• Ich habe in einigen Fällen auch der betreffenden Schülerin in einem Einzelgespräch versprochen, dass ich die nächsten zwei Wochen von ihr auf keinen Fall eine mündliche Note machen werde, so dass sie sich beruhigt melden kann ohne die Angst haben zu müssen, dass eine falsche Antwort sich negativ auf die Note auswirken könnte. Damit sollten sie wieder Sicherheit bekommen. Bei einigen hat das funktioniert. Ansonsten auch ähnliche Hinweise wie oben genannt. Ich mache das in Form eines Vertrags: Der Schüler verpflichtet sich, sich jede Stunde mindestens dreimal zu melden. Und sei es nur, um eine Frage zu stellen. Ich verpflichte mich im Gegensatz, ihn davon mindestens zweimal dranzunehmen. Mal funktioniert es, mal nicht. Auch hier gibt es nicht das Patentrezept, das bei jedem Schüler funktioniert.
    In der Note 2 bei der schriftlichen Arbeit sehe ich kein Problem. Es gibt immer wieder Schüler, die tatsächlich so schüchtern/gehemmt sind, dass sie mündlich vor der Klasse kaum ein Wort herausbringen, aber schriftlich durchaus gut sind. Wir hatten sogar schon einen Schüler mit ärztlich attestiertem selektivem Mutismus, der sogar im Kolloqium die Antworten schriftlich geben durfte.

    Sarek

    • Offizieller Beitrag

    dass ich die nächsten zwei Wochen von ihr auf keinen Fall eine mündliche Note machen werde, so dass sie sich beruhigt melden kann ohne die Angst haben zu müssen, dass eine falsche Antwort sich negativ auf die Note auswirken könnte.

    das liegt an dem bayerischen System der mündlichen Noten, die punktuell erhoben werden müssen.

    In anderen Bundesländern wäre es merkwürdig, wenn sich ein Schüler über zwei Wochen mündlich stark beteiligt und dafür nichts positiv in die Epochalnote einfließt. Immer vorausgesetzt, er redet nicht nur Murks, natürlich

  • Wie schafft ihr es als Lehrer euch zu erinnern, wer sich wie oft gemeldet hat und wie gut die Beiträge waren? Ich bin oft nach mehreren Unterrichstunden so reizüberflutet und direkt im oder nach dem Unterricht kann ich auch nicht immer alles aufschreiben, weil ja zum Beispiel auch Pausenaufsichten gemacht werden müssen etc ... Außerdem konzentriere ich mich im Unterricht auf den Fortgang des Unterrichts ... Natürlich kenne ich die 1 bis 2 "Überflieger" in der Klasse und auch ganz leise stille SuS. Aber die SuS dazwischen? Ich kann mich manchmal noch erinnern, wen ich drangenommen habe. Aber nicht wieviele und wer sich sonst noch gemeldet hat ...

  • Ich habe immer den Sitzplan vor mir auf dem Pult liegen und habe mir dort die Schüler markiert, von denen ich derzeit eine Unterrichtsbeitragsnote erheben möchte. Wenn ich den Schüler aufgerufen habe, notiere ich mit Bleistift ein +/0/- auf dem Sitzplan je nach Qualität der Antwort. Am Ende des Zeitraums bilde ich daraus eine Note. Auf dem Sitzplan notiere ich auch vergessene Hausaufgaben etc. oder Sachen, die ich nächste Stunde mitbringen muss. Das geht blitzschnell, maximal ein paar Sekunden. Ich muss nicht erst in einer Klassenliste nach dem Namen suchen. Bei der Nachbereitung daheim übertrage ich diese Informationen in die entsprechende Liste/Notenbuch etc. und radiere die Notizen wieder heraus und bin fertig für die nächste Stunde.

  • direkt im oder nach dem Unterricht kann ich auch nicht immer alles aufschreiben, weil ja zum Beispiel auch Pausenaufsichten gemacht werden müssen etc ... Außerdem konzentriere ich mich im Unterricht auf den Fortgang des Unterrichts ...

    Gerade im Unterricht ist es wichtig Arbeitsphasen zu nutzen. Wenn du bisher die ganze Zeit so gefordert bist im Unterricht, dass du nicht einmal 1-2 Minuten Dinge notieren kannst, würde ich empfehlen deine Unterrichtsstruktur zu überdenken, schon alleine aus Selbstschutz.

    Ja es gibt Unterrichtsphasen, da muss man präsent sein, aber es ist genauso wichtig und richtig zum durchatmen auch mal 15 Minuten Stillarbeit oder andere Form von Arbeitsphasen zu haben, wo mal kein Lehrer gebraucht wird.

  • Wie schafft ihr es als Lehrer euch zu erinnern, wer sich wie oft gemeldet hat und wie gut die Beiträge waren? Ich bin oft nach mehreren Unterrichstunden so reizüberflutet und direkt im oder nach dem Unterricht kann ich auch nicht immer alles aufschreiben, weil ja zum Beispiel auch Pausenaufsichten gemacht werden müssen etc ... Außerdem konzentriere ich mich im Unterricht auf den Fortgang des Unterrichts ... Natürlich kenne ich die 1 bis 2 "Überflieger" in der Klasse und auch ganz leise stille SuS. Aber die SuS dazwischen? Ich kann mich manchmal noch erinnern, wen ich drangenommen habe. Aber nicht wieviele und wer sich sonst noch gemeldet hat ...

    Ich nutze schlicht eine Kriterienliste, in der die Anzahl von Beiträgen kaum eine Rolle spielt, sondern die v.a. auf fachliche Qualität abzielt. Wie sicher die Schülerinnen und Schüler z.B. im Umgang mit Problemstellungen sind, ob sie bei der Lösung Hilfe brauchen und ob sie mit Hilfestellungen dann selbständig weiterkommen, nur teilweise weiterkommen oder ziemlich lost sind, lässt sich über einen längeren Zeitraum hinweg für alle ziemlich gut einschätzen....übrigens auch von ihnen selbst.

  • Ich habe immer den Sitzplan vor mir auf dem Pult liegen und habe mir dort die Schüler markiert, von denen ich derzeit eine Unterrichtsbeitragsnote erheben möchte. Wenn ich den Schüler aufgerufen habe, notiere ich mit Bleistift ein +/0/- auf dem Sitzplan je nach Qualität der Antwort. Am Ende des Zeitraums bilde ich daraus eine Note. Auf dem Sitzplan notiere ich auch vergessene Hausaufgaben etc. oder Sachen, die ich nächste Stunde mitbringen muss. Das geht blitzschnell, maximal ein paar Sekunden. Ich muss nicht erst in einer Klassenliste nach dem Namen suchen. Bei der Nachbereitung daheim übertrage ich diese Informationen in die entsprechende Liste/Notenbuch etc. und radiere die Notizen wieder heraus und bin fertig für die nächste Stunde.

    So mache ich es auch.

    Zusätzlich können bei mir die Lerngruppen nach der Unterrichtsstunde auch einen Blick drauf werfen, um Transparenz zu schaffen aber auch um Fremd- und Selbstwahrnehmung abzugleichen.

    Den Sitzplan habe ich dafür einlaminiert und mache mir die Notizen mit abwaschbaren Fineliner.

    Bisher hat es sich so für mich gut bewährt.

  • Gerade im Unterricht ist es wichtig Arbeitsphasen zu nutzen. Wenn du bisher die ganze Zeit so gefordert bist im Unterricht, dass du nicht einmal 1-2 Minuten Dinge notieren kannst, würde ich empfehlen deine Unterrichtsstruktur zu überdenken, schon alleine aus Selbstschutz.

    Ja es gibt Unterrichtsphasen, da muss man präsent sein, aber es ist genauso wichtig und richtig zum durchatmen auch mal 15 Minuten Stillarbeit oder andere Form von Arbeitsphasen zu haben, wo mal kein Lehrer gebraucht wird.

    Das hängt aber auch von der Lerngruppe ab. In der Oberstufe habe ich mal Phasen, in denen ich nicht gebraucht werde. Bei 5ern oder auch 9ern (z.B.) muss ich auch - gerade in Mathe - durchaus öfter die ganze Stillarbeitsphase herumgehen und helfen, gerade wenn man inklusiv arbeitet.

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