Beiträge von Anna Lisa

    Ich interpretiere das anders, vorhersehbarer Ausfall ist zB ein pädagogischer Tag und nicht der zweite Tag einer Krankheit

    Oder die Fortbildung einer Lehrkraft oder der 2 Wochen in Voraus angekündigte Arztbesuch während der Unterrichtszeit.

    Für mich allerdings auch die Langzeiterkrankung einer Lehrkraft. Oder wenn am Montag bekannt ist, dass sie am Freitag ebenfalls nicht zur Schule kommen wird.

    Also vielleicht nicht der 2. Tag, aber doch vielleicht der 5. oder 7. Tag

    Vermutlich ist "unsere" Absicherung, dass die mehrfach zu beaufsichtigenden Lerngruppen nebeneinander gelegt werden. Rein technisch könnte ich mich auf dem Flur stellen, äquidistant zu zwei offenen Türen und die ganze Zeit hin und her wandern. Damit fühlen sich die SuS beaufsichtigt, wissen, dass ich jederzeit wieder da bin/sein kann, usw..

    Aber das ist doch auch kein "Unterricht". Da kann man doch besser die Schüler mit Aufgaben versorgen und nach Hause schicken.

    Die Unsitte ist die parallele Aufsicht und das Dogma der Vermeidung von Unterrichtsausfall um jeden Preis.
    Gleichwohl haben wir als Schule eine Garantenstellung und müssen dafür Sorge tragen, dass die SchülerInnen zwischen 8 und 13 Uhr betreut und beaufsichtigt sind.

    Unterrichtsausfall, hier natürlich primär der vorhersehbare, kann m.E. für die erste und die letzte Vormittagsstunde angezeigt sein, wenn die Personaldecke zu dünn ist.

    Im Rahmen meiner Pflichten habe ich als Schulleitung dann die Verantwortung, die ungekürzte Erteilung von Unterricht, die Aufsichtspflicht und die Fürsorgepflicht gegenüber meinem Personal unter einen Hut zu bringen. Je nachdem, welche Lösung ich finde, kann ich mir immerhin aussuchen, von wem ich im Anschluss kritisiert werde.

    Eine Patentlösung gibt es nicht, da unser System von Anfang an defizitär organisiert ist und Mangelverwaltung die Kernaufgabe einer jeden Schulleitung ist.

    Was hat man von einer ungekürzten Erteilung von Unterricht, wenn ich als Englisch Lehrerin z.B. Mathe, Sport oder Kunst unterrichten muss?

    Ich zaubere mir gerne Deutsch oder Reli Stunden etc aus dem Hut, aber zu Mathe sehe ich mich selbst in jüngeren Klassen absolut nicht in der Lage. Sport ebenfalls nicht, zumal ich ja im Klassenraum bleiben muss und nicht in die Sporthalle darf. Das Gleiche für Kunst.

    Das Dogma von keinem Ausfall ist gut und schön, dann aber bitte fachgerechter Unterricht (!) und nicht irgendeine Betreuung mit Spielen etc.

    ... aber was ist die LÖSUNG?
    8 Vertretungsbereitschaften die Woche?
    5 Mehrarbeitsstunden die Woche?

    (und was ist deiner Meinung nach die Unsitte? Der Entfall oder die Mehrfachaufsicht?)

    Man muss den Mut als Schulleitung haben, Unterricht entfallen zu lassen, auch wenn es einem die Statistik versaut.

    Beispiele:

    Meine 10. Klasse hat in der 5./6. Stunde Chemie, danach Unterrichtsschluss. Es wird vertreten, die 6. Stunde findet aber nur "Betreuung" in einem Freizeitraum statt. Warum lässt man die nicht einfach nach Hause gehen?

    Ich muss in einer 10. Klasse in der 6. Std. Kunst vertreten, danach ist ebenfalls Unterrichtsschluss. Die Kunstsachen liegen im verschlossenen Kunstraum, dazu habe ich keinen Schlüssel. Zu Englisch etc. sind sie nicht zu bewegen, Hausaufgaben sind erledigt, da bereits die soundsovielte Vertretungsstunde am Tag. Wir sitzen also gemeinsam im Klassenraum und warten, bis es schellt.

    Das könnte ich unendlich so weiterführen.

    Warum?????

    Das ist falsch. Die Sonderzahlung ist vor circa 10 Jahren ins monatliche Gehalt eingerechnet worden. Die Sonderzahlung gibt es dementsprechend monatlich

    Ja, schon klar. Im Zuge dessen wurde das Gehalt aber nie entsprechend der Inflation erhöht, so dass die Sonderzahlung schon quasi gar nicht mehr existent ist. Oder unsere Besoldung ist noch ernüchternder.

    Meine Kollegin jammert mir immer was vor und zitiert auch Zahlen. Aber eine Jahressonderzahlung hat sie nie erwähnt. Und auch nicht, dass von ihrem Netto nicht noch mal über 300 für die KK weggehen. Da sind die Unterschiede doch schon nicht mehr ganz so groß .

    Versteht mich nicht falsch: Ich bin absolut dafür, dass Beamte und Angestellte gleich verdienen!!!

    Tatsächlich wird das aber erwartet und dann muss es auch auf einem extra Zettel nochmal erläutert werden. Ansonsten wird das tatsächlich nicht genehmigt. Als Folge sind oftmals Kollegen am Konferenztag krank...da ja auch fast jede Woche eine Konferenz statt findet.

    Wie blöd von der Schulleitung!

    Normalerweise würde der betreffende Kollege die 1. Stunde fehlen und dann seinen Dienst nach Plan verrichten.

    Wenn man auf 2-wöchigen Vorlauf besteht, dann müssen deutlich mehr als nur 1 Stunde vertreten werden. Ist doch klar, dass die Kollegen sich krank melden. Wenn man akute Beschwerden hat, müssen die JETZT behandelt werden und nicht in 2 Wochen. Vollkommen idiotisch.

    Mein Hausarzt schreibt nur per Videosprechstunde krank, nicht am Telefon, und schickt dann die AU per Mail. Die leite ich an die Schule weiter. War bisher immer in Ordnung.

    Wenn ich wollte, würde er sie bestimmt auch ausdrucken und per Post schicken oder jemand holt sie ab.

    An einer Schulform unterrichtend, wo es keine Seltenheit ist, dass Schüler locker mal 50% der Stunden fehlen, kann ich nur sagen, dass man denen einfach sehr genau auf den Zahn fühlen muss.

    Man kann natürlich nicht bewerten, dass sie nicht da waren. Man kann aber bewerten, dass sie in den Folgestunden aufgrund mangelnder Nacharbeit nicht in der Lage waren, dem Unterricht sinnvoll zu folgen. Und das wiederum kann man dann doch als Grundlage einer Abstrafung nehmen. Wer nicht da ist, kann keine Leistung zeigen.

    Natürlich kann ich auch die Fehlstunde bewerten. Der Schüler hat ja eindeutig keine Leistung erbracht, weder quantitativ noch qualitativ. In evtl. Gruppenarbeiten konnte er sich auch nicht einbringen und vorgetragen hat er auch nichts. Also 0 Punkte.

    Was anderes ist es, wenn der Schüler entschuldigt war, dann kann er ja nichts dazu. Aber der unentschuldigte Schüler hat sich ja aus freien Stücken dazu entschlossen, keine Leistung zu erbringen.

    An meiner Schule wird das sogar von der Schulleitung so angeordnet, dass unentschuldigte Fehlstunden mit 0 Punkten zu bewerten sind.

    Die Sonstige Leistung zählt zu 50 %. Das ist weit mehr als nur eine mündliche Note und kann von Lehrer oder Fachschaft so festgelegt werden, wie man es für richtig hält. Ich schüttle zwar auch regelmäßig den Kopf, wenn ich höre, dass Kollegen die Sonstige Leistung zu 75 % aus Tests bestehen lassen, aber so ist es eben mit pädagogischer Freiheit.

    Edit: chili war schneller.

    Ja, sorry, ich meinte die SoMi Note natürlich.

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