Lehrer Video

  • Hallo liebe Kollegen,


    da ich noch blutige Anfängerin bin Ref GS habe ich mir in dem folgenden Video mal Anregungen geholt....nun würde mich interessieren wie ihr dieses Video der Referendarin bewertert. In Sachen : Strenge Durchsetzungsvermögen Ansagen Atmosphäre zwischen Lehrkraft und Sus


    http://www.guterunterricht.de/guterunterricht.de/Video6.html



    Also ich finde das sie sich gut durchsetzen kann...ihre Ansagen finde ich aber schon fast ein bischen wie beim Militär.Was mich auch etwas verwundert das es eine Stationsarbeit ist sie aber ja bestimmt wer was macht und mit wem arbeitet.Also wie gesagt eure Meinung dazu würde mich sehr intressieren...das Video ist in 6 Teile aufgeteilt.


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    edit vom Mod: Ich habe mal die übergroße Schrift beim Link geändert. Die schreit so nach Schleichwerbung. jotto

    2 Mal editiert, zuletzt von neleabels ()

  • Die Referendarin hat erinnert, wer mit wem arbeitet (schien aber vorher schon besprochen worden zu sein, wenn ich das richtig herausgehört habe) und an welcher Station die Schüler beginnen sollen. Wahrscheinlich hat das organisatorische Gründe, damit nicht alle Schüler zum Experiment stürmen, an dem ja immer nur 2 Schüler arbeiten können oder zum Computer. Finde ich persönlich nicht verwerflich, wenn sie sich eben in der Planung dazu Gedanken macht. Manche Kinder brauchen bestimmt auch noch Hilfe bei der Partnerwahl und so hat sie es vorgegeben. Im Unterrichtsbesuch sollte meiner Meinung nach schon vorher klar sein, wer mit wem arbeitet, damit es nicht in Streitigkeiten ausartet.


    Einen militärischen Ton habe ich jetzt nicht herausgehört, wohl aber klare Handlungsanweisungen, die Schüler nun einmal brauchen. Allerdings könnte man die Phasenübergänge geschmeidiger gestalten. Beispielsweise mit einer Aufräummusik. Wenn das gut eingeführt ist, braucht man gar nicht so lange zu erklären, sondern spielt einfach das Lied ab (vielleicht ist das aber eher an der Grundschule verbreitet). An einer Stelle wollte die LAA, dass alle Augen zu ihr schauen. Einer hat dann noch mit seinem Bleistift gespielt, den sie dann ermahnt hat. Fokussierung der Schüler ist wichtig. In der Grundschule greift man dann oft zu Tricks. Z.B. indem man sagt: "Gib mir 5 (dabei wird eine Hand in die Luft gestreckt), gib mir 10 (die zweite Hand ist in der Luft) und eine leise, langsame Welle" (die Arme werden ineinander verschränkt). Funktioniert wunderbar und keiner fummelt mehr. Besonders, wenn man dann noch Schüler leise lobt, die gut mitgemacht haben.


    Aber ich denke das sind alles Dinge, die man noch nach und nach erlernt.

  • Stefanie, ich glaube nicht und hoffe auch nicht, dass Du Referendarin bist, geschweige denn irgendwann einmal Lehrerin werden willst.
    Hast Du schon 'mal etwas von "dass" mit Doppel-S bzw. Kommasetzung gehört? Über das fehlende zweite S bei "bisschen" sehe ich jetzt einfach mal hinweg.


    Viele Grüße
    Super-Lion

    • Offizieller Beitrag

    Von Zeichensetzung mal ganz zu schweigen und dass man seinen eigenen Beruf nicht richtig schreiben kann...
    Ich weiß, das wirkt jetzt sehr kleinkariert, aber hier im Lehrerforum ist ein bisschen weniger Gleichgültigkeit den Lesern gegenüber sehr gern gesehen.

    Bolzbold #5

    Gutmensch und Spaß dabei (= das GG und der Diensteid sind schon 'ne gute Sache 😉)

    "Und hast du die Ausrufezeichen bemerkt? Es sind fünf. Ein sicheres Zeichen dafür, dass jemand die Unterhose auf dem Kopf trägt." (T. Pratchett)

    2 Mal editiert, zuletzt von jotto-mit-schaf ()

  • Ich habe zumindest mal die Überschrift repariert, die hat mir nämlich gerade eine Beule ins Auge gehauen! :)


    Nele

  • Ich glaube, ich habe das aus meiner eigenen Schulzeit erfolgreich verdrängt.


    Ist dieser Unterricht nicht unheimlich anstrengend? Der Lehrer immer als Leiter, ständige Ermahnungen zum Leisesein, die Stunde minutiös geplant, das Lernziel ist definiert, die Schüler müssen es nur noch herausfinden. Und was lernen sie? Nicht unbedingt ruhig zu sein, aber dass man ruhig sein soll, dass man nur herausfinden muss, was der Lehrer hören will, ob es einen interessiert oder nicht, spielt keine Rolle. Es geht nur um "Funktionieren". Der Schüler funktioniert, wenn er sein Soll erfüllt hat, der Lehrer hat funktioniert, wenn er das Thema "abhaken" kann. Und was soll dabei herauskommen? Ist diese Art Bildung (ist ja eigentlich nur Ausbildung) noch zeitgemäß?


    Ich halte mal ein Beispiel aus Sicht der FAS, der freien Alternativschulen, dagegen:


    1. Möglichkeit: Einen Schüler interessiert das Thema "Mond" und er bespricht mit seinem Mentor seine nächste Themenarbeit (Mindmap, Schwerpunkte, Inhaltsverzeichnis, Recherchemöglichkeiten,...). Er kann für sich alleine arbeiten oder sich Freunde für eine Gruppenarbeit hinzuholen. Wann, wo und wie lange er daran arbeitet, entscheidet er, wenn er weiß, inwiefern er sich vertiefen will. Am Abschluss steht eine Präsentation vor einer kleinen oder größeren Gruppe. Der Lehrer muss auf diesem Gebiet nicht zwingend Ahnung haben, er vermittelt in erster Linie Arbeitstechniken.


    2. Möglichkeit: Das Thema wird für eine bestimmte Zeit im Stundenplan als Projekt ausgeschrieben und alle, die daran Interesse haben (durchaus möglich 1.-10. Klasse gemischt) nehmen teil. In der Erstbesprechung entsteht im Stuhlkreis/am runden Tisch eine Mindmap und jeder entscheidet sich (allein, zu zweit, zu dritt), woran er arbeiten will. Zwischenrunden geben allen Auskunft, Ausflüge sind möglich, da freie Schulen keinen starren Stundenplan haben und auch hier steht am Abschluss eine Präsentation. Der Lehrer wählt aus seinen eigenen Interessengebieten ein Themenangebot, bei dem er die Kinder mit Begeisterung und Leidenschaft inspirieren kann.


    Beide Möglichkeiten decken vielleicht nicht so viele Themen wie der Regelschulunterricht ab - dennoch bleibt erstens mehr hängen und zweitens lernen die Kinder am Exempel: Wer weiß, wie er sich in ein Thema hineinknien kann, der kann das auch mit jedem anderen x-beliebigen Thema.


    Noch eine Anmerkung zu FAS: Es gibt nicht unbedingt feste Lern- und Pausenzeiten. Die Kinder nutzen zur gesamten Zeit das gesamte Gebäude samt Pausenhof. So hat man als Lehrer viel mehr Zeit für einzelne Schüler und die Schüler haben mehr Platz und "stapeln" sich nicht im Klassenraum. Dadurch allein schon ist es viel entspannter. Und es gibt auch immer mehr Regelschulen, die so arbeiten :)

  • Ja, ich denke der Film kommt dem, was Fachleiter sehen möchten, doch recht nah. In einzelnen Punkten könnte man sich noch streiten.


    Die Lernsituationen, die du beschreibst, kommen meinen pädagogischen Idealvorstellungen recht nah. Selbstständige Schüler, entzerrter Schultag, Zeit für individuelle Förderung,... Aber diese Möglichkeiten gibt es in einer Regelschule einfach nicht. Es fehlt / mangelt an Personal, Material, technischen und räumlichen Kapazitäten, an Elternhelfern und nicht zuletzt an den Lernvoraussetzungen der Schüler.

  • und nicht zuletzt an den Lernvoraussetzungen der Schüler.


    Also auf freie Schulen gehen auch Kinder, für die anderswo ein Sonderschulverfahren eingeleitet würde... weshalb auch immer. Technik haben wir gar nicht, Material ganz viel, das stimmt, sonst könnte gar nicht jeder zur selben Zeit was anderes machen und Materialien sind auch oft geduldigere Lehrer ;-), Raum haben wir auch nicht viel, aber wie gesagt, wird er immer komplett genutzt. Also kein Raum ist für Stunden abgeschlossen. Es gibt einen Sprachebereich, einen Mathebereich, einen Forscherraum, einen Kreativraum, den Bewegungsraum und das Außengelände. 80 Kinder von 1.-4. Klasse (es gibt keine Klassen) bewegen sich frei, sind mal hier, mal da. Es verteilt sich eben. Mehr Personal kann sein, dafür verdient man weniger. Kann auch sein, dass wir weniger Vorbereitungsstunden haben, also mehr in der Schule sind. Aber es gibt ja auch gar nicht viel vorzubereiten. Das Material ist ja da.
    Hat für die Kinder auch den Vorteil, dass sie keinen Schulranzen brauchen - also bei uns jedenfalls nicht. An anderen freien Schulen gibt es das schon. Jede freie Schule ist irgendwie anders. Meine Idealschule ist die Freie Schule Leipzig siehe http://www.fsl.de oder http://www.agendafsl.wordpress.com. Einfach cool.

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