Beiträge von Arabella

    Sorry, ja, ich meinte "benoten", sicher bekommen, die Schüler bei uns Rückmeldungen, ob etwas richtig war oder nicht, sie wollen ja wissen, wo sie stehen... Ich habe nur immernoch mein eigenes "Schultrauma" im Kopf, dass ich bei Klassenarbeiten meist nicht fertig wurde, obwohl ich alles gewusst hätte und mir alles, was ich in der kurzen Zeit nicht schaffte (anderen ging es ähnlich, ich war nicht die einzige) als "Fehler" gewertet wurde und ich durch fehlende Punkte dann doch nur ne drei oder vier bekam. So ein System ist ungerecht. Und wieso Notenzwang laut "Ausbildungsverordnung"? Es gibt doch auch Regelschulen, die bis 8./9. Klasse ohne Noten auskommen!? Haben die alle den Stempel "Modellschule"?

    Schön, wenn man wie wir überhaupt nicht bewertet. Dann erklärt man einfach noch mal kurz den Unterschied und alles ist gut. Kein Schüler fühlt sich blöd, weil er schon wieder einen Fehler gemacht hat... Wozu so viele Gedanken verschwenden, ob es nun einen Punkt oder einen halben oder keinen zählt?

    Fühlbuchstaben gibts fertig aus Holz von Nienhuis, allerdings sehr teuer, man kann sie auch selbst machen mit dünnen Sperrholzplatten und z.B. Velourfolie. Ist allerdings sehr viel Arbeit, denn die Buchstaben muss man erst spiegelverkehrt ausschneiden um sie als Vorlage dann auf die Klebefolie zu zeichnen... Wir haben eine Datei für keine 9€ gekauft, und haben sie mehrfach ausgedruckt und laminiert. Sehen schön aus, das Format ist bei den Einzelbuchstaben DIN A 6, sch, ch, ß sind entsprechend größer. Wir haben auch "echte" Montessori-Sandpapierbuchstaben mal gebraucht gekriegt, aber die meisten Kinder nehmen die laminierten, manche mögen die raue Oberfläche nicht.


    Hier der Material-Link: http://www.bracht-verlag.de/deutsch/anfangsunterricht/

    Wir haben viele Freiarbeitsmaterialien von http://www.lernmaterial-fuer-freiarbeit.de und sind total begeistert. Ist ein bisschen Laminierarbeit, aber da helfen ja gerne Muttis... :-), aber die Arbeit macht man ja nur einmal. Für Mathe haben sie auch Zusatzmaterial zu Montessori-Materialien, also z.B. Aufgabenfächer, mit gut durchdachten Aufgaben, wo man z.B. bei Markenspiel oder Apotheke nicht endlos Perlen und Plättchen braucht, was die Kinder nur mürbe macht, das find ich super, aber auch für Sprache gibts viel. Und für Rechtschreibung! Wenn ich sehe, dass ein Kind noch Probleme hat mit bestimmten Schreibungen, greif ich zu einer passenden Schublade des Rechtschreibkasten und es kann gezielt üben. Viele Karten sind Freiarbeitsmaterial auch für die Silbenmethode, also blau-rot geschrieben. Und als Modellwortschatzidee haben wir diese übernommen, die unter http://www.bracht-verlag.de/gratis-material/deutsch/ beschrieben ist. Bei uns hat jedes Kind eine Schublade dieser Holzkästen von Ikea und sammelt seine eigenen Wörter, aus Texten etc. Sie schreiben auf die Rückseite noch andere Wörter der gleichen Wortfamilie oder schreiben die Wortart + Montessori-Symbol dazu etc. Wir arbeiten jahrgangsübergreifend 1.-4. zusammen und haben mit diesen Materialien super Erfahrungen gemacht. Ich warte immer auf Neues, weils mir meine Unterrichtsvorbereitung bis aufs Laminieren so gut wie abnimmt. ;)

    Ein Kollege hat seine Töchter vom Gym runtergenommen auf die Gesamtschule, damit ihnen noch Zeit für Hobbys und Freunde treffen bleibt. Seitdem ist die Stimmung zu Hause wohl viel besser. Die Mathenote kann sich durch einen Lehrerwechsel positiv oder negativ ändern... Nicht jeder Schüler lernt auf die Weise, wie es der Lehrer erklärt.

    Ein Projekt muss doch nicht zwingend mit deiner Fächerkombi was zu tun haben, oder? Biete doch an, was dich selbst interessiert oder was aus deinen Hobbys: Nähen, Flamenco, Capoeira, Buddhismus, Schwarze Löcher, Formel 1, ...

    ...ja, in der Grundschule ist noch alles anders... da wird man doch glatt belächelt. Aber man stelle sich nur vor: Es gibt Schulen, die haben bis zur 10. Klasse keine Noten oder wenn, dann sind die als Rückmeldung für den einzelnen Schüler gedacht, haben aber ansonsten keine Relevanz und es gibt auch keinen Grund zu spicken - und die Schüler machen dann extern auf Regelschulen ihren Schulabschluss und bestehen auch noch!! Sachen gibt's...

    und nicht zuletzt an den Lernvoraussetzungen der Schüler.


    Also auf freie Schulen gehen auch Kinder, für die anderswo ein Sonderschulverfahren eingeleitet würde... weshalb auch immer. Technik haben wir gar nicht, Material ganz viel, das stimmt, sonst könnte gar nicht jeder zur selben Zeit was anderes machen und Materialien sind auch oft geduldigere Lehrer ;-), Raum haben wir auch nicht viel, aber wie gesagt, wird er immer komplett genutzt. Also kein Raum ist für Stunden abgeschlossen. Es gibt einen Sprachebereich, einen Mathebereich, einen Forscherraum, einen Kreativraum, den Bewegungsraum und das Außengelände. 80 Kinder von 1.-4. Klasse (es gibt keine Klassen) bewegen sich frei, sind mal hier, mal da. Es verteilt sich eben. Mehr Personal kann sein, dafür verdient man weniger. Kann auch sein, dass wir weniger Vorbereitungsstunden haben, also mehr in der Schule sind. Aber es gibt ja auch gar nicht viel vorzubereiten. Das Material ist ja da.
    Hat für die Kinder auch den Vorteil, dass sie keinen Schulranzen brauchen - also bei uns jedenfalls nicht. An anderen freien Schulen gibt es das schon. Jede freie Schule ist irgendwie anders. Meine Idealschule ist die Freie Schule Leipzig siehe http://www.fsl.de oder http://www.agendafsl.wordpress.com. Einfach cool.

    Ich glaube, ich habe das aus meiner eigenen Schulzeit erfolgreich verdrängt.


    Ist dieser Unterricht nicht unheimlich anstrengend? Der Lehrer immer als Leiter, ständige Ermahnungen zum Leisesein, die Stunde minutiös geplant, das Lernziel ist definiert, die Schüler müssen es nur noch herausfinden. Und was lernen sie? Nicht unbedingt ruhig zu sein, aber dass man ruhig sein soll, dass man nur herausfinden muss, was der Lehrer hören will, ob es einen interessiert oder nicht, spielt keine Rolle. Es geht nur um "Funktionieren". Der Schüler funktioniert, wenn er sein Soll erfüllt hat, der Lehrer hat funktioniert, wenn er das Thema "abhaken" kann. Und was soll dabei herauskommen? Ist diese Art Bildung (ist ja eigentlich nur Ausbildung) noch zeitgemäß?


    Ich halte mal ein Beispiel aus Sicht der FAS, der freien Alternativschulen, dagegen:


    1. Möglichkeit: Einen Schüler interessiert das Thema "Mond" und er bespricht mit seinem Mentor seine nächste Themenarbeit (Mindmap, Schwerpunkte, Inhaltsverzeichnis, Recherchemöglichkeiten,...). Er kann für sich alleine arbeiten oder sich Freunde für eine Gruppenarbeit hinzuholen. Wann, wo und wie lange er daran arbeitet, entscheidet er, wenn er weiß, inwiefern er sich vertiefen will. Am Abschluss steht eine Präsentation vor einer kleinen oder größeren Gruppe. Der Lehrer muss auf diesem Gebiet nicht zwingend Ahnung haben, er vermittelt in erster Linie Arbeitstechniken.


    2. Möglichkeit: Das Thema wird für eine bestimmte Zeit im Stundenplan als Projekt ausgeschrieben und alle, die daran Interesse haben (durchaus möglich 1.-10. Klasse gemischt) nehmen teil. In der Erstbesprechung entsteht im Stuhlkreis/am runden Tisch eine Mindmap und jeder entscheidet sich (allein, zu zweit, zu dritt), woran er arbeiten will. Zwischenrunden geben allen Auskunft, Ausflüge sind möglich, da freie Schulen keinen starren Stundenplan haben und auch hier steht am Abschluss eine Präsentation. Der Lehrer wählt aus seinen eigenen Interessengebieten ein Themenangebot, bei dem er die Kinder mit Begeisterung und Leidenschaft inspirieren kann.


    Beide Möglichkeiten decken vielleicht nicht so viele Themen wie der Regelschulunterricht ab - dennoch bleibt erstens mehr hängen und zweitens lernen die Kinder am Exempel: Wer weiß, wie er sich in ein Thema hineinknien kann, der kann das auch mit jedem anderen x-beliebigen Thema.


    Noch eine Anmerkung zu FAS: Es gibt nicht unbedingt feste Lern- und Pausenzeiten. Die Kinder nutzen zur gesamten Zeit das gesamte Gebäude samt Pausenhof. So hat man als Lehrer viel mehr Zeit für einzelne Schüler und die Schüler haben mehr Platz und "stapeln" sich nicht im Klassenraum. Dadurch allein schon ist es viel entspannter. Und es gibt auch immer mehr Regelschulen, die so arbeiten :)

    mal ganz ehrlich: so naiv kann man doch gar nicht sein.


    ich hab da ein anderes menschenbild. ich brauch keine "gehorsamsprüfungen", meine schüler lernen freiwillig und nachhaltig. wieviel bleibt denn haften, wenn man für ne prüfung lernt mit oder ohne spickzettel? fast nix. bulimie-lernen nennen experten das. darüber sollte man sich eher mal gedanken machen...

    hier gibts einiges


    http://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_ss_i_1_13?__mk_de_DE=%C5M%C5Z%D5%D1&url=search-alias%3Daps&field-keywords=heterogenit%E4t+in+der+schule&tag=lf-21 [Anzeige]


    Bei uns lernen die Kinder von der 1.-4. Klasse zusammen, mit Montessori-Material und Freiarbeitsmaterial vom Bracht Verlag oder ws-montessori. Unterschiede fallen den Kindern gar nicht auf, da sich eh jeder mit was anderem beschäftigt, je nach Vorerfahrung und Interesse. Man kümmert sich immer nur um ein Kind oder eine kleine Gruppe, die zusammen arbeitet.

    du führst eine einzelne zahl ein? ich bin grad etwas erstaunt. meine tochter geht in die erste klasse und kann aber schon hunderterzahlen. alle kinder, die zu uns aus dem kindergarten kommen, können mindestens bis 20 zählen... oder meinst du die schreibweise? also z.B. beim stuhlkreis in die mitte mit kreppband ne 8 kleben und die kinder drüberlaufen lassen? oder die 8 übergroß in der luft malen? später aufm papier die hand des kindes führen und ne 8 vormalen und die kinder malen die linie zigfach mit allen möglichen buntstiften nach? oder die 8 als menge? also 8 kinder stehen zusammen oder anfangs in einer reihe und dann wird geteilt, 7 rechts, 1 links also 8=7+1, oder 6 rechts und 2 links...

    Wir haben diese ABC-Karten mit Pfeilen von http://www.bracht-verlag.de/deutsch/anfangsunterricht/ .Druckschrift zählt eher zu Buchstaben "malen" als schreiben. Trotzdem achte ich schon immer auf die Schreibung, denn viele Buchstaben sind in Schreib- und Druckschrift ja fast gleich. Ich sage immer, dass "Ziehen" leichter sei als "Schieben", also die Eins oder ein I von unten zu beginnen, koste mehr Kraft. Man könne später schneller schreiben, wenn man's sich leicht macht - mit Schulranzen läuft man ja auch nicht so schnell wie ohne. Eine Buchstabentabelle wüsste ich nicht, ich arbeite aber auch lieber mit einzelnen Buchstaben, weil da dann nichts ablenkt. Und ich lasse sie in Kästchen schreiben. Hab die Erfahrung gemacht, dass das sauberer wird als in den Schreiblinien.

    Wie lang sollen die Stücke sein? Nur beruhigend oder auch anregend? Also zum Aufräumen mach ich mir selbst oft Divertimenti von Mozart an. Da krieg ich gute Laune :) Die dauern einzeln ein paar Minuten. Schön ist auch die Morgenstimmung aus Peer Gynt. Welche drei Lieder hast du denn?


    Zum beliebigen Ende eignet sich doch Entspannungsmusik, die man dann einfach "abdreht", z.B. Snoezelen - Traumstunden für Kinder.

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