Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • Reaktiviert wäre doch aber auch ein Problem,oder? Falsche negative Testergebnisse wäre besser.

    Richtig, aber ganz ehrlich: einen Einzelfall bei >1Mio infizierten ist für mich statistisches Rauschen, welcher Grund auch immer jetzt dahinter steckt.

    Statistisch gesehen geschehen jeden Tag auf der Welt 10 "Wunder".


    Es wurde mehr oder minder wenig über die Infektionswege gesagt. D.h. weder das Schulen besonders problematisch noch das Gegenteil.

    Genau das habe ich gesagt, nicht mehr und nicht weniger.


    Und da du ja immer auf den Begriff international anerkannte Koryphäe rumreitest: Die Uni Bonn ist durchaus keine kleine Dorf-Uni. Es mag sein, dass Koryphäe der falsche Begriff ist. Wir können uns gerne auf "international anerkannt" einigen. Das wichtige ist, dass der Mann wohl deutlich mehr Ahnung haben wird als Du und 99% der restlichen Deutschen. Insbesondere, da es -wenn ich es richtig verstanden habe- auch ein Team von mindestens 3 Fachbereichen/Professoren ist.

    Da hast du mich falsch verstanden, ich zweifle überhaupt nicht an der Kompetenz von Streecke, im Gegenteil, was ich bisher von ihm gesehen und gelesen habe macht für mich einen sehr guten Eindruck, sowohl inhaltlich als auch von der Kommunikation. Ich zitiere lediglich Firelilly und möchte darauf hinweisen, dass sie sich selektiv einzelne Aussagen von ihm rauspickt (sie hat ihn als Koryphäe bezeichnet, als sie glaubte einen Virusausbruch in einer Schule in ein Interview hineininterpretieren zu können) und völlig ignoriert, wenn weite Teile seiner übrigen Aussagen im kompletten Gegensatz zu dem stehen, was sie hier so an Schreckensszenarios verbreitet.

  • edit: Nach der Bemerkung von Moebius habe ich den Artikel etwas gekürzt. Es haben ihn hoffentlich viele Diskutanten gelesen, denn die Deutsche Gesellschaft für Infektologie ist ja kein Kleintierzüchterverband. Das ist der Dachverband der Virologen. Und die sollten die Lage abschätzen können.

    Das "Ärzteblatt" schreibt am 6.April zum Thema "Herdenimmunität:

    „Wir müssten mit deutlich über 100.000 Toten allein bei den unter 60-Jährigen rechnen −....

    "Die Deutsche Gesellschaft für Infektiologie (DGI) lehnt eine kontrollierte Durch­seuchung bestimmter Altersgruppen in der Corona-Pandemie ab. Es gebe „über­haupt keinen Präzedenzfall“ für das Funktionieren solch einer Strategie, warnte DGI-Präsident Bernd Salzberger heute. Wenn das Virus breit in der Bevölkerung zirkuliere, müsse damit gerechnet werden, dass die Infektionen von Jüngeren auch auf andere Altersgruppen übertragen würden − „mit dramatischen Konsequenzen“.(.....)


    Auch das Tragen eines selbstgefertigten Mundschutzes könne helfen, dass ein Infizierter die Viren nicht an andere weitergibt. „Mit steigenden Infektionszahlen kann das Tragen von Mund-Nasen-Schutz in der Bevölkerung also ein wichtiger Teil einer Gesamtstrategie sein“, sagte Salzberger."

  • Mal ein genereller Hinweis:

    Man kann den Betreiber dieses Forums in erhebliche finanzielle Schwierigkeiten bringen, wenn man permanent komplette Artikel aus verschiedenen Zeitschriften hier zitiert.

    Es genügt völlig, die zentrale Passage, um die es einen geht, zu zitieren und ansonsten einen Link auf den gesamten Artikel zu setzen, das wird in der Regel als unbedenklich bewertet, wenn der Auszug nicht zu lang ist.


    Die Beiträge von Anja und Wolfgang auf dieser Seite sind so definitiv abmahnfähig.

  • Diokeles,

    an unserer Schule beinahe identische Situation. Winzige Toiletten, kein Desinfektionsmittel, Lehrer in einem Raum zusammen gequetscht, eine enge Treppe. Wer sich nicht selbst hilft, ist verloren. Wir organisieren gerade eine Umfrage unter den Kollegen, wer Desinfektionsmittel und Masken hat. Sollte nach Ostern eine kurzfristige Öffnung erfolgen, wollen wir nicht völlig schutzlos sein.


    Frapper

    In Südkorea und Singapur wird mehr getestet, Infizierte isoliert, es gibt keinen Mangel an Masken und Desinfektionsmittel. Dazu sind die Zahlen niedriger.

    Bayern hat über 30.000 Fälle.

    • Offizieller Beitrag

    <Mod-Modus>

    Moebius, danke für den Hinweis.


    Anja, Wolfgang, würdet ihr bitte eure Beiträge 4590 bzw. 4596 entsprechend editieren?

    Ich kann es gerade nicht. Bin gerade am Radfahren.


    Danke


    Kl.gr.Frosch

  • Ich habe gerade das hier in Bild gelesen.


    https://www.bild.de/news/inlan…eglich-69855062.bild.html


    Ich werde gleich wenn ich Zeit habe, mal nachzuforschen ob das auch in seriöseren Blättern steht.

    Danke dafür!


    Es ist ja ein Ticker, da habe ich die Überschrift gelesen, dass in Südkorea Reinfektionen in nicht unerheblicher Zahl wohl aufgekommen sind und damit die (vorübergehende) Immunität nicht sicher ist. Da konnte ich nicht mehr weiterlesen. Habe aber noch ein bisschen gescrollt und kam dann zu "Minister Altmaier entpuppt sich als Bodybuilder". Mit ein bisschen Schmunzeln versuche ich heute mal nicht mehr in den Thread zu schauen, weil ich sonst verrückt werde.


    Ich kann nur wiederholen: Nur weil wir hier nicht alle einer Meinung sind, heißt es nicht, dass wir uns nicht gegenseitig schätzen. Ich finde den Austausch super. Wurde schon oft wiederholt, aber es liegt sicher an der Situation, dass wir manchmal nicht nur sachlich argumentieren.


    :rose: an alle

  • Ich bin schon fast draußen aber das war noch besser als die Altmaier Schlagzeile:


    Radfahren, Abstand halten und das Forum verfolgen, das nenne ich extrem Radfahren oder extrem Multitasking...

  • Sicher sollten wir uns an denen orientieren. Wahr ist aber auch, dass Singapur die Schulen nie geschlossen hatte und Südkorea nur zum Teil. Zu Japan konnte ich gerade nichts finden.

    Singapur hat seit Dienstag geschlossen (2. Welle), Japan seit Anfang März.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Zum Thema Verhungern - verzeiht, ich denke hier über Deutschland hinaus. Ich habe Freunde in Brasilien. Dort leben viele Menschen als Tagelöhner. Die steigenden Arbeitslosenzahlen weltweit bereiten mir Sorgen. Es geht nicht um die Wirtschaft - es geht darum, wie die Menschen versorgt werden können.


    In Spanien und Italien liegt die LWS still. Was meint ihr denn, wo wir hier in Deutschland bei einem einjährigen Stillstand der LWS Lebensmittel bestellen sollen? Wie entwickeln sich die Warenwege, wer wird noch an uns verkaufen, wenn das Land selbst die Erzeugnisse braucht? Hierzulande müssen 83 Mio Menschen ernährt werden, das geht nur mit Importen.

    Ich darf daran erinnern, dass es sich hier keineswegs um eine nationale Krise handelt, sondern die ganze Welt betroffen ist.



    Bei einem Stillstand von einem halben Jahr reden wir nicht nur von schlechten Börsendaten und von insolventen Unternehmen, wir reden von einem Zusammenbruch der Lebensmittelketten.


    Und danach, lieber Wolfgang und liebe Firelilly, " Danach haben wir eine andere Republik. Falls wir dann noch eine Republik haben."

  • Mal ein genereller Hinweis:

    Man kann den Betreiber dieses Forums in erhebliche finanzielle Schwierigkeiten bringen, wenn man permanent komplette Artikel aus verschiedenen Zeitschriften hier zitiert.

    Es genügt völlig, die zentrale Passage, um die es einen geht, zu zitieren und ansonsten einen Link auf den gesamten Artikel zu setzen, das wird in der Regel als unbedenklich bewertet, wenn der Auszug nicht zu lang ist.


    Die Beiträge von Anja und Wolfgang auf dieser Seite sind so definitiv abmahnfähig.

    Also erstens ist in meinem Fall die Quelle mit angegeben und zweitens ist es bei einem dreiseitigen Artikel bei weitem nicht der komplette Artikel, v.a. da ich zwischendurch Auslassungen hatte. Ich habe es dennoch etwas gekürzt.


    Edit: Frosch jetzt erst gelesen, ich habe es gekürzt.

  • Das liegt daran, dass viele nach wie vor darüber nachdenken, wie "normaler" Unterricht unter Einhaltung der Hygienevorgaben abgehalten werden kann. Aber wir werden auf längere Zeit hin keinen "normalen" Unterricht mehr machen. Zeitliche und inhaltliche Vorgaben (vulgo: "Stoffdruck") und didaktisch-methodische Überlegungen werden für mindestens den Rest dieses Schuljahrs und wahrscheinlich auch nächstes Schuljahr vernachlässigt werden müssen.

    So wird das aber aussehen müssen. Keine Gruppenarbeit, keine Partnerarbeit, keine Sitzordnung in Gruppentischen. Einzeltische und dann halt so viele wie unter Einhaltung der Abstandsregeln in ein Klassenzimmer passen. Entsprechend eine andere Strukturierung von Unterricht und Klasseneinteilung, wie hier ja schon mehrfach vorgeschlagen. Und dann halt Frontalunterricht.

    Dann wird das so sein. Dann dauert das halt zu Unterrichtsbeginn und am Ende und in der Pause jeweils eine halbe Stunde. Völlig egal. Darum wird es nicht gehen.


    Ich will damit nicht sagen, dass so ein Vorgehen in allen Schulformen sinnvoll oder auch nur umsetzbar ist. Schon gar nicht finde ich das eine gute Lösung oder so, aber es wird schon in der Diskussion sehr deutlich, dass viele KollegInnen an die Problematik mit pädagogisch-didaktischer Sichtweise herangehen. Daran ist erstmal nichts auszusetzen, denn irgendwer muss auch solche Kriterien in die Diskussion einbringen. Man muss sich aber eben immer wieder bewusst machen, dass diese Kriterien in der Prioritätenliste ganz weit unten stehen werden.

    Hmmmm, ich glaube, du hast in gewisser Weise auf jeden Fall recht. Man darf nicht davon ausgehen, dass "normales" Unterrichten in den nächsten Wochen möglich sein wird...


    Was du schreibst, ist allerdings in vielen Dingen in einer ersten Klasse schlicht nicht möglich. Die Kinder BLEIBEN nicht sitzen, vor allem nicht stundenlang. Würde ich - wie oben im Beispiel - die Kinder nach und nach umziehen lassen, damit nicht zu viele in der Garderobe sind, wo sind dann die anderen? Die noch nicht dran sind, stehen in Reih und Glied mit 2m Abstand? Und die schon fertigen Kinder sitzen still auf ihrem Platz? Das ist sooooo realitätsfern, dazu müsste man die Kinder sedieren. Mal davon abgesehen, dass im Flur gar nicht so viel Platz ist, dass alle Kinder in jeweils 2m Abstand warten könnten, bis sie dran sind, und trotzdem noch in meinem Blickfeld sind - ich muss sie ja beaufsichtigen...

    Vieles ist eventuell bei älteren Schülern machbar, bei den Kleinen mit ihrem Bewegungsdrang sehe ich das nicht...


    Aber wir müssen so oder so abwarten, was die Politiker entscheiden. In deren Haut möchte ich auch nicht stecken!

  • Im Liveticker der Tagesthemen hab ich eben folgendes gelesen (Link: https://www.tagesschau.de/news…avirus-freitag-101.html):


    Das österreichische Bundesland Tirol verlängert die Quarantäne für das Paznauntal mit den Orten Ischgl und Galtür sowie für St. Anton am Arlberg um zwei Wochen bis zum 26. April. Das sei die alternativlose Konsequenz aus jüngsten Tests, sagte Landeschef Günther Platter. Bei fast 3000 Tests binnen eines Tages habe sich herausgestellt, dass bei bis zu 19 Prozent der untersuchten Menschen das Coronavirus nachweisbar gewesen sei.


    Das spricht ja für einen deutlich weitere Verbreitung zumindest in Tirol als angenommen. Und es geht um aktive Infektionen, nicht um Antikörper.


    Wurden denn irgendwo in D bisher solche Reihentests durchgeführt?

    Das wäre ja ganz spannend, ehe man Maßnahmen lockert. Zumal bei uns ja weiterhin nur getestet wird, wer bestätigten Kontakt zu positiv getesteten Fällen hatte (was absurd ist).

  • Stille Mitleserin,


    ich habe Freunde in Italien, von denen einige ihre Eltern oder Geschwister beerdigen mussten. Wollen wir Leid aufrechnen?

    Wir können nicht geschätzt Hunderttausende für eine Herdenimmunität sterben lassen. Dieses Experiment wird scheitern.

    Manchmal frage ich mich, ob denjenigen bewusst ist, dass es auch ihr Bruder, ihr Vater oder Großvater sein könnte.

    Deutschland würde danach wirtschaftlich erst recht ruiniert sein. Oder glaubst du, dass die Leute bei zalando shoppen, wenn sich die Leichen stapeln? Oder willst du abends in die Kneipe gehen, wenn du weißt, dass die Intensivbetten knapp sind? Das wäre ein Trauma für Angehörige, die Ärzte, alle dort Tätigen und die ganze Gesellschaft.

    Wenn wir aber ein Containment schaffen, was ein paar Monate dauern wird, können wir irgendwann neu starten.

    Ein Containment ist aber nicht zu schaffen, wenn man durch Schulöffnungen jede Chance darauf zunichte macht.

  • Zum Thema Verhungern - verzeiht, ich denke hier über Deutschland hinaus. Ich habe Freunde in Brasilien. Dort leben viele Menschen als Tagelöhner. Die steigenden Arbeitslosenzahlen weltweit bereiten mir Sorgen. Es geht nicht um die Wirtschaft - es geht darum, wie die Menschen versorgt werden können.

    So sehe ich das auch. Es gab noch keinen größeren Schub für die Lebenserwartung gerade in den armen Ländern als die globalisierte arbeitsteilige Wirtschaft. Ich habe Familie in der sogenannten "3. Welt" und erlebe wie viele Menschen dort ganz anders existentiell von der Krise betroffen sind, als wir hier.

  • Ein Teil unserer Erstklässler ist sowieso eigentlich nicht beschulbar (Brennpunkt) und mit denen muss regelmäßig körperlich "agiert" werden. Ich kann mir das auch nicht vorstellen.


    Ich habe eine dritte, recht liebe Klasse. Aber 25 in unserem kleinen Raum. Ne mit Abstand ist da nix. By the way. Wir haben gar keine Einzeltische.

  • Aber wir müssen so oder so abwarten, was die Politiker entscheiden. In deren Haut möchte ich auch nicht stecken!

    Ehrlich gesagt ist es angenehmer nur darüber zu entscheiden, als die Entscheidung selber tragen zu müssen. Welche Konsequenzen haben die denn zu erwarten? Gar keine. Was soll man machen, die Politik verklagen, wenn man schwer erkrankt? Da kräht kein Hahn nach.

    Mein Mitleid für Politiker hält sich in Grenzen.
    Ich möchte nicht in der Haut von Pflegepersonal und Ärzten stecken, und ehrlich gesagt auch nicht in der Haut von Lehrern, wenn es Schulöffnungen gibt.

    So sehe ich das auch. Es gab noch einen größeren Schub für die Lebenserwartung gerade in den armen Ländern als die globalisierte arbeitsteilige Wirtschaft. Ich habe Familie in der sogenannten "3. Welt" und erlebe wie viele Menschen dort ganz anders existentiell von der Krise betroffen sind, als wir hier.

    Und deshalb machen wir hier die Schulen auf?

    Ich verstehe nicht, wie das Leid der 3. Welt jetzt eine Rechtfertigung sein soll.


    Was du schreibst, ist allerdings in vielen Dingen in einer ersten Klasse schlicht nicht möglich. Die Kinder BLEIBEN nicht sitzen, vor allem nicht stundenlang. Würde ich - wie oben im Beispiel - die Kinder nach und nach umziehen lassen, damit nicht zu viele in der Garderobe sind, wo sind dann die anderen? Die noch nicht dran sind, stehen in Reih und Glied mit 2m Abstand? Und die schon fertigen Kinder sitzen still auf ihrem Platz? Das ist sooooo realitätsfern, dazu müsste man die Kinder sedieren. Mal davon abgesehen, dass im Flur gar nicht so viel Platz ist, dass alle Kinder in jeweils 2m Abstand warten könnten, bis sie dran sind, und trotzdem noch in meinem Blickfeld sind - ich muss sie ja beaufsichtigen...

    Vieles ist eventuell bei älteren Schülern machbar, bei den Kleinen mit ihrem Bewegungsdrang sehe ich das nicht...

    Das mit dem 2m Abstand ist auch bei älteren Schülern einfach logistisch nicht machbar, Bewegungsdrang hin oder her. Wenn ich daran denke wie überfüllt meine Oberstufenkurse sind. Klar wissen die kognitiv sich zu verhalten, aber wo sollen wir die alle platzieren? Wir haben ja jetzt schon kaum Platz in den Räumlichkeiten.

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