Beiträge von Stille Mitleserin

    Der größte Unterscheid zu den allgemeinbildenden Schulen scheint mir, dass wir viel mehr Prüfungen abnehmen.

    Während am allgemeinbildenden Gym ein Jahrgang geprüft wird, was nur einen kleinen Teil der Lehrerschaft betrifft, beginnt mit dem Abi ein Prüfungsreigen, der durchgängig bis zur letzten Schulwoche reicht. Bei uns laufen bis zu 8 verschiedene Prüfungen knapp nacheinander und auch manchmal gleichzeitig ab, das gilt auch für die Mündlichen. Da die anderen Klassen idr nicht frei bekommen, läuft der Unterricht natürlich auch weiter. Von Korrekturtagen wie am Gym träumen wir nur.

    Da unsere Schüler nur zwischen 1 und 3 jahren bei uns verweilen, sind eigentlich alle Lehrer jedes Jahr beim Prüfen tätig. Für Aufsichten , Protokolle und Zweitkorrekturen werden ganz selbstverständlich auch Kollegen herangezogen, die in diesem Jahr keine Prüfer sind. Das Ganze ist ein Wahnsinnsaufwand, der mich immer recht erschöpft die Sommerferien erreichen lässt.

    Davon abgesehen: Berufliche Schulen sind toll!

    Wir setzen Modell 5 schon um.

    Es ist toll.

    Sobald ich das eine Klassenzimmer verlasse, sammeln sich (bei offenen Türen wegen des Luftzugs) Schüler aus anderen Klassen, die Freistunden haben (pardon, Aufgaben von Nicht- Präsenzlehrkräften), und halten meine Lerngruppe vom Arbeiten ab. Falls mal niemand kommt, schaffen meine Schüler das aber auch hervorragend alleine. Die, die arbeiten wollen, kommen nicht voran, weil es so laut ist.

    Der Unterricht ist grausam: ich komme in Lerngruppe 1, gebe eine möglichst kurze Erklärung ab, verteile Aufgaben, flitze zu Lerngruppe 2 und weiter ständig hin und her. Und wehe, jemand hat eine Frage und verlängert meinen Einsatz in einem Raum, dann platzt mein Zeitplan ganz schnell.

    Am Schluss bin ich erledigt und habe nicht mal das geschafft, was ich in einer Klasse in 45 Minuten geschafft hätte.

    Bilokation wäre toll.

    Es gehört ja mehr dazu als Schüler und Lehrkräfte: die Schulhäuser werden von den Kommunen unterhalten.

    Der Hausmeister muss da sein und auch ein paar Putzkräfte, ich kann mir nicht vorstellen, dass die Lerngruppen nach der Arbeut Toiletten und Schulhaus putzen.

    Handkäs stellt ja deutlich dar, dass ihm/ihr? die Konsequenzen in Bezug auf die Sicherheit bewusst sind.

    Und wir müssen einfach akzeptieren, dass es Menschen gibt, denen Sicherheit eben nicht das Wichtigste ist.

    Ich würde das Feld des Musikers noch viel weiter ziehen - als Dirigent kann man tätig werden, als Jugenddirigent etc.

    Wie sieht es aus mit einer Tätigkeit für Verlage, mit einem Blog, den man wirtschaftlich ausbauen kann?

    Ganz klar ist: wer selbstständig ist, muss sich rühren, Aufträge an Land ziehen, immer aktuell bleiben und auch vorausschauend.

    Man muss Kunden gewinnen können und immer neue Felder beackern.

    Ich kann mir vorstellen, dass musikalischer Fernunterricht neue Felder eröffnet. Warum nicht eine online-Musikschule?

    Warum keine Kooperationen über Ländergrenzen hinaus?

    Warum keine Lehrwerke schreiben und Videos dazu anbieten?

    Man muss da ganz neue Wege denken und das macht Arbeit. Wenn Handkäs da Lust drauf hat, finde ich das in Ordnung und wünsche viel Erfolg.

    Hallo zusammen,

    ich interessiere mich für eine Abteilungsleiterstelle in BW und habe mir das entsprechende Formular gezogen.

    Ich kann mir kaum vorstellen, einfach nur das ausgefüllte Formular abzugeben.

    Muss da nicht noch was dazu - ein Anschreiben, ein Bild, Anlagen etc?

    Oder war ich zu lange in der Wirtschaft tätig und das Zusatzmaterial würde nur aufhalten?

    Was ist denn üblich?

    Vielen Dank.

    Stille Mitleserin

    Ich habe wenige Informationen darüber gefunden, wann man jetzt getestet wird - in den Medien lese ich, dass man Symptome hat und Kontakt zu einem Erkrankten gehabt haben muss.

    Der Haken ist ja eben, dass junge Leute oft symptomlos erkranken - die werden also schon mal nicht getestet. Und die, die sich bei ihnen angesteckt haben, werden nur getestet, wenn sie schwer erkranken und ins KH müssen? Ist das so richtig? Kein Wunder, dass die Infektionskurve sinkt.

    Ich habe eine große Bitte - können die KuK, die in der nächsten Woche in der Schule starten, berichten, wie sich der Unterricht mit Maske gestaltet? Ich habe erheblichen Respekt davor, ich neige zu Klaustrophobie, wenn ich etwas vor der Nase habe. Und auch zu Atemnot.

    Ich habe das hier zu Hause mit meiner Familie getestet, ich musste mit Maske viel lauter sprechen, was sehr anstrengend war. Und ich habe nach wenigen Minuten Luft holen müssen - ohne Maske und am offenen Fenster. In der Schule wird das kaum gehen, zumal wir in vielen Räumen die Fenster nur einen Spalt breit öffnen können.

    Ich teste jetzt noch andere Möglichkeiten.

    Gibt es vielleicht schon Erfahrungen?

    Hallo Tom,

    die Firma meines Mannes produziert etwas, was sehr, sehr viele Leute brauchen. Allerdings sind nun die Lager voll und es gibt keine Transportmöglichkeiten. Die Logistik funktioniert momentan eher schleppend bis gar nicht. Man hofft, das Problem innerhalb der einen Woche lösen zu können.

    Punkt 1: Bei mir ist nicht Bruder, Vater oder Opa gefährdet, sonder nmein Mann. Er arbeitet in der Produktion nun seit dem 16. März ohne freien Tag durch, weil viele Kollegen ausgefallen sind. Er ist am Ende seiner Kraft. Nun macht die Firma eine Woche Kurzarbeit und ich bin froh, wenn er heute abend von der Schicht nach Hause kommt. Bei der Produktion sind Abstände zum Kollegen von 30 cm in vielen Situationen nötig.

    Punkt 2: Was wird die Leute eher auf die Barrikaden bringen - viele Tote, die zu betrauern sind oder kaum noch Lebensmittel in den Supermärkten? Ich habe den Verdacht, dass die Leute bei Nummer 2 tillen, das hat man ja beim Thema Klopapier gesehen. Es geht hier auch nicht darum, bei zalando einzukaufen oder nicht (und man darf nicht unterschätzen, wie viel Geld Menschen in Trauer ausgeben - Mode, Accessoires, Blumen etc) sondern um etwas ganz Grundlegendes, nämlich was zu Essen. Aber es ist wohl so weit weg von uns, dass es mal nichts zu Essen geben könnte, weil wir das noch nie erlebt haben.

    Punkt 3: Gülle ausfahren kann der Bauer alleine, ernten aber nicht. In Spanien bezieht sich die Ausgangssperre in vielen Regionen auch auf Erntehelfer. Der Bauer darf raus - was will er aber allein bewirken? Noch mal: ohne Importe sind wir am :tot:

    Hier ein paar Quellen

    https://www.zeit.de/wirtschaft/202…a-krise-hygiene

    https://www.deutschlandfunk.de/spanien-migran…news_id=1118492

    https://www.spiegel.de/politik/auslan…1d-34f33cbae3c1

    Punkt 4: Charmant finde ich die Frage, was wir denn bitte mit der 3. Welt zu tun hätten. Äh ja, eigentlich kenne ich diese Argumentation eher von Rechtsextremen.

    Zum Thema Verhungern - verzeiht, ich denke hier über Deutschland hinaus. Ich habe Freunde in Brasilien. Dort leben viele Menschen als Tagelöhner. Die steigenden Arbeitslosenzahlen weltweit bereiten mir Sorgen. Es geht nicht um die Wirtschaft - es geht darum, wie die Menschen versorgt werden können.

    In Spanien und Italien liegt die LWS still. Was meint ihr denn, wo wir hier in Deutschland bei einem einjährigen Stillstand der LWS Lebensmittel bestellen sollen? Wie entwickeln sich die Warenwege, wer wird noch an uns verkaufen, wenn das Land selbst die Erzeugnisse braucht? Hierzulande müssen 83 Mio Menschen ernährt werden, das geht nur mit Importen.

    Ich darf daran erinnern, dass es sich hier keineswegs um eine nationale Krise handelt, sondern die ganze Welt betroffen ist.


    Bei einem Stillstand von einem halben Jahr reden wir nicht nur von schlechten Börsendaten und von insolventen Unternehmen, wir reden von einem Zusammenbruch der Lebensmittelketten.

    Und danach, lieber Wolfgang und liebe Firelilly, " Danach haben wir eine andere Republik. Falls wir dann noch eine Republik haben."

    Die Weltbevölkerung wird durchseucht werden mit Corvid19 - so wie es auch schon mit der Pest, Diphterie, Masern, Grippe etc war.

    Dabei sind stets sehr viele Menschen gestorben, bis es Impfungen gab. Auch die Folgeerkrankungen sind nicht zu unterschätzen.

    Besonders massiv waren die Ausbrüche in der neuen Welt, die Indigenen starben massenweise an für Europäer auch harmlos verlaufenden Erkrankungen.

    Solange wir keine Medikamente und keine Impfung haben, werden wir auf Herdenimmunität setzen müssen. Dabei sterben Menschen. Ja.

    Wir werden die Menschen aber nicht mehr als 1 Jahr in der Ausgangssperre halten können, die in anderen Ländern ja wesentlich rigider ist - in F und ES darf niemand mehr zum Sport raus. Das wird nicht jahrelang gehen können.

    Also werden wir als Gesellschaft das Risiko eingehen, dass Menschen sterben. Um zu verhindern, dass in der Folge des Lockdowns Menschen verhungern, an häuslicher Gewalt oder Suizid sterben.

    Wer Angst hat, kann sich dem normalen Arbeitsleben entziehen - sicher wird ein Arzt krank schreiben. Eine Garantie auf Leben und Überleben ergibt sich daraus aber nicht.

    Ich tippe mal, dass sich für bereits Genesende nach Antikörpertetsts viele Freiheiten ergeben, die noch nicht Erkrankten nicht zustehen.

    Insofern wäre ich dankbar, wenn ich es bereits hinter mir hätte.

    Hallo Phil,

    für die Primarstufe mag das funktionieren, nicht aber für die beruflichen Schulen.

    Zu viele Kollegen sind Fachlehrer, zu viele haben noch eine Abordnung oder sind in Teilzeit.

    Wenn Kollegin X bisher den Mittwoch frei hatte und ein kleines Kind hat, das sie am Mittwoch selbst betreut, so wird

    das fortgesetzt werden müssen. Ebenso die Kollegin, die immer dienstags in einem Prüfungsausschuss mitarbeitet.

    In unserer Schule würde ein Einbestellen der Abschlussklassen bedeuten, dass 50% der Klassen im Haus sind, da wir nur Bildungsgänge zwischen 1 und 3 Jahren haben. Das ist dann ein Großbetrieb. Von Infektionsschutz kann da keine Rede sein.

    Zudem muss die Umsetzung jederzeit zurückfahrbar sein - wenn die Infektionszaheln nach 14 Tagen zunehmen, müssen wieder weniger Personen beschult werden können.

    Andererseits muss ich dringend meine Abschlussklassen sehen - wir haben noch Stoff zu absolvieren, mit den Abiturienten muss ich noch Klausuren schreiben.

    Ich bin sehr gespannt auf die Lösung, habe aber Bedenken, dass man die besonderen Umstände an den beruflichen Schulen - wie so oft - vergisst.

    Und dann legt man die Masken auch noch in die Mikrowelle zum Trocknen....

    Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, mit Maske zu unterrichten. Die Klasse muss doch mein Gesicht sehen - lache ich, weine ich, schau ich grimmig, oder ausnahmsweise mal nicht so grimmig....:D;(:(:)

    Ode rmuss man das an der Gesichtsfarbe ablesen? :sauer:

    Wie seht ihr das?

    Ich bin auch sehr froh, dass ich, wechselnd in Steuerklasse 3 mit den Kindern auf der Karte den Laden hier allein am Laufen halten könnte für den Fall, dass mein Partner arbeitslos wird oder stirbt/pflegebedürftig wird. Und vice versa. ich hoffe, der Staat versorgt meine Halbwaisen, falls ich mich im Dienst anstecke und sterbe.

    Stinkig bin ich, weil es uns gar nicht gibt:

    So fordert Ansgar Lohse, Klinikdirektor aus Hamburg

    Kinder als auch die allermeisten von ihren jungen Eltern gehören nicht zur Risikogruppe. Je schneller diese Gruppe eine Infektion durchmacht, umso besser. Kitas und Schulen sollten deshalb bald wieder öffnen


    Lehrer? Sind alle gerade in einer 1a-Verjüngungskur.

    :zahnluecke:

    Hallo Wollsocken,

    offenbar müssen wir davon ausgehen, dass das Virus in Norditalien schon wesentlich früher verbreitet wurde - schon vor Weihnachten stieg die Zahl von ungewöhnlichen (so die Ärzte) Lungenentzündungen an - da hatte China aber noch nichts gemeldet (erstmals Silvester).

    In Norditalien gibt es durch die Modeindustrie eine sehr große chinesische Community, ca. 50.000 Chinesen leben (und arbeiten) dort. Es kann gut sein, dass sich das Virus schon ab November ungehindert verbreiten konnte.

    Insofern sind wir nicht nur ein paar Wochen hinter Italien. Wir sehen ja nur die Getesteten.Und die schrecklich vielen Toten.

    Ich würde auch nicht unterschreiben, dass das Gesundheitssystem gerade in Norditalien so viel schlechter ist als in Resteuropa - die Gegend ist Italiens Geldgeberregion, die Versorgung im Norden ist um Klassen besser als im armen Süden.

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