Beiträge von Plunder

    ich finde, dass ich viel Gestaltungsspielraum habe. Die Schulaufsicht lässt uns viel freie Hand.
    Einschränken tut mich auch eher das Kollegium. Nein, das ist falsch. Einschränken tue ich mich aufgrund des Kollegiums. Ich denke mir immer, deren Hauptaufgabe ist das Unterrichten - nicht die Schulentwicklung. Daher reize ich meinen Handlungsspielraum bewusst nicht aus. Damit ich die Kolleginnen nicht über Gebühr belaste.


    kl. gr. frosch

    Ich finde es wirklich gut, dass du an die Belastungsgrenzen deines Kollegiums denkst, aber sehe hier auch die Krux:
    (Manche) Universitär ausgebildete Kollegen werden irgendwann von der Neugier gepackt und „wollen mehr“, nicht im Sinne des Mehr an Arbeit sondern in ihrer Komplexität (siehe auch den Thread zum Thema „Bore-Out“). Das Schulleben, basierend auf den Unterricht als zentralen Motor, fordert aber immer mehr taktische Verknüpfung durch Engagement in den verschiedensten Bereichen, die sich spiralförmig bedingen. Folglich werden Kollegen „angestoßen“, sich entweder einbringen zu wollen, zu müssen oder sich gänzlich zu entziehen. Wie auch immer man es drehen will, JEDE/R ist betroffen und daher ist das Mantra der „Schonung“ keine Universallösung.
    Ich sehe hier eine feine Grenze zwischen reeller Belastung durch zu viel und der des zu wenig. Die Belastung durch gut gemeinte Schonung, welche folglich nicht erlaubt, dass das Kollegium mitgestaltet, ist jedoch auch reell und besonders stressig. Einerseits erlauben wir ihnen ihre freie Arbeitseinteilung und Unterrichtsgestaltung, etc. Andererseits dürfen sie ihre Arbeitsstelle nicht mitgestalten.


    Hier sehe ich einfach an einigen Stellen Probleme in der Logik.

    Da stellt sich natürlich die Frage, ob die vielen Verpflichtungen der Sl solche notwendigen Entwicklungen in den Hintergrund rücken, obwohl sie laut der Sl Anforderungen in der Bass Bestandteil ihrer Handlung sein muss.
    Hiermit gebe ich zurück an die eingangs gestellten Fragen von Krabappel.

    Wir entwickeln uns nicht, es gibt keine Visionen/Schwerpunktsetzungen seitens der SL und jeder Versuch wird nicht unterstützt. Mehr und mehr KuK ziehen sich als Folge aus dem Schulleben und leisten nur noch ihr Minimum.

    Ich persönlich kann deine Sorgen sehr wohl nachvollziehen, denn alle sind wichtig. Auf der Suche nach dem Wirken durch das Sein kannst du jedoch nur erstmal dein eigener Spiegel sein, wie schon mehrfach gesagt. Ohne dich leiden dein Mann und deine Kinder. Ohne dich müssen die Eltern deinen Mann um Hilfe fragen. Ohne dich muss Markus (oder Karin?) politisches Engagement zeigen. Ohne dich muss die Schule Ersatz finden.


    Ich persönlich habe wieder mit dem Joggen angefangen, nehme den Hund jetzt auch mit (alle 2 Tage, 30‘). Die Kinder helfen mittlerweile im Haushalt („Du weißt, wo die Wäsche hingehört, sonst passiert nichts“, Spülmaschine ausräumen, saugen, gießen, Wäsche abhängen, Gassi gehen, Waschbecken putzen,...).
    Schritt für Schritt eben.
    Ich erwarte kein extrem sauberes Haus, weil ich das nicht leisten kann und ich mich nicht über den Glanz definiere.
    Ich höre Hörbücher auf dem Weg zur Arbeit und tue damit genau das, was mich interessiert.


    Mittlerweile plane ich einen „Familientag“ am WE mit einer schönen Aktion für alle.


    Und es wird nach und nach schöner - für alle!

    Bei uns gibt es auch Übergabegespräche - ganz offiziell koordiniert, um Besonderheiten anzusprechen, bspw. bei ESE Auffälligkeiten, die ja immer sehr individuell sind. So erfahren wir, was geht, was gar nicht und was schon im Sinne der individuellen Förderung gemacht wurde, und vieles mehr. Sie werden dankbar angenommen!


    Wenn sie dann in der Küche den Kühlschrank plündern, mich ungeniert duzen und genau wissen, wer ich bin und ich meine Kinder heimlich Frage, wer das eigentlich ist..

    Damit hätte ich allerdings auch ein echtes Problem, es sei denn, sie gingen auch für uns mal einkaufen ;)


    Spaß beiseite - Vom Rollenverständnis her wäre das schon schwierig für mich; nicht dass sie nicht mal den Kühlschrank ausrauben dürften (weil sie mit den Kindern befreundet sind), sondern das Duzen. Da bin ich einfach zu traditionell.

    Immer, wenn ich im Supermarkt des nächsten Ortes einkaufe, erinnere ich mich an einen Schüler, den ich im letzten Jahr der 10 zur Abschlussprüfung begleitete und ziemlich speziell war! Ich mochte ihn aber hey, er wusste sich in den Mittelpunkt zu spielen! Ich sah ihn in jenem Supermarkt noch öfter nach dem Abschluss und konnte beobachten, wie die Ausbildung ihn (auch positiv) veränderte. Meinen Schülern sage ich immer (im Spaß), dass wir ja irgendwann mal die Straße miteinander teilen werden, und ja - manchmal graut mir davor!


    Habt ihr auch interessante, amüsante oder gar traurige Anekdoten über Schüler, die in die weite Welt entlassen wurden?

    Ich lese meine persönliche Erfahrung von „Boreout“, die ich tlw. auch als extrem empfinde, als Hinweis, dass sich etwas ändern muss. Dabei gehe ich in meiner Ungeduld soweit, an ganz vielen Türen anzuklopfen, bis sich eine öffnet.
    Privat finde ich es mit kleineren Kindern extrem schwierig „Erfüllung“ durch eigene Hobbies zu finden. Aber das kommt auch noch...

    Trainieren Bundesligamannschaften mit der Kreisliga? Warum nicht?

    Was für ein unsinniger Vergleich - auf vielen Ebenen!


    Wie kann man idealistischen Bestrebungen nach sozialer Gerechtigkeit näher kommen wollen (Bsp. Durchlässigkeit des „Systems“) ohne in Kauf nehmen zu wollen, dass sich unsere Arbeit ändert (Bsp. Inklusion)? Das Eine geht nicht ohne das Andere!


    Ich habe oft zukünftige Gymnasiasten die super praktisch begabt sind. Die können es halt auf allen Gebieten. Leider geht dieses Talent an den Gymnasien unter. Auch sportliche, künstlerische und musikalische Begabungen ziehen sich durch alle Schularten.

    Das ist ein Grund für mich zu sagen, dass es nur noch GE geben sollte, damit alle Talente entsprechend gefördert werden! Würde es nicht die Ungerechtigkeit der sozialen Herkunft verringern? Und nicht zuletzt würde es unsere Bezahlung angleichen (müssen).

    Wir informieren die Eltern zu Beginn des Halbjahres per A4 Themenübersicht der einzelnen Fächer. Dann klären wir Fragen. Bei Fragen zu den Bewertungsschemata oder HA verweisen wir auf die jew. Fachlehrer.


    Ich finde aber auch, dass es hier wichtig ist auf einen festen Zeitrahmen zu bestehen, Bsp. 17-18 Uhr. Wenn eine entspr. Themenübersicht vorher rausgegeben wurde, muss das möglich sein, oder?

    Ich finde, was du,EffiBriest, schreibst, hat nichts mit dem Thema hier zu tun und ist total irrelevant. Kann man keinen einfachen Meinungsaustausch ohne Kritik an der Person haben?

    OT: Zumindest für mein Bundesland gilt, dass wir solche Anfragen nicht direkt an die Behörde richten müssen, sondern immer den Dienstweg einhalten müssen. Entsprechend gibt es auch keine derartig übersichtlich gestaltete Seiten mit Durchwahlen zum richtigen Sachbearbeiter. Bei uns ist das alles tatsächlich eher so kafkaesk. Ich bin gerade ein bisschen neidisch auf BaWü.

    Das war mir tatsächlich auch nicht klar, wie unterschiedlich das gehandhabt wird!

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