Beiträge von Eliatha

    Könnt ihr mir außerdem weitere Materialien empfehlen, die dringend notwendig sind für eine Klasse, vor allem wenn man kaum etwas hat.


    Was brauche ich gerade für den Beginn?

    Hier ein paar Dinge, die mir spontan noch einfallen:
    - Bürokram für's Pult (Locher, Tacker, Stiftebecher, Tesa, Notizzettel, usw...)
    - Stundenplan (Je nach Gegebenheiten im Klassenraum: Ich hab zum Beispiel einfach die Fächer entsprechend ausgedruckt - auf farbigem Papier passend zu den Farben der Mappen - und laminiert, so dass ich sie an die Seitentafel hängen konnte, sieht ordentlich aus, lässt sich einfach umhängen, hält ewig...)
    - Mappe mit vielen Fächern, wo die Materialien für fehlende Schüler hinterlegt werden
    - Klassendienste
    - bei Fünftklässlern: DINA4-Blatt, quer, auf eine Seite "Sprechstunde", auf die andere "keine Sprechstunde", kann dann passend auf das Pult gestellt werden, damit die SuS nicht dauernd vorne stehen
    - Kleine Kärtchen mit den Namen der Schüler, ist schnell ausgedruckt und laminiert und super zum Auslosen, Gruppen zusammenstellen, usw.
    - ggf. Namensschilder für die ersten Schultage, wenn die SuS sich nicht kennen

    Wir fangen auch Montag vor Schulbeginn an, in den beiden Tagen sind dann Nachprüfungen, Jahrgangssitzungen, Fachkonferenzen und die erste Lehrerkonferenz.


    An meiner letzten Schule mussten wir schon freitags vorher anfangen, da kam dann immer Montag oder Dienstag noch eine ganztägige Kollegiumsfortbildung dazu. Fand ich immer wenig nachhaltig, weil man gedanklich eigentlich nur mit dem Schuljahresanfang beschäftigt war, in den Pausen "nochmal eben" dies und das erledigt und abgesprochen hat. So hat man von der Fortbildung nicht viel gehabt...

    Ich hatte immer nen Nebenjob an der Uni: Es gab im Semsester einen festen Besprechungstermin in der Woche und zwei Stunden Präsenzzeit, ansonsten konnte ich mir meine Arbeit frei einteilen. Später hab ich dann auch über die Semesterferien Verträge gehabt und für irgendwelche Forschungsprojekte Statistiken erstellt, Interviews transkribiert usw. War von daher ziemlich praktisch, weil ich nicht noch woanders hinfahren musste und alles sehr flexibel war.

    An unserer Schule - mitten im katholischen ländlichen Raum - haben wir eine Kollegin, die sich vor einigen Jahren geoutet hat. Wobei es da kein großes Outing war, sie hat einfach öfter mal einfließen lassen, dass sie mit ihrer Frau/Freundin dieses oder jenes... Dann wussten alle Bescheid und keinen hat's groß gestört. Ich find's schade, dass man sich im Jahre 2019 immer noch Gedanken darum machen muss.


    Vor einigen Jahren hatte ich eine Schülerin im 8. Schuljahr, die irgendwann zu mir kam und mir erzählte, dass sie auf Mädchen steht. Am Anfang war es für sie sehr schwierig, vor allem bis ihre Eltern Bescheid wussten, seitdem geht sie sehr offen damit um. Am Anfang hat es in der Klasse große Wellen geschlagen und wir haben viele Gespräche geführt. Ich hab sie dabei nur begleitet und kann mir sicher nicht vorstellen, wie das als selbst Betroffene ist, ber trotzdem ist mir dabei viel über die Dynamik klar geworden, denn es waren leider auch immer wieder sehr unschöne und belastende Situationen dabei . Z.B. "Die scheiß Lesbe hat mir nicht ihre Mathe-Hausaufgaben zum Abschreiben gegeben." - Das Problem an sich war das Nicht-Abschreiben-lassen, aber wie so oft wurde dann natürlich der beste Angreifpunkt gewählt, nämlich die sexuelle Orientierung. Das hat einige Zeit gedauert, bis die Schüler das auch verstanden haben und anders damit umgegangen sind. Die Menschen suchen sich leider immer das aus, womit sie den anderen am Besten treffen können, denn den meisten war es eigentlich ziemlich egal mit wem sie nun zusammen ist. - Wäre sie nicht geoutet gewesen, wäre es vielleicht die "scheiß Dicke" oder die "Doofe mit der großen Nase" gewesen. Inzwischen hat sich das ganze aber normalisiert und es ist für alle völlig normal, dass sie mir ihrer Freundin Hand in Hand über den Schulhof geht.


    Ein Aspekt, der vielleicht auch eine Rolle spielt: Für das Ref mag das ggf. noch zu schaffen sein, aber für die Zeit danach - Wie möchtest Du mit Deiner Partnerin leben? Möchtest Du weit weg von der Schule wohnen, wo die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Schülern/Kollegen begegnet relativ gering ist? Möchtet ihr euch auch mal außerhalb der eigenen vier Wände küssen oder in den Arm nehmen? Wie sieht Deine Partnerin das, wenn ihr euch immer erst umgucken müsst, ob jemand in der Nähe sein könnte?

    In meiner Klasse habe ich immer geschaut, dass jedes Kind einen festen Dienst hat, wir haben zusammen überlegt, welche Dienste wir mit wie vielen Personen brauchen, die an die Tafel geschrieben mit entsprechend vielen leeren Kästchen zum Eintragen und dann wurde gelost, wer sich zuerst aussuchen durfte. Beim nächsten Mal haben wir dann die umgekehrte Reihenfolge genommen, so dass die, die im 1. Halbjahr den letzten Dienst nehmen mussten, im 2. Halbjahr die freie Auswahl hatten.


    Den Tafel- und den Fegedienst habe ich jeweils rotierend von zwei Schülern erledigen lassen, dafür habe ich am Anfang des Halbjahres eine Tabelle fertig gemacht und hatte dann den Rest des Halbjahres Ruhe damit. Ich habe dann die einzelnen Schulwochen hingeschrieben und dahinter eine Spalte für den Tafeldienst und eine Spalte für den Ordnungsdienst. Bei dem einen Dienst habe ich vorne im Alphabet angefangen und bei dem anderen in der Mitte, so dass die Schüler etwas Abstand in ihren Diensten haben. So konnte auch jeder sehen, wann er mit welchem Dienst dran ist.

    Zusätzlich zu dem, was schon geschrieben wurde, noch dieser Aspekt:


    Wir hatten mal so einige Kollegen, die wollten auch ganz schnell auf Biegen und Brechen Schulleitung werden - aus den verschiedensten Gründen - und das bei den meisten bei ziemlich zweifelhafter Eignung. Sie haben sich dann auf alle frei werdenden SL-Stellen im Umkreis beworben, ohne sich auch nur im mindesten damit auseinanderzusetzen, ob die Schule zu ihnen passt, was sie dort erwartet, usw., geschweige denn, ob sie die erforderlichen Voraussetzungen mitbringen. Kam bei der Bezirksregierung nur so semi-gut an und sie haben entsprechend dafür gesorgt, dass sie die Stellen nicht bekommen haben.


    Von daher: Wenn man vorhat in die SL zu gehen, sollte man sich zumindest nicht wahllos auf alles bewerben, sondern sich auch mal über die Schulen informieren. Sollte selbstverständlich sein, ist es aber leider nicht.

    Also ich ziehe normalerweise für den Rechenfehler direkt den Punkt ab und wenn damit richtig weiter gerechnet wurde, gebe ich bei den folgenden Rechnungen die volle Punktzahl, mit Ausnahme von zwei Fällen:
    - die Aufgabe wird durch das falsche Ergebnis deutlich leichter, z.B. das Ergebnis ist eine negative Zahl, der Schüler hat aber eine positive Zahl, dadurch vereinfachen sich natürlich auch die folgenden Rechnungen
    - das Ergebnis, was bei den folgenden Aufgaben rauskommt, ist unmöglich und der Schüler hätte das sehen müssen, z.B. ein Mensch ist 4 Meter groß oder die Kathete ist länger als die Hypotenuse, usw. (Es sei denn ein Schüler hat zumindest begründet hingeschrieben, dass sein Ergebnis nicht sein kann, dann würde ich nichts abziehen.)

    Bei uns wurden die letzten (Vertretungs-)stellen kurz vor Schuljahresende besetzt, zwei Tage später ging die Unterrichtsverteilung raus, so dass noch genug Zeit für die Fehlerkorrekturen, Änderungswünsche, Absprachen, usw. war.
    Den Stundenplan gibt's immer in der letzten Ferienwoche, einfach, weil wir schon zu oft schlechte Erfahrungen mit langfristig ausfallenden Kollegen gemacht haben. Wenn der Stundenplan am Anfang der Ferien fertig ist und dann plötzlich doch noch jemand, der viele Hauptfächer unterrichtet und Klassenlehrer ist, längere Zeit ausfällt, fängt man halt wieder von vorne an.... Und dann kommen zur doppelten Arbeit auch noch die Beschwerden der Kollegen, denen der erste Stundenplan aber besser gefallen hat....
    Außerdem bin ich am Ende des Schuljahres meist ziemlich durch und bin froh, wenn alles, was noch so eben erledigt werden muss, fertig wird. Nach der Erholung kann ich dann mit frischer Kraft und Motivation wieder an den Stundenplan gehen und habe auch eher wieder Lust noch bei Kollegin X zu schauen, dass sie immer zur ersten Stunde kommen darf und bei Kollege Y die Betreuung des Hundes miteinzuplanen...


    An meiner alten Schule gab es die Unterrichtsverteilung irgendwann in den Ferien per Mail - Änderungswünsche verboten. Den Stundenplan gab es einen Tag vor Schulbeginn, der war aber immer nur vorläufig und wurde dann nach zwei Wochen nochmal geändert...

    Ich war in meiner bisherigen Zeit auch immer Klassenlehrerin, jetzt in meiner dritten Klasse, da wir sie immer von der 5 bis zur 10 führen. Auch wenn es mehr Arbeit und Aufwand ist, habe ich es bisher auch immer gern gemacht, denn grad an der Hauptschule ist die Beziehungsarbeit halt besonders wichtig. Außerdem ist es bei uns auch so: Nur spezielle Kollegen haben keine Klasse: Entweder weil man es ihnen nicht zumuten kann oder den Klassen halt nicht...


    Nun war es aber in diesem Schuljahr aufgrund diverser Umstände des öfteren so, dass ich an meine Grenzen gestoßen bin, weil durch zu viele andere Aufgaben weder die Zeit noch meine Nerven ausreichten. Nach Gesprächen mit der SL wurde mir dann auch sofort angeboten, dass ich mehr Entlastungsstunden kriege und demnächst keine Klassenleitung mehr mache. O-Ton: Klassenleitung können andere auch machen, aber deine Aufgaben können wir niemand anderem geben. Jetzt mache ich meine Klasse zwar noch zuende, werde aber danach dann wohl nicht wieder in die 5 gehen. Wird einerseits komisch werden, aber andererseits bin ich ganz froh, weil ich dann in den Hoch-Zeiten wie Schuljahresanfang, - wechsel und -ende mal etwas Luft habe für Stundenplan, Zeugnisse, SchILD, usw. und das nicht alles nur nachmittags/abends und am Wochenende machen muss.


    Komisch finde ich es nur das Schulen ein Mangelfach nicht auschreiben (wie plattyplus geschrieben hat) und man dadurch nicht eingestellt wird. Was hindert die Schulen denn daran die Stelle auszuschreiben, wenn wirklich die Absicht besteht eine Lehrkraft einzustellen?

    Das hat nach meinen Erfahrungen zwei Gründe:


    Zum einen gibt es durch wenige Studenten in dem Fach auch nur wenige Leute, die sich theoretisch bewerben könnten, deshalb ist die Wahrscheinlichkeit recht gering, dass man dort jemanden bekommt und die Schulen wollen die Stelle nicht verfallen lassen und schreiben dann andere Fächer aus.


    Zum anderen ist Hauswirtschaft sicher ein Fach, was man auch fachfremd unterrichten kann und daher haben andere Mangelfächer da eine höhere Priorität.


    Darüber würde ich mir an Deiner Stelle aber vorher nicht zu viele Gedanken machen: Du hast mit Englisch ein momentan sehr gesuchtes Fach, deshalb wirst Du sicher genug Stellen zur Auswahl haben und wenn Du dann noch ein anderes Mangelfach mitbringst, was die Schule sucht, steigert das Deine Chancen natürlich noch mal. Ansonsten hat man natürlich auch immer die Möglichkeit vorher schon mal Kontakt zu einer Wunschschule aufnehmen, damit diese ggf. passend ausschreibt. Oder man bleibt direkt an der Ref-Schule, oder.... Da finden sich durchaus Möglichkeiten. :)

    Hallo Thea_Laine,


    hier mal ein paar Erfahrungen und Meinungen meinerseits:


    Ich finde die Kombinaton Englisch und Hauswirtschaft super, sowohl vom Arbeitsaufwand her als auch von der Arbeit mit den Schülern. Habe selbst auch AH und ein Hauptfach und empfinde AH als tollen Ausgleich zu der sonst oft theoretischen Mathematik. Man lernt die Schüler dort oft nochmal ganz anders kennen und kommt eher ins Gespräch. Die Schüler lieben das Fach, sehen es aber manchmal halt auch nur als Kochkurs an und sehen die Notwenidgkeit der Theorieanteile oft nicht ein. Hat aber auch viel damit zu tun, wie da Fach an der Schule angelegt ist und wie es in der Fachschaft gehandhabt wird.


    Dass das Fach Hauswirtschaft oft ein wenig belächelt wird, damit muss man halt leben. Viele denken halt "Kochen kann ja jeder", dass das mit 20 Fünftklässlern in 60 Minuten mit Besprechen-Zubereiten-Essen-Aufräumen nicht ganz so einfach ist, müssen manche dann erst erleben. Dafür muss man entsprechend gut organisieren können.


    Was Du bedenken solltest, ist, dass es nur wenige Unis gibt, an denen man Hauswirtschaft studieren kann und dass es später auch nicht überall einen Seminarstandort geben wird, so dass man ggf. für zwei Jahre halt woanders hin muss, je nachdem wo Dein Lebensmittelpunkt liegt. Vom Studium her ist es nicht so leicht, wie manch einer vielleicht vermutet, aber durchaus gut zu schaffen, zumal der Fachbereich meistens eher klein ist und der Umgang recht familiär ist. Heißt aber dann auch, dass man zu den Veranstaltungen halt erscheinen muss und sich nicht in der Masse verstecken kann. Wir hatten zum Teil Seminare mit 5 Leuten... dafür kannten die Dozenten einen natürlich auch und man konnte auch außerhalb von Sprechstunden mit ihnen reden.


    Ansonsten ist AH eigentlich ein klassisches Fach für Hauptschulen und auch Gesamtschulen. Manche Realschulen bieten es auch an, aber halt nicht alle. Es sind also sicher nicht nur wenige Schulen. Viele der Schulen haben Kollegen, die das Fach fachfremd unterrichten und schreiben das Fach auch nicht aus, weil es dafür zu weniger Bewerber gibt, aber der Bedarf ist auf jeden Fall da und mit Englisch als Zweitfach momentan sowieso.


    Wenn Du Dich Richtung Gesamtschule orientierst, hast Du dort auch Arbeistlehre als viertes Hauptfach und kannst dort nochmal intensiver arbeiten als "nur kochen", bedeutet natürlich auch Klassenarbeiten und mehr Korrekturen, aber die Arbeiten kann man auch entsprechend korrekturfreundlich stellen und dadurch, dass es mit Technik wechselt, wiederholt sich alles auch sehr oft. Man hat dort aber natürlich die entsprechenden Schüler sitzen, denn die meisten "guten" wählen die zweite Fremdsprache und in Arbeitslehre landen meist die tendenziell schwierigen Schüler bzw. die sehr leistungsschwachen. Das kann - je nach Schule - eine Herausforderung sein, aber oft ist es auch so, dass viele der Schüler das Fach sehr mögen und da motiviert sind, aufgrund der praktischen Arbeit und weil sie dort auch Erfolgserlebnisse haben.


    Manche sehen die vielen Einkäufe als Nachteil, aber in anderen Fächern muss man schließlich auch Unterricht vorbereiten und nach einer Weile hat man seinen Fundus an Rezepten und wird auch flexibler. Ich fahre jetzt meistens morgens um 7 eben am Supermarkt vorbei und kaufe auf dem Weg zur Schule ein.


    Ansonsten habe ich noch von kaum einer Schule gehört, bei der die gemeinsame Benutzung einer Schulküche nicht für Probleme gesorgt hat und manche Hauswirtschaftskolleginnen sind auch mit Vorsicht zu genießen, aber ich denke, das hat man bei jedem Fachraum, den man nicht für sich alleine hat.



    Ich hoffe ich konnte Dir ein wenig helfen :)
    Eliatha

    Es sind ja schon viele tolle Ratschläge genannt worden, was ich aber auch noch erwähnen wollte ist: Sprich Dich mit Deinen Kollegen ab! Gibt es parallele Kurse, bei denen man sich mit Kollegen austauschen kann? Gibt es Kollegen, die schon lang dabei sind und gern Material teilen oder Unterrichtseinheiten weitergeben? Kann man Arbeiten abwechselnd konzipieren? usw... Solange man da nicht an "Laberköppe" gerät, bei denen der Austausch länger dauert als das eigene Erstellen, kann eine solche Zusammenarbeit sinnvoll und zeit- und kraftsparend sein. :)

    Solange es nur um ein paar Semester geht interessiert das wirklich niemanden und wenn man später erstmal drin ist sowieso nicht. Dafür gibt es einfach immer wieder vielfältige Gründe und das wissen die Schulen auch.


    Ich selbst habe zwischendurch auch eines meiner Fächer gewechselt und nebenbei viel an der Uni gearbeitet, habe das dann aber auch in meinen Lebenslauf geschrieben:
    von bis - Studium der Fächer X und Y
    von bis - Studium der Fächer X und Z
    Dann wird es im Zweifelsfall deutlich, ohne dass man da noch groß drauf eingehen muss.


    Wir hatten letztes Jahr bei unseren Bewerbungen den Fall, dass ein junger Mann 10 Jahre - nicht Semester - studiert hat für zwei Nebenfächer, die allgemein als nicht zu arbeitsintensiv gelten. Das ist uns dann schon aufgefallen, passte aber auch zum Gesamteindruck der Bewerbung und des Bewerbers im Vorstellungsgespräch.

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