Beiträge von Kreacher

    Hallo an alle,


    vielen Dank für die zahlreichen Beiträge bisher.


    Zunächst einmal: ja, ich meinte bei den Ausschreibungen "Deutsch + XYZ-Fach" bzw. "Englisch + XYZ-Fach". Nicht beliebig, irgendein anderes Fach, aber nur ein einziges Mal Deutsch+Englisch.


    Zu Musik als Erweiterungsfach: also soweit ich mich informiert habe, darf (zumindest in BaWü) Musik immer nur Hauptfach sein. Das kann nie Nebenfach sein und damit kann bzw. muss leider der komplette Umfang studiert werden. Oder sehe ich das falsch? Das wäre doch auch bei Musik = ErweiterungsHAUPTFACH so, oder nicht?

    Hallo liebes Forum,


    ich bitte euch in diesem Thread um Ratschläge, Meinungen, gerne auch produktive Diskussionen.


    Ich bin nun so gut wie in den finalen Zügen meines Lehramtsstudiums mit den Hauptfächern Englisch und Deutsch. Kurz und knapp gesagt: Es war aber nie ganz so wirklich meine Wunschkombination.
    Meine eigentliche Wunschkombi war schon immer Englisch & Musik. Da ich mich aber zu Beginn meines Studiums ziemlich abschrecken habe lassen, weil man für die Musikhochschulen ja eine furchtbar schwere Aufnahmeprüfung bestehen müsse und durch die Tatsache, dass man ja dann in 2 Universitäten, die nichts miteinander zu tun haben, eingeschrieben ist, wo alles und vieles nur unnötig erschwert wird, habe ich mein Musikstudiums-Wunsch erstmal ad acta gelegt und da stand ich also und dachte: "Ein Fach alleine auf Lehramt geht halt nicht, entweder du lässt Lehramt komplett, oder du suchst dir ein anderes Fach, mit dem du dich noch irgendwie arrangieren könntest".


    Und das war dann Deutsch. Jetzt muss ich fairerweise sagen: ich hasse Deutsch keineswegs, im Grunde ist es wie das Englischstudium, nur eben halt auf Deutsch. Ironischerweise war ich bisher in Deutsch von den Noten sogar auch besser als in Englisch, wofür ich ja aber eigentlich mehr brenne.


    Vor kurzem habe ich spaßeshalber mal auf der Kultusministeriumsseite für BaWü (meinem Bundesland) meine Fächerkombi Deutsch & Englisch eingegeben und war regelrecht geschockt, dass es in ganz BaWü anscheinend nur EINE einzige Schule gab, welche genau diese Kombi sucht. Alle anderen Schulen hatten entweder Englisch + anderes Fach, oder Deutsch + anderes Fach.


    Ganz so unvorbereitet trifft mich diese Erkenntnis trotzdem nicht, denn man hört ja immer mal wieder, dass Englisch & Deutsch nun nicht die gefragteste aller Kombis ist, aber dass es dann doch so drastisch ausschauen würde, damit hab ich auch nicht gerechnet.


    Lange Rede, kurzer Sinn: während meiner ganzen Studienzeit dümpelte dennoch ständig dieses Musik in meinem Hinterkopf herum und jedes Mal, wenn ich Kommilitonen getroffen habe, welche Musik als Fach hatten, war ich regelrecht neidisch. Und vor einiger Zeit dann fasste ich den Entschluss: Jetzt probierst du es einfach, ob du vielleicht nicht doch reinkommst, wenn ja, dann sieht man weiter, wie sich das dann alles uni-bürokratisch und organisatorisch mit den jetzigen Fächern verwursteln lässt, und wenn du nicht reinkommst, dann hast du es wenigstens probiert und brauchst dir in 40 Jahren nicht vorhalten, dass du es ja nie probiert hast.


    Und das ist nun der momentane Stand. Ich habe angefangen, professionellen Theorie, wie Praxisunterricht zu nehmen, um mich gezielt auf die Anforderungen für die Musikaufnahmeprüfung an verschiedenen Hochschulen vorzubereiten.


    Allerdings nagt nun schon wieder so ein Gedanke an mir... Einerseits bin ich froh, dass ich es nun endlich (sozusagen auf den allerletzten Drücker) in Angriff nehme, andererseits denke ich mir: jetzt gehe ich auf die Ende 20 zu, bin eigentlich fast fertig mit meinen 2 Hauptfächern, könnte also bald mit Ref etc anfangen und jetzt nocheinmal ein neues Fach komplett von vorne anfangen zu studieren???


    Zwar sage ich (nicht zuletzt rede ich mir das selber zur Beruhigung ein), könnte man Musik ja eventuell etwas "beschleunigen", da ja das andere zweite Fach wegfällt, mit denen ich ja so gut wie durch bin, aber dennoch wäre die Regelstudienzeit für Musik 12 Semester. Im Worst Case wären das also nochmal 6 Jahre.


    Vor dieser Vorstellung graust es mir eigentlich etwas.


    Noch so eine Sorge, die mich umtreibt: wie sieht das denn mit den Höchstaltergrenzen für Beamtung aus? In BaWü liegt die anscheinend bei 42. Ich werde nächsten Monat 28.
    Allerdings habe ich gehört, muss man von dieser Höchstgrenze (also 42) erst mal noch ein paar Jahre abziehen, denn mit Beginn des Refs durchläuft man ja erst mal noch ein paar Probezeiten. Beamter auf Widerruf, Probezeit... Und so wie ich gehört habe, muss man diese Phasen (also Widerruf, Probezeit) dann noch von den 42 Jahren Höchstalter abziehen.


    Ich war immer der Meinung, sofern ich das Ref noch vor 42 Jahren beginne, würde das auf jeden Fall hinhauen mit Beamtung, aber sogesehen muss ich ja dann spätestens das Ref Mitte 30 beginnen, um mit der Dauer dieser Probezeiten dann noch vor 42 Jahren fertig zu sein??


    Wird das mit Musik nun doch alles etwas eng?


    Ich bin so hin und her gerissen. Was würdet ihr an meiner Stelle machen? Versuchen und eventuell durchziehen, oder lieber jetzt dann mit Ref anfangen, auch wenn eines der beiden Fächer eher "Notlösung" war?


    Liebe Grüße und vielen Dank für eure Meinungen

    Ist das nicht selbstverständlich? Wo studierst du denn? An meiner Uni war ein Empirieteil in größeren Arbeiten Pflicht (und auch so in der Studienordnung festgelegt).Eine Promotion ohne Empirieteil, gibt es das in der Linguistik überhaupt? :ohh:

    Man unterscheidet i.d.R. zwischen einer analytisch-kontrastiven Herangehensweise und einer empirischen. Nicht jedes Thema ist für eine empirische Herangehensweise gleich gut geeignet. Die Naturwissenschaften sind da z.B. wesentlich besser für empirische Auswertungen geeignet als ein reines Sprachenfach, wo eventuell, je nach Aufgabenstellung, eine analytisch-kontrastive Vorgehensweise die bessere wäre...


    Und genau eine solche hätte ich für mein ausgewähltes Thema eher gewählt.

    Uiuiui, das alles halte ich gar nicht für so einen leichten Auftrag: Auf der einen Seite hat sich natürlich die Anrede im Verlauf der Jahrhunderte verändert. Bedenke aber, dass die Anrede auch gehäuft einen Hinweis auf die soziale Stellung oder Hierarchie gibt! Mir fällt da spontan Woyzeck von Büchner ein. Je nach Dialogpartner wechselt die Anrede von Siezen zu Erzen etc.

    Ja genau, richtig. Natürlich müssen und sollten anrede-bestimmende Variablen (situativer, sozialer, gesellschaftlicher Kontext etc) mit reinspielen. Allein nur festzustellen, DASS sich die Anrede verändert hat, ist ja schnell getan und ja auch offensichtlich.


    Mir fehlt es aber so ein bisschen an Literatur, die sich dafür speziell eignen würde. Ich hätte gesagt, wenn ich einfach grob 3 Dramen oder maximal 4 nehme, die eine große Epoche abdecken und darin die Anrede vergleiche, das müsste doch Ergebnisse liefern? Allein nur schon aus meinem Gedächtnis heraus weiß ich, dass in Schillers Räuber, oder in Emilia Galotti andere Anredeformen herrschen, als jetzt in der Dreigroschenoper.


    Nur bräuchte ich ein wenig Input, welche lit. Werke sich da gut eignen würden...


    Hallo Bayer,


    vielen Dank für deinen Kommentar.


    Dass Parzival nicht als Drama per se bezeichnet werden kann, war mir natürlich bewusst. Allerdings gibt es jetzt speziell in der Epoche der Mittelhochdeutschen Literatur meines Wissens jetzt nicht wirkliche Dramen in dem Sinne, wie man sie heute bezeichnen würde, oder irre ich mich da?


    Ich glaube, die Dozentin hat auch nur deshalb die Gattung "Drama" genommen, da es eben zur Eigenart des Dramas gehört, dass hier die Anrede zwischen Personen am stärksten herauskommt.


    Für die Epoche des Mittelhochdeutschen muss man da halt eben, so denke ich, anhand der vorhandenen Literatur etwas möglichst nahekommendes aussuchen und gerade die Artusromane enthalten ja auch viele wörtlichen Anreden.


    So ganz unsinnig fand ich das nicht, denn gerade der situative Aspekt der Anrede, der ja häufig aufgrund situativer Bedingungen, aber auch gesellschaftlich-sozialen Bedingungen variiert (ist ein Ritter noch kein Ritter, ist er auch des "ir" nicht würdig, etc) kommt da ja sehr schön raus. Das sind ja mitunder alles anrede-bestimmende Variablen.


    Der Einwand bezüglich den Tatort-Serien ist natürlich auch korrekt und werde ich mir auch nochmal durch den Kopf gehen lassen. Was hierbei halt etwas meine Befürchtung ist, ist, dass ich da nun stundenweise Material anschaue und nichts wirklich brauchbares dabei rauskommt, denn das Ganze ist natürlich auch zeitlich nicht unbegrenzt (Abgabe ist am 11. September).


    Zudem bin ich mir etwas unsicher, ob dieser große Unterschied des Anredens innerhalb von 20, 30 Jahren so immanent sein wird, wie wenn ich eine Zeitspanne vom Mittelhochdeutschen, übers Neuhochdeutsche, bis in die heutige Gegenwart mit reinnehme.


    Aber vielleicht habe ich auch generell das falsche Thema gewählt - es war für mich nur von allen Sprachwandel-Thematiken das Interessanteste und es gibt viele Hausarbeiten zu genau diesem Thema, allerdings befassen die sich eben rein analytisch mit dem diachronen Wandel, was das Thema eigentlich auch am besten anbietet. Ich finde, dass dieses Thema für empirische Analysen nicht ganz so gut geeignet ist. Aber es müssen ja auch nicht immer empirische Ansätze verfolgt werden, in meinen Augen...

    Liebes Forum,


    zurzeit sitze ich an einer Hauptseminarshausarbeit in einem meiner Studienfächer (Germanistik) im Bereich Linguistik. Das Thema des Kurses beinhaltete den Sprachwandel des Deutschen. Daher habe ich mich als Hausarbeitsthema für den Anredewandel entschieden, den ich sehr interessant finde. Anredewandel beinhaltet die Art und Weise, wie man sich im Wandel der Zeit gegenseitig anredet, z.B. im Mittelalter noch ausschließlich mit du oder ir (ihr), ab dem Neuhochdeutschen dann mit unserem heutigen bekannten System "du-Sie".


    Über die reine geschichtliche Seite habe ich mich mittlerweile ziemlich gut eingelesen und wollte so eigentlich meine Hausarbeit gestalten, sprich ein reiner informativer Abriss bezüglich der Diachronie vom Althochdeutschen bis heute.


    Nun war ich allerdings in einer Besprechung mit meiner Dozentin, um ihr dieses Thema so vorzustellen und prinzipiell findet sie das Thema auch in Ordnung, aber sie ist scheinbar so eine Liebhaberin von empirischen Studien, das merkte man auch in ihrer eigenen Promotionsarbeit.


    Sie empfahl mir also, dass sie nicht einfach nur eine reine historische Analyse des Anredewandels haben möchte, wie ich das eigentlich geplant hatte, sondern es sollen da jetzt noch empirische Daten mit reinspielen. Als Anstöße empfahl sie mir entweder das Ganze anhand von Dramentexten zu vergleichen (sprich: verschiedene Dramen aus verschiedenen Epochen und daran dann die Art und Weise der Anrede herauszuarbeiten), oder z.B. Tatort-Filme der letzten 30, 40 Jahre miteinander vergleichen.


    Gefühlsmäßig tendiere ich, wenn überhaupt, eher zu den Dramen, denn ich weiß zudem überhaupt nicht, wo ich jetzt auf die Schnelle Tatort-Sendungen der letzten 20, 30 Jahre herholen soll und bezweifle auch, dass sich darin so ein eklatanter Anredewandel zu heute feststellen lassen würde.


    Nun würde ich also gerne den Weg über die Dramen gehen. Meine Dozentin meinte, diese Dramen müssten natürlich alle von der Thematik her ähnlich und vergleichbar sein, um so einen Wandel der Anrede miteinander vergleichen zu können.


    Ich sitze jetzt ehrlich gesagt etwas ratlos herum und zerbreche mir den Kopf, welche Dramen ich dafür am besten nehmen könnte.


    Für das Mittelhochdeutsche fände ich Parzival von Wolfram von Eschenbach ganz gut, da dieses Werk in meiner bisherigen Hintergrundlektüre schon oft für das Mittelhochdeutsche erwähnt wurde und man dort an mehreren Stellen den gezielten, absichtlichen Wechsel zwischen "du" und "ir" sehen kann.


    Aber das ist bislang auch das einzige, was mir in den Sinn kommt. Insbesondere gegenwärtige bzw. 20. Jahrhundert-Dramen oder auch 17./18.Jahrhundert-Dramen, die dann auch von der Thematik her ähnlich sein sollen, fallen mir momentan nicht ein. Natürlich ist Parzival, wie auch alle anderen Artusromane von der Thematik her etwas ganz anderes, wie jetzt beispielsweise Emilia Galotti (was mir ebenfalls noch eingefallen wäre für die Epoche der Aufklärung), oder dann die Dreigroschenoper für's 20. Jahrhundert.


    Bin mir ziemlich unsicher, ob man diese genannten Werke so überhaupt im Bezug auf Anredewandel vergleichen kann.


    Hättet ihr da eventuell ein paar Vorschläge, insbesondere die Germanisten unter euch? Weil die Tatort-Schiene finde ich jetzt persönlich nicht so ganz ertragreich...


    Vielen Dank

    Wow, ganz lieben Dank euch allen bisher!!
    Das sind alles wunderbare Impulse, aus denen sich sicherlich irgendwas machen lässt! Das einzige, was mir Sorgen bereitet, ist, dass ich in nur einer Doppelstunde sowohl einen groben Überblick über die wichtigsten Epochen gegeben haben soll PLUS noch explizit die Epoche des Sturm Und Drang am Werther erklärt haben soll..


    Das scheint mir mittlerweile zunehmend unrealistisch. Gerade die genannten Dinge wie Gruppenpuzzle oder -stationen und dann noch die Verbildlichung an einem Tapetenzeitstrahl etc... Das würde, finde ich, sogar schon eng für die Doppelstunde werden.


    Ich glaube, ich muss nochmal bei meinem Betreuungslehrer nachfragen, ob das wirklich alles so beabsichtigt sein soll?!

    Vielen Dank euch allen bisher! Eure Meinungen sind sehr willkommen.
    Piksieben:
    Auch deine Meinung war mir sehr willkommen - ich kann allerdings hier leider selbst nur das wiedergeben, was man mir "auftrug". Ich könnte natürlich noch mal versuchen nachzuhaken, aber das waren bisher halt die Vorgaben, die man mir erteilte und da sollte ich halt mal einen groben Plan entwerfen und den dann Anfang nächster Woche vorstellen. Dann wird nochmal drüber geguckt und Mitte nächster Woche soll dann die Stunde sein :l

    Vielen Dank für deine Antwort! Ich befürchtete schon, meine Anfrage wäre zu spezifisch, sodass keiner etwas dazu äußern könnte.
    Und ja, so wie ich das kurze Gespräch mit dem Lehrer in Erinnerung habe, sollte es schon einen Überblick über die wichtigsten Epochen geben - denn ich selbst sprach dann noch an, dass die ganzen anderen unzähligen kleineren Strömungen wie Fin de Siecle oder Vormärz etc ja alles gar nicht abgedeckt werden könnten und dann hieß es nur zustimmend, dass das ja auch natürlich gar nicht sein bräuchte.


    So wie ich das verstehe, sollte ich also einen groben Überblick über die wichtigsten großen Epochen geben und dann im zweiten Teil halt näher auf den Sturm und Drang eingehen mit Bezug auf Werther...


    Aber wie gesagt, allein nur für den Überblick der Epochen hätte ich jetzt schon ne Blockstunde beansprucht, oder denke ich da zu großzügig?

    Liebes Forum,


    wie vielleicht schon bekannt, mache ich zurzeit mein Praxissemester an einer gewerblichen Schule. Nächste Woche soll jetzt in einer Abiturklasse (Fachabitursklasse) mal meine erste eigene Stunde in Deutsch kommen, kurz darauf in Englisch, allerdings in Englisch in der Berufsaufbauschulklasse - da mache ich mir momentan weniger Sorgen, denn die Einheit zu frequency adverbs (never, often, always, etc) finde ich jetzt nicht so anstrengend. Da dies jetzt meine erste richtige Stunde geben wird, bin ich natürlich jetzt besonders nervös und mache mir schon seit Tagen einen Kopf, wie ich das Ganze denn angehen und aufziehen soll, aber ich sitze momentan einfach da wie die Kuh vorm Berg.


    In Deutsch soll ich nächste Woche eine Einheit zu Literaturepochen halten. Das Werk, welches gerade behandelt wird, ist Goethe's Werther. (Das musste ich jetzt auch erst einmal lesen, hatte ich bislang noch nicht gelesen gehabt).


    Laut Lehrer ist der Kenntnisstand der Klasse über Literaturepochen gleich 0 - eventuell haben sie da in einer früheren Schule mal was gemacht dazu, aber auf dieser Schule noch nichts, d.h. für mich, ich muss da natürlich bei Adam und Eva anfangen. Laut Lehrer soll ich natürlich nur einen Überblick über die wichtigsten Epochen geben, so Detailepochen wie fin de siecle oder Dadaismus etc fallen da natürlich auch aufgrund von Zeitgründen schon mal raus.


    Da es beim Werther ja hauptsächlich um Sturm & Drang geht, dachte ich, dass zumindest Aufklärung und Empfindsamkeit (als Parallelströmungen des Sturm Und Drang) nicht fehlen dürften. Die folgende Klassik sicherlich auch nicht und dann vielleicht noch die momentane Gegenwartsepoche, also Postmoderne.


    Ich habe 1 Doppelstunde/Blockstunde Zeit und bin gerade am Verzweifeln. Habe das Internet schon tot gesucht nach passendem Material, woran ich mich orientieren könnte, aber nichts. Ich finde, allein für die Übersicht der verschiedenen Epochen könnte man schon eine ganze Blockstunde füllen, aber dann soll ja danach auch noch spezifisch auf den Werther bzw. Sturm und Drang eingegangen werden? Ich weiß grade nicht, wie ich das alles sinnvoll zusammenstellen soll.


    Meine Gedankenschnipsel momentan wären:
    Stationenarbeit zu den 4 oder 5 Epochen, um einen Überblick zu erhalten? Jede Station behandelt eine Epoche wo es einen Informationstext mit dem Wichtigsten zu der jeweiligen Epoche gibt und auf einem AB tragen die SuS dann tabellarisch die Infos in die jeweiligen Epochenspalte.


    Aber ich müsste den Sturm und Drang ja irgendwie hervorheben, denn darauf würde sich ja im zweiten Teil dann die Werther-Untersuchung noch stützen? Weiß gar nicht, wie ich da einen guten Übergang herstellen kann. Einstieg fällt mir momentan auch nichts tolles ein, ich will nicht gerade bloß reinlaufen und gleich loslegen mit Blättern austeilen und in Gruppenarbeit stecken.


    Ich hoffe, das alles ist normal im Praxissemester wenn man vor der ersten richtigen Stunde steht. Könntet ihr mir da vielleicht ein paar Impulse geben? Vielleicht auch eine Quelle, wo sich gut Material zu diesen 2 Themenblöcken finden lässt, wo ich mich ein bisschen orientieren könnte dran?


    Ganz lieben Dank! =)

    Das kann ich so nicht in vollem Umfang bestätigen. In Englisch wird zwar keine Literatur gelesen, aber ich finde die Abiturprüfung genauso anspruchsvoll wie die am allgemeinbildenden. In Mathe war bis einschließlich des vergangenen Abiturjahrgangs sogar das Gegenteil der Fall. Da fand ich unsere Abi-Prüfung viel anspruchsvoller als die am allgemeinbildenden. Das ändert sich ja nun aber dieses Jahr endlich.
    Was auf jeden Fall ein zusätzlicher Anspruch an einem beruflichen Gymnasium (und auch an anderen beruflichen Schularten) ist: Du hast eine immens große Heterogenität. In meiner Berufsschulklasse Englisch habe ich Schüler mit Hauptschulabschluss, MBA, Abitur und Fachhochschulreife. Und alle sollen den gleichen Englisch-Unterricht erhalten? Du kannst dir vorstellen, dass das schwerlich funktionieren kann... Da muss man kreativ sein.


    In der Eingangsklasse am BG ist es ähnlich. Da haben zwar alle einen MBA und kommen größtenteils von der originären Realschule. ABER ich habe da auch Leute von der Werkrealschule, aus der Berufsfachschule und Wechsler vom allgemeinbildenden Gymnasium sitzen. Und die Unterschiede sind immens! Und das verlangt einem pädagogisch und didaktisch sehr viel ab.


    Fachlich dürfte es doch, wenn man seine beiden Fächer studiert hat, nie ein Problem sein. Das müsste man drauf haben, wenn man ein Universitätsstudium abgeschlossen hat.

    Natürlich sollte es nach dem Studium an der fachlichen Kompetenz nicht mehr mangeln - wobei ich hier auch ganz ehrlich einmal sagen muss und so geht es nicht nur mir, sondern auch vielen meiner Mit-Studenten, dass das, was an der Universität so gemacht wird, eigentlich ganz wenig (bis in manchen Fällen überhaupt nicht mehr) etwas mit dem eigentlichen Schulstoff des jeweiligen Faches zu tun hat. Da ist das Konzept an den Pädagogischen Hochschulen, die dann auf Realschullehramt studieren, wesentlich unterrichts-orientierter.


    Ich muss jetzt ehrlich sagen - und das ist auch so eine Sorge, die ich mit mir herumschleife - dass ich letztens während der Hospitation in Deutsch in einem BK wo es um das Thema lineare vs. dialektische Eröterung ging, auch erst einmal wieder kräftig überlegen musste, was jetzt im Detail von beiden eigentlich noch mal der Unterschied war. Im Deutschstudium ist dieses Themenfeld bisher einfach nicht mehr aufgetaucht und steht wohl auch nicht mehr auf dem Programm. Nach dem Studium bin ich wohl ein Experte in Linguistik, Mediävistik und Literatur, aber so die eigentlichen konkreten Schulthemen fallen doch im Vergleich zur PH ziemlich unter den Tisch, was ich - und meine Mitstudierenden - einfach schade finde. (Mediävistik und Lingustik beispielsweise übersteigen in der Form ja weit die Ebene, was in der Schule im Unterricht verlangt wird.)
    Mehr Praxisbezug und Alltagsbezug kann definitiv nicht schaden, finde ich.


    Darüberhinaus: geht es euch auch so, dass ihr euch vielleicht für eines eurer beiden Fächer mehr begeistern könnt als für das andere? Bei mir geht es zumindest so mit Englisch, wo ich mich mehr begeistern kann als für Deutsch. Was nicht heißt, dass ich Deutsch hasse, aber so eine 100%ige Balance ist da bei mir nicht immer.


    Das zeigt sich schon darin, dass ich mir in Englisch mühelos auch längst zurückliegende grammatikalische Aspekte merken konnte, ohne sie noch einmal ausgiebig nachlesen zu müssen und in Deutsch nun z.B. letztens erst mal noch einmal genauer überlegen musste, wie das mit den 2 verschiedenen Erörterungsmethoden aussieht. Nach der Hospitationsstunde war das natürlich dann wieder präsent und da.


    Ich hoffe, dass ich da nicht alleine bin und das nicht schon etwas "schlechte" Anzeichen sind.

    Lieben Dank euch allen soweit schon einmal für die Rückmeldungen.
    Also der leitende Gedanke, warum ich gerade mein Praxissemester an einer Gewerbeschule mache, war der, dass ich diesen Bereich jetzt einfach auch mal kennenlernen möchte, nachdem ich ja selbst an einem stinknormalen 9-jährigen Gymnasium war und auch mein 2-wöchiges Orientierungspraktikum an einem regulären gemacht hatte.


    Ebenso fühle ich, dass ich mit kleineren nicht so gut zurecht kommen würde als mit älteren. Mich zieht es schon eher zur Arbeit mit älteren Jugendlichen, was sich bislang in meinem Praktikum auch so bestätigt hat.


    Was mir neu war ist die Tatsache, dass man (zumindest an meiner Schule) querbeet durch alle Schularten eingesetzt wird. Also nicht nur bei uns die gymnasiale Oberschule, sondern auch Berufskolleg, BAS = Berufsaufbauschule und sogar auch in der VAD = Vorbereitung auf Ausbildung Dual, sowie in den regulären Ausbildungsschulen.


    Aber auch dies empfinde ich momentan als spannend und vielfältig und bis jetzt gefällt mir das Konzept ziemlich gut. Ich habe selber nach dem Abitur ein Jahr lang ein FSJ in einem Kinder- und Jugendheim gemacht, wo oftmals auch Jungedliche mit sozialschwächerem Hintergrund anzutreffen waren, von daher bin ich an dieses Klientel schon etwas gewohnt.


    Was mich allerdings etwas verunsichert, ist die hier von euch beschriebene Klassenanzahl und auch Prüfungs- sowie Korrekturenanzahl.


    Allerdings (und versteht mich jetzt bitte nicht falsch, aber ich stütze mich hierbei bislang nur auf meine persönlichen Eindrücke) denke ich, wird das Ganze wieder etwas kompensiert dadurch, dass das fachliche Niveau wohl etwas niedriger zu sein scheint, insbesondere in den Nicht-Oberstufenklassen. Aber selbst in der Oberschule, wo ich letztens hospitierte, war mein Eindruck, dass das fachliche Niveau eher einer gymnasialen Mittelstufe entspräche, als einer Stufe, die nächstes Jahr Abitur macht. Es ging in der Klasse um grammatikalische Zeiten in Englisch, wann man Simple Present, wann Progressive, wann Future etc einsetzt mit den jeweiligen Signal Words dazu.


    Da war ich doch etwas erstaunt, dass dies in einer Abiturklasse noch behandelt werden muss. Andererseits, so wird uns dort immer wieder erzählt, müsse man den Blick auf die Schüler und Klassen einfach ändern, denn nicht wenige haben bereits einen Schulabschluss und auch schon eine Berufsausbildung und ein paar Jahre gearbeitet, bevor sie sich dann wieder entschlossen haben, doch noch weiterzumachen.


    Mir persönlich aber würde das sogar entgegen kommen - ich war ohnehin schon etwas "beunruhigt", da dauernde 18.-Jahrhundert-Literaturanalysen eh nicht so ganz meine Welt wären, sondern ich auch sehr gerne einfach auch mal Grammatik und anderes außer Goethe und Schiller mache.


    Könnt ihr das bestätigen, dass der fachliche Anspruch vielleicht etwas niedriger ist? Das soll, wie gesagt, nicht abwertend klingen, aber bislang war das so mein Eindruck im Praktikum.

    Genau so sieht das momentan bei mir auch aus. Mir gefällt die Vielfalt an meiner Schule, habe auch kein Problem damit, mal in die AVD-Klassen zu gehen, wo der Fokus eigentlich mehr auf Sozialer Arbeit als auf Wissensvermittlung liegt.
    Erinnert mich an mein FSJ in einem Jugendheim, da waren oftmals auch viele Jugendliche mit sozial-schwächerem Hintergrund.

    Meine momentane Kombi ist Deutsch-Englisch.
    Wie sieht es da aus an beruflichen Schulen?
    Ich bin allerdings gerade noch am Überlegen, es noch mit Musik (Schulmusik) zu probieren - vorausgesetzt ich bestehe die Aufnahmeprüfung.


    Musik ist wohl an beruflichen Schulen eher nicht so vorhanden, oder? Zumindest an meiner habe ich das bislang überhaupt nicht gesehen...

    Genau das Gegenteil ist der Fall! Wenn am allgemeinbildenden Gymnasium keine Stellen mehr zu haben sind, landen ehemalige Referendare aus dem allgemeinbildenden Gymnasium in der Regel an beruflichen Schulen!


    Anders herum ist es eher schwierig. Wenn du mal längere Zeit im beruflichen Schulwesen unterwegs warst, ist der Zug für's allgemeinbildende Gymnasium in der Regel abgefahren...


    Dann weiß ich echt nicht, was man uns da in der Infoveranstaltung gesagt hat. Ich meine sogar auch hier im Forum gelesen zu haben, dass das vom RP so abgesegnet wäre.


    Und wenn ich doch die Zusatzprüfung für allgemeinbildende Gymnasien mache, wieso sollte dann nach einer Zeit der Zug dafür abgefahren sein?

    Hallo liebes Forum,


    die folgende Anfrage betrifft Baden-Württemberg als Bundesland.
    Ich war vor kurzem erst noch in einer Infoveranstaltung meiner Uni zum Thema Berufliche Schulen und mir hat das alles ziemlich gut gefallen, weswegen ich momentan auch gerade mein Praxissemester an einer Gewerbeschule mache.


    Jetzt ist es so, dass ich gerade eine mehr oder weniger hitzige Diskussion führe bezüglich Ref. an beruflichen Schulen vs. allgemeine Gymis. Ich bin mir 101% sicher, dass man uns in der Infoveranstaltung der Uni gesagt hat, dass es sich so verhält (für Baden-Württemberg):


    Wenn möglich, das Referendariat zuerst an einer beruflichen Schule machen, dann (nach Wunsch) noch eine Zusatzprüfung in der Unterstufe für die allgemeinen Gymis zu machen. Somit hat man am Ende die Befähigung für beide Schularten.


    Und jetzt der Diskussionspunkt: Man sagte uns deutlich, dass wenn man von vorneherein das Ref gleich an einem allgemeinen Gymi machen würde, der Zug für berufliche Schulen abgefahren sei und es dann nicht mehr möglich sei, an beruflichen Schulen unterzukommen.


    Jetzt werde ich hier allerdings gerade überschwämmt mit Beiträgen von Lehrern, die angeblich ihr Ref an einem allgemeinen Gymi gemacht haben und nun doch zu einer beruflichen Schule gewechselt sind und meinten, was ich hier sagen würde, würde schlichtweg nicht stimmen, denn sie seien ja nun auch an einer beruflichen Schule tätig.


    Ich habe mich schon den halben Tag tot gegoogelt, konnte aber nirgends eine offizielle Quelle (vielleicht vom Regierungspräsidium BaWü) darüber finden, wie es sich hierbei verhält. Wenn ich falsch liegen sollte, dann kann ich das zugeben, aber ich bin mir sehr sicher, dass das die Infos in der Infoveranstaltung waren und mehrere Kommilitonen von mir gaben mir hierbei auch recht.


    Weiß hier jemand, wie es sich denn genau verhält? Stimmt das so, wie ich das denke? Aber wieso wird dann behauptet, dass man auch mit allg. Ref an beruflichen Schulen unterkommen kann?


    Wer kann Licht ins Dunkel bringen?


    Herzliche Grüße

    Doch, ich bin natürlich auch besorgt, ob das Ref gut gehen wird - man hört und ließt ja teilweise echt Grauenhaftes. Auch bin ich besorgt, ob ich mich für den richtigen Weg entschieden habe, aber das kann ich halt erst wissen, wenn ich es probiert habe. Das viel zu theoretische Studium mit so gut wie keinem Praxisbezug lässt solche Sorgen und Gedanken halt leicht aufkommen, vor allem weil es ja immer wieder heißt, das Lehramtsstudium sei eine Art Einbahnstraße. Danach etwas anderes machen zu wollen wird halt schwer.


    Aber wenn ich für mich herausfinde, dass der Weg der Richtige ist, dann will ich natürlich auch verbeamtet werden. Für mich als sicherheits-suchenden und risikoarmen Menschen, war das, neben einigen anderen Dingen (u.a. die Arbeit mit Jugendlichen) das, was mich auf diesen Weg gebracht hat.

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