Beiträge von Anna Lisa

    OT, aber: 20 Stunden Korrekturzeit bei 25 SuS für eine normale Klausur? :staun: Ist das repräsentativ für das Fach in der Oberstufe oder gibt es auch die Option, korrekturfreundlichere KA- Varianten zu erstellen, die dennoch angemessen abprüfen, was abzuprüfen ist?

    Nein, leider nicht. Das ist ja alles vorgeschrieben. Eine Fremdsprachenklausur besteht immer aus 2 Teilen: Dem Schreibteil und der Sprachmittlung oder Hörverstehen.

    Dazu müssen wir ja immer 3 Bewertungsbögen ausfüllen.

    Ich brauche immer erst mal eine Runde, um die ganzen Fehler anzustreichen. Danach ist der Bogen komplett rot. Neueinsetzende Fremdsprache bei nicht gerade leistungsbereiten Schülern und auch nicht gerade fremdsprachenbegabten Schülern ist eine Katastrophe!

    Dann kommt die inhaltliche Korrektur, dazu muss ich noch mal alles lesen, weil ich bei der Fehlerkorrektur gar nicht in der Lage bin inhaltliches aufzunehmen. Und dann muss ich mir ja noch Gedanken zur Sprachbepunktung machen (nicht die Anzahl Fehler etc.), das ist dann Bogen 2.

    Naja, durch Deputate wird die Arbeitszeit in gewisser Hinsicht erfasst.

    Nö. Nicht ansatzweise.

    4 Stunden Englisch Grundkurs in Klasse 9. 16 Schüler. Die Klassenarbeit habe ich in 2 Stunden an einem Nachmittag korrigiert.

    4 Stunden Spanisch Q2. 25 Schüler. Die Klausuren habe ich in ca. 20 Stunden korrigiert. Dazu kommt noch eine deutlich aufwändigere Erstellung incl. Erwartungshorizont.

    Nein, ein Deputat bildet nicht ansatzweise den Aufwand ab.

    Ich hab immer spätestens 15-20 Minuten nach der verordneten Bettruhezeit das Zimmer nicht mehr verlassen. Natürlich rennen da noch Leute kichernd und ssshhht-piepsend über den Flur und natürlich kriegt man das irgendwie mit, aber wenn sie das nach 1-2 Ansagen dann in verträglicher Lautstärke tun und mich nicht nötigen, es zwingend offiziell hören zu müssen, passt das für mich und ich gehe auch guten Gewissens schlafen.

    Nun ja, wenn es nur Kichern wäre.

    Wir fahren mit 16-jährigen auf Abschlussfahrt. Da muss man schon kontrollieren, dass die sich nicht due Birne zusaufen oder härtere Sachen einschmeißen. Kollegen hatten dann auch schon KH Einweisungen und Drogenrazzien durch die Polizei mitten in der Nacht.

    Ganz so harmlos ist das nicht.

    Das gilt sicher für eine gute Reihe von tatsächlich durchgeführten Fahrten, nicht aber für Klassenfahrten an sich. Bereits bei nur einer Klasse gibt es mind. 2 Aufsichtspersonen, die wirklich nicht beide bis 22 oder 23 Uhr warten müssen, um sich zurückzuziehen. Es müssen auch nicht beide Punkt 8 wieder auf der Matte stehen, sondern können das gut versetzt anlegen. Fährt man mit der Parallelklasse zusammen, ist man schon einmal zu viert und kann sich auch tagsüber gut in verschiedene Schichten einteilen. Für viele Aktivitäten braucht es nämlich keine Rund-um-die-Uhr-Betreuung mit einem Personalschlüssel von 10:1.

    Ähm. Bei uns ist der Schlüssel 1: 15.

    Wenn du dann in Berlin oder Hamburg bist und um 8.30 Uhr die JH verlässt, um verschiedene Programmpunkte durchzuführen, dann kann eben keiner sich zurück ziehen. Ich fahre jedenfalls nicht mit 30 Schülern alleine durch die Großstadt. Zumal wir auch noch 4 Inklusionsschüler und einen nicht deutschsprachigen dabei haben werden.

    Kopien werden selbstverständlich bei uns aus dem Schulbudget übernommen. Um das dennoch etwas steuern zu können, betrifft das zunächst nur Schwarz-Weiß-Kopien und jede Lehrkraft erhält zunächst ein (deutlich vierstelliges) Kontingent, welches aber i.d.R. auf Anfrage problemlos erweitert wird. Bei häufigeren Erweiterungsanfragen wird dann doch mal geschaut, warum das notwendig ist. Farbkopien gibt es ebenfalls auf Anfrage.

    Man muss aber auch klar sagen, dass in Zeiten flächendeckend digitaler Ausstattung die Zeiten analoger Kopierorgien eigentlich vorbei sein sollten. Arbeitsblätter und insbesondere längere Texte u.ä. lassen sich bei uns auch problemlos digital zur Verfügung stellen.

    Und mit welchem Gerät lesen dann die Schüler die längeren digitalen Texte?

    Unsere Schüler haben ja gar keine Tabletten oder Ipads.

    Wann steht ihr denn bei Klassenfahrten normalerweise auf? Wenn man um 23:00 schlafen geht, sind 7/8 Stunden Schlaf bis 6/7 Uhr morgens.

    Der Spruch mit dem Schlafenszeit Antrainieren ist natürlich Unsinn.

    Dann muss man sich noch ausziehen und Körperpflege betreiben und ich persönlich brauche auch eine halbe Stunde zum Einschlafen. Mindestens. Dann ist es 23.45.

    Wenn es um 8 Uhr Frühstück gibt, und ich noch vorher angezogen und geduscht rechtzeitig die Weckrunde machen muss, muss ich ja auch spätestens um 7 Uhr aufstehen. Dann habe ich 7.15 geschlafen. Brauchen tue ich 8. Schon mal zu wenig.

    In der Regel schläft man ja aber nicht durch bzw. definitiv nicht vor Mitternacht, wenn die Kids auf dem Flur noch Halligalli machen. Man wird ja auch von der JH verpflichtet, für nächtliche Ruhe zu sorgen. Dann wäre es auch gut, wenn die Mädchen in den Mädchenzimmern wären und die Jungen auf den Jungenzimmern wären nach 23 Uhr.

    Ich weiß nicht, wie eure Schüler so ticken, aber unsere machen das nicht freiwillig brav nach 23 Uhr.

    Ich glaube, das längste, was ich mal bei einer Klassenfahrt an Schlaf hatte, war 6 Stunden.

    Wir müssen seit ein paar Monaten für jede Kopie zahlen. Lediglich Klassenarbeiten sind umsonst.

    Meine Konsequenz: Es gibt keine Kopien mehr.

    Schwierig in Oberstufenkursen, die kein Buch haben. Es haben auch nicht alle Schüler ein Ipad/Tablet und es gibt kein Schüler W-Lan.

    In der Sek I auch schwierig. In Englisch gibt es ab einer bestimmten Klassenstufe kein Workbook mehr. Man hat wirklich nur das Buch. Da ist dann pro Grammatikthema genau 1 Übung drin, manchmal auch 2. Das reicht aber bei weitem nicht aus.

    Und da wundert man sich, dass unser Schulsystem nichts taugt........

    Um es mal konkret zu machen:

    Mein Beitrag ist von 2007 - heute (also in 16 Jahren) um 50 % gestiegen.

    Wenn ich jetzt von der gleichen Entwicklung ausgehe, dann zahle ich in weiteren 16 Jahren, also kurz vor der Pensionierung, noch immer unter 500 € im Monat.

    Bei Vollzeit in der GKV zahlt man aber deutlich mehr.

    In meinem Bundesland ist es übrigens so, dass man als Referendarin verbeamtet ist und dann entsprechend auch beihilfeberechtigt. Das bedeutet auch, dass man in der gesetzlichen Versicherung den Arbeitgeberanteil mitbezahlen muss. Du müsstest also ca. 16 % deines Einkommens abtreten an die Gesetzliche. Da ist ein Referendarstarif deutlich günstiger.

    Auch später dann ist die PKV mit Beihilfe deutlich günstiger. Mit 50 % Teilzeit komme ich bei ungefähr 0 Unterschied raus. Wenn ich jetzt auf Vollzeit aufstocke, dann würde ich doppelt so viel in der Gesetzlichen zahlen. Das ist dann schon ein ganz schöner Brocken.

    Das Geld würde ich lieber zurücklegen und anlegen als Altersvorsorge.

    Per TikTok und Snap nur noch zu kommunizieren und alles als Videos zu posten usw.

    Das braucht man nicht und kann man getrost vergessen. Wenn man es brauchen würde, könnten wir es auch und würden es auch nutzen. Aber das sind ja reine Freizeit Add-ons.

    Sowohl meine Schüler als auch meine Kinder nutzen übrigens auch WA, das nutzen wir ja wohl auch. Die meisten täglich und häufig.

    Aber nicht mehr im Alter und vor allem nicht mehr so schnell, auch heute machen doch unsere Kinder ganz anders als wir das gemacht haben und machen würden. Ist für sie völlig normal, aber für und völlig abwegig.

    Du willst also sagen, dass du in 20-30 Jahren nicht mehr in der Lage sein wirst, eine Handy App zu nutzen???

    Aber nicht mehr im Alter und vor allem nicht mehr so schnell, auch heute machen doch unsere Kinder ganz anders als wir das gemacht haben und machen würden. Ist für sie völlig normal, aber für und völlig abwegig.

    Aber wenn ich sie frage, erklären sie es mir und wenn ich das wirklich will, kann ich das dann auch ;) Meist will ich das aber gar nicht ;)

    Die heute 70 + jährigen sind möglicherweise überfordert und können solche Sachen nicht. D'accord.

    Aber die sind ja auch bald nicht mehr da.

    Alle anderen müssen das doch können. Man kann doch nicht sagen, dass man mit 47 zu alt ist, sich mit der "modernen" Technik eines Smartphones zu beschäftigen!

    Die, die heute 69 sind, waren vor 20 Jahren 49. Joah, da hätte man sich in den letzten 20 Jahren, wo man ja noch fit und arbeitsfähig ist, durchaus mal mit der "modernen" Technik" beschäftigen können.

    Oder wollt ihr mir ernsthaft sagen, dass es U 70 jährige gibt, die kein Handy haben bzw. es nicht bedienen können???

    Und die jährlichen Veränderungen sind jetzt auch nicht so groß. Bei meiner Beihilfe App und KK App gab es insgesamt in meinem Leben 1 (!) Veränderung!!!

    Das sollte man doch hinkriegen.

    Also ich hoffe doch sehr, dass ich in 20 Jahren das noch schaffen werde. Auch in 25.

    Und ich hoffe ebenfalls, dass ich entweder (oder alles gleichzeig):

    - einen Partner habe, der noch lebt

    - Kinder habe, die mir helfen

    - Enkel habe, die mir helfen

    - andere Verwandte habe, die mir helfen (Nichte, Neffe etc.)

    - mich mit meinen Nachbarn so gut verstehe, dass sie bereit sind, mir zu helfen

    - ich Freunde habe, die mir helfen (bzw. evtl. deren Kinder)

    - ich sonstige soziale Kontakte habe, die ich mal um Hilfe fragen könnte

    Mindestens 1 Variante sollte doch hoffentlich klappen. Ansonsten möchte ich auch gar nicht mehr leben.

    Genau, die Wahrscheinlichkeit, dass in 30 Jahren alles noch genauso funktioniert wie heute, ist sehr groß. Und du bist bis dahin natürlich in der Lage, alles mitzumachen, nur heutige 80-Jährige sind alle ein bisschen doof.

    Man bleibt ja nicht auf dem heutigen Standpunkt stehen, sondern entwickelt sich mit. Das kommt ja nicht plötzlich. Heute machen wir Sachen auch anders als noch vor 15 Jahren.

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