Beiträge von Firelilly

    Ich finde es absolut peinlich, dass entweder Referendare, oder, dass Studienleitungen für die Verpflegung selbst aufkommen sollen. Es geht dabei doch nicht darum, wer was verdient. Schaut euch doch mal Politiker an, was die verdienen, glaubt ihr, dass die, wenn die z.B. bei einer Firma eingeladen sind, selber zahlen? Oder glaubt ihr, dass wenn Leute aus einer Firma irgendwo hingeschickt werden für ein wichtiges Gespräch, oder alleine für eine Fortbildung, dass die die Verpflegungskosten selber tragen, indem sie sich geschmierte Brote mitnehmen?

    Einer meiner Ex hat bei seinen Seminaren einen Präsentkorb mitbekomemn danach. Selbstverständlich wurden sie auch jederzeit verköstigt.

    Und dann muss so ein Studienleiter seine Brote schmieren?

    Achso, jetzt fragt ihr, wer es dann zahlen soll.

    Na, die Schule über den Schulträger natürlich! Da muss halt im Zweifel ein Caterer beauftragt werden oder der lokale Bäcker für Schnittchen.

    Da werden jetzt wieder einige aufschreien (weil ihr im Lehrerberuf gewöhnt seid ausgebeutet zu werden, alles selber zahlen zu müssen, Weihnachtsfeier, in SLH nicht einmal Weihnachtsgeld bekommt). Jeder andere Akademiker oder allein schon nicht Studierter in vergleichbarer Stellung würde sich zurecht abfällig über die Bedingungen äußern, wenn der irgendwo zu einem wichtigen Termin muss und man ihm vorher sagt "schmieren Sie sich bitte ein paar Brötchen". Im Schuldienst, wo alle ihren Müll noch selber raustragen müssen (ist uns beim Aufräumen der Sammlung so geschehen, Hausmeister kackdreist "wieso, das könnt ihr doch selber wegbringen"), Laborgeräte händisch spülen usw. ist es halt irgendwie leider selbstverständlich, dass man alles aus eigener Tasche bestreiten muss.

    Klar :) Behaupten kann hier jeder irgendwas. Man sollte nur aufpassen, dass man sich eine konsistene Legende ausdenkt. Das Talent hat offensichtlich nicht jeder.

    Wo ist denn bitte etwas nicht konsistent. Du kannst meine ältesten Beiträge durchsuchen, auch da habe ich (meine ich) schon einmal mitgeteilt, dass ich in beiden Fächern ein Diplom habe. Ich habe nie behauptet einen Doktortitel zu haben.

    Ihr wisst jetzt vielleicht einen Grund, warum ich ins Lehramt gegangen bin, nämlich, dass mein Doktorvater mich (und andere) ziemlich verarscht hat. Das habe ich nun zum ersten Mal erwähnt, das mag sein.

    Da ist aber überhaupt nichts inkonsistent.

    Bei dem Fachkräftemangel an allen Ecken und Enden sollte eigentlich locker etwas zu finden sein.

    Meine Vermutung: Vergleichsweise sind die Konditionen im Lehramt dann doch attraktiver.

    Lehramt ist eine Einbahnstraße. Kein Unternehmen möchte einen ehemaligen Lehrer einstellen. Unser Dienstherr weiß das. Und unter anderem gerade deshalb sind die Konditionen im Lehramt so schlecht.

    Die hast du dir gerade ausgedacht.

    Überhaupt nicht, ich habe sie nur nicht beendet. Falls Dich die Gründe interessieren:

    Ich habe ein zugesagtes Stipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes für meine Studienleistung abgelehnt, weil mir eine volle BAT II Stelle für meine Promotion versprochen wurde, ich aber dann nur drei Monate Gehalt bekam.

    Man konnte nur ein Stipendium für die Doktorarbeit bekommen, wenn man keine anderweitige Stelle hat, also hatte ich das ausgeschlagen, da BAT II mehr Geld gewesen wäre als das Stipendium.

    Tja, und dann meinte mein Doktorvater nach 3 Monaten, dass die Finanzierung doch nicht gesichert ist und ich solle es nochmal bei der Stiftung probieren (die sagten, einmal abgelehnt würde heißen, man hätte keinen Anspruch mehr).

    Das habe ich nicht mit mir machen lassen und habe dann den Fehler gemacht, anstatt zu meiner alten Uni zurück zu gehen, ins Referendariat zu gehen (sprich auf Lehramt umsatteln, immerhin hat man mir meine Diploma als Staatsexamina anerkannt)

    Heute weiß ich, dass ich, anstatt an der Uni zu bleiben, lieber hätte in ein Unternehmen gehen sollen oder zumindest an meine ursprüngliche Uni zurück (ich habe zwei Fächer auf Diplom studiert).

    Das kann man auch laut anmerken. Ich merke wirklich, wie ich in diesem Job Jahr für Jahr gelinde gesagt verblöde.


    (Ja, das wird jetzt für einige eine Steilvorlage sein, ist in Ordnung)

    Ja, intellektuelle Unterforderung und dafür aber Stress. Im Lehrerberuf muss man tausend kleine intellektuelle Nichtigkeiten vollbringen, am besten gleichzeitig und unter großem Lärmpegel und Reizüberflutung.

    Da ist es ganz logisch, dass das Gehirn sich abschottet.

    Ich habe immer das Bild während meiner Doktorarbeit vor Augen, ich saß in meinem stillen Büro und habe intensiv über Reaktionsmechanismen nachgedacht, Literatur gewälzt, Computersimulationen gefahren.

    Heute stehe ich im Lehrerberuf, ermahne im Sekundentakt ADHS Kinder, hechte zu Meldungen um zu hören "ich habe DAS nicht verstanden?" "Was denn genau? "Na, das!", muss nebenher noch zuspätkommende ins Computerprogramm eintragen, das wieder streikt, dann will ich einen Filmausschnitt zeigen, dann geht der Ton nicht, gleichzeitig ist Schülerin XY ihr Füller ausgelaufen.
    Und das ganze für extrem wenig Geld.

    (Ja, in meiner Verwandtschaft sind viele Ärzte, mein Onkel hat sich gerade letztens eine Millionen-Villa in Florida gekauft)

    Das einzige, und ohne das würde ich den Lehrerberuf sofort aufgeben, was ich anderen Berufen gegenüber vorne sehe ist:


    - Ferien (ja, wir müssen auch da arbeiten, aber so viele Tage, an denen man ausschlafen kann gibt es sonst nicht)

    - früher Unterrichtsschluss (man muss zwar auch danach arbeiten, kann aber erstmal Joggen gehen am helligten Tag etc.)

    - die Möglichkeit sich 3 Tage am Stück ohne Schein krank zu melden


    Wenn man diese Möglichkeiten intensiv ausschöpft (man muss da auch wirklich effektiv von Gebrauch machen, also nach Möglichkeit versuchen mit einem Minimalprogramm an außerunterrichtlichem Engagement durch zu kommen), dann kann man mit dem niedrigen Gehalt und dem ernormen, gesundheitsschädlichen Stress und der intellektuellen Unterforderung klar kommen. Dann ist es ein annehmbarer Beruf.

    Das Problem ist, dass viele Schulleitungen einen Einsatz verlangen, als würde man ebenfalls 10 000 Euro Netto nach hause bringen. Dem ist aber nicht so!

    (Und bevor es wieder heißt: Wer verdient denn bitte so viel? -> Diejenigen, die sich eben wie mein Onkel eine Villa kaufen ; diejenigen, die 100 000 Euro für ein Auto ausgeben können ohne, dass sie sich dafür in Schulden stürzen müssen.)

    Aufpassen, hier im Forum sind einige (vermutlich von den Ministerien beauftragte) User unterwegs, die den Lehrerberuf extrem positiv reden wollen. Die erkennst Du allein schon daran, dass sie die Alimentierung für gute Bezahlung halten.

    Niemals hatte ich (40) Probleme, einen Job zu finden. Dank Praktika im Studium fand ich direkt nach dem Abschluss den ersten und hatte immer gute Stellen in Marketing und PR. Grundsätzlich war ich immer froh, meine "Nische" gefunden zu haben und auch mit meinem Gehalt bin ich zufrieden. Doch in letzter Zeit geht es mir nicht mehr gut damit.


    [...]


    Bitte um Ehrlichkeit.

    Ich würde mir das wirklich extrem gut überlegen. Die Bedingungen im Lehrerberuf sind generell nicht wirklich rosig und in Schleswig-Holstein sind sie leider mit am schlechtesten von allen Bundesländern:

    um mal wichtige Eckpunkte zu nennen:

    - extrem hohe Pflichtstundenzahl (höher als in vielen Bundesländern)

    - Klassen- und Studienfahrten sind Dienstpflicht

    - man wir jedes Jahr um mehrere tausend Euro betrogen (das Land verweigert verfassungswidrig seit 2007 die Auszahlung von Weihnachtsgeld, um damit den Landeshaushalt zu sanieren)


    Der berufliche Alltag ist ganz in Ordnung, aber man sollte auch keine Illusionen über "leuchtende Kinderaugen" und "lernwillige Schüler/innen" am Gymnasim haben. Durch den Wegfall der Real- und Hauptschule ist das Gymnasium von heute unterwandert mit leistungsschwachen und leistungsunwilligen Schüler/innen und diese wird man (politisch und von vielen KuK leider auch dogmatisch gewollt) nicht wirklich los und schleift diese bis ins Abitur. Man muss ertragen können, dass intelligente und interessierte Schüler/innen systemgewollt von dieses Schüler/innen ausgebremst werden.
    Größter Dorn finde ich ist es, dass man quasi eine Leibeigene des Dienstherrn ist und die Rahmenbedingungen für den Beruf einfach nicht stimmen. Deshalb ganz ehrliche Meinung, überleg es Dir gut, denn Du scheinst ja gut unter gekommen zu sein!

    Dr. med. ist wie das heutige Abitur 🙈

    Das ist natürlich übertrieben, man muss aber unumstößlich sagen, dass der Umfang und das wissenschaftliche Niveau nahezu aller Doktorarbeiten bei Medizinern der Diplomarbeit von Naturwissenschaftlern unterzuordnen sind.

    Eine Dissertation in einer Naturwissenschaft ist dann nochmal eine ganz andere Hausnummer.

    Mediziner sind eben keine Wissenschaftler, sondern Praktiker. Die werden nicht für die Forschung ausgebildet, sondern, um Medizin zu praktizieren.

    Wenn man etwas erforschen möchte, dann machen das Genetiker/innen, Biochemiker/innen usw., denn die haben die fachliche Tiefe, die die Mediziner/innen gar nicht haben können.

    Im Rahmen einer Studie für die Uni muss ich eine Diskussion über Meinungen zum Thema Inklusion in einem Internetforum anstoßen und dokumentieren

    Das ist das Dümmste, was ich 2024 bislang gelesen habe, das Jahr geht ja gut los! Diesem Dozenten oder Dozentin sollte man möglichst schnell die Lehrbefähigung nehmen, das ist ja grauenvoll. :D:D:D

    Das ist kein geeignetes Beispiel dafür, dass fachliche Tiefe nicht mehr gefordert und erwünscht sei, sondern dafür, dass man sich als Lehrkraft weitgehend an curriculare Vorgaben zu halten hat und eben keine völlige Lehrfreiheit wie an der Uni besteht.

    Es handelte sich um Inhalte, die im Curriculum stehen.

    Sorry, das ist jetzt aber auch wiederum Unsinn. Der Referendar wurde dahingehend beurteilt, wie er die Stunde umsetzt, die er geplant hat. Da in die Sammlung zu gehen und anderen Kram spontan machen ist völlig unpassendes Verhalten in der Situation. Das hätte er für eine andere Stunde aufgreifen können (die Schüler natürlich dahingehend loben, dass sie interessante weiterführende Ideen hatten).

    Oder er greift die Frage in dem Moment auf, wo die SuS intrinsisch motiviert eine nicht geplante Forscherfrage aufwerfen und einmal wirklich (und nicht wie in jeder Vorführstunde, nach einer Pseudosammlung an antizipierten, dressierten und herausgelockten Forscherfragen) Interesse haben.

    "Jetzt nicht" oder "schau das zuhause selber nach", wir tanzen jetzt unser Programm hier runter weil es nunmal so geplant ist sicherlich gut begründbar mit all diesen Argumenten.


    Man hätte auch den Entwurf bewerten /beraten können (es war einfach eine Besuchsstunde) als theoretische Planung und dann bewerten / beraten können, wie er spontan didaktisch etwas gelöst hat. Auch da hat er ein Experiment machen lassen. Das hätte man ja auch aufgreifen können "Sie haben jetzt spontan das so aufgegriffen, wie könnte man das, wenn man das als Stunde plant, vielleicht etwas besser vorbereitet machen?"

    "Was sind die Vor- und Nachteile des spontanen Reagierens?"

    Aber Gott bewahre, die Sicherheitsdatenblätter waren noch nicht gedruckt und ein rieeeeesen Drama!

    Es war im Nachhinein alles unbedenklich, aber ihm wurde unterstellt das spontan nicht überblicken zu können.

    So ein fucking Dumfug, der Typ war ein Quereinsteiger mit 100000x mehr Ahnung von Chemie als die Fachleitung.

    Da sehe ich auch nicht das "Korsett Schule", ich halte häufiger mal spontane Stunden, aber im ALLTAG. Nicht in einer Prüfungssituation.


    Ja, in Prüfungen darf man einfach nichts zeigen, was im Alltag vielleicht gold wert ist, weil es Schüler da abholt wo sie stehen. Also wenn man jetzt noch nicht merkt wie absurd ein System ist, in dem man in Prüfungen ganz anderes zeigen muss als die Dinge, die im Alltag dann sogar als sinnvoll

    oder wertvoll betrachtet werden.


    Bei allem Verständnis dafür, dass so spontane Stunden auch Nachteile haben (die haben sie ja auch, das darf man ja offen diskutieren), so sehr kann ich das Drama nicht verstehen. Also ich fand das mega genial so spontan reagieren zu können.


    Da versucht man ganze Curricula umzuwerfen, denkt sich komischten Kram aus (alles bunt, fancy Methode usw.) in der Didaktik um zu erreichen, dass SuS motiviert sind etwas zu lernen. Und dann hat man mal SuS die von selber eine sinnvolle Fragestellung entwickeln und dann soll man sagen "Ach, sorry, heute tanzen wir hier für unsere Prüfung!" Das ist schon auch widersinnig und das darf man finde ich auch hinterfragen.

    Keine meiner SuS würde da zu viel Zeit investieren schließlich besprechen wir auch das Zeitmanagement bei den Prüfungen vorher.

    Ich habe in meinem Profil einen Schüler sitzen, der genau bei sowas enorm Zeit verliert und deshalb nur (!) auf 13 Punkten in Klausuren landet.

    Nächsten Tag hat er dann meist eine Ausarbeitung dabei, was man bei der Aufgabe noch hätte alles beachten können, weil ihm sowas auch nachmittags nicht aus dem Kopf geht.

    Klare 15 Punkte Mitarbeit und meist dann auch im Zeugnis, denn ich finde seine Einstellung, seinen Ehrgeiz und auch sein fachliches Können einfach total genial! Das wäre so ein Traum, wenn noch mehr SuS so wären.
    Was auch immer die Eltern gemacht haben, um aus ihm so einen interessierten, kritischen Naturwissenschaftler zu machen, aber das ist ein Traum!

    So ähnlich wie bereits schon jemand schrieb (habe grad keinen Nerv, es genau herauszusuchen):

    Richtig intelligente SuS wissen sich die Zeit für die Aufgaben angemessen einzuteilen und verstehen, worauf es bei dieser Aufgabe hinausläuft. Verstehen wir doch auch!


    Keine meiner SuS würde da zu viel Zeit investieren schließlich besprechen wir auch das Zeitmanagement bei den Prüfungen vorher.

    Außerdem lässt sich an evtl. notierten Punkten auch erkennen, dass die Aufgabe nicht so tiefschürfend gemeint sein kann.

    Stimme ich Dir zu, auch das ist eine Kompetenz, diese Zeiteinteilung und der Überblick, wieviel man zu etwas schreiben sollte je nach Bepunktung.

    Insofern hat auch so eine Aufgabe ihren Lehrwert, klar.

    Allerdings sehe ich auch das Problem, dass gerade dieses "schnell was abarbeiten" und eben "keine Zeit haben länger nachzudenken" eine Oberflächlichkeit regelrecht antrainiert. Da wird doch gerade ein "nein, ich hinterfrage nicht kritisch sondern ich rechne einfach wie ein Affe nach, was von mir erwartet wird" belohnt und jegliche Gründlichkeit oder jegliches Hinterfragen abtrainiert.

    Das liegt aber generell an solchen Aufgabenformaten, in denen schnell was abgeprüft werden soll.

    Und da wird auch kein Prüfer die Eier haben Extra Punkte zu vergeben, wenn jemand schreibt, warum die Aufgabe dämlich ist.


    Bei uns hat ein Chemiereferendar total Ärger bekommen, weil er in einer Besuchsstunde seine ganze Stunde umgeworfen hat, weil da voll motivierte Schüler zu einem ganz anderen Themenbereich Fragen hatten. Der ist spontan in die Sammlung, hat ein paar Chemikalien geholt und das spontan mit den SuS bearbeitet. Kam überhaupt nicht gut an bei unserer Fachleitung. Ich kenne die Geschichte nur von seiner Erzählung (die Umsetzung weiß ich also nicht genau), aber das zeigt doch (wenn es so stimmt und so ablief) genau wie Schule ist.

    Ersticken jeglicher tiefergehender Fragestellungen durch das Korsett Schule.

    Und SLH mit dem kommenden Zentralabitur in Chemie wird dem noch Vorschub leisten. Fachliche Tiefe ist nicht mehr gefordert, nur auf Masse lernen. Anstatt, dass man mit den SuS mal tiefgehend etwas bearbeiten kann.

    Immerhin haben sie jetzt ein Profilseminar eingeführt, wo man vielleicht ein bisschen etwas retten kann.
    Aber ich schweife ab.

    Nein, es geht nur darum, dass ihr es auch übertreibt damit die Aufgabe aufblähen zu wollen, in eine völlig nicht intendierte Richtung. Ja, gut ist sie nicht. Aber auch nicht so ein Problem wie hier dargestellt.

    Das mag stimmen. Im Endeffekt ist es auch eine intellektuelle Leistung zu erkennen "was eigentlich gemeint ist".
    Ich finde es zeigt aber eindeutig die Richtung, in die sich Schule bewegt. Es wird alles "aufgehübscht", sei es durch Kontext (der gar nicht nötig ist für eine innermathematische Aufgabe!) oder durch fancy Methoden. Da wird Ringenpietz mit Anfassen im Unterricht gespielt und lehrerzentrierter Unterricht verpöhnt, alles muss bunt und motivierend sein. Und der Inhalt? Ja, der wird fachlich schwächer und fehlerhafter.

    Ein Problem gibt es nur für weniger intelligente Schüler, die durch den ganzen überflüssigen Overhead verwirrt sind, sich zulange damit aufhalten und die Aufgaben unter Umständen gar nicht oder falsch lösen. Das liegt dann aber nicht daran, dass es in der Aufgabe um Astronomie geht.


    Oder für die richtig intelligenten SuS, die sich in die Aufgabe hineinversetzen und viel Zeit verlieren, weil sie genau diese Gedanken, die hier kritische KuK haben, auch haben und denen dann nachgehen. Ich finde die Aufgabe auch denkbar ungünstig!

    Ich muss Flupp da zustimmen, die Astronomie Aufgabe ist auch eine "hauptsache gerechnet" Aufgabe.

    Diese ganze erzwungene Kontextualisierung zeigt doch einfach, dass die moderne Didaktik auf dem Holzweg ist.

    Ich habe fast geweint, als ich gesehen habe wie verpöhnt in Mathe mitterweile "innermathematische Aufgaben" sind. Da wird immer irgendein Kontext herangezogen, dabei kann man doch auch einfach viel stärker innermathematisch bleiben? Das Anwenden sollte doch in Fächern wie Physik oder Chemie (usw.) stattfinden, aber in Mathe kann (und sollte!!!!) man doch abstrakt bleiben. Das ist doch der ganze Zauber der Mathematik, dass man Dinge ganz allgemein und abschließend beweisen kann.

    Erzwungene Kontexte wie in dieser Astronomie-Aufgabe, die dann auch noch sachlich falsch sind, sind einfach nur schlecht.

    Chlorid-Ion bezeichnet in der Tat das einfach negativ geladene Chlor-Atom, welches durch Elektronenaufnahme entsteht. Das -id ist ein Hinweis auf diese negative Ladung. Unter einem Chlor-Ion würde ich erstmal eine umgangssprachliche Variante davon erwarten. Prinzipiell ist es aber ein Begriff, der auch ein Chlor-Kation zulässt. Diese sind natürlich selten, es benötigt viel Energie die Elektronen von Chlor-Atomen aus der Hülle zu entfernen, im Plasma aber natürlich möglich. Hat aber im Schulkontext so gut wie keine Bedeutung, weswegen ich davon ausgehe, dass mit Chlor-Ion einfach das Chlorid-Anion gemeint ist.

    Der Fehler liegt nicht im System, sondern in deiner Behauptung, es handele sich hier um Mehrarbeit (oder gar "unbezahlte Mehrarbeit in gigantischen Umfang"). Zu den Aufgaben von Lehrkräften gehört - wie hinreichend bekannt sein dürfte - eben nicht nur der eigentliche Unterricht mit Vor- und Nachbereitung, sondern u.a. auch die Mitwirkung bei der Schulentwicklung. Die Heranziehung zu diesen Aufgaben hat auch nichts mit "Unrecht" oder ähnlichen starken Begriffen, wie von dir verwendet, zu tun.


    Dass bei solchen Gelegenheiten einige Kolleginnen und Kollegen von anderen zeitgleichen Aufgaben entbunden werden ("Freisetzung"), steht nicht im Widerspruch dazu und ist immer mal wieder erforderlich. Über das Jahr gemittelt dürfte sich das tatsächlich die Waage halten. Und damit ist nicht gemeint, dass alle mal zu Mehrarbeit herangezogen werden (was wie gesagt sachlich falsch ist), sondern dass die Heranziehung zu weiteren Aufgaben über den Unterricht und dessen Vor- und Nachbereitung bei allen Lehrkräften entsprechend ihrer Teilzeitquote/Vollzeit vergleichbar ist und innerhalb der mittleren vorgegebenen Arbeitszeit zu bewältigen ist.


    Andersherum schadet es überhaupt nicht, die eigene Arbeitszeit zu erfassen, um rechtzeitig Häufungen solcher Aufgaben auf unterrichtsfreien Zeiten anzeigen und ins Gespräch gehen zu können, an welcher Stelle dafür andere Arbeiten kürzer ausfallen sollen.

    Der Fehler liegt sehr wohl im System!

    Angenommen für die Hälfte des Kollegiums (vornehmlich die Vollzeitler) macht man es folgendermaßen:

    4 Wochen vor den Sommerferien fällt bei diesen der Unterricht aus, stattdessen machen sie Schulentwicklung in derselben Zeit.


    Bei der anderen Hälfte des Kollegiums (vornehmlich Teilzeitler) macht man es so:

    4 Wochen der unterrichtsfreien Zeit (kein Urlaub!) in den Sommerferien machen sie Schulentwicklung, die 4 Wochen vor den Ferien unterichten sie stattdessen normal.


    Dann würde es vermutlich mehr auffallen, dass da einige Leute gehörig über den Tisch gezogen werden. Dieses Beispiel ist extrem, aber im Kleinen ist es bei SE-Tagen usw. genau so!


    Natürlich ist es ein Fehler im System, wenn ein Teil der Kollegen damit ruhig gestellt wird, dass "ja auch Unterricht ausfällt", de facto aber einige KuK unbezahlt mehr arbeiten müssen als andere KuK!


    Warum macht man Schulentwicklungstage (Gott bewahre) nicht komplett nach dem Unterricht aller KuK oder in den Ferien?

    Richtig, weil dann alle aufwachen würden und sagen würden, dass das zu viel Belastung ist.


    Stattdessen macht man es ganz perfide: Man lässt dafür einen Tag Unterricht ausfallen, damit immer ein gewisser Teil des Kollegiums Stunden hat die entfallen. Dann schwingt man das Argument "trifft ja jeden einmal" und vor allem "es fällt ja Unterricht dafür weg" (was allein bei Teilzeitlern nicht der Fall ist, überproportionale Belastung) und schon sind alle Schäfchen beruhigt.


    Dasselbe läuft bei uns mit Fachtagen, dafür wird eine Fachschaft am Nachmittag freigestellt vom Unterricht um den Nachmittag wichtige Dinge in der Fachschaft zu machen. Die Hälfte hat vormittags 6 Stunden und muss dann noch den ganzen Nachmittag arbeiten, die andere Hälfte hat morgens wenig und hauptsächlich Nachmittagsunterricht. Trifft jeden mal? Nein, aufgrund des 2. Faches haben manche Kollegen meist nachmittagsunterricht bei uns, die anderen vormittags. Auch hier sind teilzeitler wieder überproportional belastet.


    Ich könnt tausend Beispiele nennen.


    So und nun einmal zu dem von Schulleitungen (so klingst du auch total) oft genanntem Satz "Na, dann muss man seine frei einteilbare Arbeitszeit eben so enteilen, dass man das kompensiert".

    Das Geschrei ist groß, wenn man dann nicht mit auf Klassenfahrt möchte (Dienstpflicht!!!!) oder sagt "Nein, auf den Elternabend gehe ich nicht". Da bleibt doch nur schluderig korrigieren oder nur Filme reinschieben statt "guten Unterricht" vorzubereiten. Und dann streikt die Technik...

    Schludering korrigieren und Unterrichten ist das, was wohl noch am ehesten durchgeht (bei der Schulleitung, alles andere ist ja DIENSTPFLICHT!) um Zeit zu sparen.

    Darf man da vielleicht aber mal darüber nachdenken, in welche Situation man die KuK dadurch bringt? Um die Arbeitszeit wieder reinzuholen muss also schlampig korrigiert werden, der Unterricht dödelig vorbereitet werden. Wem fällt das denn auf die Füße? Der Lehrkraft selber! Wir alle haben auch ein Gesicht zu wahren vor Schülern, Eltern, uns selbst usw. und es macht unglaublich unangenehmes Gefühl, wenn man in diesen Kernbereichen Zeit sparen muss. Die Schüler halten einen für weniger kompetent ("Die zeigt ja nur Dokus") oder ("Die

    macht dauernd Fehler bein Korrigieren") und es kollidiert mit dem eigenen Grundsatz im Lehrerberuf "Ich möchte etwas beibringen", warum viele Lehrer geworden sind.

    Ich finde es pervers, dass man als Schulleitung wie Du, Seph, möchte, dass KuK das erleben müssen! Das möchte niemand erleben und ich finde es ein perfides System, das so darauf ausgelegt ist.

    Was ist das Resultat? Anstatt dort Zeit zu sparen, wird die eigene Freizeit beschnitten und der Dienstherr und Schulleitung Seph freut sich!

    Und dann kommt so jemand wie Du daher, Seph, und tönt da rum und brüstet sich mit "Dann muss man sich die Zeit eben selber einteilen, der Termin ist lange bekannt". Nenn mir mal etwas, wo ich locker die 8 Zeitstunden,

    die ich als Teilzeitlerin (die ich zum Glück nicht bin, aber es gibt ja KuK in Teilzeit) zusätzlich habe, wenn der SE-Tag auf meinem unterrichtsfreien Tag liegt, bei der Vollzeit-Kollegin aber 7 Stunden Unterricht + Vorbereitung ausfallen,

    wieder reinholen kann, ohne, dass ich mein Gesicht verlieren muss? Gleiches gilt aber für Vollzeit-KuK die an dem Tag ausgerechnet mal wenig Stunden hätten.

    Und jetzt auch mal ganz ehrlich: Mit wieviel KuK führst Du nach einem SE-Tag ein Gespräch darüber, wie die einen Ausgleich schaffen könnten?

    Darüber darf man einfach mal nachdenken. Das funktioniert nur, weil

    1) Im Lehrerberuf seit jeher üblich

    2) Keiner richtig darüber nachdenkt und sich das bewusst macht

    3) Es mit Veschleierung und (Psycho-)tricks gearbeitet wird ("trifft jeden Mal", "fällt doch auch Unterricht für aus")

    4) Man ekelhafterweise darauf baut, dass Lehrer/innen so ein großes Schamgefühl haben schlechten Unterricht / Korrekturen zu machen, dass sie lieber doch ihre Freizeit beschneiden als "Ausgleich" für die Stunden.

    Das mag in NRW so sein, Berlin hat z.B. drin stehen, dass "freie Tage" in der Regel nicht auf Konferenz oder sonstige Tage gelegt werden dürfen und ersetzt werden müssen, steht im Frauenförderplan, falls gleich wieder jemand kommt und fragt, wo ich das denn her habe (hatten wir hier schon alles verlinkt und haben sogar Leute aus NRW anerkennen müssen).
    Und wird bei uns im Bezirk auch fast ausnahmslos so gehandhabt, sonst würde nämlich die Frauenvertreterin der ein oder anderen Schulleitung deutlich aufs Dach steigen (hat sie schon getan, bei uns auch).


    Achso und nein, bei uns trifft es nicht jeden Mal, weil immer nur die selben Wochentage genommen werden, weil man keinen Dienstag nimmt, wo DB der Erzieher ist und keinen Donnerstag wo schwimmen ist usw. Da trifft es dann immer die gleichen!
    (Wobei gerade der Dienstag der eh Konferenztag ist und deshalb da kaum einer frei hat, hervorragend geeignet wäre)

    Dann ist Berlin da deutlich fortschrittlicher. Ich bleibe dabei, so, wie es in SLH und anscheinend NRW ist, ist es eine Frechheit und Ausbeutung.

    Ich finde es toll, Susannea, dass es bei euch so etwas gibt.


    2) Die genannten Lehrkräfte haben einen unterrichtsfreien Tag, keinen freien Tag.

    Hast Du mein Beispiel eigentlich gelesen? Der einen Kollegin fallen durch den SE Tag 7 Stunden Unterricht + Vorbereitung weg, die andere Kollegin hat dadurch ca. 5-6 Zeitstunden Mehrarbeit.

    Ich möchte außerhalb der Schule mal den in Teilzeit arbeitenden Arbeitnehmer mal sehen, wie der guckt.

    Chef: "Du arbeitest diese Woche (unbezahlt!) 6 Stunden mehr, weil Du Betriebsentwicklung zusätzlich machst."

    Teilzeitler: "Und wie ist das mit meinem Vollzeitkollegen?"

    Chef:"Der arbeitet genau gleich viel, dem fällt hält seine andere Arbeit aus"

    Teilzeitler:"Aber dann arbeite ich in der Woche ja genauso viel wie ein Vollzeitkollege, bekomme ja aber nur die Hälfte von dem Geld?"

    Chef:"Tja, das trifft jeden Mal"

    anderer Vollzeitler:"Moment, ich habe auch dieses Problem, an dem Tag hätte ich auch eine kurze Schicht. Ich arbeite dadurch nun ca. 4 Stunden mehr in der Woche! Außerdem schaffe ich das durch diesen Tag dann nicht am nächsten Tag alles vorbereitet zu haben, mir fehlt dadurch effektiv Zeit!"

    Chef:"Naja, Du kannst doch am Wochenende vorarbeiten, wenn du das an dem Tag dann nicht mehr schaffst. Oder in der Woche davor machst du einfach unbezahlte Überstunden. Es trifft jeden Mal, dass der Tag Zusatzuarbeit bedeutet. Das machen wir hier im Betrieb so"


    Und so läuft es in der Schule ständig! Also ganz ehrlich, wenn Teilzeitkollegen an ihrem unterrichtsfreien Tag oder Vollzeitler an ihrem kurzen Tag den ganzen Tag arbeiten müssen wegen so eines Termins, und nächsten Tag ihren 7 Stunden Schultatag haben, dann ist eine Aussage "man könne das ja langfristig vorbereiten" eine A****lochaussage. Das kann man nicht anders bezeichnen. Du wird Menschen unbezahlte Mehrarbeit in einem gigantischen Umfang aufgedrückt. Nur, weil dieses Unrecht mal jeden treffen kann (könnte, denn wie Susannea schreibt, es trifft ganz sicher nicht symmetrisch das Kollegium, allein wegen Teilzeit / Vollzeit nicht), ist es nicht gleich kein Unrecht mehr.

    Wie müsste man das machen? Natürlich müsste jedem KuK die Unterrichtsverpflichtung in dieser Woche um dasselbe Maß reduziert werden.
    Und wenn das nicht praktisch machbar ist mit dem Ausfallen, dann eben die Stunden bezahlt oder angerechnet und wann anders ausfallen gelassen werden. Würde man so eine Ungleichbehandlung in einem Unternehmen durchziehen als Unternehmensleitung, da würde der Betriebsrat aber sowas von Sturm laufen! Wie kann das im Lehrerberuf möglich sein. Und viel schlimmer: Wie können hier KuK das auch noch gut heißen? Das könnte ich höchstens von karrieregeilen Schulleitungen nachvollziehen, die eben bereit sind "über Leichen" zu gehen.


    Und sind wir mal ganz ehrlich. Der SE-Tag ist doch nur eines von tausenden Beispielen im Lehrerberuf, wo mit der Arbeitsbelastung von KuK völlig gewissenlos umgegangen wird. Das liegt daran, dass wir pauschal bezahlt werden. Würde man alles abrechnen können, dann würde sich der Dienstherr sehr gut überlegen, was er überhaupt verlangt. Ist es ihm finanziell wert, dass ein Lehrer noch XY zusätzlich macht? Der reicht das nämlich ein.

    Und zack, hätten wir pädagogisches Personal für Pausenaufsichten, Laborgeräte spülen usw.

    Das geht alles nur so billig, weil man mit unserer Arbeits- und Lebenszeit gewissenlos umgeht!

    3) Man kann den Unterricht für den Tag nach einem "Schulentwicklungstag" auch durchaus mal mittel- oder gar langfristig planen. Der Schulentwicklungstag kommt ja nicht urplötzlich, sondern steht im Idealfall im Jahreskalender am Anfang des Schuljahres.

    Von uns werden dagegen 3 Schulstunden (also 5 Zeitstunden) pro Monat unbezahlt verlangt. Kein Wunder, dass in manchen Fächern der Mangel noch größer ist. Bei uns sind gute Referendare abgesprungen, weil sie zu gute Angebote erhalten haben.

    Finde ich auch nach wie vor eine unglaubliche Frechheit, jede Stunde müsste sofort ab der ersten (und zwar nach ordentlichem Satz, nicht dieser Abzockersatz!) Stunde bezahlt werden.

    Da wundert es mich persönlich z.B. nicht, wenn KuK sich die Zeit der unbezahlten Überstunden "wiederholen", sie wird ja schließlich auch gestohlen.

    Das System ist auch einfach pervers!


    Beispiel: Schulentwicklungstag


    Kollegin A: für sie fallen an diesem Tag 7 Schulstunden + Vorbereitung weg, also in Zeitstunden gerechnet bedeutet der SE-Tag keine Mehrarbeit und am nächsten Schultag hat sie 2 Schulstunden, diese bekommt sie nach dem SE-Tag noch halbwegs zeiteffizient vorbereitet.


    Kollegin B: sie hätte an diesem Tag nur 2 Schulstunden, nächsten Tag aber 7 Schulstunden. Für sie ist der SE-Tag extrem viel Mehrarbeit. Bis spät in die Nacht müsste sie sitzen, da sie die Vorbereitung für den nächsten, langen Schultag eigentlich an ihrem kurzen zwei Stunden Tag machen würde.


    Dass Kollegin B sich sehr gut überlegt, ob sie nicht entweder am SE-Tag oder dem danach überlastungskrank ist, ist doch bei so einem System kein Wunder. Wenn es wenigstens bezahlt würde für diejenigen, die an dem Tag wenig Unterrichtsverpflichtung hätten.

    Und das Argument "Es trifft jeden Mal" ist einfach eine Frechheit. Es ist Unrecht, jedes Mal, wenn es einen trifft. Das muss anders geregelt werden. Bei uns müssen sogar KuK an ihrem freien Tag kommen. Da kommt es bei ungünstiger Konstellation vor, dass ein Teilzeitkollege in der Woche mehr arbeitet als ein Vollzeitkollege für die Hälfte des Geldes. Absolut unhaltbar!


    Man stelle sich das in jedem anderen Beruf vor. Jemand im Einzelhandel machen zwei Kolleginnen Teilzeit und jede hat einen Tag pro Woche frei. Nun kommt gerade an dem Tag für Kollegin B eine Lieferung und alle Mitarbeiter/innen müssen kommen um zu helfen. Sie arbeitet unentgeldlich den ganzen Tag beim Auspacken der Lieferung, muss nächsten Tag arbeiten, während Kollegin A ihren freien Tag genießt. Das würde doch niemals durchkommen?!

    Im Lehrerberuf ständig!

    Hast du das? Glaube ich dir nicht. Im Zweifel fällt bei einem Totalausfall der Technik auch der Unterricht aus und das geht nicht zu deinen Lasten sondern zu Lasten der Schülerinnen und Schüler.

    zu 100% fällt Unterricht bei uns bei Technikausfall NICHT aus. Es wird immer verlangt den Unterricht stattfinden zu lassen, immer! Egal wie die Rahmenbedingungen sind.

    Und: Selbst, wenn ich keine voll ausgearbeitete Alternative habe, so bedeutet Technikausfall im mindesten eines: Extrem hohes Stresslevel.In der Folge zieht sich dann meist auch zusätzliche Arbeit nach, man schafft nicht das, was man vor hatte, muss sich für die nächste Stunde überlegen, wie man die Inhalte doch noch nachholt etc.

    Technikausfall geht immer zu lasten der Lehrkaft

    Der Vergleich hinkt...mal abgesehen davon, dass es durchaus Ärzte geben mag, die aus absurden Gründen eine überhöhte Rechnung auszustellen versuchen (ich kenne das bislang nur von einer großen Klinikkette, die auf entsprechenden Hinweis die Rechnung zähneknirschend korrigierte), führen tatsächlich erschwerte Bedingungen zu längeren Behandlungsdauern als üblich, sodass der erhöhte Satz den Verdienstausfall durch weniger behandelbare Patienten oder einen Überstundenausgleich kompensiert. Als Lehrkraft führen erschwerte Bedingungen gerade nicht zu längeren Arbeitszeiten oder gar zu Verdienstausfällen und müssten daher auch nicht gesondert abgerechnet werden. (Fettmarkierung durch Firelilly)

    Moment, als Lehrer immer ein Alternativprogramm vorbereitet zu haben kostet keine zuätzliche Arbeitszeit?


    Die beste Antwort war allerdings, dass man als Lehrkraft damit zu rechnen habe, dass die Technik nicht liefe und man ein Alternativprogramm vorzubereiten habe.


    Wenn eine Klasse besonders schwierig ist und man sich, im Gegensatz zu einer leicht laufenden Klasse, zig Dinge überlegen muss, um den Unterricht darauf anzupassen ist das keine Extra Zeit?

    Wenn problematische Kinder dazu führen, dass man Klassenkonferenzen abhalten muss, die man sonst nicht müsste?
    Wenn Schüler dazu führen, dass man Gespräche mit Eltern, Sozialarbeitern usw. zu führen hat sorgt das nicht für Überstunden?


    Mit diesem Beitrag von Dir, Seph, hast Du ganz deutlich gemacht, dass Du keinen Kontakt mehr zum Unterrichten an der Front hast.
    Es gibt tausend Situationen im Schulalltag, die vergleichbar sind mit verlängerten Behandlungsdauern bei Ärzten!

    Wir haben zwar keinen Verdienstausfall, aber Freizeitausfall. Und das ist genau dasselbe, denn wenn man nicht mehr abrechnen kann, dann schmälert das den Stundenlohn genauso wie bei einem Arzt!

    Nur nehmen das die meisten KuK so hin, weil es ja üblich ist.

    Und wenn es dann offiziell heißt, man kann sich die Arbeitszeit selber einteilen um so etwas auszugleichen... und man das dann macht.... kriegt man einen Anraunzer, wenn man eben schluderig korrigiert, sich nicht im Schulleben engagiert etc.

    Eigentlich müsste wirklich alles abgerechnet werden, jedes Elterngespräch, alles. Diese "Pauschalbezahlung" durch den Dienstherrn ist nur dann sinnvoll aus Lehrersicht, wenn man massiv selber Tätigkeiten kürzt.

    Da das wenige KuK machen und die meisten brav wie die Schafe alle Aufgaben machen, lacht sich der Dienstherr ins Fäustchen und wird einen Teufel tun das System zu ändern.

    Überlegt doch mal, wäre das Beamtensystem zum Vorteil der Arbeitnehmer, dann wäre es schon längst abgeschafft worden!

Werbung