Beiträge von Maylin85

    Da bin ich ganz bei Dir. Angesichts der Mehrheitsverhältnisse in NRW dürfte das der Tod einer jeden Landesregierung sein, die das beschließt oder nur ansatzweise so plant.

    Das ist sicherlich so. Dennoch muss mich das als notengebende Lehrkraft ja im Prinzip nicht interessieren und ich kann realistische Noten geben.

    Aber die Mittelstufe ist doch dafür da vorzuselektieren, wer das Zeug für die Oberstufe mitbringt. Ich bin gerade in der Mittelstufe ein Verfechter realistischer Notengebung und war da immer eher streng. In der Oberstufe wiederum habe ich oft deutlich großzügiger bewertet, weil es letztlich nicht der Fehler des in der Q1 gelandeten, völlig untauglichen Schülers ist, dass er da sitzt... das haben die Kollegen verbockt, deren Aufgabe es gewesen wäre, die Mittelstufen- und Einführungsphasenleistungen authentisch zu bewerten.

    Wenn die offiziell festgelegten Kompetenzen der Sprachniveaus keine Rolle mehr spielen, können wir uns die Benotungsfarce direkt sparen und einfach Teilnahmebescheinigungen drucken.

    Eine anonymisierte zentralisierte Korrektur wäre eine Katastrophe für die Gesamtschulen und würde den Run aufs Gymnasium nur noch verstärken.

    Natürlich könnte man eine entsprechende Leistung konsequent mit den entsprechenden Noten bewerten - mittelfristig sägt man dann aber an seinem Arbeitsplatzast.

    Ich merke, wir ziehen unterschiedliche Schlüsse. Vielleicht würde es einfach wieder zu angemesseneren Abiturquoten führen und den Universitäten halbwegs brauchbare Studierende bescheren. Wenn der Run aufs Gymnasium größer wird, können die ja endlich mal wieder angemessen selektieren bei der Aufnahme.

    Ich finde es eigentlich absolut unmöglich, dass das Abitur (zumindest in NRW) zwischen einzelnen Schulen null vergleichbar ist, aber alle um die gleichen Studienplätze konkurrieren.

    Die Unterschiede zwischen Schulen gibt es definitiv. Eine Kollegin am privaten münsteraner Gymnasium hatte mal eine Zweitkorrektur von einer Gesamtschule im Ruhrgebiet. Die ging geschlossen in die Drittkorrektur; die Noten der Erstkorrrektur waren wirklich absurd. An meiner alten Schule habe ich mich schnell ein wenig (1-2 Notenpunkte) nach unten angepasst, weil ich nicht ständig alle Noten der Kollegen nach unten ziehen wollte. Eine Zweitkorrektur von einem Gymnasium mit sehr leistungsstarkem Ruf spiegelte mir dann wiederum, dass es doch noch Schulen/Kollegen gibt, die angemessen und normal korrigieren. Aktuell hat die Zweitkorrektorin einer meiner Kurse die Klausuren fast durchgängig 2 Notenpunkte besser bewertet als ich, das sind auf 150 Bewertungspunkte auch oft um die 15 Punkte Unterschied (es sei den Schülern gegönnt, aber die Abweichungen sind schon spannend).

    Objektiver wäre eine anonymisierte, zentralisierte Korrektur. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass die Ergebnisse politisch gewollt wären.

    Oder soll ich etwa nach zwei Jahren 50% der Französisch-Schüler*innen eine 5 geben?
    Ja, die Sozialnorm spielt eine Rolle und sie ist eben je nach Standort und Umwelt anders.

    Naja, wenn sie objektiv halt nicht mehr erreicht haben, müsste man das eigentlich schon. Ich habe in Englisch in der Unterstufe in einigen Gruppen auch 25% 5en gehabt. Das war (meines Erachtens) nicht mein Fehler, sondern der Tatsache geschuldet, dass zu viele Kinder komplett ohne oder aber mit fragwürdiger Gymnasialempfehlung da rumsprangen.

    Gleichsam können wir uns keine zusätzlichen (grundständigen) Lehrkräfte backen, denn jede Form der wirklichen Entlastung würde dies als Voraussetzung haben.

    Das halte ich mindestens für diskussionswürdig. Entlastung kann auch durch Zusammenstreichung dessen, was Schule anbietet, geschaffen werden, und hier reicht das Spektrum von außerunterrichtlichem Schnickschnack bis hin zu Lehrplänen und Stundentafeln.

    Schafft man Mehrbelastungen, sollte man als Arbeitgeber eigentlich grundsätzlich verpflichtet sein direkt mal zu erläutern, wie genau das dann in die gesetzlichen Arbeitszeiten passt.

    Kurze Einmischung aus NDS (wir haben übrigens auch fünf Prüfungsfächer ;) ) : Warum meinst du, dass der Prüfungsteil "Hörverstehen" im Englischabi "erheblich aufwändiger" sei Maylin85 ? Ich finde zumindest die Korrektur von Hörverstehensaufgaben extrem dankbar, muss ich sagen. Ein wenig aufwändig ist höchstens die Schaffung der technischen Voraussetzungen für das Abspielen dieser Aufgaben als erster Prüfungsteil im schriftlichen Abi; aber dahingehend gab es zumindest an meiner Schule in den letzten Jahren keinerlei Probleme

    Die Korrektur ist recht fix, ja. Aber dadurch entfällt ja nichts, sondern es ist ein add-on zum "normalen" schriftlichen Teil A und zur Sprachmittlung Teil B, also auf jeden Fall Mehraufwand. Und mich nervt die Zettelwirtschaft mit den 1000 Seiten EWH und zig "Punkte aus Teil x hier bitte überflüssigerweise nochmal eintragen" in Englisch eh schon, jetzt also noch mehr Seiten dazu. Der echte Mehraufwand entsteht allerdings im Bereich der Vorabiklausuren, wo man diese dreiteiligen Klausuren ja auch selbst noch erstellen muss und wahrscheinlich endlose Stunden mit der Suche nach geeigneten Audiodateien und der Erstellung von 3 (meine ich? mit verschiedenen Akzenten?) Hörverstehensaufgaben pro Klausur verbringen wird. Ich finde die Suche nach Hörverstehensausschnitten immer extrem mühsam und zeitaufwändig.

    Mich nervt, wieso man nicht einfach mal ein paar Jahre arbeiten kann, ohne dass sich ständig was verändert. Gefühlt jedes Jahr andere Klausurlängen und Schreibzeiten, in Englisch kommt demnächst noch Hörverstehen dazu, was erheblich aufwändiger wird, jetzt dann auch noch Präsentationen, dafür dann wieder kürzere Klausuren (weil zusammenhängendes Schreiben und eine vertiefte Auseinandersetzung mit Inhalten sowieso zunehmend keiner mehr leisten kann?).

    Ich nehme an, dass es bei Präsentationen ja auch nicht nur um eine Bewertung des Endprodukts geht, sondern dass damit auch noch eine zeitintensive Begleitung des Entstehungsprozesses mit x Gesprächsterminen verbunden ist.

    Ich kann dem Vorhaben unterm Strich nichts Positives abgewinnen. Klingt für mich nach viel Arbeit mit zweifelhaftem Mehrwert.

    Wer so clever ist, zielgerichtet zurückzublättern (wozu man seine Problembereiche ja erstmal selbst kennen und sich an entsprechend hilfreiche Aifgaben erinnern muss), dem gratuliere ich zu seiner Problemlösekompetenz und er solls halt machen. Finde daran nichts Verwerfliches.

    Allerdings kann ich mich auch nicht daran erinnern, in der Sek I jemals 2 Klassenarbeiten zu gleichen Themen geschrieben zu haben. Den praktischen Nutzen von Blätterei halte ich also für arg begrenzt.

    Uns wurde mal auf einer Inklusionsfortbildung gesagt, dass die überwiegende Masse der Förderschüler mit dem Schwerpunkt Lernen nicht "wirklich" lernbehindert ist, sondern aus Familien mit sehr suboptinalen Verhältnissen stammt, in denen weder eine kindgerechte Frühförderung noch eine angemessene Begleitung der Schullaufbahn stattfindet. Insofern könnte ich mir durchaus vorstellen, dass die Arbeit als Sonderpädagoge zur beschriebenen Motivation passen könnte.

    Ich bin ja ein vehementer Verfechter des Frischfütterns, ABER wenn ein Hund wirklich krank ist und chronische Probleme hat, ist ein Diätfutter, das gut vertragen wird, manchmal die bessere Variante. Auch wenn die Zusammensetzung sich vielleicht nicht supertoll und nach dem liest, was man eigentlich gerne hätte.

    Im Freundeskreis gab es mal einen Hund mit schwerer IBD und nach einer regelrechten Futter-Odyssee durch hochwertige Sorten, die durchweg nicht vertragen wurden, landete man bei ... tada.... Royal Canin. Was die Halterin eigentlich unter keinen Umständen geben wollte 😄 Wäre auch definitiv nicht meine erste Wahl aber seitdem denke ich, es muss halt einfach zum Hund und seiner Symptomatik passen. Ich wünsche euch, dass ihr schnell ein gut verträgliches Futter findet!


    ...und an dieser Stelle freue ich mich mal, dass meine Hunde trotz fortgeschrittenen Alters (9 und 14,5) bisher nie ernsthaft krank waren und auch die Alterswehwehchen der Großen sich im normalen Spektrum bewegen, obwohl sie ihre durchschnittliche Lebenserwartung bereits überschritten hat *auf Holz klopf* Man nimmt das alles als selbstverständlich hin und vergisst gerne mal, dass es das nicht ist und man aufrichtig dankbar sein darf 😊

    Ausländerfeindlichkeit ist nicht zwangsläufig Ergebnis von fehlendem Kontakt mit Ausländern.

    Ja, genau das meinte ich. Ich habe bis vor 4 Jahren im Wahlbezirk mit den wenigsten Stimmanteilen für die AfD in ganz NRW gelebt. Da lebte man aber auch ganz ganz weit weg von jeglichem Kontakt mit Zuwanderern und die nächstgelegenen Schulen sind Gymnasien in christlicher Trägerschaft. Aus der Distanz und ohne Berührungspunkte ist es ziemlich leicht, sich moralisch korrekt zu verhalten. Besuche ich als Teenager eine Schule, an der eine selbsternannte Scharia-Polizei rumrennt, sind meine politischen Haltungen zur Thematik möglicherweise andere. Insofern finde ich den hohen Anteil an Zustimmung unter den Jungwählern gar nicht so verwunderlich.


    Zur SS, ich denke jeder, der dort mitmarschiert ist, wusste, worum es geht. Mein Opa ist in den letzten Wochen mit gerade 15 Jahren eingezogen worden und auf dem Weg zur Ostfront nachts mit einer Gruppe ebenfalls Zwangsrekrutierter abgehauen, weil denen sehr klar war, was dort ihr Job ist. Dass man solche Risiken im Wissen um Konsequenzen beim Erwischtwerden nicht eingehen wollte, okay. Aber dann muss man eben damit leben, sich mindestens mitschuldig gemacht zu haben. Ich finde die Debatte wirklich etwas arg absurd und verstehe die Reaktionen im Ausland voll und ganz.

    Deine eigene Welt. In meiner ist das vollkommenen anders. Da schwingt mir bei Rechtsgesinnten der Wunsch als Mutter des Gedankens.

    Ich bezog mich eher auf die oben genannten prozentualen Werte und generell Meldungen über einen prozentual hohen Zuspruch für die AfD bei den Jungwählern. In meinem eigenen Umfeld ( Familie, Freunde) beobachte ich das NICHT. Allerdings ist mein Umfeld auch eher im Speckgürtel und ländlichen Bullerbü verortet, wo man sicherlich in einer anderen Welt lebt, als in den Städten. Es wäre interessant, ob es Korrelationen zwischen Wohnort und Wahlverhalten gibt.

    Unabhängig von Begrifflichkeiten sollte man sich evtl. mal langsam mit den Ursachen auseinandersetzen, warum der Anteil sehr junger Menschen mit ausländerfeindlichem Gedankengut so deutlich ansteigt. Immerhin ist das die Altersgruppe, die im Zuge des Durchlaufens von Institutionen vermutlich am meisten direkten Kontakt mit Zuwanderern und Gleichaltrigen mit Migrationshintergrund hat. Möglicherweise schlägt sich in solchen Umfragewerten auch ganz schnöde das direkte Erleben verfehlter Integration nieder. Und der Eindruck, dass der Grundtenor im Parteienspektrum mehr oder weniger immer noch "weiter so" lautet.

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