Beiträge von Mara

    Das mit dem Klo ist doch eine typische Schlagzeile (wobei es leider tatsächlich auch ein Thema ist).

    Aber hierbei:

    "Kindern fehle zunehmend „Anstrengungsbereitschaft und Konzentration, Frustrationstoleranz sowie die Fähigkeit, sich fair zu streiten und zu versöhnen“.

    Und auch hierbei

    "Sprachdefizite und Angststörungen nähmen zu. Die Bedürfnisse der Schulkinder würden immer größer."

    Da kann ich vollumfänglich zustimmen.

    Meine Schule liegt in einem guten Einzugsbereich und trotzdem haben viele Kinder mittlerweile extreme Sprachdefizite (und längst nicht mehr nur Kinder, die eine andere Familiensprache als Deutsch haben oder die mehrsprachig aufwachsen).

    Ich habe genau das Gefühl, dass die Kinder immer "mehr" brauchen, viele brauchen so viel Zuwendung, viele "funktionieren" einfach nicht mehr in einer Gruppe/Klasse. Sie können ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse nicht zurückstellen.

    Und das alles klappt so nicht mehr. Ich bin eigentlich immer alleine in der Klasse mit 24/25/26/27/28 Kindern. Damit Unterricht halbwegs laufen kann, bräuchte es in jeder Klasse zusätzliche Unterstützung. Zumindest eine Person, eine Art Schulhelfer:in und ganz krasse Fälle brauchen eine eigene Schulbegleitung (und zwar nicht erst NACH dem ersten Schuljahr). Auch ein Schulsozialarbeiter:innen bräuchte auch jede Schule und sozialpädagogische Fachkäfte, die für eine überschaubare Anzahl von Kindern zuständig sund und nicht eine für 200 Kinder.

    Wenn es nur Schleife binden wäre. Das finde ich tatsächlich überbewertet. Man kommt heutzutage auch gut ohne aus. Geht dann halt nur nicht, dass die Eltern ihren Kindern Schuhe mit Schnürsrnkeln zur Schule anziehen oder Sportschuhe mit Schnürsenkeln mitgeben. Ansonsten kann es uns doch gleich sein.

    Es geht doch mittlerweile um ganz anderes, was die Schulkinder nicht können

    https://www.focus.de/panorama/welt/…310af71b87.html

    Ich habe in Bezug auf unser Berufsbild eher Sorge, dass alles Fachliche zunehmend die KI übernimmt und Lehrkräfte primär zum Sozialarbeiter und Lernüberwacher mutieren werden. Das wäre dann mal so gar nicht mehr meine Welt.

    Ich denke, dass genau das passieren wird. Die KI wird für jedes Kind die nächst passenden Lernangebote bereitstellen können, verschiedene Übungen ausspucken, den Lernfortschritt dokumentieren können etc. Aber was die KI nicht hin bekommen wird ist, dass die Kinder die Angebote annehmen, dass sie sitzen bleiben und sich drauf einlassen.

    Und das allerwichtigste wird (und ist es eigentlich auch jetzt schon), dass die Lehrkräfte die Kinder sozial kompatibel machen. Die Kinder und Jugendlichen mssen den Umgang mit anderen Menschen üben, in Kontakt treten, Konflikte lösen, sich an Regeln halten..., eine Gemeinschaft werden bzw. lernen in einer Gemeinschaft zu leben und bereit sein, ihren Teil zum Gelingen beizutragen. Das wird eine große Aufgabe (noch größer als aktuell schon). Wenn das nicht gelingt können wir einpacken.

    Solange du in Elternzeit bist, bist du flexibler mit den Stunden und kannst recht kurzfristig doch weniger arbeiten (oder ggf. auch mehr, Aufstockung geht je nach Bedarf der Schule). Zudem ist es z.B. in NRW so, dass du nur in der Elternzeit weniger als 50% arbeiten darfst. Also müsstest du hier bei uns in Elternzeit sein, um überhaupt nur mit 12 Deputatsstunden arbeiten zu dürfen. Ob es so eine Regelung auch für Hessen gibt weiß ich nicht, aber da kann bestimmt noch jemand anders was dazu schreiben.

    Ich finde es auch irgendwie beängstigend, dass voraussetzungslose Teilzeit mittlerweile quasi unmöglich ist.

    Ich bin direkt mit Kleinkind gestartet (während des Refs bekommen) und hab deshalb noch nie Vollzeit gearbeitet (immer zischen 16 und 22 von 28 Std, die meiste Zeit 22 Std). Hab früher immer gedacht, wie schön das wäre, wenn ich dann mehr arbeiten könnte. Aber mittlerweile (wo mein jüngstes Kind 10 ist und ich es demnächst eigentlich könnte) will ich es gar nicht mehr.

    Ich fand die Arbeit in den letzten paar Jahren zunehmend anstrengender und war im letzten Schuljahr komplett an bzw. eigentlich sogar über meiner Grenze (aufgrund einer sehr schwierigen Klassenkonstellation und privatem Stress aufgrund eines Todesfalls) und kann mir gar nicht vorstellen Vollzeit zu arbeiten. Also zumindest nicht unter den Bedingungen. Vollzeit würde bei mir nämlich bedeuten viermal die Woche bis 15 Uhr in der Schule zu sein (und der fehlende Rückzugsraum, kein fester Arbeitsplatz und ständiger Lärm) macht mich fertig. Und dann danach zu Hause noch den ganzen Rest an Arbeit machen zu müssen, obohl ich nach einem Tag in diesem Umfeld schon so ausgelaugt bin... Das funktioniert für mich nicht.

    Aktuell habe ich zwei solcher Tage, da funktioniert es noch einigermaßen, aber bei Vollzeit wüsste ich nicht wie ich die Wochen überstehen soll, ohne nach der Arbeit nur noch dahin zu vegetieren.

    Das verstehe ich nicht: Vor der Schulanmeldung weißt du doch gar nicht, welche Kinder bei euch an die Schule kommen, oder ist das bei euch anders ?

    Die Schulanmeldung im Herbst vor dem Schulstart ist doch sozusagen der erste Kontakt zu den Familien und auch erst nachdem die Eltern bei der Anmeldung die Schweigepflichtentbindung ausgefüllt haben, kann man sich mit den Erzieherinnen austauschen.

    Es gibt auch Schulen, da ist „Anmeldung“ ohne Kind und mit wenigen Unterlagen,

    das läuft allein über das Sekretariat.

    Die Zeit, die man dabei spart kann sich aber leicht bitter rächen. Es macht meines Erachtens nach absolut Sinn, die Anmeldung wohl überlegt zu gestalten und dabei nicht in erster Linie auf Zeitersparnis zu achten. Ich halte es für essentiell wichtig, jedes Kind bei der Anmeldung zu sehen und nicht nur die Eltern des Kindes. Das kann zum einen helfen noch vor Schulantritt sinnvolle Fördermaßnahmen in Gang zu bringen, den Eltern ggf. eine Rückstellung zu empfehlen und ist auch sinnvoll in Bezug auf die Klassenzusammensetzungen (um Kinder mit größerem Förderbedarf halbwegs gleichmäßig auf die Eingangsklassen zu verteilen).

    Bei uns sind mittlerweile fast alle Kinder im Ganztag. Trotzdem ist es bei uns offener Ganztags und nur selten ist nachmittags Unterricht. Klassenräume werden auch nachmittags genutzt (was schon auch Konfliktpotential birgt und Vorbereitungen fast unmöglich macht).

    Größtes Problem aktuell ist bei uns aber der Personalmangel im Ganztag, weshalb es immer wieder zu Notbetreuung nachmittags kommt. Generell wundert es mich nicht, dass so wenige den Job machen möchten, denn es gibt stressfreiere un besser bezahlte Jobs für die potentiellen Bewerber (z.B. als Schulbegleiter, wo sie "nur" für ein Kind zuständig sind während des Schultags und nicht verantwortlich für eine Gruppe von mind 25 sind).

    Definition von oben und unten ist ja auch nicht so eindeutig. Mein Mann hat nach seinem Realschulabschluss auch "nur" eine Ausbildung gemacht. Da wäre ich mit Abi und Studium ja weiter oben. Tatsächlich ist mein Mann aber fachlich in seinem Bereich top und hat in seiner großen Firma einen ziemlich guten Job. So gut, dass er mehr verdient als ich (trotz Kinderzuschlag für drei Kinder und Mietenstufe 5).

    Aber war ja vor über 20 Jahren alles auch nicht absehbar. Tatsächlich waren damals die festen Stellen noch eher rar als ich mich nach dem Staatsexamen beworben habe. D.h. es hätte durchaus passieren können, dass ich dauerhaft Angestellte in Teilzeit bleibe oder was ganz anderes mache. Mein Mann hätte durch Stellenabbau auch seinen Job verlieren können und dann vielleicht woanders etwas viel schlechter bezahltes angefangen. Hätte hätte Fahrradkette halt...

    Das Folgende halte ich für eindeutig, es sei denn, es gibt noch eine Schulbesuchsordnung, die Genaueres regelt? Wenn deine Schulleitung sagt, dass telefonisch reicht, dann würde ich mich darauf verlassen. Letztlich ist die Einsammelei von Zetteln nur für dich nervige Mehrarbeit.

    Ich hab das für mich auch nicht klar (aber bin auch in einem anderen Bundesland).

    Bis vorletztes Jahr brauchten wir nach telefonischer Abmeldung auch immer noch eine schriftliche Krankmeldung.

    Dann hieß es letztes Jahr, dass telefonisch reicht. Aber wenn jemand nicht kommt, rufen wir ja an und fragen nach. Zählt das dann auch als entschuldigt bzw. was zählt überhaupt als unentschuldigt? Bei den Kleinen sind es ja die Eltern, aber wenn ich dann von den Kindern erfahre, dass sie im Freizeitpark, Schwimmbad oder Urlaub waren .. finde ich es schon schräg, dass das alles als entschuldigt gilt solange die Eltern einmal Bescheid gegeben haben.

    Ich finde diese Diskussion seltsam.

    Ich glaube ich kenne niemanden in meinem Alter (immerhin auch schon Mitte 40) und auch niemand jüngeres, der/die beim Heiraten über den Beruf des Partners und sozialen Auf- oder Abstieg nachgedacht hat. In meiner Bubble heiratet man aus Liebe bzw. aufgrund von Kindern, die gemeinsam groß gezogen werden.

    Und das Schöne ist: Als Lehrerin muss ich mir darum keine Gedanken machen und bin frei in meiner Entscheidung, mit wem ich zusammen sein möchte. Eben weil ich finanziell problemlos für mich selbst plus eventuelle Kinder aufkommen kann.

    Ich kenne auch in meinem Kollegium keine Frau, die aufgrund ihres gut verdienenden Mannes in Teilzeit gegangen wäre.

    Sondern höchstens welche, die wegen Kindern und aus purem Selbstschutz Teilzeit arbeiten (der Job ist einfach extrem fordernd und nicht jeder schafft es überhaupt Vollzeit zu arbeiten, erst Recht nicht, wenn es familiäre Verpflichtungen gibt).

    Ob jetzt so viele Ritalin brauchen weiß ich nicht,aber grundsätzlich stelle ich auch fest, dass es einfach sehr viel mehr Kinder mit solchen Schwierigkeiten gibt als früher.

    Gerade die Aufmerksamkeitsschwächen fallen mir auch massiv auf und hängen meines Erachtens nach viel mit dem stark geänderten Medienkonsum zusammen. Die Kinder, die jetzt in der Grundschule sind haben oft schon mit 2 Jahren regelmäßig am Handy von Mama und Papa Inhalte konsumiert und haben selbst bereits (unbegrenzt oder kaum begrenzten) Zugang am eigenen Tablet oder Smartphone.

    Wir haben welche von Epson. Müsste ELPDC sein und ich bin zufrieden.

    Hab aber als Vergleich auch nur ein ganz billiges Modell vorher gehabt, das wirklich nicht gut war.

    Ich bin auch ein Fan von analoger Tafel und Beamer. Ist vielseitiger und weniger störanfällig. Wir haben iPads und Apple TV und eben dazu eine Dokumentenkamera . D.h. ich kann aussuchen, ob ich über die Kamera direkt auf den Beamer gehe oder was vom Ipad über Apple TV auf dem Beamer zeige. Mehr brauche ich nicht.

    Ich könnte auch noch mit einem Kabel einen Laptop anschließen, hab ich aber nicht mehr gemacht seit wir die iPads und das Apple TV haben.

    „(1) Alle Schülerinnen und Schüler werden durch die Grundschule indivi-
    duell gefördert. Dies gilt vor allem für Kinder, die besonderer Unterstüt-
    zung bedürfen, um erfolgreich im Unterricht mitarbeiten zu können. Die
    individuelle Förderung trägt dazu bei, dass auch bei Lernschwierigkeiten
    die grundlegenden Ziele erreicht werden. Sie unterstützt besondere Fä-
    higkeiten und Interessen. Das schulische Förderkonzept kann Maßnah-
    men der äußeren wie der inneren Differenzierung sowie zusätzliche För-
    derangebote umfassen.

    Was ist denn dann mit zusätzlichen Förderangeboten gemeint? Darunter würden für mich Förderstunden in Kleingruppen fallen.

    Wäre zweistündig trifft es eher. Denn ich bin seit 20 Jahren im Dienst und weder bei einer meiner Grundschulen noch bei einer meiner Kinder war das jemals so. Immer einstündig (Religionslehrkräfte sind Mangelware und die Stunden passen schlecht in den Stundenplan, wenn ein Teil der Kinder währenddessen frei hat).

    Es geht überhaupt nicht um abends. Dass aber Besprechungszeiten nach 15 Uhr bereits als Zumutung empfunden werden, kann echt nur bei Lehrkräften passieren.

    Wäre aber auch weit weniger blöd, wenn man die Zeit bis dahin dann auch vernünftig zum Arbeiten nutzen könnte, aber das geht ja genau in der Schule nicht. Denn einen Arbeitsplatz habe ich dort nicht. In meinem Klassenraum findet das Mittagessen und die Betreuung statt. Also sind solche "Wartezeiten" immer extrem ineffektiv und blöd für mich (und viele andere Kolleg:innen).

    Abgesehen davon sind genau das die Termine, die eben oft nicht mit der Zahl der Unterrichtsstunden korrelieren sondern von denen ganz selbstverständlich angenommen wird, dass auch Leute, die aus familiären Gründen Teilzeit arbeiten daran teilnehmen sollen. Und das ist in anderen Berufen tatsächlich auch sehr anders!

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