Die Überschreitung von Arbeitszeiten ist von vielen Faktoren abhängig. Einen habt Ihr bislang außen vor gelassen, nämlich den Standorttyp der Schule. So können sich viele Gymnasialkollegen wahrscheinlich überhaupt nicht vorstellen, wie hoch der Zeitaufwand zur Fehlzeiten- erfassung der SuS sein kann. Gemeint ist zum einen die Eingabe der Daten in das PC System, wobei das hoffentlich zukünftig mit dem elektronischen Klassenbuch entfällt bzw. jeder Fachlehrer in seiner Stunde selbst vornimmt, sondern auch die Durchführung der daraus resultierenden Maßnahme. Wir haben in jeder Klasse SuS mit auffällig hohen Fehlzeiten. Das geht bis zu 150 Fehltagen im Jahr. Viele fehlen auch nur stundenweise. Es gibt auch genug Schüler die deswegen schon Sozialstunden leisten mussten, allerdings macht das die Sache auch nicht besser. Jemand der das in dieser Heftigkeit noch nicht mitgemacht hat, kann sich nicht vorstellen, dass alleine dafür fünf Stunden pro Woche drauf gehen.
Kommt wahrscheinlich deutlich auf die Schulart an, aber bei uns ist das, finde ich, ganz gut geregelt:
Jede LK jeder Stunde kontrolliert zu Beginn die Anwesenheit und trägt, wenn nicht schon in einer Vorstunde geschehen, die Absenzen in einer App ein. Dort wird einem der eigene Stundenplan gezeigt und automatisch die entsprechenden Klassenlisten, das geht ratzfatz.
Die Klassleitung hat die Absenzen der einzelnen Schüler im Blick, führt im Bedarfsfall Elterngespräche oder setzt sich mit der SL zur Verhängung einer Attestpflicht in Verbindung.
Das funktioniert gut und ist mE ein recht schlanker Prozess.
Zur Arbeitsverteilung generell:
Ich fände es sinnvoll, ein allgemein verbindliches Modell zur besseren Austarierung von Belastungen im Kollegium zu haben.
Vorschlag: Für jede Tätigkeit werden Punkte vergeben. Für eine fünfte Klasse im Fach Mathe bekommt man entsprechend weniger Punkte als für einen Abiturjahrgang Deutsch; für eine Physikklasse mit vielen Versuchsvorbereitungen weniger als für eine Reliklasse. Der IT-Betreuer bekommt eine entsprechende Punktzahl - ihr versteht das System.
Klar: wie viele Punkte was "wert" ist, ist Aushandlungssache und diese würde mit Sicherheit nicht ohne blutige Schlachten vonstatten gehen.
Aber es wäre doch mal ein Ansatz zu einer etwas gleicheren Zeitverteilung.
(Ok, schimpft mich unrealistisch
)