Beiträge von Ghostwriter0

    wie SteffdA würd ichs auch machen, allerdings nur in Absprache mit dem Fachbetreuer. Bei der Respizienz würde dem das eh auffallen ;)


    Warum haben die Schüler denn von vornherein mehr Zeit bekommen als angesetzt?

    Mehr Zeit gab es, da es sich um eine Berufsschulklasse gehandelt hat in der es vom 18-jährigen Realschulabgänger, über frische Abiturienten und einer ganzen Reihe ehemaliger Studenten ein großes Leistungsgefällr in der Fremdsprache gab.



    Andran: Die Frage die Aufgabe ggfs. doch zu werten hat sich mir bisher nie gestellt, obwohl es wohl einige wenige Schüler doch hinbekommen haben.


    Danke für deinen Hinweis mit dem rechtlichen Aspekt.

    Hätte ich diese Forum damals schon gekannt...



    Folgende Situation gab es damals in einer Klasse die ich regelmäßig mitbesucht habe:
    - Fremdsprache
    - Klassenarbeit an einer berufsbildenden Schule
    - Klausur ist ausgelegt für 45 Minuten, Schüler erhalten jedoch von vorneherein 60 Minuten
    - schon während der Klausur häufen sich bei einer Aufgabe die in der Mitte steht die Nachfragen
    - nach Klausurende stellt sich nach langer Diskussion heraus, dass es von Lehrerseite einen Fehler gab und die Schüler die Frage nicht beantworten konnten, da das Thema im Unterricht nicht behandelt wurde und man auch keine Transferleistung erbringen konnte
    - es sollten nun nur die Aufgaben davor gewertet werden; die "falsche" Frage und alles was danach kommt sollte nicht gewertet werden, obwohl die weiteren Fragen einfach zu beantworten waren und nichts mit der vorherigen falschen Frage zu tun hatten; außerdem sollte eine weitere Klausur geschrieben werden nachdem der Stoff behandelt wurde, da die Schüler zuviel Zeit mit einer nicht lösbaren Aufgabe verbracht haben und somit angeblich zuwenig Zeit für die folgenden Aufgaben gehabt hätten
    - durch Krankheit des Lehrers wurde der neue Stoff damals jedoch nicht mehr vor der nächsten Klausur durchgenommen, sondern eine weitere Klausur über das gleiche Themengebiet geschrieben


    Der Großteil der Klasse fand das vorgehen natürlich toll. Ich hatte jedoch Bedenken, da:
    - die Schüler von vorneherein mehr Zeit hatten als nötig
    - die weiteren Aufgaben lösbar waren und er sie somit hätte werten können, was wenige Schüler auch gefordert haben
    - die neue Klausur im Endeffekt nur ein Abklatsch der alten war
    - die Schüler größtenteils Abitur oder mind. einen Realschulabschluss haben und somit wissen, dass sie Aufgaben die sie nicht lösen können nach Hinten verschieben sollen um sich zuerst mit lösbaren Aufgaben beschäftigen zu können


    Wie hättet Ihr in der Situatuin reagiert? Ich fand das Vorgehen ds Lehrers nett, jedoch ist es ein erhöhter Arbeitsaufwand und einige Schüler waren mit der Regelung alles andere als glücklich, da der Stoff nun nochmals gelernt werden muss und zum damaligen Zeitpunkt auch andere Klausuren anstanden. Offiziell Beschwert hat sich damals zwar niemand, es würde mich aber einmal interessieren, ob die wenigen Schüler mit einer Beschwerde Chancen auf Erfolg gehabt hätten. Es gab einen klaren Fehler des Lehrers und die Schüler hatten mehr Zeit als vorgesehen.

    die Überlegung mit den 100 Sprüngen pro Minute und in 10er Schritten abwärts ist isoliert betrachtet zwar an andere Fächer und Punktetabellen angelehnt, berücksichtigt aber nicht die physische Konstitution der Schüler.


    Ein stark übergewichtiger Schüler wird aller Wahrscheinlichkeit nach diesem Raster zufolge eine schlechte Note bekommen, wohingegen der fittere automatisch die 1 oder 2 bekommt. Die Anstrengungsbereitschaft und die Möglichkeiten auf der Basis der individuellen physischen Voraussetzungen werden hier nicht berücksichtigt. Das entspricht in meinen Augen einem antiquierten und in Teilen diskriminierenden Bild von Leistung und Notengebung im Sportunterricht.


    Die Leistungsbewertung sollte so angelegt sein, dass auch physisch weniger fitte Schüler, wenn sie alles geben, zumindest auf eine drei kommen können. Alles andere halte ich für darwinistisch und demotivierend.

    Eine kleine Anekdote dazu aus einem Proseminar zu meiner Studienzeit (den Namen des Profs verschweige ich besser mal bewusst, da er Federführend am Lehrplan Sport mitgearbeitet hat): Genau dieses Thema hatten wir im Seminar. Der Prof fand die Idee gut auchwenn man sich über die Umsetzung und Notenvergabe Gedanken machen muss. Die Diskussion zur Bemerkung, dass man Sportstudenten schon eher für das Thema sensibilieren könnte wenn man so auch die sportlichen Leistungen der Sportstudenten bewerten würde, wurde jedoch gleich abgewürgt und auf die nächste Woche vertagt. Als das Thema dann in der folgenden Woche angesporchen wurde, wurde man darauf hingewiesen, dass an jetzt ja schon ein anderes Thema behandelt und man sich gerne am Semsterende darüber unterhalten könnte. Daraus wurde natürlich auch wieder nichts.

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