Beiträge von kodi

    Wenn ich das hier so lese, wohne ich auch im Impfparadies. Das hilft aber den Kollegen nicht, in deren Region es anders ist. Ich finde es katastrophal, wenn ich lese, dass einige hier nicht wie gewünscht die Impfungen kriegen.

    Wobei ich dazusagen muss, dass ich an meinen vorherigen Wohnort auch schon mal einen Arzt überzeugt habe mich zu impfen, indem ich ihn bat mir das Rezept zu machen und sagte ich würde mich auch selbst impfen....

    Doch das entwertet sie schon.

    Wenn das Wort inflationär und nur für Gefühle gebraucht wird, dann führt das unweigerlich zur Entwertung des Begriffs. Irgendwann fragt man sich dann bei jedem, der das Wort Mobbing für die eigene Situation gebraucht, was er meint, ob es Mobbing ist oder nur eine Befindlichkeit.

    Das führt dann dazu, dass es die echten Mobbingopfer (nach der richtigen Definition des Begriffs) noch schwerer haben Gehör und Hilfe zu finden, weil ihnen erst einmal mit Skepsis begegnet wird.

    Seiteneinstieg ist halt die B-Lösung. Und ja, wenn es genug qualifizierte Bewerber gibt, steht der Seiteneinsteiger ganz hinten an und hat ggf. keine Chance. Derzeit herrscht vielerorts Mangel, deshalb gibt es derzeit oft eine Chance oft sogar eine gute.

    Quer- und Seiteneinsteiger zeigen aber, dass es auch ohne Referendariat möglich ist, erfolgreich zu unterrichten.

    Das ist möglich, erfordert aber viel selbstständige Einarbeitung. Wenn man allerdings mit der Einstellung daran geht "Inhalte des Ref und des Studiums sind irrelevant", dann ist es mit ziemlicher Sicherheit ausgeschlossen, dass derjenige hinterher guten Unterricht macht.

    Was ist denn die „richtige“ Ausbildung? Ist hier das Referendariat gemeint, das von wie viel Prozent der angehenden Lehrkräfte bemängelt wird und bei dem häufig zu hören ist, dass es nichts mit der Realität zu tun hat? Oder sind die Studienmodule gemeint, die später im Unterricht größtenteils irrelevant sind?

    Diese Einstellung würde ich übrigens niemals so äußern.... wenn das deine SL mitkriegt, wird sie alles tun, damit du niemals an ihrer Schule fest eingestellt oder entfristet wirst...

    Klar und zwar völlig zurecht. Weder arbeiten derzeit die Betonmischer und Bagger an den Schulen um Räume zu schaffen, noch gibt es das Personal. Es wird sich also zwangsläufig die Qualität verschlechtern und es werden diejenigen Vorrang bekommen müssen, die einen Rechtsanspruch haben. Ich meine man kann ja an den Zahlen der bisher abgewiesenen SuS leicht ausrechnen, wie viele Plätze für die Kinder ohne Rechtsanspruch wegfallen.

    Es ist halt so ein Henne-Ei-Problem:
    Ohne Rechtsanspruch stockt der Ausbau, mit aufwachsendem Rechtsanspruch fehlen Plätze für die 'Altfälle'.
    Es wird ein paar Jahre dauern, bis für alle Plätze da sind. Wie lange das dauern kann, sieht man leider an den Kitas.

    Ich meine, dass in dem Artikel über den Kollegen, der an den Kochshows teilnahm, dabei stand, dass derzeit 14 Lehrkräfte in NRW seit mindestens 5 Jahren krankgeschrieben sind.

    Die genannten Zahlen waren:

    745 Beamte > sechs Monate
    582 Beamte > 1 Jahr
    47 Beamte >3 Jahre
    14 Beamte > 5 Jahre

    Wenn man sich jetzt anschaut, dass der Cut offensichtlich zwischen 1-3 Jahren liegt, dann funktioniert das System im Großen und Ganzen aus gesellschaftlicher Sicht und die Leute gesunden entweder wieder oder werden halbwegs zeitnah in die Teil- oder Dienstunfähigkeit geschickt.

    Wenn man jetzt noch bedenkt, dass NRW ca. 185 000 Lehrkräfte hat, dann sind diese Zahlen so klein, dass das rational betrachtet kein wirkliches Problem ist. (Individuell für den Betroffenen natürlich schon.)

    Dass einen trotzdem emotional die plakativen Extremfälle der Marke "krankgeschrieben aber Koch-Entertainer" aufregen, kann ich verstehen. Genauso die Extremsportbeispiele... wobei ich sagen muss, dass für mich persönlich z.B. der Fall eines Ex-BW-Soldaten dabei deutlich anders liegt, als Heinz-der-Bürohengst, der plötzlich den Ironman macht. Einfach weil bei ersterem aufgrund des beruflichen Werdegangs Fitness und körperliche Copingmechanismen eine andere Rolle spielen. Vielleicht liegt es auch nur daran, das selbst erlebt zu haben. Letztlich zeigt es mir aber, dass man nicht über die Leute urteilen sollte, ohne sie und ihre Umstände zu kennen.

    Du kannst zum Üben der Textaufgaben mit einem Operatorenkreis anfangen. Da ordnest du jeder Rechenart die gängigen sprachlichen Signalwörter zu. Das hilft den meisten Kindern.

    Sowas gibt es dann als Liste für die späteren Jahrgangsstufen auch noch für die generellen mathematischen Kompetenzen, die bei Textaufgaben gefragt sind. Beispiel aus Niedersachsen. Das ist aber eher nicht für die Grundschule.

    Naja das gibt es ja quasi...zumindest in NRW.

    Nennt sich hier pädagogische Einführung -> Status 2. Klasse bzw. OBAS --> gleicher Status wie grundständig ausgebildete Lehrer. Bei beidem bekommt man auch eine verpflichtende Weiterbildung. Das muss man halt nur machen. Wenn man sich einfach nur entfristen lässt, bleibt man halt 'nur' entfristet.

    Was halt nicht geht, ist sowas durch abwarten und vor sich hin unterrichten zu erwerben.

    Man fordert ja Leute an, die man kennt und die gut ins Team passen würden. Wir machen das auch.
    Die größte Hürde ist dabei, dass die betreffende Person natürlich erstmal das passende Studienseminar zugewiesen bekommen muss. Darauf haben wir keinen Einfluss in NRW. Alles andere klappt auf dem kleinen Dienstweg.

    Wenn wir niemanden an der Hand haben oder speziellen Fachbedarf haben, fordern wir nur die Fächer an.

    BAR87 : Die Sinusfunktion ist bei uns noch Teil des Curriculums der Realschule. Rein meine persönliche Meinung: Ich fände es jetzt nicht so schlimm, wenn Schüler (m/w/d) bis zur mittleren Reife nichts von Sinusfunktionen gehört haben, solange im Gegenzug ein Grundgespür für funktionelle Zusammenhänge, intensive Kenntnis über lineare und quadratische Funktionen sowie grundlegende Vorstellungen zu kubischen Funktionen entwickelt wurde.

    Die Bedeutung von Funktionen, die über dieses Niveau hinausgehen, für die mathematische Allgemeinbildung halte ich doch für überschaubar und es reicht aus, wenn diese in der Sek II bzw. in Ausbildungen mit hohem Mathematikbezug (z.B. mathematisch-technischer Softwareentwickler (m/w/d)) behandelt werden.

    Also für Realschüler ist das schon wichtig. Unser Partnerbetrieb springt im Fünfeck, wenn er mal wieder Azubis hat, die das nicht können...
    Und nein, das sind keine Softwareentwickler, sondern Ausbildungsberufe im Metall- und E-Technikbereich.

    Man darf bei sowas nie vergessen, dass es auch Schulabschlüsse gibt, wo dann beim Ausbildungsbeginn der Schulstoff sofort relevant ist. Nicht jeder startet in ein Studium mit entsprechender inhaltlichen Schonzeit. Und auch an Gymnasien gehen Schüler nach Klasse 10 ab.

    Davon abgesehen: Woher kommt deine Annahme, dass die Motivation der Kolleg*innen sich in Drittel einteilen lässt? Ich hätte da jetzt viel eher eine Normalverteilung vermutet...

    Die Form der Verteilung ist doch völlig egal. Irgendwo musst du eine Grenze ziehen.

    Bei der Betrachtung der "verlorenen Kollegen" gibt es nicht nur die, die eigentlich ein Disziplinarverfahren wegen Missachtung der Dienstpflichten bräuchten, sondern auch einen Bereich derer, die deutlich unter dem Durchschnitt arbeiten. Um die geht es hier glaub ich. Die Grenze zu ziehen ist nicht immer ganz einfach, siehe die hier vereinzelt durchscheinende Ansicht der Beschränkung das Dienstgeschäfts auf das Unterrichten.

    Die Zeiterfassung wird in erster Linie bereits existierende Probleme evident machen.

    Auch wenn ich die Zeiterfassung begrüßen würde, glaube ich ebenfalls, dass die relativ schnell zu Arbeitsnormen führen wird, bei denen sich der eine oder andere dann doch sehr umgucken wird. Vielleicht ist das auch nicht schlecht...

    Du remonstrierst und schreibst, da die Limitierungen rein, die du hier kurz geschildert hast. Dann guckst du, welcher Zeitansatz in deinem Bundesland für sowas vorgesehen ist. Oft lässt sich das ja an den Entlastungsstunden ablesen. Dann investierst du diese Zeit. Alles andere ist jenseits deiner Möglichkeiten und auch jenseits deiner Aufgaben.

    Es ehrt dich, dass du deine Mentee durch das Ref bringen willst. Du kannst aber nicht abfangen, was das System an Fehlern zulässt. Deine Mentee hat sich entschlossen den Seiteneinstieg zu machen und damit offensichtlich auch dafür für kompetent genug gehalten. Das Seminar bzw. eure Schulbehörde hat deine Mentee offensichtlich für kompetent genug gehalten den Seiteneinstieg in den Fächern und an deiner Schule zu machen. Entsprechend liegt die Verantwortung da nicht bei dir.

    Deine Mentee kann von dir Hilfe bekommen im dir möglichen Umfang. Sie muss ihre Defizite aber selbst aufarbeiten.

    Das mag jetzt vielleicht etwas hart klingen, aber so ist es.

    Um da jetzt noch einen draufzusetzen.... es bringt auch nichts jemanden durch das Ref zu pampern, der dann hinterher für 40 Jahre die Vollkatastrophe ist.

    Objektiv gehört Lehrkraft zu den Berufsbildern mit einem deutlich erhöhten Risiko psychischer Erkrankungen und erheblichen Belastungsfaktoren, eine gewisse Resilienz gegen mentalen Stress ist in meinen Augen eine der wichtigsten Voraussetzungen für diesen Beruf und wird leider viel zu oft bei der Berufsfindung schön geredet. Ich habe inzwischen einige Studenten und Anwärter erlebt, die von ihrer Persönlichkeit völlig ungeeignet waren und denen das nie jemand ehrlich gesagt hat und ich habe auch Fälle von Lehrkräften miterlebt, bei denen mentale Probleme schwere Folgen hatte, bis hin zu Suiziden.

    Das ist leider eine echte Lücke in der Lehrerausbildung bzw. der Einstellung in den Schuldienst. Leider wird seitens des Amtsarztes ja nur auf drohende Dienstunfähigkeit geschaut. Eigentlich müsste da viel Stärker auf Fürsorge für den Kandidaten und vor allem auch Fürsorge für die Schüler geguckt werden.

    Es ist eben auch die moderne Unterrichtsgestaltung und die fehlende Bereitschaft von Schule der Gesellschaft, deutlich zu machen, wer die Regeln vorgibt und was folgt, wenn man sich nicht an die Regeln hält.

    Das kleine Instrumentarium der Schulen, was man ihnen gelassen hat, läuft vor allem mangels Unterstützung unserer Gesellschaft völlig ins Leere.

    Ob das überall so praktiziert wird? Mir war es nicht bewusst, dass es in NRW so gehandhabt wird. Ich finde es aber auch falsch.

    Bezüglich der Entschuldigungen kam vor ca. 2 Jahren in NRW für alle Schulen eine explizite Dienstanweisung, dass diese 5 Jahre zu archivieren sind.

    Es hatte mal wieder irgendso ein Depp geklagt, statt seinen Sprößling ins Gebet zu nehmen....

    Naja, da man als gewissenhafter Lehrer ja keine Schwellenpädagogik macht, wird zumindest für den ersten Tag in der Regel etwas geplant sein. Das sollte man in der Regel ja weitergeben können. Danach geht es halt bestenfalls durch die Vertretungslehrer nach schulinternem Lehrplan des Fachs weiter. Dazu muss man sich natürlich auch selbst an den halten und seine Klassenbucheinträge so anständig machen, dass ersichtlich ist, wo man gerade im Stoff ist.

    Zu den Kollegen die vehement Vertretungsaufgaben einfordern:
    Zu jedem dieser Kollegen gibt es ein krankes Pendant, der/die dann bei der Wiederkehr entrüstet schimpft, dass die Vertretungslehrer im Stoff nicht oder nicht schnell genug weitergemacht haben. Das geht also so ein bisschen in beide Richtungen. ;)

    Ich mache das jetzt seit über 4 Jahren digital und habe bisher noch nie Fähnchen (oder E-Mail, ...) bekommen. Damals wusste ich auch genau, dass Einträge fehlen. Heute bin ich mir ziemlich sicher, dass alle Eintäge da sind. Ich kann mir notfalls auch innerhalb von 2 Sekunden alle fehlenden Einträge anzeigen lassen. Damals mit einem Klassenbuch hätte es viel länger gedauert fehlende Einträge zu suchen (daher habe ich das vermutlich auch kaum gemacht).

    So geht mir das auch, aber es gibt bei uns auch Kollegen für die das digitale eine Hürde ist und die analog gewissenhafter eingetragen haben.

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