Beiträge von Anna Lisa

    Okay, wenn man geplant ausfällt, kann man sicherlich, auch im eigenen Interesse, Material vorbereiten.

    Aber mal ehrlich: Seid ihr in der Lage, wenn ihr krank seid, bis 8 Uhr morgens Unterrichtsmaterial vorzubereiten?

    Mal ein Beispiel: Ihr seid erkältet, fühlt euch abends schon nicht gut, aber plant noch, in die Schule zu gehen. Morgens wacht ihr mit Fieber auf oder sucht den schnellsten Weg zur Kloschüssel. Ich bin dann froh, wenn ich es schaffe, die Kinder rechtzeitig fertig zu machen und bis 7.45 in der Schule angerufen zu haben. Zeit und Kraft, um am Schreibtisch zu sitzen, habe ich dann nicht.

    Bei mir ist es so: Für viele Stunden habe ich kein Arbeitsblatt etc. Ich habe den Stundenentwurf im Kopf incl. Arbeitsaufträgen, geplantem Tafelbild etc. Oder ich habe die Texte und ABs in meiner Schultasche zu Hause, da nützen sie keinem Kollegen was. Was soll ich denn dann einreichen??? Sehr viele meiner geplanten Stunden kann kein Kollege mal so eben übernehmen ohne längere Erklärungen. Dazu bin ich aber zu krank.

    Und wenn ich auf Klassenfahrt gehe: Ich werde mit Sicherheit nicht, wenn ich schon als Teilzeitkraft 3fach Vollzeit arbeiten darf noch 14 Unterrichtsstunden vorbereiten. Allenfalls für den ersten Tag. Aufgaben, selbst solche wie Buch S. 17 Nr.1 müssen ja auch alle nachgeguckt und korrigiert werden. Wie soll man das denn schaffen? Ich plane meine Donnerstags- und Freitagsstunden übrigens immer Dienstags und Mittwochs an meinen freien Tagen erst, das kann ich mir ja während der Klassenfahrt wohl klemmen. Und vorarbeiten geht nicht ohne Schlafmangel meinerseits, den ich vor einer Klassenfahrt gewiss nicht gebrauchen kann, oder Vernachlässigung meiner eigenen Kinder. Wieso sollte ich so etwas unbezahlt tun?

    Ja, aber Neleabels, es handelt sich ja um eine Analyse in der Fremdsprache. Da geht es sehr wohl um die angemessene Verschriftlichung, die ja nur Ausdruck der Versprachlichung ist. Eine andere Präsentationsform (an welche dachtest du denn?) käme wohl hier nicht in Frage.

    Dummerweise müssen wir ja immer die sprachliche Ausdrucksfähigkeit anhand von Analysen üben, es gäbe sicherlich schönere und sinnvollere Beschäftigungen.

    Ach so. Ich habe fast immer 2 Spanischkurse und ziehe die immer von der 11 bis zur 13 "durch". Aktuell habe ich eine 11 und eine 13. Ich bin also immer in mindestens 2 Jahrgängen, habe also fast alles permanent.

    Jetzt kenne ich immer noch nicht dein spezielles Fach ;) ??

    chilipaprika: Wieso hast du die Themen nie wieder? Was hast du denn für Fächer?

    Also bei uns in Spanisch (auch in NRW) habe ich schon ganz vieles (fast alles) doppelt und dreifach unterrichtet. Und der Rest muss oft nur angepasst/umstrukturiert werden. So ganz verloren ist da nichts.

    Ja, es kommen immer mal wieder neue Themen dazu und alte fallen weg (gottseidank), aber der große Grundstock bleibt doch bestehen.

    Wie kann das Verschleiern freiwillig sein?

    Wenn die Frau es nicht tut, wird sie von ihrer Familie verstoßen, sie kann dort nicht mehr als normales Familienmitglied leben. Sie hat aber in der Regel GAR keine Möglichkeit, sich selbst ihren Lebensunterhalt zu verdienen, weil sie keine Berufsausbildung hat und meist noch nicht einmal einen einfachen Hauptschulabschluss bzw. dessen Äquivalent. Viele können noch nicht einmal richtig lesen und schreiben. Dazu kommt, dass sie in einem Land wohnt, dessen Sprache sie nur unzureichend beherrscht.

    Was soll sie denn also anderes tun, als sich zu verschleiern, wenn sie in solch einer Abhängigkeit lebt???

    Das ist die eine Seite, die materielle Abhängigkeit. Dazu kommt noch die psychische. Es ist ähnlich wie bei den Kindern, die ihre Eltern ja lieben, und fast alles dafür tun würden und ertragen würden, damit sie ebenfalls geliebt werden. Auch die Frau möchte Liebe und Anerkennung ihrer Familie (oft die einzigen Kontaktpersonen, die sie hat) haben. Die bekommt sie aber nur, wenn sie sich an die Regeln hält, sprich sich verschleiert.

    Wie kann man da noch von Freiwilligkeit sprechen???

    Ich bin mal böse: Feststellung der Identität, damit es sich tatsächlich um die Mutter oder eine Erziehungsberechtigte handelt. Oder darf man als Lehrer mit wildfremden Personen über die schulischen Belange eines Kindes sprechen (Datenschutz)?

    Genau das meinte ich ja. Am Telefon hatten wir auch schon mal so einen Fall, wo wir dem Bruder die Noten mitgeteilt haben. Wieso sollte so etwas nicht auch unter einem Schleier passieren?

    Meines Wissens nehmen Muslimas ihre Gesichtsverschleierung auch ab, wenn sie alleine mit Frauen in einem Raum sind. Da dürfte es also keine Probleme geben.

    Das "Schulverbot" für die muslimische Mütter halte ich für übertrieben und nicht zweckdienlich. Dann wartet die Mutter eben direkt vor dem Schulgebäude auf ihr Kind. Wem ist dann damit geholfen?

    Wenn manche Schüler wirklich "Angst" vor der verschleierten Mutter gehabt haben sollten, wird es aber mal höchste Zeit das Thema Islam im Schulunterricht zu behandeln. Sonst ist doch auch permanent die Rede von Erziehung zur Toleranz.

    Doch, die gibt es. Ich habe nämlich einen männlichen Co. Alle Gespräche am Elternsprechtag und auch die meisten außerhalb führen wir immer zu zweit. Das würde dann also nicht gehen.

    Ich finde das absolut nachvollziehbar. Ich selbst würde auch kein Elterngespräch führen mit einer vollverschleierten Frau. Dann weiß ich ja gar nicht, wer denn darunter steckt. Also erkennen muss ich mein Gegenüber schon und Mimik ist ja oft auch nicht unwesentlich. Kopftuch ist natürlich kein Problem, auch keine lange, weite Kleidung. Nur das Gesicht soll bitte schön erkennbar sein.

    Beispiel von heute: Unterrichtsreihe minutiös geplant, was passiert: 4 Schüler krank, (darunter jemand, der eigentlich vortragen sollte) - da klausurrelevant, habe ich Thema erstmal verschoben und was aus dem Handgelenk geschüttelt. Auch nicht unwichtig, aber ich will ja auch nicht alles doppelt und dreifach erklären.


    Das sehe ich inzwischen sehr positiv: Ich habe dann eine Stunde ohne jegliche Vorbereitung gehalten - also jede Menge Zeit gespart - und habe die nächste Stunde schon fix und fertig vorbereitet, incl. Kopien in der Tasche :) Ist doch super!!!!

    Hhhm. ich würde wohl schon versuchen, alles möglichst noch vorher fertig zu kriegen. Im Mutterschutz zu arbeiten, käme für mich nicht in Frage. Aber die Klausuren anderen Kollegen aufs Auge zu drücken, die meist eh selbst überlastet sind, ist wohl auch nicht so toll.

    Ich würde das Problem der Schulleitung schildern und um 1-2 Korrekturtage bitten (mit Hinweis auf deinen Zustand), weil es ja ansonsten sein könnte, dass du krank geschrieben wirst, um dein ungeborenes Kind nicht zu gefährden.

    Denn daran, dass du nicht mehr als 45 Stunden die Woche arbeiten darfst. Schaffst du das ohne Korrekturtage? Darauf würde ich auch die Schulleitung hinweisen. Nachtarbeit und WE-Arbeit ist ja auch verboten. Wann sollst du also sonst korrigieren?

    Um wie viele Klausuren und Arbeiten handelt es sich denn? Kann man die evtl. etwas nach vorne schieben? Oder sogar nach hinten, so dass du eh nicht mehr betroffen wärest?

    LG
    Susanne

    Hast du schon mal was vom "heimlichen" Lehrplan" gehört?

    In der Schule (und auch im Kindergarten, bei Betreuung durch Mama auf dem Spielplatz etc.) lernst du bei weiten nicht nur das, was durch den Lehrer oder die betreuende Person angeboten wird und vorgesehen ist, sondern SEHR viel mehr, was gar nicht erfasst wird.

    Z.B. wer bekommt denn welche Ecke, welches Spielzeug bei Einzelbetreuung, wer bekommt am meisten Redezeit mit dem Betreuer, wie behaupte ich mich vor Gleichaltrigen / vor Erwachsenen, wie gewinne ich Ansehen etc.

    Nein, das ist nicht das Gleiche zu Hause. Es ist für ein Kind doch wesentlich einfacher, wenn die Mama im Hintergrund sitzt, sein Sandspielzeug wieder zu verlangen, als wenn es "alleine" ist. Und bei 5 Kindern bei der privaten Verabredung ist es auch nicht so laut wie bei 25 Kindern.

    Und machst du mit deinen Kindern einen Morgenkreis? Machst du Projekte? Bereitest du Gottesdienste vor? Veranstaltest du Familienfeste? Lädst du jeden Tag Kinder unterschiedlichen Alters zu dir nach Hause ein? Oder immer nur Gleichaltrige?

    Claudius: Was du zu Hause aber nicht tun kannst, ist, die soziale Kompetenz, speziell den Umgang mit Gleichaltrigen und "fremden" Erwachsenen, zu fördern. Selbst, wenn du zu Hause 6 Kinder hättest, ist der Umgang mit Geschwistern und der eigenen Mutter / Oma doch etwas ganz anderes. Spätestens mit Schuleintritt muss man das aber können. Also Gruppendynamik fällt bei dir zu Hause schon mal flach.

    Erzieherinnen sollten darüber hinaus ja auch fundierte Kenntnisse zur Sauberkeitserziehung haben. Außerdem müssen sie erkennen können, wann ein Kind logopädischen/ physiotherapeutischen/psychologischen etc. Förderbedarf hat. Mag sein, dass DU das alles hinkriegst, aber doch längst nicht alle Eltern und in manchen Stadtteilen sogar die wenigsten.

    Das, um nur mal ein paar Beispiele zu nennen.

    unter uns: Wo betreibt Claudius denn seine Kampagne? Würde ich gerne mal nachlesen.

    Also wir lassen unsere Steuererklärung von einem Steuerberater machen und der hat uns folgendes erklärt:

    Wenn wir statt der 5/3 die 4/4 wählen, haben wir bzw. mein Mann zwar ein eindeutig niedrigeres Nettoeinkommen, kriegen die Differenz zur 3 dann wieder raus. Er hat gesagt, dass die Steuerlast immer exakt gleich ist, egal, welche Steuerklasse man hat, vollkommen egal also ob 1, 2, 3, 4, 5 oder 6.

    Der Unterschied liegt im monatlichen ausgezahlten Betrag. Bei manchen Steuerklassen kriegt man mehr, in anderen weniger, kriegt die Differenz aber wieder. Die Voaussetzungen müssen aber gleich sein und man muss das gleiche absetzen können. Unserem Steuerberater zufolge zahlt man also in Steuerklasse 2 genauso viel Lohnsteuer wie in 3 oder 4 oder 5, es ist nur anders verteilt. Das meinte ich.

    Bei uns funktioniert das jedenfalls.

    Ja, unlogisch ist das System schon arg. Von mir aus könnten sie auch alle Steuerklassen abschaffen und nur noch eine haben.

    Wenn ich mir angucke, was wir immer über die Erklärung zurückkriegen, dann frage ich mich schon, warum die das nicht gleich richtig berechnen. Die Einteilung ist also eh nicht so sinnvoll.

    Oder man nimmt die Einteilung der Klassen nach Anzahl der im Haushalt lebenden Kinder vor, egal, ob die Eltern verheiratet sind oder nicht. Denn ein nicht arbeitender Ehemann ist persönliches Pech (Glück?), aber Kinder arbeiten ja nie, wie schon gesagt. So machen es, glaube ich, auch andere Länder. Definitiv sinnvoller.

    Na ja, ich finde es jetzt ein bisschen blöd, dass ihr Alleinerziehenden jetzt euch als arme Schlucker hinstellt. Währen wir verheirateten ja so bevorzugt werden.

    Nehmen wir mal an, ich, Lehrerin mit voller Stelle, habe einen nicht arbeitenden Mann und 2 Kinder. Dann verdiene ich 3638 € monatlich.

    Bin ich Alleinerziehend mit Kindern verdiene ich 3208,76 € und bekomme noch mindestens 728 € Unterhalt, also insgesamt mehr. Dafür habe ich mehr Arbeit.

    Aber mal ehrlich: Helfen denn alle verheiratetet Väter mit bei der Kindererziehung? Habe schon von vielen gehört, die das nicht tun.

    Alleinerziehende können ja auch einen Partner haben, der sie unterstützt.

    Es geht mit hier nur rein um das finanzielle, nicht um die emotionale und sonstige Belastung als Alleinerziehender. Das ist ganz klar, dass die vieeel höher ist.

    Und bei eurem Klasse 3 Beispiel verdient der Mann ja eben nichts, sonst hätte man ja keinen Vorteil mehr.

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