Beiträge von lassel

    Ich fand es sehr ungünstig, im Ref in Nds. zwei Jahre lang keine Noten bekommen zu haben. Ich wusste nie richtig, woran ich war, da an jedem und jeder recht viel herumkritisiert wurde. Natürlich konnte man Unterschiede in den (schriftlichen oder mündlichen) Reflexionen und Bewertungen erkennen, aber ob das z.B. für eine 1 oder 2 bzw. 3 oder 4 stand, war mir meistens nicht klar.

    In den Abschlussprüfungen gab es dann doch plötzlich Noten. Ich habe dann auch erst hinterher gemerkt, welcher Prüfer bei ähnlicher Reflexion eher eine Note besser oder schlechter gibt. Insgesamt fand ich diesen notenfreien Ausbildungsabschnitt sehr intransparent.

    Du siehst aber schon, dass es einen Unterschied macht, ob ein Akademiker beurteilt wird oder ein Kind?

    Das ist doch aber schon einmal ein deutlicher Unterschied. Mich irritiert die Verkürzung der Diskussion auf "nur Ziffernnoten vs. nur sinnentleertes Blabla". Es gibt ja auch noch den Mittelweg, in einzelnen Fächern durch schnelles Ankreuzen in Lernentwicklungsberichten wenigstens eine Aufschlüsselung der festgestellten Fachleistungen nach relevanten Kompetenzen vorzunehmen. Das dauert nicht mal unbedingt länger als ein klassisches Ziffernnoten-Zeugnis, ist gleichzeitig aber etwas differenzierter und aussagekräftiger.

    Richtig! Es führt aber zu mehr Differenzierung und vor allem die negativen Auswirkungen ("Ich kann Mathe einfach nicht!“) werden minimiert. Denn so kann auch jeder Mathe-Noob in einer Teilkompetenz trotzdem ein Plus erreichen.


    Zusätzlich gibt es bei uns noch individuelle, kurze, wertschätzende Texte zu jedem Kind. Das finde ich gut!

    Es bleibt ja bei Noten, nur dass diese kompliziert in Worten/ Code verpackt werden. Wie beim Arbeitszeugnis.


    Würde dann also Textbausteine für meine alten Noten definieren und diese am PC zu den Arbeiten zuordnen. Sinnlose Mehrarbeit ohne Nutzen.

    Nein, es bleibt nicht bei Noten. Es wird auch nicht mit den anderen verglichen sondern mit sich selber. Wenn jemand beispielsweise in der Rechtschreibung super Fortschritte macht, dann kann er leichter von einem Plus zu einem Doppelplus kommen als jemand, der schon immer gut in RS ist, aber sich keine Mühe gibt.

    DAS wäre für mich ein Grund mein Kind von der Schule zu nehmen. Wenn es da nicht einmal in der 9. Klasse Noten gibt, wie soll sich der Nachwuchs dann auf eine Lehrstelle bewerben? Gute Lehrstellen werden ein gutes Jahr vorab vergeben. Da braucht man also spätestens das Zeugnis aus dem ersten Halbjahr der 9. Klasse, um sich damit bewerben zu können.


    Die "Gutachten" mit den Worthülsen kann bzw. will doch kein Personaler in den Betrieben lesen.


    Oder kann man als Eltern neben dem Gutachten auf einem Notenzeugnis bestehen und wird das dann auch ausgestellt?

    Falsch ausgedrückt. Es gibt ab der neunten Klasse Noten und Kurse. Dementsprechend gibt es Notenzeugnisse ab 9.1, die man dann auch vorlegen kann. Aber wer braucht das heute noch?

    Bewerben auf eine Lehrstelle? Schon mal was von Demographie gehört? Empfehle dazu https://www.thalia.de/shop/hom…QrnA-OcGoaEQaAv71EALw_wcB


    Die Jugendlichen müssen sich doch nicht mehr früh bewerben oder ellenlange Bewerbungsanschreiben formulieren! Es reicht, wenn sie ne Whatsapp schreiben, dass sie eventuell dort ne Ausbildung machen wollen. Dann werden sie vom Arbeitgeber persönlich abgeholt.

    lassel Bist du Lehrkraft an einer Waldorfschule?

    IGS Niedersachen, keine Noten von der fünf bis zu acht. Ab neun dann Noten ohne Teilnoten plus AV/SV

    Dazu hätte ich ein paar Fragen:

    1. Wie bewertet ihr Schüler? Es gibt ja alternative Beurteilungsformen wie Smileys, Ankreuztabellen, schriftliches Feedback, etc.

    2. Was macht ihr, wenn ein Schüler nicht die angestrebten Lernziele erreicht?

    3. Habt ihr irgendeine Form von Selektion?

    Ich bin immer wieder erstaunt, welche Vorstellung von notenfreiem Unterricht vorherrscht. Als ob Noten irgendwas verbessern oder Noten Kinder dazu bringen schlauer zu werden. Im besten Fall erhöhen Noten das Selbstwertgefühl, im schlimmsten Fall sorgen sie für dauerhafte Schulangst und Versagensängste; und das bei 10-jährigen Kindern ...


    Wir schreiben keine ellenlange Berichte, in denen wir das gleiche schreiben wie auf Zeugnissen. Wir differenzieren die Kompetenzen.


    Es ist ziemlich einfach: Marie hat beispielsweise Legasthenie und daher bekommt sie im Bereich „Rechtschreibung“ ein Minus, aber sie kann toll vorlesen (Lesekompetenz Doppelplus) und traut sich auch in der fünften Klasse alleine ein Präsentation zu ihrem Lieblingsbuch zu halten (Präsentationskompetenz Doppelplus). Allerdings hat sie Schwierigkeiten bei der Unterscheidung Präteritum/Perfekt, also bekommt sie bei der „Sprachanlayse“ nur einen Kreis. Zusätzlich arbeitet sie durchschnittlich gut mit (Mitarbeit Plus) und erledigt die Wochenplanaufgaben immer vollständig -> Doppelplus.


    Dann steht auf dem Lernentwicklungsbericht:


    Rechtschreibung -

    Lesekompetenz ++

    Sprachanlayse 0

    Präsentationskompetenz ++

    Mitarbeit +

    Aufgaben ++


    Und jetzt sagt ihr mit mal bitte mit euren Noten, wo eure 3 in Deutsch besser ist als der differenzierte Lernentwicklungsbericht?


    Zu den Fragen:

    1: s. o.

    2: Was macht ihr mit den Kindern? Sitzenbleiben (statistisch Kokolores)? Wegschicken?

    Bei uns bleiben alle zusammen bis zur 10 (gibt wenige, die nach 9 abgehen). Dann machen sie unterschiedliche Abschlüsse.

    3: Ja, nach acht mit Kursen usw.

    4. Ich mache regulär Gebrauch von APO-GOS §13/APO-BK §8 und werte Arbeiten mit zu häufigen Verstößen gegen die sprachliche Richtigkeit und daraus resultierenden Problemen bei der Leserlichkeit um eine Notenstufe ab. Auf die Art und Weise kann an nach und nach aussieben. Diese Vorgehen ist durch unsere hausinternen Leistungsbewetungskonzepte ebenfalls gedeckt.

    Die Möglichkeit wird es in zwei Jahren auch nicht mehr in Nds. geben. Schade, ist aber politisch gewollt.


    Korrektur? Jage ich durch, der Mehrwert ist gering. Korrigiere mit Unterstreichen und am Rand die Korrekturzeichen, dazu ein Kommentar pro Spalte am Rand und zwei Sätze zur Darstellungsleistung.

    Ich habe keinen expliziten Thread für das niedersächsische Kollegium gefunden, daher habe ich einen neuen eröffnet.


    Es ist wohl ziemlich sicher, dass A13 für alle in Nds. kommt. Wie und wann ist natürlich noch unklar. Wenn ich es richtig verstanden habe, wird die Anpassung in NRW ca. 5 Jahre dauern bis alle auf A13 sind.

    Was ich in Niedersachsen schwieriger finde, ist der Umgang mit den alten A13-Beförderungsstellen. In NRW bekommt man, soweit ich weiß, ziemlich einfach eine A13-Stelle zumindest im Sek. 1-Bereich. In Niedersachsen muss man da schon eine richtige Funktionsstelle (Fachbereichsleitung, Jahrgangsleitungs usw.) für haben. Nun frage ich mich, was passiert, wenn alle A13 bekommen, also was passiert mit denjenigen, die auf A12 waren, dann eine Funktionsstelle angenommen haben und in Zukunft dafür das gleiche bekommen,wie diejenigen, die diese Funktionsstelle nicht haben. Ich könnte mir vorstellen, dass dann viele diese Funktionsstelle wieder abgeben, da sie ja nicht tief fallen (Entlastungsstunden mal außen vor).

    Auf der anderen Seite können sie ja auch schlecht diesen Kolleginnen einfach A14 geben, oder doch?

    Bin immer wieder erstaunt, dass sich hartnäckig bei älteren Semestern die Meinung hält, dass iOS irgendwie nicht alles beherrscht, was man so im Alltag benötigt. Wie auch immer, Zusatzsoftware darf ich natürlich dort installieren. Habt ihr eine Anweisung erhalten, dass ihr nichts auf dem iPad installieren dürft? Auf Samsung oder Surface könnte ich es ja wegen der Virusgefahr verstehen, aber nicht beim iPad.

    Also ja, ich benutze immer zwei iPads. Eins ist per Airplay mit dem Board verbunden, auf dem anderen öffne ich Materialien und notiere Schülerergebnisse.


    Ja, die Dienstgeräte dürfen wir für alles überall benutzen. Es müsste also kein zweites geben; reine Bequemlichkeit.


    Für die Nutzung von Privatgeräten muss man alle paar Jahre mal was unterschreiben (Zugang zum Gerät muss gesichert sein usw.)

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