Beiträge von Maylin85

    In meinem Studium (Abschluss 2012) war Inklusion Thema, aber sehr idealisiert. Was für ein absolut gruseliges Unterfangen das in der Realität ist, steht auf einem völlig anderen Blatt. Nachdem ich noch nie und nirgends gut funktionierende Inklusion gesehen habe, frage ich mich, worauf die Uni da bitte "vorbereiten" soll. Kann sie meines Erachtens gar nicht. Außer, man schult starke Nerven und einen gesunden Umgang mit unerfüllbaren Erwartungshaltungen.

    Ich finde auch, dass ein wenig Privatsphäre für erwachsene Menschen nichts ist, was man nicht berechtigterweise einfordern kann. Wenn die SL sich nicht daran stört und keine Notwendigkeit für Einzelzimmer sieht, kann sie ja gerne selbst fahren.

    Ich frage mich gerade, ob es irgendeinen anderen Berufsstand gibt, der sich über Doppelzimmerunterbringung auf Dienstreisen überhaupt Gedanken machen muss. Nichtmals als Azubis sind wir so untergebracht worden.

    Ich halt das auch nicht für zumutbar.

    Ich hab mich über das eigentlich an der Schule bestehende Hefter-Gebot hinweg gesetzt und überall Hefte anschaffen lassen, genau deswegen 🙈 Immer irgendwie chaotisch, immer irgendwie zeitraubend weils irgendwer nicht rafft, immer irgendwie unordentlich aussehend. Die Papphefter sehen nach 4 Transporten in der Schultasche zudem aus wie Sau.

    Ich habe immer erst gebucht, wenn alle Einverständniserklärungen vorlagen UND die vom Veranstalter geforderte Anzahlung auf dem Schulkonto eingegangen ist (Ausnahme: BuT, weil das Geldda erst kurzfristig ausgezahlt wird, aber für diese Schüler ist die Schule dann in Vorleistung gegangen).

    Wenn im vorliegenden Fall unterschrieben wurde und trotzdem keine Zahlung erfolgt, sollte man meines Erachtens rechtliche Schritte einleiten, um die Begleichung der Rechnung anzuleiern. Ob der Schüler mitfährt oder krank ist oder einfach zu Hause bleibt und dann halt eine Ordnungsmaßnahme erfolgt, wäre mir hier eher egal.



    Unabhängig davon finde ich grundsätzlich ja eh unverständlich, wieso Teilnahmen verpflichtend sind. Fand diese gammeligen Jugendherbergen mit Gemeinschaftstoiletten und 24/7 Zwangsvergesellschaftung als Kind immer extrem unschön und wäre auch lieber einfach in den Parallelklassenunterricht gegangen 🙈 Mehrwert meist fragwürdig.

    Nein, nicht ich persönlich. Es wurde auf die Vorbildfunktion hingewiesen und wie wichtig die Berufssprache Deutsch ist.

    Das finde ich persönlich auch richtig so. Schüler schreiben schon katastrophal genug, da sollten Lehrkräfte nicht auch noch vorleben, dass das schon in Ordnung ist. Wenn man in dem Bereich Probleme hat, kann man seine Texte ja entsprechend gründlich vorbereiten.


    Ansonsten ist meine Wahrnehmung nach 5 durchlaufenen Schulen: Lehrer sind dort "spezieller", wo die allgemeinen Bedingungen "spezieller" und fordernder sind. An Schulen mit angenehmem, pflegeleichten Klientel bin ich auch auf nette, entspannte Kollegen getroffen (und auf wenig Gejammer). Wo Chaos, Unterbesetzung, eine schwierige Schülerschaft und Überforderung latent den Alltag durchziehen, sieht das schonmal anders aus und dort gehört Jammern und Lästern halt auch oft zur Bewältigungsstrategie. Diskutiererei und ständiges in-Frage-stellen findet man gerne in großen Kollegien, in denen Grabenkämpfe schwelen oder Konflikte aus der Vergangenheit noch ungemütlich nachwirken.


    Das Einzige, was mir bei Lehrern wirklich gehäuft vorzukommen scheint und bei mir während so mancher Konferenz in den Abendstunden akute Aggressionen hervorgerufen hat, ist die Vorliebe, sich selbst reden zu hören. Und seinen Senf zu jeder uninteressanten Nichtigkeit beizutragen, bevorzugt in epischer Breite und mit deutlich mehr Worten, als nötig wäre. Überhaupt wird oft ein Haufen Dinge diskutiert, die völlig uninteressant sind.



    Abschließend kurz zum Forum: ich finde den Ton hier eher vergleichsweise gemäßigt. Überlege gerade, was das über die anderen Foren aussagt, in denen ich mich so durchs Leben prokrastiniere 😄

    Ich bin zwar aktuell Sekundarlehrer, habe aber in NRW an einer Gesamtschule im Sek1 Bereich voll integrativ arbeiten müssen. Es gab keine Unterstützung oder dergleichen. Der Unterricht war die Hölle. Es gab Kinder mit unterschiedlichen Förderbedarfen. Die mit körperlichen Förderbedarfen waren super zu integrieren. Die mit geistigen oder emotionalen waren die Katastrophe. Sie haben den Unterricht für alle kaputt gemacht. In der Sekundarstufe 1 war kaum noch nennenswerter Lernfortschritt erreichbar. Was soll ich bitte machen, wenn 3-5 Kinder einfach rumschreien? War dann halt ein verlorenes Jahr. Ein Verbrechen an der Bildung aller Kinder ohne Förderbedarf.

    Unterschreibe ich so (Gymnasium NRW, und uns wurde immer wieder versichert, unsere Kandidaten seien "pflegeleicht" - ich möchte nicht wissen, wie es woanders abgeht).

    Bei vielen Kolleg*innen ist das Leben oft gar nicht so unkompliziert, deswegen fragen sie hier Sachen. Da sagt eine Schulleitung zum Beispiel "Ich sagte doch bereits, dass Sie die Fahrtkosten umlegen sollen. Das haben Ihre Kolleginnen offenbar auch hinbekommen. Das nächste Mal müssen Sie eben eine Unterkunft mit Freiplätzen suchen oder selbst zahlen. Ich muss jetzt irgendwo hin." Und dann fahren drei von vier siebten Klassen nach Hiddensee, nur die Klasse von RedPanda3191 nicht.


    Es gibt immer auch die zwischenmenschliche Seite. Niemals gibt es nur die rechtliche Seite.

    Ja gut, dann sagt man "meiner Information nach ist die Umlage aber so nicht zulässig, lassen Sie mir dieses Vorhaben zu meiner Absicherung also doch bitte kurz als schriftliche Dienstanweisung zukommen", fertig.


    Ich würde das entgegen einer recht eindeutigen Rechtslage auch auf keinen Fall so machen.

    Ja, finde ich. Ich bin Lehrer und kein Therapeut oder Sozialpädagoge und hätte mir diese Berufe auch nicht ausgesucht. Schon allein um seine Arbeitszeit nicht komplett ausufern zu lassen, muss man sich hier meines Erachtens abgrenzen und die Kinder an die passenden Stellen für solche Probleme weiterleiten. Es ist natürlich wichtig ggf. vermittelnd tätig zu werden und dafür zu sorgen, dass sie die nötige Hilfestellung bekommen, aber ICH bin nicht derjenige, der sie aktiv leisten möchte.


    Ich hatte mal eine Schülerin, bei der ich das leider zunächst nicht konsequent gemacht habe und die hinterher arge Schwierigkeiten hatte, Grenzen zu akzeptieren. Das ging so weit, dass sie mir über Paypal Geld geschickt hat, um Kontakt und Reaktionen zu erzwingen - sehr nervig!

    Nur eine Randbemerkung:

    Kinder, die in Obhut genommen werden, haben einen Anspruch darauf, eine erwachsene Person ihres Vertrauens zu kontaktieren. Ratet mal, wen junge Kinder in den meisten Fällen auswählen. Richtig: die/den Erzieher*in oder Lehrer*in

    Schon allein daran merkt man, dass Lehrkräfte für Kinder keine reinen Wissensvermittler*innen sind.

    Das ist ja auch naheliegend, wenn neben der Familie die meiste Zeit in Institutionen verbracht wird.


    Ich frage mich da allerdings gerade, ob ich das als Lehrkraft im Fall des Falles überhaupt möchte. Natürlich legt man in so einem Fall nicht auf und lässt das Kind vor die Wand rennen, aber in meinen Aufgabenbereich fällt es auch nicht.

    Du hattest explizit nach älteren Schülern gefragt. Dass das ein wenig anders ist als bei Grundschülern, nehme ich wohl auch an.


    meine Schüler:innen dürften bis zum Besuch einer SekII-Schule auch gelernt haben, dass man Lehrkräfte in SekI und SekII-Schulen siezt

    Das ist eben der Punkt, mir sind in 10 Jahren Gymnasium fast jedes Jahr duzende Fünftklässler begegnet, also lernen sie das HIER zumindest offensichtlich nicht alle zuverlässig. Und dafür fehlte und fehlt mir das Verständnis, weil es einfach etwas so Grundlegendes ist, dass schwer nachvollziehbar ist, wieso die Grundschulen hier so nachlässig zu sein scheinen.

    Wieso muss ich das sicherstellen? Ich sehe mich ehrlich gesagt nicht als Anlaufstelle für alle möglichen Schüler-Probleme und habe das auch nie. Mein Job ist, sie in meinen Fächern fachlich angemessen auszubilden. Das heißt nicht, dass man kein offenes Ohr hat und bei Bedarf nicht gesprächsbereit ist, aber es ist auch nicht mein primäres Anliegen, mich als ultimative Vetrauensperson zu positionieren.


    Ungeachtet dessen ist mein Verhältnis zu älteren Schülern immer schon deutlich weniger distanziert gewesen als zu jüngeren. Bei den Kleinen muss man aufpassen, dass sie einen nicht plötzlich mit der Freundin verwechseln und zu distanzlos werden, wenn man zu viel Interesse an privaten Angelehenheiten zeigt. Bei älteren Schülern fühlte sich die Balance immer auf Anhieb stimmiger an.

Werbung