Beiträge von Maylin85

    Das macht keinen Sinn. Entweder Du hast Angst vor einer Infektion, dann setzt Du eine FFP2 Maske auf. Oder Du nimmst das Risiko in Kauf und setzt keine auf. Anstecken kannst Du Dich auf jeden Fall und wenn es passiert ist, dann ist es egal, wie hoch die Wahrscheinlichkeit dafür war. Vor allem ist es egal wenn Du Risikopatient bist, denn Du stirbst im Zweifelsfall nicht nur ein bisschen, weil das Ansteckungsrisiko ja nicht so hoch war.

    Hm ich weiß nicht, ich sehe das anders. Wenn sich z.B. herausstellt, dass das Risiko in gut durchlüfteten Räumen recht minimal ist, in Räumen mit nur kippbaren Fenstern aber nicht, würde ich schon durchaus sinnvoll finden hier situationsangepasst zu versuchen, mein Ansteckungsrisiko zu minimieren. Natürlich kann man die Wahrscheinlichkeit nie auf 0 drücken, aber für mich wäre das einfach eine angebrachte Form der Risikominimierung.

    Dass man damit schlecht verstanden wird, stimmt schon. Ich finde die auch nicht angenehm zu tragen (habs probiert im Unterricht), aber je nach Erkenntnisgewinn aus den aktuell laufenden Untersuchungen könnte meine Abwägung zwischen "dennoch sinnvoll und vertretbar" und "zu große Einschränkungen" halt in die eine oder andere Richtung kippen.

    Vor allem frage ich mich, welchen Nutzen diese Ergebnisse für uns als Einzelpersonen genau haben sollen. Bei uns sind jetzt auch an mehreren Orten zugleich serologische Studien an Schulen gestartet. Das ist sicher interessant und vielleicht auch nützlich für zukünftige politische Entscheidungen zu sehen, wie sich das Virus unter den Kindern allenfalls "stumm" ausbreitet. Aber für uns Lehrpersonen ändert das nichts an der Situation, dass wir unter den gegebenen Bedingungen arbeiten gehen (müssen) oder eben auch nicht (ich bin ja immer noch zu Hause). Keiner von uns kann aufgrund solcher Ergebnisse am Ende irgendeine individuelle Entscheidung treffen, so ist das einfach.

    Sehe ich anders. Je nach wissenschaftlichem Kenntnisstand kann ich durchaus in Erwägung ziehen, mit FFP2 Maske zu unterrichten. Kann man übertrieben finden oder nicht, aber je genauer das Risiko und die Verbreitungsprinzipien bekannt sind, desto fundierter ist die Entscheidungsgrundlage für den eigenen Umgang damit.

    Es ist ja nicht nur der eine Bericht aus Israel. In Schweden gibt es Berichte von erkrankten und verstorbenen Lehrern, aus England und Wales ist das hier recht interessant https://www.tes.com/news/coronavir…e-died-covid-19

    Ich fürchte, dass wir schneller wieder zu Normalbetrieb oder zumindest deutlich hochgefahrener Beschulung zurückkehren, als mir lieb ist. Ich sehe die Ausgangslage geschlossener Raum + schlechte Belüftung + viel Sprecherei + Abstände nicht einhaltene Schüler (und Kollegen) als arg kritische Kombination.

    Und was habe ich dann davon? Klar kann ich dann früher auch asymptomatische Verläufe erkennen und vll. etwas früher auf die Bremse treten. Aber Kitas und Schulen ganz öffnen und dafür Lehrer und Erzieher testen, ist eine Milchmädchenrechnung, solange keine weiteren Schutzmaßnahmen vorhanden sind. Sonst müsste man die Schüler auch testen. Er bezeichnete irgendwo die Lehrer dann als "Indikator", wie stark der Virus im Umlauf ist. Ich möchte kein Indikator sein. Ich möchte Gesundheitsschutz. Beim besagten Interview mit Herrn Drosten hört sich das irgendwie nach Reagenzglas-Szenario an.

    Genau das. Aus Sicht eines Virologen mag das ja ein interessantes Szenario sein, das wichtige Erkenntnisse liefern kann. Wenn man unfreiwillig zum Teilnehmer in diesem Experiment werden soll, finde ich es allerding weniger lustig.

    Ich arbeite nur noch mit dem, was mir zur Verfügung gestellt wird oder was ich sowieso aus (primär) anderen Gründen anschaffen wollte (Tablet z.B.). Es ist absolut kein Wunder, dass so wenig ins System investiert wird, wenn die Beschäftigten doch bereitwillig alles selbst auffangen.Ich hab da wirklich kein Verständnis für und finde dieses Verhalten auch absolut schädigend für den gesamten Berufsstand.

    Ich schließe mich pepe an - sehr gut auf den Punkt gebracht.

    Unzufrieden bin ich außerdem (aber das ist vermutlich nicht landesregierungsspezifisch) insbesondere damit, dass das Fernlernen für die Schüler keine Verbindlichkeit hat und trotzdem jeder versetzt werden muss. Das geht überhaupt gar nicht und schafft perspektivisch riesige Probleme für die kommenden Schuljahre. Spätestens als absehbar wurde, dass sich das Ganze noch länger hinzieht, hätte eine Änderung kommen müssen, die es erlaubt die Leistungen verbindlich einzufordern und auch zu bewerten.

    Bei uns ist auch nur Telefon zulässig, weil das Sekretariat morgens so busy ist, dass es denen nicht zumutbar ist auch noch in die Mails zu gucken - so die Ansage. An meiner letzten Schule war es dagegen explizit per Mail gewünscht. Ich denke, es gibt keine Rechtsgrundlage, um den Arbeitsgeber zu "zwingen" auch andere Wege als den telefonischen zu akzeptieren.

    Mein Weg: ich schicke meistens vorab eine Mail mit der Info und ggf. Vertretungsmaterial und rufe dann später nochmal kurz an, um mich zu versichern, dass das auch alles angekommen ist und gelesen wurde. Manchmal ist das passiert, manchmal halt auch nicht. Ich tue mich aber auch mit Telefonieren schwer und empfinde das als den leichteren Gesprächseinstieg^^

    Ich gebe da eine 5. in einem Fall (Klausur war 6, null Beteiligung, will eh wiederholen, verweigert alles) auch eine 6.

    Wenn die plötzlich mit dem Zeugnis abgehen will ich nicht diejenige sein, die da eine 4 gegeben hat. Das ist den anderen gegenüber nicht fair, die sich reingehängt haben und eine 4 schaffen.

    Aber ich MUSS ja eine Möglichkeit zur Notenverbesserung geben, also komme ich um die blöde, unsinnige, arbeitszeitverschwendende Nachprüfung nicht drum herum. Und dabei kam dann wiederum die Ansage, dass man hier ggf. auch mehrfach so lange nachprüfen soll, bis der Schulabschluss in der Tasche ist (wobei ich noch nicht sicher bin, ob sich das "mehrfach" auf "in mehreren Fächern" oder "mehrfach in einem Fach, falls nötig" bezieht). Vermutlich eher Ersteres, wir sind aber trotzdem angehalten, bitte bloß niemanden in die Q-Phase durchzuwinken, der dort vermutlich vor die Wand fährt und am Ende komplett ohne Schulabschluss dastehen wird.

    Geb' doch einfach die Vier. Ich kenne Kollegen, die seit Jahren jedem Deppen 'ne Vier dafür geben, dass er verständnislos aus der Wäsche kuckt. Die Farce haben wir schon länger.

    Das würde ich so gerne und werde ich bei einigen auch tun, finde ich aber nicht bei allen machbar. Ich habe in Englisch 3 Schüler mit einer 5 bzw. einmal sogar 5- in der einzig geschriebenen Klausur und absolut null mündlicher Beteiligung. Von keinem der 3 haben ich in den letzten Wochen Aufgaben geschickt bekommen. Ich weiß nicht, wie ich da einfach eine 4 setzen soll.

    Mich nervt total, dass ich in der EF x Nachprüfungen für meine 5er Kandidaten ansetzen muss, obwohl die ja eh versetzt werden und bei den Nachprüfungen schon im Vorfeld feststeht, dass am Ende mindestens eine 4 stehen muss, damit sie den Abschluss formal korrekt bekommen.

    Man könnte sich einen Haufen Arbeit sparen, wenn es einfach eine Weisung gäbe, dass die Note Mangelhaft dieses Jahr nicht gesetzt werden darf. Darauf läuft es ja ohnehin hinaus und das ganze Nachprüfungsgedöns ist eine absolute Farce.

    Ich habe mal so gar kein Verständnis für Risikogruppenzugehörige, die freiwillig zur Arbeit kommen. -Einfach, weil durch dieses Verhalten latent doch wieder Druck auf andere ausgeübt wird oder zumindest Unruhe erzeugt wird, wenn das Getratsche losgeht wieso Kollege x denn nicht auch zumindest für ein paar Stunden... etc. pp.

    Ich vertrete auch Kollegen aus Risikogruppen und kann mir schöneres vorstellen, aber dennoch ist es exakt richtig so.

    Die Schüler werden auch mit Vertretung klarkommen (egal ob Unterricht über Prüfung), da wird auch ein bisschen arg viel Geschiss gemacht teilweise..

    Solange Schulen nicht systematisch über mehrere Wochen im Rahmen von Feldstudien durchgetestet werden, finde ich jede Art von Aussage zur Rolle von Schulen im Infektionsgeschehen hochspekulativ.

    Basierend auf den wenigen vorliegenden Erkenntnissen halte ich ganz persönlich die offizielle Haltung, dass das Risiko mit Abstandsregeln und ein bisschen lüften schon gut kalkulierbar ist, aber zumindest für hochgradig fragwürdig.

    Das teilweise hier vermittelte Bild, dass die "gesamte Luft voller ansteckender Viren ist und alle anderen Anwesenden eine hohe Ansteckungsgefahr haben", wenn nur ein Infizierter im Raum sitzt und vor sich hin atmet entspricht nicht der Realität und ist auch nicht mit dem realen Ansteckungsgeschehen der letzten 2 Monate vereinbar.

    Auf welche Basis stützt du diese Aussage? Ich finde das schwierig einzuschätzen, weil genau die Situationen, in denen Menschen in geschlossenen Räumen sprechend oder singend oder sonstwas ausdünstend längere Zeit miteinander verbringen, durch die Schließung von Gastronomie, Schulen, Fitnesstudios etc. ja gar nicht mehr im normalen Ausmaß stattgefunden haben. Die Wirkung der Wiedereröffnungen wird höchstwahrscheinlich auch erst deutlich zeitversetzt sichtbar werden. Gerade wenn junge Leute häufiger symptomlos bleiben, können Übertragungen mit Ursprung in der Schule auch erst an x. Stelle der Infektionskette im außerschulischen Bereich sichtbar werden, was dann möglicherweise erst 4, 6, 8 Wochen nach Öffnung sein mag.. insofern finde ich das Infektionsgeschehen der letzten Wochen für den Aerosol-Aspekt ziemlich wenig aussagekräftig. Aber vielleicht übersehe ich ja auch einen Aspekt.


    Wieso eigentlich Schwangere? Ich hab irgendwo gelesen, dass es (im Gegensatz zur Sachlage bei Vorerkrankungen) gar keine Hinweise darauf gibt, dass Schwangere ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf hätten. Dass Schwangere gegenüber Vorerkrankten einen höheren Schutz zugesprochen bekommen, ergibt für überhaupt keinen nachvollziehbaren Sinn.

    Na dann: Wann wäre denn Deiner qualifizierten Meinung nach der richtige Zeitpunkt? Und jetzt bitte kein Verweis auf R0. Der ist nämlich auch 1 wenn es genau nur 1 Infizierten gibt und dieser genau eine weitere Person ansteckt. Wirklich gute Ideen bezüglich Schutzkonzept, welche Jahrgangsstufen, zu welchem Zeitpunkt etc. habe ich bislang nur von Moebius gelesen und das ist auch schon eine Weile her. Die Skeptiker sind eigentlich immer nur skeptisch. Irgendwas Konstruktives war da noch nicht dabei. Oder ich hab's überlesen.

    Ich glaube, für diese Frage gibt es kein wirklich zufiedenstellendes Konzept.

    Mal utopisch ins Blaue gesponnen... gut fände ich z.B. eine Kombination aus Präsenzunterricht mit einer überschaubar großen Gruppe unter paralleler Zuschaltung der Restgruppe per Videokonferenz. Auf diese Weise könnte wieder Unterricht nach Stundenplan stattfinden, ein Teil der Schüler könnte von zu Hause aus mitarbeiten und und Schüler ohne technische Voraussetzungen oder mit stärkerem Betreuungsbedarf könnten (je nach Anzahl pro Klasse ggf. auch rollierend) wieder in die Schule zurückkehren.

    Scheitert vermutlich an den technischen Voraussetzungen in vielen Schulen, bei uns wäre das vermutlich aber sogar durchaus möglich.

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