Zu 1:
Das kommt meiner Erfahrung nach sehr auf die Schule an. An meiner Ausbildungsschule (sehr gutbügerliches Gymnasium) war Philosophie unglaublich beliebt bei allen Schülern, da die Fachschaft aus ziemlich lockeren Kollegen bestand. Entsprechend hatte man da zwar einige wirklich interessierte und gebildete Schüler sitzen, aber auch viele Vollhonks, die einfach ein lockeres Leben haben wollten (Standartantwort: "Ist doch eh alles relativ!" *nerv*). An meiner jetzigen Schule (etwas durchmischteres, aber noch immer gutes Gymnasium) ist Philosophie das Elitefach schlechthin. Die Kollegen der Fachschaft stellen von Anfang an sehr hohe Ansprüche, spätestens nach Klasse 10 betreiben die Schüler ihres Notenschnitts wegen Selbstselektion (= wer nicht Feuer und Flamme ist, wählt ab) und übrig bleiben kleine, aber extrem leistungsstarke Kurse bestehend aus der Leistungsspitze des jeweiligen Jahrgangs.
Zu 3:
Wie du schon richtig erkannt hast, kann man das so pauschal sicher nicht sagen. In Philosophie war bei uns die Studienabbrecherquote sehr hoch (die Zahlen habe ich leider nach 5 Jahren nicht mehr im Kopf). Ich fand das überraschend, da ich das Studium nicht als besonders schwierig angesehen habe, allerdings war Philo auch immer _mein_ Fach, ich habe die vielen Lektüren einfach gern gelesen und den Austausch darüber in Seminaren sowie die Vorlesungen genossen. Die Erklärung der Profs leuchtete mir aber ein: Viele würden Philosophie ihrer Erfahrung nach als Zweitfach wählen, weil es keinen/einen niedrigen NC hat und sie meinen so ein bisschen über Gott und die Welt reden könne ja jeder ("Laberfach"). Dass die Thematiken aber komplex und das sprachliche Niveau der vielen (heutzutage mit zunehmender Häufigkeit auch noch: fremdsprachlichen) Lektüren häufig sehr hoch sind bedenken aber die Wenigsten. Und dass man mit einem "Ist doch eh alles relativ!" an der Uni nicht weit kommt, wird den Vollhonks dann auch irgendwann klar, sodass sie sich dann wieder verabschieden.
Zu 4:
Das kann man noch weniger pauschal beantworten. Mir persönlich bringen die Diskussionen in Philosophie tatsächlich deutlich mehr als die in meinem Zweitfach. Aber vielleicht ist das auch nur "noch" der Fall, weil ich noch nicht lange dabei bin!? Noch jedenfalls kommen durch unsere tollen (s.o.) Schüler immer wieder Aspekte ins Spiel, die ich selbst noch nicht bedacht habe - teilweise auch, weil sie aktuelles Wissen aus anderen Schulfächern (insb. NaWi) mit einbringen, das ich so nicht (mehr) auf dem Schirm habe, das mir aber wirklich auch mal neue Denkanstöße/Perspektiven liefert.
Zu 5:
Da kann ich dir leider nicht helfen, ich habe mich nur mit meinem Bundesland beschäftigt und hier gibt es genau ein Studienfach für angehende Philosophielehrer, nämlich "Philosophie". Generell würde ich aber raten, eher Philosophie als Werte und Normen zu studieren (so es beides im Angebot gibt), da ersteres doch breiter ausgelegt sein dürfte als WuN, das (ich gehe hier vom Titel aus) sich auf die praktische Philosophie beschränken dürfte.