Beiträge von Maylin85

    Hatte ich vor einigen Jahren auch. Wir haben das Kind bei jeder Gewalttätigkeit gegenüber anderen Schülern sofort abholen lassen, parallel gab es Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen und schließlich den Schulverweis.

    Diese Art der Inklusion ist wirklich eine Zumutung für alle Beteiligten - inklusive dem Kind selbst, denn es erhält im Regelschulsetting ohne Schulbegleiter nunmal auch nicht die Unterstützung, die es dringend bräuchte.

    Äh... Doch. Es hat wirklich numllkommagarnichts mit Disziplin und Gedöns zu tun sondern schlicht mit Physik. Fenster dürfen nicht so tief sein, dass man mit dem Körperschwerpunkt über der Kante steht. Punkt. Frag beim Bauamt nach wenn Du weiterhin was anderes meinst. Elektrik muss auch gegen Kurzschlüsse gesichert sein. Da könntest Du ja bitte auch immer selber dran denken, dann könnte man sich den Sicherungskasten sparen.

    Naja, unsere Fenster beginnen bei mir auf Hüfthöhe, aber auch nur mit hohen Absatzschuhen. Die meisten Kinder dürften ihren Körperschwerpunkt etwas tiefer haben.

    Zum Rest: es hat evtl. etwas damit zu tun, ob am Fenster rumgeturnt wird oder ob im Klassenraum auf dem Stuhl gesessen und dem Bewegungsdrang in der Pause draußen auf dem Hof gefrönt wird. Dass es Vorschriften gibt stelle ich gar nicht in Frage, wirklich nachvollziehbar finde ich sie trotzdem nicht in Kombination mit der Tatsache, dass das Notausstiegsfenster ja auf gleicher Höhe angesetzt ist und auf geht.

    Aber ist auch müßig, lassen wir die Diskussion einfach. Ich kann es ja so unverständlich finden wie ich will und es ändert nichts an den Begebenheiten. Und möglicherweise bin ich in dem Punkt ja auch tatsächhlich auf dem Holzweg mit meinen Ansichten und die Vorschriften haben einen tieferen Sinn :)

    Die Sache mit den Sicherheitsbedenken wegen der Fenster ist für mich halt nur so halbwegs schlüssig. An meiner letzten Schule gingen die Fenster komplett auf, die Schüler hatten einen Klassenschlüssel (konnten also auch unbeufsichtigt in den Raum) und da saß auch niemand auf der Fensterbank. Es ist halt letztlich doch auch nicht unwesentlich eine Frage dessen, welche Erziehung das Schülerklientel grundsätzlich genossen hat und ob vereinbarte Regeln eingehalten werden oder nicht. Für mich offenbart diese Diskussion daher AUCH, dass das Verhalten vieler Schüler in der schulischen Umgebung grundsätzlich völlig fehlgeleitet ist, wenn man mit "Unfällen" rechnen muss, bei denen jemand aus dem Fenster geschubst wird. Ich glaube nicht, dass es dieses Problem in Ländern gäbe, in denen in Schulen ein anderes Verhalten und eine andere Disziplin eingefordert werden.

    Bei uns ist es übrigens außerdem so, dass zumindest eines der Fenster als Notausstieg sowieso komplett auf geht. Im Prinzip müsste das den Sicherheitsbestimmungen ja auch konträr laufen und ist ein wenig inkonsequent, denn auch aus diesem Fenster könnte ja jemand verunfallen.


    Ich schließe mich ansonsten Piksieben an, ich bin auch schon ein wenig geschlaucht. Ich habe 7 Schüler im Distanzlernen aufgrund von Quarantänen und 2 Risikogruppenschüler, die zu Hause beschult werden müssen. Unser Konzept dazu finde ich gut, inkl. Verpflichtung zu Feedback und Sprechstunde per Chart oder Videochat ist es aber insgesamt doch ein deutlicher Mehraufwand. Dazu werden die Schüler von Tag zu Tag schlampiger mit den Masken und ich bin die übertreibende Tussi, die alle ständig zum Schulleiter schickt. Nun wurde mir gesagt, ich möge Verstöße doch bitte mit "mehr Augenmaß" behandeln - ja was denn nun, sollen wir die Maskenpflicht durchsetzen oder soll ich weggucken?! Bin genervt. Dazu kamen dann noch die ersten Elternabende und schwachsinnige Diskussionen a la "dieses Jahr bezahle ich kein Kopiergeld, weil wir ja Druckerkosten hatten".

    Argh. Morgen kommt ein Testteam zu uns an die Schule und ich ertappe mich schon bei dem Gedanken, dass ich gar nichts gegen ein paar Treffer und 2 Wochen Quarantäne und komplettes Umschalten ins Distanzlernen hätte..

    Diese ganze Fenstergeschichte ist eh irgendwie absurd. Kinder, die nicht gerade völlig gestört sind, fallen nicht aus Fenstern.. dass man da über Fanggitter oder dauerhaftes Abgeschlossensein diskutieren muss, ist schon irgendwie am Kern der Sache vorbei. Ich bin auch nicht sicher, ob Schule wirklich jedes Lebensrisiko abfangen muss, wenn dabei herauskommt, dass man in überfüllten Räumen nicht so etwas banales wie Lüften tun kann. Was sagt es über den Zustand unserer Schulkultur und dem Umgang dort aus, wenn man Schülern unterstellen muss gaga genug zu sein, um sich ggf.gegenseitig aus dem Fenster zu schmeißen... Es krankt in diesem System offensichtlich noch an viel grundlegenderen Dingen als nur an mieser Ausstattung

    Maylin85, ich schäme mich für deinen weltfremden und unprofessionellen Post. Ich finde, man darf von Lehrkräften erwarten, dass sie sich in die Lebensbedingungen der Familien hineindenken, deren Kinder ihnen anvertraut sind und dass sie ihnen wertschätzend begegnen, auch wenn sie für sich anders entschieden haben. Du lebst in einer Mittelschichtsblase und schaust in aggressiver Manier auf andere herab. Nein, du darfst diese Fragen so nicht stellen.

    Brauchst du nicht. Selbstverständlich begegne ich meinen Schülern mit Wertschätzung und verhalte mich den Erziehungsberechtigten gegenüber professionell und diskutiere mit ihnen nicht meine Ansichten zu Lebensentscheidungen, die mich nichts angehen. Steht mir auch nicht zu. Aber doch, eine Meinung dazu haben darf ich wohl.

    Nein, das heißt es nicht, denn dies ist ein freies Land und glücklicherweise "dürfen" Menschen ihre eigenen Entscheidungen treffen. Ich darf sie trotzdem halt wenig befürwortenswert finden. Und ich darf in Frage stellen, wofür man überhaupt zwingend Kinder haben muss, wenn sie dann in einer Ganztagesbetreuung abhängen und man seinen Erziehungsaufgaben gar nicht selbst nachkommen kann, sondern wesentliche Anteile Institutionen überlässt. Ich darf in Frage stellen, ob wohlstandsverwahrloste Kinder sich selbst verwirklichender Eltern wirklich ein gesellschaftlicher Mehrwert sind. Das mag ein antiquiertes Familienbild sein, aber zur Wahrheit gehört eben auch, dass die meisten verhaltensauffälligen Kinder eher nicht einer solchen "antiquierten" Familie entstammen...

    Zum unteren Teil: Lehrkräfte müssen nicht pendeln, es geht um eine reine Notbetreuungsbeaufsichtigung für Kinder, die bei halbierten Klassenstärken aus irgendwelchen Gründen nicht unbeaufsichtigt zu Hause bleiben können, sondern eine Betreuung benötigen. Das muss kein Lehrer machen, sondern ginge auch mit externem Personal. Aber ja - Geld kosten würde es natürlich. Das tun die ganzen anderen Coronahilfsprogramme für ganz Europa aber auch, also finde ich es nicht unangemessen zu fordern, dass auch in diesem Bereich ein wenig investiert werden könnte.

    Das ist natürlich Quatsch, behaupte ich. Du möchtest dich nicht einschränken - auch wenn ich deine sonstigen Verpflichtungen natürlich nicht kenne. Du bist Gym/GE, also verdienst du irgendwie A13. Das ist eine Menge Geld. 800€ für Hundebetreuung sind auch drin. Das ist alles dein gutes Recht (die fallen übrigens weg, wenn man den ganzen Tag zuhause bleibt :-)). Aber finanzierbar sind Kinder damit auf jeden Fall - und dazu muss ich noch nicht mal wissen, was dein Partner macht, denn der kann ja zuhause bleiben während du Vollzeit arbeiten gehst.

    Hier möchten die Eltern, die nebenbei arbeiten gehen, sich aber auch nicht einschränken. Auch das ist ihr gutes Recht. Dazu ist Schule und Kita notwendig.

    Wenn ich ganz polemisch sein möchte, könnte ich sagen, dass Kinder bekommen eine freiwillige Entscheidung ist. Stimmt auch. Lehrerin werden übrigens auch. Als Selbstständige mit Heimarbeit hättest du keine Probleme mit Masken und zu engen Klassenräumen. Du hast dich für den Lehrberuf entschieden und möchtest (zu Recht übrigens), dass da vernünftig gehandelt wird. Eltern möchten das auch. Als du geplant hast, Lehrerin zu werden, hast du sicher nicht an Corona, Masken und zu enge Räume gedacht. Ich auch nicht. Hab ich auch nicht, als wir Kinder bekommen haben.

    Du siehst, ganz so einfach ist die Sache dann doch nicht.

    Okay, ich revidiere - es ist finanziell nicht möglich unter Beibehaltung des Lebensstandards, auf dem man sich nunmal eingerichtet hat. Wenn einer von uns gehaltstechnisch ausfiele, müssten wir woanders wohnen und Kinder in einem Umfeld mit Sozialstrukturen aufziehen, von denen ich sie lieber fern halten würde. Ergo passen für unsere Vorstellungen unsere Finanzlage und unser Verständnis von verantwortungsvoller Elternschaft nicht zusammen.

    Beim unteren Absatz gebe ich dir Recht. Natürlich hatte das niemand auf dem Schirm. Ich kritisiere aber, dass das Betreuungsargument hier für Vollbetrieb unter Misachtung sämtlicher ansonsten gültiger Abstandsregeln herhalten muss. Entweder die Abstandsregeln sind wichtig, dann müssen bitteschön auch Mittel und Wege gefunden werden sie umzusetzen. Oder aber sie sind doch nicht so wichtig, aber dann frage ich mich langsam halt auch, was das ganze Theater im außerschulischen Bereich soll.


    Nun ja, aber letztlich ist die Diskussion ja auch müßig. Wir müssen es eh nehmen, wie es kommt, aber ich muss ganz ehrlich sagen, dass meine Motivation seit den Entwicklungen der letzten Woche ziemlich dahin ist. Ich empfinde den Schulstart nicht als "gelungen" und finde die Verfahrensweise angesichts der Entwicklung der Infektionszahlen in meiner Nähe als ziemlich fahrlässig. Man mag das in weniger betroffenen Regionen völlig anders beurteilen, aber ich arbeite im Duisburger Norden und wir liegen in NRW ganz weit vorne in Sachen Neuinfektionen. Unsere Schülerschaft verhält sich teilweise nicht wirklich verantwortungsvoll und mich ärgert es wirklich, dass wir trotzdem weiterhin zu Vollbetrieb gezwungen werden, obwohl inzwischen die digitalen Voraussetzungen geschaffen sind anders zu arbeiten - wohin die Entwicklung hier gehen wird, kann man auch ohne viel Phantasie voraussagen. Das dämliche Betreuungsargument finde ich wenig überzeugend in dieser Gesamtkonstellation gerade.

    Oder ich überlege mir, wie man nach monatelangem Nixtun mal was für die Eltern tun kann.

    Da habe ich überhaupt nichts gegen einzuwenden. Gerne, meinetwegen. Aber wenn dieses "was für die Eltern tun" heißt, einfach wieder in den Normalbetrieb umzuschalten, kann und werde ich das nicht verhältnismäßig und angemessen dinden. Tut mir leid, aber zwischen komplettem Stillstand und Vollbetrieb hätte es andere, veramtwortungsvolle Konzepte geben müssen. Es kann nicht sein, dass nur ein einziger Bereich des öffentlichen Lebens von den Abstandsregeln ausgenommen wird und die Betroffenen das halt so hinnehmen müssen, nur weil Kinderbetreuung benötigt wird.

    Allerdings zahlt dein Hund auch später nicht für deine Pension oder in die Rentenkasse ein. Da hat der Staat wohl eher Interesse etwas in die Betreuung von Kindern zu investieren.

    Das ist richtig und genau deswegen werden Kinder ja auch zu Recht an allen Ecken und Enden subventioniert. Allerdings finde ich es in einer absoluten Ausnahmesituation wie dieser auch zumutbar, dass Eltern eben mal selbst zur Verantwortung gezogen werden. Oder meinetwegen soll der Staat halt noch ein paar Betreuungsmilliarden raushauen, macht den Kohl gerade auch nicht mehr fett.

    in welchen Räumen soll die denn stattfinden, wenn ja in allen Klassen normaler Unterricht stattfindet?

    Wir haben einen Haufen derzeit weitgehend ungenutzter Stadthallen, Veranstaltungsräume, Konferenzzentren, Kultureinrichtungen mit großen Sälen, die man doch durchaus nutzen könnte.


    Das finde ich schon ziemlich anmaßend. Nur weil DU vielleicht gerne in Teilzeit arbeitest und es für deine Familie richtig ist, heißt das doch nicht, dass das für alle anderen auch das richtige Modell ist (und genau das wird hier durch deine Aussage impliziert. Wenn du das nicht gemeint hast, sorry).

    Wenn du in Teilzeit arbeitest, wie bekommst du das denn hin, dass du immer genau an den Tagen zu Hause bist, an denen auch dein Kind zu Hause ist? Passt die Schule deiner Kinder deren Beschulung an deinen Stundenplan an, oder muss deine Stundenplanerin deinen Stundenplan an die Beschulung deiner Kinder anpassen? Wenn die Kinder nur zwei Tage die Wochen in die Schule gehen dürfen, hast du dann drei Tage die Woche keinen Unterricht? Das würde mich jetzt auch mal als Stundenplanerin interessieren, im Hiblick darauf, was ich mache, wenn Schulen teilw. geschlossen werden. Ich hatte eigentlich nicht vor unseren Stundenplan dann umzustricken und den an schätzungsweise 25 verschieden Grundschulen und Kitas anzupassen...
    yestoerty hat übrigens völlig recht: Im Allgemeinen haben TZ Kräfte doch ähnliche Betreuungsprobleme wie VZ-Kräfte. Für beide ist es kein Problem, so lange Kitas und Schulen offen sind. Und Auch der Vergleicht mit der Betreuung für den Hund hinkt, aus genau den von yestoerty genannten Gründen.

    Ich kann mir ehrlich gesagt überhaupt gar nicht vorstellen, wie man parallel zum Job seinen Kindern wirklich gerecht werden kann. In meinem Job sehe ich diese Vereinbarkeit jedenfalls nicht als gegeben. Für mich käme nur in Frage dass ein Elternteil komplett zu Hause zu bleibt, bis Kinder selbstständig genug sind, dass sie auch alleine zu Hause sein könnten (also quasi bis etwa Ende Grundschulzeit). Da das für uns finanziell nicht drin ist, haben wir (noch) keine Kinder. Vielleicht ändert sich das mal, vielleicht auch nicht. Kinder zu haben ist ja kein sozialer Imperativ. Meiner Auffassung nach müssen dafür auch die Voraussetzungen grundsätzlich erstmal stimmen - und dauu gehört für mich ganz selbstverständlich auch, dass Eltern Zeit haben und sich kümmern können, solange Kinder im "hilfsbedürftigen" Alter sind.

    (und ja, man kann trotzdem alleinerziehend werden, alles kein Thema... aber von vornherein Kinder mit Vollzeitbetreuung und zwei Jobs zu planen, ist für mich ein ganz gruseliger Trend)

    Mir ist aber schon klar, dass der Zeitgeist woanders hinsteuert und ich mit meinen Ansichten nicht mehrheitsfähig bin 😊

    Ich bin übrigens alleinerziehend und arbeite Vollzeit. Ich betreue anderer Leute Kinder und bin darauf angewiesen, dass meine auch betreut werden. Bisher klappte es gut. In meiner Lebensplanung habe ich Corona und Alleinerziehend nicht eingeplant. Habe ich jetzt deiner Meinung nach Pech, sollte an der Schule kündigen und von Hartz4 leben oder was wäre dein lebenspraktischer Vorschlag für Leute in vergleichbarer Lage, die auf ihre Arbeit und Kinderbetreuung angewiesen sind?

    Hab ich weiter vorne schon geschrieben... meine persönliche Meinung: Organisier dir Betreuung. Muss ich für meine Hunde auch. Kostet mich 800 Ocken im Monat; ich bin sicher, ein williger Babysitter lässt sich in diesen Zeiten mit so vielen verlorenen Nebenjobs billiger finden 😊

    Ich weiß, dass die Ansichten in diesem Punkt sicherlich auseinandergehen, aber ich begreife Schule als Bildungseinrichtung und nicht als Betreuungseinrichtung. Wenn sich Bildung auch auf anderem Wege bewerkstelligen lässt, ist alles andere keine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, sondern in erster Linie ein privates Problem.

    (Da die Mehrheit das allerdings ja anders sieht als ich und wir deswegen ja sowieso bereits im Normalbetrieb laufen, ist die Debatte aber sowieso hinfällig.)

    Ich hab kein Patentrezept für das Betreuungsproblem. Aber deswegen Schulen und Kitas im Vollbetrieb laufen zu lassen, finde ich absurd. So wahnsinnig schwer ist es nun auch wieder nicht einen Babysitter zu finden - bei meiner Freundin hat ein Aushang an der Uni gereicht und die Anrufe kamen reichlich, das ging auch sehr kurzfristig.

    Alternativ könnte man öffentliche Räume öffnen und bei rotierender Beschulung die jeweils nicht präsent beschulte Gruppe dort babysitten lassen. Wie auch immer, unmöglich ist das sicherlich nicht, wenn man denn ein Interesse am Fortbestand der halbierten Lerngruppen hätte.


    Ohne Masken ab Ende August finde ich völlig unverantwortlich und verstehe auch nicht so recht, woher die Auflehnung dagegen kommt. Ja, ich finde die auch nervig, aber das ist ja nunmal der absolute Minimalschutz, den man uns geben konnte. Ich finde es mit Masken auch nicht toll, aber ohne kann auch keine Lösung sein - jedenfalls nicht in Regionen mit steigenden Fallzahlen (mag woanders ja anders sein).

    Ja, dann müssten die Eltern dafür sorgen. Punkt. Ganz ehrlich, wer es für eine gute Idee hält kleine Kinder und Vollzeitjob parallel laufen zu lassen, muss sich dann halt im Zweifelsfall kümmern, Babysitter bezahlen, whatever. Dein Kind, deine Verantwortung. "Ist nicht zu ändern" ist eine Priorisierung von Elterninteressen, an deren anderem Ende eben steht, dass die möglichen Konsequenzen für die sonstigen Betroffenen sehr wohl scheissegal, weil leider als vergleichsweise irrelevant eingestuft, sind.

    Über den erwähnten Kritikpunkt echauffiere ich mich auch. Und mindestens genauso darüber, wo alles NICHT geschlossen wird, obwohl die Einschläge sehr nah sind. Und darüber, dass Kinder positiv getesteter Eltern zwar in Qurantäne sind, die 17 Cousins und Cousinen, die ebenfalls mit im Kosovourlaub waren, weiterhin munter in der Schule rumspringen. Und überhaupt...

    (Sorry, ich bin vllt gerade einfach nur subjektiv massiv genervt von der Gesamtsituation und davon, mit wem man alles stundenlang in einen Raum gezwungen wird.)

    Ja, sicher wurde das eingeplant. Ich bin trotzdem nach wie vor ziemlich entsetzt, wie völlig scheissegal es ist, welchem Infektionsrisiko man dem Personal dabei aussetzt. In keinem anderen nichtmedizinischen Berufsstand passiert das derzeit in dieser Form. Dass wir "Betreuungseinrichtungen" sind, ist für mich auch keine ausreichende Legitimation für diesen Zustand.

    Verantwortungsvoll wäre es gewesen, mit Abständen und mindestens halbierten Gruppen weiterzuarbeiten. Zur Weiterentwicklung des Distanzlernens hatten wir fast ein halbes Jahr lang Zeit, da hätte man durchaus tragbare Konzepte entwickeln können für ein Rotationssystem. Die Art des Regelbetriebes in diesen Zeiten ist ein absolut peinliches Armutszeugnis.

    So sehen die Busse bei uns auch aus. Aber wie soll es auch anders sein, wenn nunmal Normalbetrieb läuft?


    Zum Lüften: mich machen die offenen Türen wahnsinnig. Ich finde die Mitbeschallung aus den Nachbarklassen wirklich massiv störend und bin supergenervt davon. Gerade auf den Fluren der Mittelstufenklassen, die eh laut sind, kann das eigentlich kein Dauerzustand sein.

    Ich halte ein Hygienekonzept in Schulen ohnehin nur in der Theorie für halbwegs tragbar. In der Praxis funktioniert es seit dem allerersten Tag nicht - hatte auch nichts anderes erwartet. Es hängen ständig Masken unter der Nase, die Schüler besuchen sich in den Pausen gegenseitig in den Klassen, das Einbahnstraßensystem wird nicht berücksichtigt, unter dem Deckmantel Essen/Trinken wird ohne Maske rumgesessen, es werden Stifte geteilt etc.

    Ich denke, dass es einfach völlig an der Realität eines Systems mit +1200 Kindern und Jugendlichen vorbei geht zu erwarten, dass dieses Konzept sein Papier wert ist.

    Ob die freiwillig arbeiten, wird sich noch zeigen 😄 Mir ist das aber ehrlich gesagt auch egal, denn es ist klar kommuniziert, dass die Distanzlernaufgaben dieses Mal voll bewertet werden dürfen. Kommt nichts, trage ich für die Woche eine 6 ein und fertig.

    Ich finde es aber prinzipiell sehr gut geregelt, wenn Homeofficekollegen hierbei entlasten. Dass dann kein Material kommt und man dummerweise zwischen den Stühlen sitzt und den verständlichen Unmut abbekommt, hört sich allerdings nervig und undankbar an.

    Bei uns gibt es da nichts zu koordinieren. Wir sind verpflichtet am Wochenende die Wochenpläne hochzuladen und Montag um 8h werden die für die Schüler sichtbar gestellt. Parallel gibt man für den Schüler an, wann man per Chat- oder Videosprechstunde für Fragen erreichbar ist (mit fixem Termin). Abgabefrist für die Schüler ist einheitlich Freitag 15h.

    Außerdem sollte man die Unterrichtsergebnisse noch gebündelt am Ende der Woche schicken (Tafelbilder o.ä.).

    Finde das recht gut geregelt.

    Mein LK ist auch nicht in der Lage, auf der Lernplattform die Gruppe unseres Kurses und die hochgeladenen Dateien zu finden. Ich dachte ja, dass das wirklich idiotensicher ist, aber es kamen so viele Hilferufe über den Messenger, dass ich tatsächlich eine bebilderte Anleitung schicken musste (3 Klicks^^).

    Fand ich ein wenig lustig, da ja in erster Linie die Medienkompetenz der Lehrer oft in der Kritik der Debatte steht. Meinem Eindruck nach sieht es bei den Schülern keinesfalls besser aus - die können nur youtube, tiktok und insta.

    Sehe ich auch so, es ist sehr abhängig von der Schülerschaft. Ich habe eigenständige, kooperative Unterrichtsformen ausschließlich an einer Schule mit extrem leistungswilliger Schülerschaft als wirklich bereichernd und positiv erlebt. An allen anderen Schulen zweifele ich manchmal am tatsächlichen Wert und versuche eine Balance aus frontal und anderen Formen zu finden. Jetzt mal konsequent über mehrere Wochen mehr oder weniger rein frontal zu arbeiten, finde ich ja durchaus spannend und bin gespannt, wie es funktionieren wird.

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