Beiträge von Maylin85

    Wir haben Leitlinien für digitale Kommunikation erstellt, der sowohl online zugänglich ist, als auch von den Klassenlehrer einmal kurz mit den Schülern durchgegangen wird. Ich sage mittlerweile in jedem Kurs ganz klar, dass ich auf nichts antworte, was keine angemessene Anrede, Verabschiedung, Satzzeichen und Groß-/Kleinschreibung berücksichtigt. Und das tue ich dann auch tatsächlich nicht (gilt auch für Eltern).

    Bei uns ist es ausgeartet, seit in iServ nicht nur die Schüler eingepflegt sind, sondern auch die Eltern. Ich hab beim Elternabend gesagt, dass ich sowieso grundsätzlich nur auf Mails antworte und nicht über die elendige Messengerfunktion, dennoch trudeln wöchentlich Nachrichten über den Messenger ein. Und da ist von "ich wollte mal fragen, wie mein Kind sich so benimmt" über Entschuldigungen (die gehen bitte ans Sekretaraiat, interessiert aber irgendwie anscheinend keinen mehr) und Nachfragen zu Hausaufgaben oder Noten bis zu "meine Tochter hatte in den Ferien Geburtstag, aufgrund eines Trauerfalls schaffe ich es aber nicht, bis Montag einen Kuchen zu backen - kann sie den auch nächste Woche noch mitbringen?" ALLES bei. Ich beantworte inzwischen überhaupt gar nichts mehr davon.

    Beim Material mache ich es davon abhängig, aus welchem Grund erfragt wird und wie die Anfrage erfolgt. Grundsätzlich schicke ich bei Krankheit keine Materialien, bei längeren und absehbaren Ausfällen (z.B. bei der Schülerin mit Fuß-OP) aber durchaus schon. Das ist dann aber vorher klar abgesprochen und kein Automatismus.

    Flipper79

    Diejenigen, die technische Schwierigkeiten hatten oder zu Hause partout nicht klar kamen, konnte man ja recht früh schon wieder zum Arbeiten in die Notbetreuung holen.

    Alle anderen - die Faulen oder diejenigen, die keinen Bock mehr hatten - haben halt dann jetzt Pech und müssen ggf. mal wiederholen oder sich privat um Aufarbeitung bemühen. Ich finde jedenfalls nicht, dass man für diese Kategorie Schüler jetzt extra Wiederholungsschleifen ein auen muss, die die Mehrheit gar nicht benötigt.

    Gibt es Lehrer, die ihre Distanzbeschulung als nicht angemessen sehen (und das auch noch dem nachfolgenden Kollegen offen kommunizieren)?

    Schöne Frage 😄

    Von dem, was ich aus dem Freundes- und Bekanntenkreis höre, schließe ich auf große Unterschiede in der Distanzbeschulung. Bei uns gab es im reinen Distanzunterricht z.B. Videokonferenzen nach Stundenplan und im Wechselmodell Wochenpläne mit verbindlichen Aufgabenabgabedeadlines, die auch bewertet wurden. Bei den Kindern meiner Nachbarn gab es so gut wie gar keine VKs, Aufgaben wurden nicht regelmäßig und nicht in allen Fächern gestellt, und was genau bewertet wurde, war denen auch nicht so ganz klar. Das ist dann evtl. schon problematisch. Für meine Schüler kann ich guten Gewissens sagen, dass sie nichts verpasst haben müssen und ihnen alle wichtigen Inhalte "angeboten" wurden. Überall, wo es ähnlich gelaufen ist, muss man imo nicht groß wiederholen und aufarbeiten 😊

    Wir sind auch zur Tagesordnung übergegangen. Mal ganz hart gesagt: es war klar kommuniziert, dass die Inhalte des Distanzunterrichts "ganz normal" zählen. Denjenigen, die nicht gut mitgekommen sind, wurde die freiwillige Wiederholung nahe gelegt (hat natürlich kaum jemand gemacht, aber die Konsequenzen müssen sie dann eben auch selbst tragen). Wir haben allerdings sehr genaue Übergaben gemacht und für jede Klasse und jedes Fach gelistet, was geschafft wurde und was evtl. nicht bzw. was nochmal wiederholt werden sollte.

    Bei jüngeren Schülern muss man sicher nochmal anders draufschauen, aber für weiterführende Schulen und angemessene Distanzbeschulung vorausgesetzt (!), finde ich es richtig, zügig weiterzumachen.

    Für mich heißt das Fallen der Maskenpflicht, dass ich von medizinischen Masken wieder zurück auf FFP2 wechseln werde, da die Schüler ja ungebremst spreaden können.

    Für die Schüler, die sich noch nicht impfen konnten und selbst Risikopatient sind oder aber mit welchen zusammenleben, tut es mir leid. Ich gehe davon aus, dass allein in meiner Klasse 2 Kinder nicht mehr zur Schule kommen werden.

    Ansonsten hoffe ich, dass sich die angestrebte Durchseuchung dann wenigstens zügig vollzieht und es bei Klassenarbeiten und Klausuren nicht zu allzu vielen Ausfällen und Nachschreibern kommen wird. Den Kindern und ihren Familien wünsche ich bei der Nummer viel Glück.

    Die Frage nach dem "was bleibt", finde ich beruflich ziemlich ernüchternd. Kurz gesagt, bei uns an derSchule: meinem Empfinden nach wenig Positives. Sämtliche Konfrenzen finden schwachsinnigerweise wieder in Präsenz statt und man darf wieder um 18h aus allen Himmelsrichtungen zu Fachkonferenzen jückeln, statt das einfach in einer Videokonferenz zu erledigen. Der Sinn dahinter erschließt sich mir in keinster Weise. Die Lernplattform wird nur noch für Organisatorisches genutzt (aber da hatten wir vorher ebenfalls schon eine digitale Lösung für, die an einigen Stellen sogar besser war) oder für die digitale Kommunikation. Letzteres hat sicher einige Vorteile, der "kurze Weg" führt aber auch dazu, dass Schüler und Eltern einen mit allen möglichen Nichtigkeiten bombardieren und sich eine - aus meiner Sicht - recht bedenkliche Anspruchshaltung entwickelt hat, was wir bitte alles an Schüler-/Elternservice zu leisten haben. Sich hier zu verweigern, erfordert schon klare Kante und ist nicht immer einfach.

    Die digitalen Kompetenzen, die die Schüler erworben haben und die im Unterricht eigentlich prima nutzbar wären, verkümmern leider dank des immer noch nicht flächendeckend vorhandenen WLANs. Auch dürfen digitale Endgeräte per Schulkonferenzbeschluss nur in der Oberstufe benutzt werden, was bei vielen Schülern und Eltern verständlicherweise zu Unmut führt, nachdem fürs Distanzlernen extra privat Tablets angeschafft wurden und viele Schüler sich gut darauf eingerichtet haben.


    Privat gesehen haben ein paar wenige Freundschaften die sehr konträren Ansichten zu den Coronamaßnahmen nicht überstanden und es herrscht Funkstille. Das ist schade, aber eben auch nicht zu ändern. Innerhalb der Familie haben wir (fast) alle sehr ähnliche Positionen, von daher gibt es in diesem Bereich zum Glück keine Kollateralschäden.

    Was ich im Freundes- und Bekanntenkreis sehe, ist dass sich das Arbeitsleben bei vielen verändert hat und mehr Flexibilität in Bezug auf Arbeitsort und Zeiten möglich ist. Viele haben ihre Prioritäten überdacht und die Firma oder den Bereich gewechselt, machen Fortbildungen oder Umschulungen. Meinem Eindruck nach war Corona für viele eine Zäsur oder ein Impuls zur Veränderung.


    Was ist bei mir persönlich anders? Ich hab überhaupt gar keinen Antrieb mehr, in Geschäften einkaufen zu gehen. Während ich vor der Pandemie Kleidung noch ganz gerne im Laden gekauft habe, bin ich inzwischen zu 100% auf Onlinehandel umgestiegen. Auf die eine oder andere Veranstaltung hätte ich inzwischen durchaus mal wieder Lust, kann mir das Ganze aber noch nicht so recht ohne Masken vorstellen und bin hier noch ziemlich zurückhaltend. Ich denke, vorm Frühjahr werde ich die Maske in größeren Gruppen oder geschlossenen Räumen auch noch nicht abnehmen. Ansonsten hat sich aber nicht wirklich viel verändert.

    Ich kenne Leute mit solchen Boni, aber keiner von denen würde ins Lehramt wechseln wollen. Also nein, als Quereinsteiger nicht. Es ging ja ursprünglich darum, unser Gehalt und Arbeitsbedingungen bzw. Arbeitszeiten ein wenig ins Verhältnis zu setzen... und je nachdem, wo man sich in der freien Wirtschaft positioniert hat, sehe ich es halt nicht soooo rosig wie einige hier und würde auch die These vom massiv höheren Druck nicht pauschal abnicken. Unabhängig davon, dass es sicher auch genug Gegenbeispiele gibt.


    @karuna

    Die 40.000 gabs bei einer Landesbank. Aber vielleicht ist die Bankenbranche hier auch tatsächlich nicht ganz repräsentativ. Anderes Beispiel: meine Cousine hat bei einem großen Chemieunternehmen etwa die Hälfte bekommen dieses Jahr. Klar, das kriegt man jetzt nicht als Sachbearbeiter oder Bürokraft, aber das sind auch keine ATler und um die ging es ja in diesem Kontext.

    Okay, das mag sein. Die Leute, von denen ich weiß, dass sie außertarifliche Verträge haben, verdienen locker das Doppelte von mir. Und streichen auch mal 40.000 an Bonus ein. Aber auch hier wird es vermutlich riesengroße Unterschiede geben.

    ATler, die nicht wesentlich mehr verdienen als wir? Klingt schlecht verhandelt 😄 Oder der Bonus (der ja nunmal auch fixer Bestandteil des Gehalts ist und mal locker ein "normales" Jahresnetto übersteigen kann) ist extrem gut.

    Bei uns braucht man niemanden für Verwaltungskram oder Ausstattung einstellen, weil das auf dem Papier schlichtweg ein Minusgeschäft ist und weil es bei der hohen Bereitschaft eines Großteils der Lehrerschaft privat einzuspringen auch gar nicht nötig ist. Dass davon die Unterrichtsqualität vermutlich profitieren würde, interessiert nicht sonderlich, denn dieser potentielle Erfolg hat keine unmittelbare Sichtbarkeit und lässt sich daher auch nicht gewinnbringend politisch verkaufen.

    Ich kenne niemanden, der ... hat (du kannst fast alles einsetzen). Also gibt es es nicht.

    (Du verwechselst gerade subjektiv mit objektiv, dein Bauchgefühl stimmt nicht mit wissenschaftlichen Berichten überein.)

    Ich schrieb nicht "ich kenne niemanden", sondern "mir ist kein Fall bekannt". Der es in irgendwelche Publikationen geschafft hätte. Dir? Wenn nicht, sehe ich nicht, worauf sich die These eines höheren Risikos stützen sollte. Ich lasse mich aber gerne von den von dir angeführten wissenschaftlichen Berichten überzeugen, die beispielsweise einen Zusammenhang von geimpft infizierten Frauen und Fehlgeburten belegen. Kann ja durchaus sein, dass es die mittlerweile gibt und dass sie mir nicht bekannt sind.


    @karuna

    Ich habe mein Kollegium zuvor schon ausgeklammert, weil ich die medizinische Situation meiner Kollegen nicht kenne. Im privaten Umfeld wird dagegen offen erzählt... was mich zu dem ganz subjektiven Schluss veranlasst, dass nicht jedes Beschäftigungsverbot wirklich notwendig gewesen wäre. Vorsichtig ausgedrückt. Und deswegen ist es auch gut, dass die Regelungen sich im Vergleich zum letzten Jahr verändert haben. Spätestens, wenn jeder ausreichend Gelegenheit hat zur Impfung hatte (und das dürfte in wenigen Wochen ja dann der Fall sein), gibt es imo keinen Grund mehr für Sonderregelungen.

    Mir ist kein Fall bekannt, bei dem ein Kind einer geimpften Schwangeren Schaden genommen hätte oder bei dem eine Frühgeburt gezielt auf eine Infektion zurückgeführt werden konnte.

    Meine Schwester ist selbst gerade schwanger und hat viel und lange recherchiert. Wirklich überzeugende Risikoindikatoren, die für ein unbedingtes Beschäftigungsverbot sprechen, gibt es objektiv gesehen nicht. Möglicherweise hat man sich ja auch deswegen für die aktuelle Regelung entschieden und nimmt Schwangere nicht mehr direkt generell aus dem Unterricht.

    Das individuelle Bauchgefühl ist natürlich ein anderes Thema.

    Was heißt "gern". Bei jemandem, der allerdings wirklich und aufrichtig Probleme damit hat, sehe ich die Notwendigkeit dafür gegeben. Bei jemandem, der privat mit FFP2 Maske problemlos durch Babymärkte schlendern kann, aber angeblich nicht unterrichten, nicht.

    Und wieso sollte deinem Kind was passieren, wenn du geimpft bist? Wer jetzt schwanger wird, kann das längst sein.

    Ich hab meine Ausbildung bei Siemens gemacht (Schwerpunkt Vertrieb). Das ist wirklich ein schlechtes Beispiel, denn in sämtlichen Abteilungen, die ich durchlaufen habe, wurde zwar natürlich gearbeitet, aber kaputt gemacht haben sich die Allermeisten nicht und vor allem wurde wirklich alles konsequent bezahlt. Arbeitszeit wird vollständig erfasst, Arbeitsmaterial vom Laptop bis zum Kugelscheiber gestellt, bei Dienstreisen erfolgt die Unterbringung in angemessenen Hotels, der Stellplatz in der Tiefgarage war kostenfrei, Fortbildungen erfolgen innerhalb der Arbeitszeit (nicht als add on obendrauf), Wochenendeinsätze beschränken sich auf Messen oder fest eingeplante und vor allem gut vergütete Marketingevents o.ä. (nicht kurzfristig anberaumte Klausuraufsichten in Nachschreibklausuren am Samstag für umme oder solche Scherze), bei Betriebsfesten ist das Essen kostenlos (kein Mitbringgedöns oder vorheriges Geldeinsammeln über den Lehrerrat) und - und das ist für mich der größte Unterschied zum Schulbetrieb - es wird (zweifellos aus ökonomischen Motiven) effizient mit Zeit umgegangen. Sprich, es gibt keine Endlosschwachsinnskonferenzen, in denen nur heiße Luft diskutiert wird, weil die Anwesenden ja nunmal sowieso pauschal bezahlt sind und man sich ganz selbstverständlich berechtigt dazu sieht, frei über deren Zeit bis hin die Abendstunden zu verfügen, sondern Meetings müssen effizient und zielorientiert sein oder sie finden halt nicht statt. Ich habe zu zweien meiner Ex-Mitazubis noch Kontakt und die verdienen übrigens auch nicht weniger als ich.


    Wo ich allerdings das komplette Gegenteil erlebt habe, war in der Messebranche (privater Veranstalter). Dort wurde in den Wochen vor großen Messen rund um die Uhr gearbeitet und eine Kollegin hatte im August bereits 3 Monate (!) Überstunden angesammelt. Als Teamassistenz. Was zu einem riesen Rüffel seitens der Geschäftsleitung führte und dazu, dass dann halt abends irgendwann ausgestempelt und trotzdem bis 23h weitergerbeitet wurde. Dagegen sind unsere Arbeitsbedingungen dann doch wieder sehr angenehm.

    Letztlich stimme ich firelilly aber zu: wir werden bezahlt für 40 Stunden und es ist nur konsequent dafür zu sorgen, dass man die auch nicht überschreitet. Muss ich privat an einigen Stellen Mehraufwendungen betreiben, kann ich sie mir auch guten Gewissens an anderer Stelle wieder selbst kompensieren. Als Berufsanfänger ist es aber, denke ich, normal, dass man in den ersten Jahren höhere Belastungen hat und unterm Strich Überstunden schiebt. Man kann an der Unterrichtsplanung viel Zeit einsparen, wenn man sich ganz schnell von einem hohen Eigenanspruch verabschiedet, und man kann perspektvisch über mehrere Jahre einen Zeitausgleich anstreben. Viel mehr Optionen sehe ich nicht.

    Kris24

    Nee, 6 Wochen muss man bis zur vollständigen Impfung nicht mehr rechen. Da ausreichend Impfstoff zur Verfügung steht, wird derzeit auch wieder im Abstand von 4 Wochen geimpft.

    Wer partout nicht mit der Maske zurecht kommt oder sonstige ""Komplikationen" hat, hat ja objektiv einen guten Grund sich ggf. krank schreiben zu lassen. Dagegen würde ich nie was sagen. Ich kenne - nicht im Kollegenkreis, aber im Freundeskreis - aber halt auch genug Leute, die ganz offen sagen, dass sie eigentlich gut zurecht kommen, aber trotzdem ins Beschäftigungsverbot gegangen sind.

    Letztlich muss das auch jeder selbst wissen und für sich entscheiden. Ich wollte eigentlich nur sagen, dass ich gut finde, dass angesichts der Impfung eine Schwangerschaft keinen Automatismus in Sachen Beschäftigungsverbot mehr bedeutet. Das kann ja auf Dauer keiner ständig vertreten...

    Ich habe auch den Eindruck, dass ein erheblicher Anteil der Schwangeren sich möglichst schnell ins Beschäftigungsverbot "begibt".

    Schwangere können sich (endlich auch mit Stiko Empfehlung) impfen. Ich sehe eigentlich keinen Grund, wieso hier noch länger Sonderregelungen gelten sollten.

    Könnte es sein, dass dein Unterricht für Schüler, denen ganz grundlegende Kompetenzen fehlen, evtl. auch einfach zu anspruchsvoll ist und dass sie sich deswegen ausklinken? Wer nicht in der Lage ist, einen geraden Satz aufs Papier zu bringen, braucht in Förderstunden (meines Erachtens, als ebenfalls Englischlehrerin) kein Hörverstehen oder längere Textproduktionen (in denen unweigerlich viele Fehler auftauchen werden und die schon im Regelungerricht zu erbringen sind und zu Frust führen), sondern gezieltes Aufarbeiten von Defiziten. Wenn das Grammatik der 5. Klasse ist, dann ist es eben Grammatik der 5. Klasse. MEIN Ansatz wäre daher, nicht mit schön geplanten Stunden in diese Förderstunden zu gehen, sondern die Hauptproblembereiche bei der Sprachproduktion zu diagnostizieren und dann transparent daran zu arbeiten. Kein schöner Einstiegsimpuls mit irgendwelchen inhaltlich netten Schwerpunkten a la video games, sondern "Mir ist aufgefallen, dass ihr noch große Probleme mit der Wortstellung habt. Wenn wir es hinbekommen das aufzuarbeiten, schaffen wir es, eine große Fehlerquelle auszuschalten und eure Texte/Klassenarbeiten werden schlagartig deutlich besser aussehen." Und dann würde ich ganz kleinschrittig anfangen mit Grammatik und Übungsblättern, die ein überschaubares Anforderungsniveau haben, auch schwachen Schülern Erfolgserlebnisse beim Durcharbeiten ermöglichen, und den Schwierigkeitsgrad langsam von geschlossenen Aufgaben hin zur freien Textproduktion steigern. Die Vorgabe, einen freien Text zu formulieren, hat für Schüler, die die Sprache schlichtweg nicht beherrschen, wenig Anreiz und ist eigentlich ein vorgrogrammierter Misserfolg.

    Wenn es dann auf Klassenarbeiten zugeht, kann man immer noch gezielt schauen, welche Textformate dort beherrscht werden müssen, und den Schülern gezielte Hilfen an die Hand geben, um dort einigermaßen okay-ish abzuschneiden. Wer im Förderkurs sitzt, wird keinen supertollen Text abliefern (können). Aber vielleicht kannst du mit ihnen z.B. gezielt Phrasen für Einleitungssätze und conclusions üben, sie zu Übungszwecken Texte aus vorformulierten Textbausteinen schreiben lassen, Überleitungsphrasen trainieren, etc.

    Also kurz gesagt: ich glaube nicht, dass Schüler in diesem speziellen Förderkontext bei "klassischen" Englischstunden mitziehen werden, egal, wie motivierend das Material und die Themenauswahl gestaltet sind. Sie haben aber vermutlich ein gewisses Interesse daran, in der nächsten Klassenarbeit evtl. mal eine 4 zu schaffen. Wenn du transparent machen kannst, dass das euer gemeinsames Ziel ist und dass du deine Inhalte gezielt darauf zugeschnitten hast, dass sie das auch erreichen können, erkennen sie vielleicht einen Mehrwert in deinen Stunden und lassen sich darauf ein.

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