Beiträge von Maylin85

    Die Geister scheiden sich wohl an der Frage, ob das tatsächlich "ähnliche Arbeit" ist oder nicht. Ich habe so meine Zweifel.

    Wenn diese Abordnungen tatsächlich formell so stümperhaft ablaufen, wie hier skizziert, ist das noch das i-Tüpfelchen auf dieser absurden Nummer.

    Wäre spannend, wie viele langfristige AUs so ein Vorgehen erzeugt..

    Wie gesagt, da hätte ich auch keine Lust zu und das klingt auch recht sinnfrei (bzw. nach "irgendwas machen, um irgendwas zu machen").

    Wir hatten sogar einen Elferrat und teilweise wirklich witzige Reden, die das Schulleben oder aktuelle Themen auf die Schippe genommen haben 🙂 Vorher war normal Unterricht oder ggf. Karnevalsfrühstück (mit Karnevalskrapfen und Faschings-Schleifen und was man Karneval halt so isst). War immer nett.

    Ich frage mich gerade, was Karneval mit "lustigen Spielen" zu tun hat. Habe ich bisher nirgends machen müssen.

    Aus meiner eigenen Schulzeit kenne ich Karneval so, dass um 11:11h an Altweiber per Durchsage Karnevalsmusik durch die Räume schalte, dann traf sich die komplette Schule in der Aula oder auf dem Schulhof, es gab ein kurzes Bühnenprogramm (1-2 Büttenreden, Musik, 1-2 Tanzeinlagen, schunkeln, maximal eine Stunde) und dann wurde man ins Karnevalswochenende entlassen. Fertig. Die Mehrheit war verkleidet und die Mädels durften den Jungs und männlichen Lehrkräften Krawatten und Schnürsenkel abschneiden; wer keine Lust darauf hatte, kam eben normal angezogen. Einzelprogramm im Klassenverband gab es nicht.

    Bei meinem Lehrer-Dasein im Ruhrgebiet habe ich gelernt, dass man es dort für Karneval hält, verkleidet in der Schule zu erscheinen (wer mag) und sich gegenseitig mit Edding Punkte ins Gesicht zu malen (auch wer nicht mag). Zusätzlich organisiert die SV für die Unterstufe nachmittags (!) eine Karnevalsparty. Fertig. Im Münsterland kam man verkleidet und in den Pausen wurde Karnevalsmusik auf wem Schulhof gespielt, das wars. Am Niederrhein ähnlich.

    Lustige Spiele mit der Klasse gab es zum Glück nirgends. Darauf hätte ich auch keinen Bock und das ist für mich auch nicht Karneval.

    Ich halte die Einhaltung des 1,5 Grad Ziels für völlig illusorisch. Möchte man das ernsthaft verfolgen, braucht es keine bahnfahrenden Deutschen, sondern eine komplette und globale Transformation unseres Wirtschaftssystems. Dieses Ziel ist nur mit der Abkehr vom auf ständigen Konsum und ständiges Wachstum ausgerichteten Kapitalismus, einer Abkehr von der globalisierten und industralisierten Landwirtschaft, einer Abkehr von selbstverständlicher globaler Mobilität von Menschen und Waren und - ganz entscheidend - einer zügig rückläufigen Weltbevölkerungszahl zumindest *ansatzweise* vorstellbar. Nichts davon zeichnet sich auf diesem Erdball bisher ernsthaft ab. Die 20%, die der Individualverkehr am ohnehin vergleichsweise pupsgeringen deutschen CO2 Ausstoß ausmacht, machen keinen messbaren Unterschied, selbst wenn hier ab morgen nichts mehr fahren würde. Die Welt wartet auch nicht auf deutsche "Vorbilder", die sich allen anderen gegenüber moralisch überlegen fühlen und erklären, wie man sich zu verhalten hat.

    Sinnvoller, als einem 1,5 oder 2 Grad Ziel hinterherzurennen (ich bin überzeugt, dass wir das auch nicht einhalten werden), wäre eine Konzentration auf Adaptionsstrategien. Und zwar auf globaler Ebene. Wir werden mit dem Temperaturanstieg und seinen Folgen leben müssen und sollten dringend zusehen, in Bezug auf die aus dem Klimawandel resultierenden Konflikte möglichst präventiv zu agieren. Dazu gehören insbesondere Punkte wie Bevölkerungsreduktionspolitik, Regelungen zur gerechteren Ressourcenverteilung, um große Verteilungskriege möglichst zu verhindern, und Umgang mit notwendiger Migration. Natürlich ist es auch wichtig, dass bestenfalls jeder Mensch auf diesem Planeten seinen ökologischen Fußabdruck reduziert und sich möglichst nachhaltig verhält, weil Kleinvieh in der Masse dann eben doch auch Mist macht. Das aggressive Einschießen auf den Verkehr, der bei der Gesamtproblematik nun wirklich eher marginal ins Gewicht fällt, ist aber einfach lächerlich und lässt Leute bei der Thematik zunehmend eher genervt abwinken.

    Ich bin eigentlich bisher die einzige, die hier ganz ungeniert schreibt, dass sie die Kleberei voll OK findet. Pepe äussert sich auch eher pro, wenn ich es richtig interpretiere. Frei nach Loriot: Mit deinem Gefühl stimmt was nicht.

    Nach nochmaligem Überfliegen des Fadens muss ich dir - und auch Seph - Recht geben. Ich hab hier tatsächlich sympathisierende Töne rausgelesen, die faktisch kaum jemand von sich gegeben hat (Laleona und du mal ausgenommen). Mea culpa - mich nerven unnötige Verkehrsbehinderungen dermaßen, dass mir innerlich schon die Hutschnur hochgeht, wenn jemand feststellt, das Verhalten sei keine Nötigung. Was zugegebenermaßen nicht sehr reflektiert ist.

    Ich gelobe sorgfältiger zu lesen 🙈

    Mich befremdet unabhängig vom Verhalten des Mannes das hier vorherrschende Verständnis für diese Art von Protest. Ich habe noch nie mit jemandem über dieses Thema gesprochen, der sich darüber verständnisvoll und berfürwortend geäußert hat - schönes Beispiel für die verschiedenen Bubbles, in denen man so unterwegs ist 😊

    Die "radikal" in Erscheinung tretenden Aktivisten sind überproportional Menschen, die in irgendeiner Form gerde auf Kosten anderer bzw. der Gesellschaft leben, die sie mit ihren Aktion angehen. Nicht zuletzt Studierende, die ein kostenloses Bildungsangebot in Anspruch nehmen, das u.a. von denen gegenfinanziert wird, denen sie mit ihren Aktionen schaden.

    Ich habe weder was gegen Klimaaktionismus noch gegen junge Leute mit Idealen. Junge Leute dürfen und sollen Illusionen haben und an eine bessere Welt glauben. Aber bitte mit ein wenig Respekt gegenüber Mitmenschen und mit zielgerichteten Aktionen. Die Art des Protests ist einfach hohl. Und hier bin ich mal ausnahmsweise einer Meinung mit Herrn Lindner: wer konkrete Ideen und Forderungen hat, gründe doch bitte eine entsprechende Initiative, Partei oder Organisation und suche sich Mehrheiten. Ich sehe diese Mehrheiten da draußen derzeit nicht. Hier wiederum verwundert das Verständnis für diese Gruppierung nicht... den Ruf des weltfremden, linksversifften Ökofuzzis hat sich der Berufsstand des Lehrers ja hart erarbeitet 😊

    Der Unterschied ist aber, dass du ganz gezielt eine bestimmte Person treffen möchtest und außerdem eine Sachbeschädigung begehst. Staus aufgrund einer Klima-Aktion oder sonstigen Demo tun das beide nicht. Übrigens entstehen Staus durch zu viele Autos. Täglich an meinem Wohnort zu besichtigen.

    Wenn ich willkürlich grillende Menschen im Stadtpark belästige, wird dabei ebenso wenig eine bestimmte Person ausgewählt, wie wenn ich mich zufällig vor ein xbeliebiges Auto klebe. Beide kreuzen zufällig meinen Weg.

    Sachbeschädigung lasse ich meinetwegen gelten, wobei ein unnötig verursachter Stau ebenfalls Zeit und Geld kostet.

    Punkt ist, dass beides völlig schwachsinnig und übergriffig und belästigend ist.

    Allein die Ausdrucksweise ... Alles hobbylose, verzogene Rotzgören. Genau.

    Naja, wer Montag bis Freitag aktiv damit beschäftigt ist seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, hat dafür jedenfalls keine Zeit.

    Sollte jemand nachweislich dort seinen Jahresurlaub auf der Straße verbringen, nehme ich selbstverständlich alles zurück und zeige mich angemessen beeindruckt.

    Tja fossi, die meisten Menschen sind vermutlich ganz simpel damit beschäftigt, ihren Alltag bestmöglich zu organisieren. Dazu gehört auch die Frage, wie man bestmöglich zur Arbeit, zum Einkaufen etc. kommt. Möchte man das Verhalten vieler Menschen ändern, braucht es ERST EINMAL gute alternative Verkehrskonzepte. Es gibt Städte, in denen man mit den Öffis schneller ist als mit dem Auto (Münster fällt mir hier stellenweise ein - Ampeln blöd geschaltet, überall 30er Zonen, Busspur) und wo der Mensch als grundsätzlich vernunftgesteuertes Wesen aus ganz naheliegenden Gründen ganz automatisch in großer Anzahl auf andere Verkehrsmittel umsteigt. Woanders ist das eben noch nicht der Fall.

    Mal ganz abgesehen davon kann ich die Mär, das Schicksal des Weltklimas entscheidet sich auf Deutschlands Straßen, auch nicht mehr hören. Bevor man Leuten die Alltagsbewältigung verkompliziert, könnte man erstmal Kreuzfahrten und Holzöfen und Feinstaubparty an Silverster und ähnlich unnötigen Blödsinn verbieten, um einzusparen. Und idealerweise parallel an der Umstellung auf Alternativen zu Diesel und Benzin arbeiten. Die Landwirtschaft wäre auch ein interessanter Ansatzpunkt für Klimarettungsbestrebungen. Die Stelle, an der diese "Aktivisten" ansetzen, ist für mich nicht verständlich und sinnfreier Aktionismus.

    Also ich persönlich halte ja Fleischkonsum für ein Verbrechen an Tier und Umwelt. Das legitimiert mich trotzdem nicht dazu, im Sommer durch die Gegend zu laufen und grillenden Leuten einfach mal ne Schippe Sand in den Grill zu kippen, um halt einfach mal ein bisschen zu belästigen und den Spaß an der Sache zu verleiden. Hätte vermutlich zu Recht niemand Verständnis für und würde auch kaum zu Verhaltensänderungen animieren.

    Die überwältigende Mehrheit setzt evtl. einfach andere Prioritäten. Ich sage nicht, dass ich das befürworte, aber es steht einer Miniminderheit unausgelasteter junger Erwachsener auch nicht zu, ihre Mitmenschen zu bevormunden bzw. zu entsprechendem Verhalten nötigen zu wollen.

    Ich frage mich gerade wer hier eigentlich dämlich ist: Leute, die sich auf der Strasse festkleben oder Leute denen man erklären muss, dass man den Motor eines Autos auch abstellen kann wenn man gerade nicht fährt.

    Es geht doch nicht darum, dass man den Motor abstellen KANN, sondern darum, dass das faktisch kaum jemand tun dürfte. Das kann man doof finden, ist aber halt so.

    Wenn man sich mit Polizist:innen unterhält, dann kommt vor allem eins heraus. Es ist die Tatsache, dass man sich überall, nämlich Polizei, Jugendamt, Schule, Justiz kaputt gespart hat und der gesamte Laden nicht mehr so funktioniert wie er soll.

    Würde er funktionieren, dann hätten wir mehr Lehrer die auch Zeit hätten für Beziehungspflege, wir hätten mehr Leute in der Sozialpädagogik die so frühzeitiger intervenieren können, wir häten in den Jugendämtern mehr Leute, so dass es auch Sinn machen würde dort anzurufen. Im Moment bewegen die sich nur, wenns lichterloh brennt, Schwelbrände lässt man laufen.

    Mal blöd gefragt: wie viel Geld und Ressourcen muss eine Gesellschaft denn aufwenden, bis man ein gesellschaftskonformes Verhalten erwarten und das Problem bei den entsprechenden Tätergruppen statt auf staatlicher Seite sehen darf?

    Natürlich wäre das alles "wünschenswert". Sich normal verhaltende Menschen brauchen aber in der Regel gar keine staatliche Intensivbetreuung, die den Steuerzahler schwer belastet. Und man muss sich auch mal fragen, warum diese Jobs keiner mehr machen möchte - der Personalmangel ist ja eben nicht nur Stellenstreichungen geschuldet, sondern auch den vielen unbesetzten Stellen, weil man sich 3x überlegt, ob man als Sozialpädagoge oder im Jugendamt Leute in Brennpunkten betreuen möchte. Meine Schwester ist seit 4 Jahren im Jugendamt tätig. Kein ausgewiesener Brennpunkt, dennoch ist keiner (!) der Kollegen, mit denen sie damals angefangen hat, noch da, und sie selbst ist auch auf dem Absprung. Der Laden wird unterhalb der Abteilungsleitungsebene getragen von Berufsanfängern, die frisch aus dem Studium kommen, und dann schnell wieder verschwinden. Das liegt nicht an den (wirklich nicht schlechten) Konditionen, sondern am Klientel, mit dem man sich langfristig nicht rumschlagen möchte.

    Natürlich soll und muss es überall dort, wo es problematische Strukturen gibt, Intervention und Hilfsangebote geben. Die gibt es in der Regel auch, wenn auch aus diversen Gründen sicherlich nicht in unbegrenztem Ausmaß. Ich finde es aber auch nicht richtig, ständig irgendwelche Rechtfertigungen außerhalb des Verantwortungsbereichs der Täter zu suchen. Und wenn man feststellt, dass bestimmte Bevölkerungsgruppen überproportional oft auffällig werden, muss man auch eine sachliche Debatte über andere rechtliche Konsequenzen führen dürfen. Laut BKA Statistiken sind in der Kategorie Mord, Totschlag und Tötung auf Verlangen sowie bei Raubdelikten über 40% der Tatverdächtigen nicht deutscher Herkunft, bei sexuellen Übergriffen und schwerer Körperverletzung sind es deutlich mehr als 30% (hab die genauen Zahlen nicht im Kopf). Ich heiße jeden Zuwanderer, der hier friedlich leben möchte, herzlich willkommen. Aber totzuschweigen, dass es hier offensichtlich ein Problem mit Teilgruppen gibt, ist nicht konstruktiv. Und wieso bei Straffälligkeit nicht sofort rigoros abgeschoben wird, muss man auch hinterfragen dürfen ohne direkt mehr oder weniger latent in eine rechte Ecke gedrängt zu werden. Es ist nicht alles mit angeblichem "Versagen" diverser Behörden zu rechtfertigen.

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