Meist ist der Vormittag so getaktet, dass man nicht mal zur Toilette kommt.
Das lese ich immer wieder und kann ich nicht so recht nachvollziehen. Wenn ich Aufsicht habe, bin ich natürlich erst an meinem Aufsichtspunkt, wenn alle Schüler nach dem Unterricht den Raum verlassen haben und ich kurz auf der Toilette war. Sollte man natürlich alles möglichst zügig erledigen und sich nicht ewig Zeit lassen, aber niemand kann erwarten, dass man als Lehrkraft eigene Bedürfnisse komplett ausschaltet und sich quasi nahtlos aus dem Klassenraum in die Aufsicht beamt. Wenn man dann 4-5 Minuten zu spät auf dem Hof steht, ist das halt so.
Einem meiner Ex-Schulleiter gefiel das nicht und er hatte dann mal an einem Fortbildungstag eine Dame von der Unfallkasse eingeladen, um uns über rechtliche Belange der Aufsichtspflicht zu informieren. Klassischer Schuss ins Knie, denn dabei kam heraus, dass das natürlich völlig okay ist und einem niemand einen Strick draus drehen kann.
Zum Thema: dass Schulleitung, Stellvertreter und Stundenplaner in den Pausen ansprechbar sind und daher keine Aufsichten machen, finde ich sinnvoll. Anders sieht es aus bei anderen Mitgliedern der erweiterten Schulleitung, da fällt mir kein nachvollziehbarer Grund ein. Was mir einst sauer aufgestoßen ist, ist als die Schulleitung sich aus Aufsichten für Nachschreibtermine am Samstag rausgezogen hat - war immerhin ihre eigene Idee und kein dringendes Bedürfnis des Kollegiums.
Bei Vertretungsstunden, die ja wirklich eine massiv nervige Belastung für alle sind, finde ich es auch sehr sehr unglücklich, wenn Schulleitung sich komplett entzieht. Das muss alles nicht in gleichem Umfang wie beim Rest stattfinden, aber zumindest eine einzelne Vertretungsbereitschaftsstunde pro Woche sollte sich auch für Schulleitung einplanen lassen.