Beiträge von Maylin85

    Ich habe aktuell auch 5 Oberstufenkorrekturen, inklusive Vorabitur. Ich kann den Korrekturfrust gut nachvollziehen, zumal Erdkunde wirklich unterschätzt wird. Wieso das so ist, weiß ich nicht, aber ich brauche für die Korrekturen in Geo tendenziell länger als für Englischklausuren.


    Meine Strategien:

    • EWHs so grob wie möglich formulieren, sonst sucht man sich in den Klausuren dumm und dämlich nach allen aufgeführten Teilaspekten und macht sich angreifbarer
    • jede Klausur wird nur 1x in die Hand genommen
    • ich nehme jeden Tag 3-4 Klausuren mit in die Schule und korrigiere auch in den Pausen weiter oder im Unterricht, wenn Schüler in Arbeitsphasen sind. In Vertretungsstunden sowieso.
    • ergänzend zum vorherigen Punkt schaue ich bei der Unterrichtsplanung, dass möglichst viele Klassen und Kurse jetzt aktuell mit eigenständigem Arbeiten versorgt sind - Referate vorbereiten, Stationenlernen, etc., so dass ich 1) zu Hause möglichst wenig vorbereiten muss, und 2) in den Stunden Luft zum Korrigieren habe
    • ich versuche, auf Anmerkungen und lange Erläuterungen möglichst zu verzichten (liest eh kaum einer), sondern biete Besprechungen bei Unklarheiten zur Korrektur an


    Ich denke, es gehört zur Realität im Job, dass in Stoßzeiten das Privatleben ein wenig leidet. Dafür haben wir aber eben auch andere Phasen, in denen wir überdurchschnittlich viel freie Zeit haben.



    Meine Tinderdates nehme ich trotzdem wahr... man muss eben Prioritäten setzen^^

    Ich arbeite allerdings auch unter der Woche abends bzw. habe generell keine festen Zeiten. Wenn ich mich aufraffen kann, korrigiere ich, wenn nicht, eben nicht. Ehrlicherweise läuft es am Ende meistens auf Akkordnachtschichten und ungesunde Kurzschlafphasen für 1-2 Wochen hinaus, aber auch das sind ja überschaubare Zeiträume.


    Was mir allerdings wirklich mal ernsthafte Sorgen macht, ist mein mitten im Abitur liegender Umzug + Renovierung..

    Chapeau an die 45 Lehrer in Düsseldorf, die sich geschlossen krank gemeldet haben, nachdem das Gesundheitsamt die Schule trotz erkrankter Kollegin offen lassen wollte. Ich finde, das setzt genau das richtige Zeichen.


    Ich bin weit entfernt von übervorsichtig, aber wieso man zum jetzigen Zeitpunkt (zu dem eine Verlangsamung der Ausbreitung evtl. noch möglich ist) bei nachgewiesenen Fällen nicht zumindest die betroffenen Schulen schließt, erschließt sich mir nicht.

    Ja, das war mir bewusst, aber ich dachte bisher, dass es im Oberstufenbereich immer klar diffrenzierte Fächer sind (also Geschichte oder SoWi oder Erdkunde) und dass eine Zusammenfassung zum Fach Gesellschaftslehre nur im Sek I Bereich funktioniert. Das ist mir wirklich neu jetzt 😊

    Ah das ist interessant, danke für die Info, yestoerty. Mir war zugegebenermaßen gar nicht bewusst, dass am BK überhaupt Gesellschaftslehre unterrichtet wird. Wenn man da auch mit EK reinrutschen könnte, würde das die Optionen natürlich erheblich ausweiten. Ich hatte jetzt von vornherein nur nach Schulen im Bereich Weiterbildungskolleg/Abitur 2. Bildungsweg geschaut.

    Mein anderes Fach ist Englisch. Mache ich auch gerne zu 100%, wäre mir egal.


    Diese "Einsatz nur in Stufe x-y" Deals funktionieren halt nicht. Man ist mir dieses Jahr grundsätzlich sehr entgegen gekommen mit der Unterrichtsverteilung, dann fallen aber plötzlich krankheits- oder schwangerschaftsbedingt Kollegen aus und schon findet man sich zum Halbjahr doch wieder regulär verplant in Klasse 5 und 7 wieder. Von den ganzen Vertretungsstunden, in den darauf ohnehin keine Rücksicht genommen wird, mal ganz abgesehen.


    Sek II funktioniert super, für die Kleinen fehlen mir das Händchen und die Nerven 😊

    Ich entschuldige mich schonmal für das schlecht formulierte Thema, aber mir fällt gerade einfach keine treffende Beschreibung ein.


    Ich habe eine Frage zum Thema Versetzung und finde irgendwie keine richtige Antwort dazu. Momentan arbeite ich an einem Gymnasium, will aber unbedingt aus der Sek I raus und möchte mich daher mittelfristig an ein Kolleg in die Erwachsenenbildung versetzen lassen. So weit, so gut. Nun stelle ich aber fest, dass mein Zweitfach (Erdkunde) dort extrem selten überhaupt angeboten wird und realistisch gesehen nur 2 Schulen im pendelbaren Umkreis überhaupt theoretisch in Frage kommen würden.


    Kann man theoretisch auch an eine Schule versetzt werden, die nur eines der eigenen Fächer anbietet oder ist das von vornherein keine Option?

    Bei uns werden auch alle 4 Aufgabenteile gestellt. Dass die Ausgangstexte bereits so zusammengekürzt sind, dass alles Wesentliche die Schüler direkt anspringt, ist halt eine Konsequenz der Vorgaben und anscheinend so gewollt. Im Prinzip kann man ja nur über sehr eingrenzende Aufgabenstellungen auf ein zu bewältigendes Arbeitspensum für die Schüler reduzieren. Bei der Redeanalyse fordern wir z.B. keinen comment zum Sachthema der Rede mehr, sondern decken AFB III über einen kurzen Kommentar zu Aufbau und Überzeugungskraft der Rede ab. Im analytischen Teil geht es nur noch um Argumentationsstruktur, rhetorical devices und register, alle anderen Aspekte werden außen vor gelassen. Bei Charakterisierungen grenzen wir ein auf eine 3-4 character traits. Ausgangstexte für Mediationen dürfen maximal 250 Wörter haben, Ausgangstexte für den anderen Klausurteil maximal 350 Wörter.

    Kiggie, hättest du die Videos ohne Ausfall nicht (zu einem anderen Zeitpunkt) aufgenommen? Also sprich, ersetzen die deinen Unterricht dann zu einem anderen Zeitpunkt, an dem du dann komplett frei hast, hast du Fernbeschulung damit gemacht oder war das auch "nur" Vorbereitung?


    Klingt übrigens interessant.

    Ich sehe das auch so. Argumentation war, dass diese Tätigkeiten aber ja sowieso ins Pensum fallen und sich eben nur zeitlich verschieben. Die nichtgehaltenen Stunden werden aber nicht zu einem anderen Zeitpunkt nachgeholt, also sind es Minusstunden.


    Ich finde die Argumentation okay für die 3 Stunden, die ich NACH der Präsenzpflicht noch gehabt hätte und am heimischen Schreibtisch genutzt habe. Für die 2 Stunden der Präsenzpflicht finde ich die Handhabung unmöglich und völlig unangemessen.

    In der Praxis: meist wenig. In der Theorie: Einleitung eines Disziplinarverfahren aufgrund grober Pflichtverletzung des AN. Das Wegerisiko liegt ausschließlich beim AN, dem AG kann egal sein, wie der AN zur Arbeit kommt. Mir sind einige wenige Fälle bekannt, in denen dann z.B. nur der Sold für die betreffende Zeit aberkannt wurde, wenn nicht bereits ein Wiederholungsfall vorlag.

    Die Weisung für die Lehrkräfte trug ja den Zusatz "wenn zumutbar". Wo Zumutbarkeit anfängt und aufhört, kann man in so einem Fall ja gerne im Fall des Falles juristisch klären (aber wer macht das schon?).



    Ich kam prima durch, wir saßen 2 Stunden unbeschäftigt rum und dann wurde die Präsenzpflicht vernünftigerweise beendet.



    Interessant finde ich, dass auch für diese 2 Stunden verpflichteter Anwesenheit Minusstunden anfallen.

    Was soll denn schon groß passieren, wenn man halt nicht hinkommt? Man kann sich ja schlecht beamen...


    Bei uns wurde explizit (und vom wording her sehr unnett) auf die Präsenzpflicht hingewiesen. Ich habe 50 km Anfahrt, die Straße zur Autobahn ist wegen umgestürzter Bäume aktuell gesperrt, ÖPNV fährt nicht, wohnortnäherer Versetzungswunsch wurde zum 3. Mal nicht freigegeben... ich fahre morgen zur regulären Uhrzeit ganz entspannt los (wenn es geht) und wenn ich durchkomme, komme ich durch, und wenn nicht, dann eben nicht. So ist das eben, wenn man weiter weg arbeitet/arbeiten muss.


    Mir erschließt sich der Sinn der Präsenzpflicht auch nicht wirklich. Ich arbeite (abgesehen vom tatsächlichen Unterrichten) vollständig zu Hause und habe sämtliche Materialien hier. Ich werde auch nicht mit Reiseköfferchen dort auflaufen, um mich selbst sinnvoll beschäftigen zu können - bin also gespannt, welche Art von Aufgaben man dort bereithält 😊

    Bei uns wird erfasst, wann die Arbeit abgelegt wird. Dies sollte nach 4 Wochen geschehen. In der Zeit muss sie korrigiert, herausgegeben und wieder eingesammelt werden. Für die Korrektur haben wir maximal zwei Wochen Zeit. Allerdings wird das Rückgabedatum vom Kollegen selbst eingegeben. Wer drei Wochen korrigiert, sollte das nicht so angeben und muss halt schneller einsammeln ;) .
    Es wurden auch schon mehrfach Kollegen von der Schulleitung angesprochen, wenn sie die 4 Wochen häufiger nicht eingehalten haben.


    Wir hatten auch eine Kollegin, die war "zufällig" immer an den Elternabenden und Wandertagen oder ähnlichen Terminen krank. Das nervt einen dann schon, wenn man selbst Abends da sitzt und Elterngespräche führt.

    Danke. Ich finde gerade total spannend, wie unterschiedlich die Verfahren sind. Ich musste noch nie irgendwas ablegen und bei uns werden Klausuren auch nicht wieder eingesammelt. Ich vermute eher, dass die bei vielen Schülern nach Rückgabe zeitnah im Papierkorb landen. Ich trage das Thema der Klausur ins Kursheft ein und das wars dann - weder die Notendurchschnitte noch Korrektur- oder Rückgabezeiten werden irgendwie erfasst.
    Bei eurem System ist der Druck dann natürlich schon durchaus deutlicher spürbar als bei uns.

    Wird bei euch denn tatsächlich darauf geachtet, wie lange ihr zum Korrigieren benötigt? Bei uns wird das nirgends erfasst und wir müssen Klassenarbeiten und Klausuren vor Rückgabe auch nirgends gegenzeichnen lassen (war an meiner letzten Schule anders), also moppern höchstens die Schüler ein wenig rum, aber das war's dann auch an "Konsequenzen". Wirklich geachtet wird letztlich nur auf die Berücksichtigung der Noteneintragungsfristen. Da die bei der Q2 halt sehr früh liegen, haben diese Kurse Priorität und alles andere werde ich vor den Ferien vermutlich gar nicht mehr anfassen angesichts dessen, dass auch noch Termine wie Tag der offenen Tür und Weihnachtskonzerte und diverse Konferenzen anstehen. Sollte es aber tatsächlich Schulleitungen geben, die auf schnellere Korrekturen pochen und längere Bearbeitungszeiten negativ vermerken, könnte ich die sich krankmeldende Kollegin wiederum evtl. doch ein bisschen verstehen..

    Bei uns sind die meisten Klassenarbeiten und Klausuren auch zentral terminiert. Ich habe aktuell 6 Oberstufenkurse und alle schreiben in dieser Runde innerhalb von 2 Wochen. Das ist korrekturtechnisch spaßig, aber mehr als in gesunder Dosierung (sprich, unter Aufrechterhaltung meiner Sporttermine und einem Minimum an Sozialleben im Privaten usw.) arbeiten kann ich nicht, also gibts den Großteil eben erst nach den Ferien zurück. Wenn dann zwischen Klausurtermin und Rückgabe 4 oder 5 Wochen liegen, dann ist das eben so. Den Druck über Krankmeldungen zu lösen, finde ich arg unkolligial.

    Wir haben auch Bereitschaftsstunden (bei Vollzeit 2). Das klappt auch ziemlich gut und ist berechenbar. Doppelsteckungen gibt es sowieso nicht, insofern muss auch alles vertreten werden.


    Als Gedankenspiel fände ich ein System toll, bei dem es für jedes Fach irgendwo vorbereitete Freiarbeitsmaterialien gibt. Bei Unterrichtsausfall bedienen sich die Klassen am Material und arbeiten in Stillarbeit in einem dafür vorgesehenen (groooooßen^^) Raum oder der Aula oder sowas. Alle zusammen. Mit einer einzigen Aufsichtskraft (oder meinetwegen auch 2, falls da mal jemand ausfällt).

    Ich würde niemals reduzieren, um dann letztendlich noch mehr unbezahlte Arbeit zu leisten. Wenn die Zusatzaufgaben zu viel Zeit beanspruchen, besteht der Unterricht eben nur noch aus dem Durcharbeiten des Schulbuches - da brauche ich keine Vorbereitung reinstecken, sondern nur ggf. an Ort und Stelle parallel die Handreichung aufschlagen. Und wenn zu viel Zeit für Inklusion draufgeht, muss eben am Rest gespart werden. Ich bin da ziemlich past the point of caring... ich rette dieses System nicht und wenn es so gewollt ist, ist es eben so..

    Ist schon richtig, man weiß vorher, dass es zu den Dienstpflichten gehört.Was ich vorher allerdings nicht wusste, ist wie belastend ich persönlich Klassenfahrten in der Praxis finde. Ich bin eigentlich kein überbesorgter und übervorsichtiger Typ, aber nachdem ich nun weiß und selbst erlebt habe, was alles passieren kann, fühle ich mich mit der Verantwortung superunwohl - insbesondere bei Klassen mit Kindern, die sich schon im normalen Schulalltag nicht wirklich an Absprachen und Regeln halten.
    24/7 Dienst schieben und Ansprechpartner sein ohne wirkliche Rückzugsmöglichkeit und mal eine Auszeit, finde ich ebenfalls grenzwertig zumutbar. Man müsste mit ausreichend Leuten fahren, dass man zumindest Schichten aufteilen kann. Mir war nicht klar, wie belastend dieser Sozialstress sein kann.


    Ich bin nicht grundsätzlich gegen Klassenfahrten und mache z.B. die Abschlussfahrten mit älteren Schülern sehr gerne. Aber Klassenfahrten mit der Sek I empfinde ich als Dauerstress und bei manchen Klassenkonstellationen als nur eingeschränkt verantwortbar.



    Mit Grundschülern würde ich auch keine Fahrten machen, wenn es nicht verpflichtend ist. Wir hatten auf der letzten 5er Fahrt kotzende Heimwehkinder, jeden Abend Heimwehtränen, Tränen wegen des Essens, Tränen weil die Wanderung angeblich zu lang war etc. ... es war einfach nur superanstrengend und nervenaufreibend. Mit noch jüngeren Kindern stelle ich mir das noch schlimmer vor und würde mir das nicht antun

    @Maylin


    Du meinst, damit sich die Hälfte des Kollegiums davor drücken kann und die andere Hälfte die pädagogischen Preise kaputt macht?

    Ich kann mit diesem Gerede von pädagogischen Preisen ehrlich gesagt wenig anfangen und mir ist das auch völlig egal. Ich empfinde die Verpflichtung zu Klassenfahrten schon durchaus als übergriffig ins Privatleben. Bei netten Lerngruppen mit „pflegeleichten“ Kindern mache ich das dennoch gerne, es gibt aber auch Gruppen, mit denen ich offen gestanden wenig Lust habe zu fahren und auch nicht fahren würde, wenn ich nicht dazu verpflichtet werden könnte.

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