualität gelesen). An dieser Stelle müsste man eine Debatte über die Lehramtsausbildung führen aber das führt wohl (hier) zu weit.

    Ich möchte zu bedenken geben, dass es in Deutschland kaum Hauptschulen (oder gleichwertige Schulformen mit anderem Namen) gibt, an denen Französisch unterrichtet wird, denn an der Hauptschule wird in der Regel nur eine Fremdsprache gelehrt und das ist zu 95% Englisch.
    Daher würde ich an deiner Stelle Deutsch & Englisch nehmen. Dabei muss dir aber klar sein, dass die Korrekturbelastung mit zwei Sprachen nicht zu verachten ist.

    Wieso ist ein freier Tag die Ausnahme?

    Im Gegenteil, ab 75% sollte (und das ist eher ein müsste wenn nichts wichtiges dagegen spricht) ein freier Tag vorhanden sein. Bei 50% sogar 2.

    Das ist zumindest in den Bundesländern die ich kenne (HH, NS und SH) so Gang und Gebe.


    Dann sind das paradiesische Zustände. In NRW sieht das anders aus:
    Im Grundschulbereich haben quasi alle 50% Kräfte eine Klassenleitung und damit KEINEN freien Tag weil man eine Grundschulklasse nicht gut den ganzen Tag ohne Klassenlehrer(in) betreuen kann.
    Im Sek. 1 Bereich gibt es maximal einen freien Tag, wenn man eine Klassenleitung hat (was eben auch einen sehr großen Teil der 50% Kräfte betrifft). Ich kenne wirklich niemanden mit einer 50% Stelle, der zwei freie Tage hat.

    Ich habe zwei kleine Kinder und eine halbe Stelle. Einen Tag die Woche habe ich frei. Den nutze ich, sobald die Kinder das Haus verlassen haben, für Unterrichtsvorbereitung, sonstigen Schulkram aber auch den Haushalt. An den anderen vier Tagen habe ich 15 Stunden im Stundenplan verteilt. Wenn ich zur ersten Stunde habe (zweimal die Woche zur Zeit), die bei uns schon sehr früh beginnt, muss mein Mann die Kinder fertig machen und weg bringen. An den anderen Tagen übernehme ich das vor dem Unterricht.
    Sobald ich Feierabend habe, hole ich die Kinder aus der Betreuung ab und starte das normale Familien-Nachmittagsprogramm... Wenn die Kinder im Bett sind, geht es an vier Abenden nochmal an den Schreibtisch. Die Korrekturen der Deutscharbeiten mache ich hauptsächlich am Wochenende.

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