Beiträge von Maylin85

    Sicherlich. Ich kann aber im Zweifelsfall nichts "verbieten", sondern höchstens im Nachgang mit Maßnahmen belegen - darum ging es mir. Wenn sich ein volljähriger Mensch einen Mietwagen mieten will, dann tut er das vermutlich. Im Idealfall ist die persönliche Beziehung gut genug, dass man einvernehmlich klären kann, was in Ordnung ist und was eher nicht (und warum).

    Ein Schulverweis im Sinne von Rausschmiss ist auf der Eskalationsleiter natürlich ziemlich weit oben angesiedelt. Wenn der Schüler bisher keine Ordnungsmaßnahmen "gesammelt" und eine saubere Vorgeschichte hat, würde ich als Schulleitung evtl. auch genau überlegen, ob man damit rechtlich bei Widerspruch durchkommt oder ob eine andere Maßnahme erst einmal "verhältnismäßiger" wäre.

    Persönlich finde ich, dass sexuelle Übergriffe und auch massive physische Gewalt immer qua Automatismus zum Schulwechsel führen sollten - Frage ist eben, ob das rechtlich auch so gedeckt ist.

    Und wenn die volljährigen Schüler sich am ersten Abend volllaufen lassen wollen und am nächsten Tag ins Flugzeug nach weißdergeierwo steigen wollen und erst zum Ende der Klassenfahrt wiederkommen wollen, dürfen Sie das dann auch, weil sie eben volljährig sind?

    Es muss doch irgendetwas geben, was selbst volljährige Schüler unterschreiben müssen, wenn sie sich auf Klassenfahrt begeben und sich damit - innerhalb eines Schulverhältnisses, für das sie sich auch entschieden haben- einer schulischen Veranstaltung und den dort entsprechend geltenden Regeln unterwerfen…?

    Wir hatten letztes Jahr mal den Fall, dass ein Schüler den Flug verpasst hat und dann selbstorganisiert nachgreist ist - denke nicht, dass man den umgekehrten Fall (volljähriger Schüler reist eigenständig verfrüht ab oder sonstwohin weiter) verwehren könnte. Und ja, die volljährigen Schüler sind auch abends alleine um die Häuser gezogen und haben was getrunken. Wieso auch nicht. Bei meiner letzten Fahrt haben sich einige auch hin und wieder aus den festen Veranstaltungspunkten ausgeklinkt und lieber was anderes gemacht (offiziell, weil "zu viel"/brauchten mal Abstand und Ruhe) - nicht so schön, aber ist dann halt mal so und kann ich prinzipiell auch verstehen. Wenn die sich in der Zeit ein Auto gemietet hätten, hätte ich es gar nicht mitbekommen.

    Ich hab mir tatsächlich nichts unterschreiben lassen und wüsste auch nicht, dass Kollegen das tun. Fände es auch irgendwie albern, für Erwachsene "Regeln" aufzustellen - man kennt sich doch und traut sich grundsätzlich zu, ein normalvernünftiger Mensch mit normalem Benehmen zu sein.

    ...möglicherweise bin ich an der Stelle aber auch etwas naiv^^

    Weiß ich auch nicht 😄 Bei privatem Kraftfahrzeug denke ich an das eigene Auto, kann aber falsch interpretiert sein. Auch denke ich bei "Beförderung" an was Passives, d.h. SuS werden gefahren. Wenn sie aber selbst fahren und sich selbst befördern? Für mich zielt der Paragraph in erster Linie auf Elterntaxis oder Lehrer nimmt Schüler im eigenen Auto mit ab. Aber wie gesagt, kann falsch sein.

    Wenn ein volljähriger Schüler sich ein Auto mieten will, kann ich das im Zweifel doch eh nicht unterbinden.

    Ein durch einen volljährigen Schüler gemieteter Mietwagen ist aber doch kein privates Kraftfahrzeug, von daher finde ich den Paragraphen hier unpassend. Wenn alle Teilnehmer volljährig sind, sehe ich persönlich eigentlich nichts, was unmittelbar dagegen spricht.

    Schön fände ich es als Lehrkraft trotzdem nicht, wenn einzelne Gruppen dann alleine durch die Gegend düsen und die Gruppe zerfasert - widerspricht halt irgendwie dem Sinn einer Gruppenfahrt. Ich würde das Vorhaben daher vermutlich aus pädagogischen Gründen ablehnen.

    Ja ok, das verstehe ich. Ist bei uns auch teilweise so, Projekte oder Gruppenarbeiten oder verlässliche Referate funktionieren nur sehr begrenzt.

    Beim letzten Punkt muss man sich vielleicht ab und an vor Augen halten, dass es ja scheinbar so gewollt ist, sonst würden Minderleistungen in der "Vorlaufzeit" anders reinzählen.

    Für den Unterricht stelle ich mir das sehr ätzend vor, wenn es aber wirklich keine Auswirkungen hat, kann ich wiederum auch verstehen, dass es zum Blaumachen einlädt. Wichtig ist am Ende ja nur die Prüfungszulassung - wenn man hier korrekte Noten setzt, bekommen die Dauerabwesenden ihre Quittung ja vermutlich spätestens hier und sind dann halt raus. Was spricht dann dagegen, bis dahin einfach normalen Unterricht - also ohne große Rücksichtnahme auf Gelegenheitsteilnehmer - mit den (ggf. wenigen) Anwesenden durchzuziehen?

    Gymshark

    Ja, natürlich muss Pflege von Rente und Erspartem bezahlt werden. Ist doch in Ordnung. Wo das nicht reicht, springt irgendwann das Sozialamt ein (so gerade bei meiner letzten noch lebenden Oma beispielsweise). Dass bis dato erstmal vorhandene Mittel aufgebraucht werden müssen, finde ich absolut gerechtfertigt.

    Sie hat den Mann verloren, für sich und 2 Kinder insgesamt 900 € erhalten, als die Kinder etwas größer waren, wollte sie voll arbeiten als Erzieherin, was sicher auch nicht einfach ist als Alleinerziehende. Nachdem ihr dann 300 € von der Rente weggenommen wurden, hat sie die Stunden reduziert, was ich auch verstehe. Warum soll sie sich den Stress antun?

    Kann ich null verstehen, sorry. Jeder Alleinstehende muss für sich selbst sorgen, auch Alleinerziehende tun das häufig. Für mich ist nicht so ganz klar, womit ein paar Ehejahre lebenslange staatliche Berentung rechtfertigen - sollte meines Erachtens gerade bei jungen Leuten dringend mal auf den Prüfstand. Ein paar Jahre Übergangsgeld, bis man sich ggf. neu aufgestellt hat oder beruflich qualifizieren konnte, okay. Zuwendungen für Kinder in Höhe des Unterhaltsvorschusses, den Alleinerziehende bekommen, auch okay. Alles andere finde ich komplett absurd. Schönes Beispiel, dass es dringend Sozialstaatreformen braucht.

    Die klassische Stundenrhythmisierung mit diesen zwei "mittellangen" Pausen ist einfach ungünstig, um selbst auch sowas wie eine angemessene Pause zu haben. Meine derzeitige Schule hat 3 x 45min, dann 30 Minuten Pause und dann nochmal einen Block von 3-4 Stunden. Ich finde das erheblich entspannender und in 30 Minuten kann man auch tatsächlich "richtig" Pause machen oder mal eine Runde um den Block drehen oder dergleichen. Als netter Nebeneffekt ist der Tag ein bissi kürzer

    Ich bin generell verwundert, wie viele Berufstätige noch "nebenbei" pflegen. Ich habe ein wirklich sehr inniges Verhältnis zu meinen Eltern und ebenso sah es in der Generation davor aus, trotzdem (oder vielleicht gerade deswegen) wurde dieses Thema immer sehr pragmatsich behandelt und es war und ist klar, dass Pflege sich nicht mit heutigen beruflichen Realitäten verträgt. Sprich, das muss über Externe laufen und wenn das nicht mehr ausreicht, muss rechtzeitig ein guter Heimplatz gesucht werden. Eltern, die von den eigenen Kindern anderes fordern, handeln meines Erachten ziemlich egoistisch - entweder werden die Belastungen und Konsequenzen (auch der Notwendigkeit Teilzeit zu arbeiten und damit später auf Rente/Pension zu verzichten) nicht bedacht oder es interessiert nicht. Beides empfinde ich als nicht sehr liebevollen und sorgsamen Umgang mit denjenigen, von denen erwartet wird zu pflegen.

    Ich kenne einen Fall, da ist die Frau im Alter von 40 Jahren Witwe und erhält 900 Euro Witwenrente von ihrem verstorbenen Partner. Als die beiden Kinder im Kindergarten sind, beginnt sie wieder zu arbeiten. Sie ist auch Erzieherin. Da sie zu viel verdient, erhält sie nur noch 600 Euro Witwenrente und geht in Teilzeit. Das wird aber zur Folge haben, dass ihre eigene Rente kleiner ausfällt.

    Das ist doch völlig banane. Eine Frau im Alter von 40 Jahren hat noch 27 volle Berufsjahre vor sich, in denen sie Vollzeit arbeiten und für sich selbst sorgen kann. Verstehe nicht, wieso man sich da auf eine Witwenrente verlässt. Oder wieso man als so junge Person sowas überhaupt bekommt.

    Hast du denn das Gefühl, dass deine ausführlichere Korrektur für die Schüler einen tatsächlichen, praktischen Mehrwert hat? Oder ist das nur so ein diffuses Selbstverpflichtungsgefühl?

    Ich bin inzwischen dazu übergegangen, den Schülern als Ersatz Einzelgespräche über ihre Klausur anzubieten, für die wir einen Termin vereinbaren. Nicht zwischen Tür und Angel.

    Manche nehmen das tatsächlich in Anspruch. Die Gespräche können dann auch schon mal 30-45min dauern, aber ich halte diese Zeit für sinnvoller investiert, erstens, weil sie meiner Ansicht nach im Gegenszug zu knappen Kommentaren wirklich was bringen, ich zweitens meine Zeit für die verwende, die die Hilfe auch aktiv wollen, und nicht für die, denen es sowieso egal ist, und ich drittens die Gespräche angenehmer finde als das dröge Korrigieren, das durch die Kommentare und Positivkorrktur nochmal mehr in die Länge gezogen wird.

    Selbst wenn ich Netto damit auf mehr Arbeitszeit käme (was ich nicht glaube), trägt diese Variante sehr zu meiner Berufszufriedenheit bei.

    Wahrscheinlich ist es ein diffuses Selbstverpflichtungsgefühl. Ich neige dazu, neben der Positivkorrektur und sprachlichen Verbesserungsvorschlägen auch noch seitenweise Anmerkungen am Rand zu verfassen - in der Hoffnung, dass auch dem Schüler mal deutlich wird, dass/wieso etwas unlogisch, schlecht begründet, zusammenhanglos, etc. ist. Die wenigen Schüler, die sich wirklich mal intensiv damit auseinandergesetzt haben, haben rückgemeldet, dass ihnen das tatsächlich geholfen hat. Ehrlicherweise kann ich die nach +10 Berufsjahren aber an einer Hand abzählen. In meinen derzeitigen Kursen werden Klausuren regelmäßig gar nicht erst abgeholt und es ist wirklich Perlen vor die Säue.

    Gesprächsangebote finde ich super, allerdings muss ich ehrlich sagen, dass ich irre schnell vergesse, was ich in Klausuren lese. Sprich, ich weiß 2 Tage nach der Korrektur gar nicht mehr, wo Knackpunkte lagen🙈 Ich müsste mir also sowieso ausführliche Notizen während der Korrektur machen (und dann kann ich sie auch direkt auf den Klausurbogen schreiben) oder halt bei Gesprächsbedarf nochmal einsammeln und nachbereiten. Das ginge natürlich und klingt auch sinnvoll. Ist aber nur arbeitserleichternd, wenn es dann tatsächlich nur vereinzelt in Anspruch genommen wird 😊

    Ich korrigiere meinen aktuellen LK Stapel auch mal testweise ohne alles. Wenn jemand nachfragt, liefer ich halt ggf. nach, aber erwarte ich eher nicht. Es ist absurd, wie viel Zeit man damit einspart.

    Zufrieden bin ich damit trotzdem nicht, denn so sollte es meines Erachtens eigentlich nicht aussehen.

    Stünde irgendwo eine veranschlagte Minutenzahl, hätte ich das schlechte Gefühl definitiv nicht mehr.

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