Dass sie mein fränkisches Naturell geerbt hat ("Lockdown? Super! Hab ich endlich meine Ruhe!") und eigentlich ganz gern mal alleine ist, macht die Sache nicht einfacher.
Das ist doch toll, wenn sich ein Mensch auch alleine beschäftigen kann! Ich empfinde es eher als Manko, wenn Menschen unbedingt andere Menschen brauchen, um zufrieden zu sein. Vermutlich bin ich aber auch Fränkin was das angeht! Vielleicht sollte ich mal nach Nürnberg ziehen.
Ich glaube aber nicht, dass jedes Kind, das irgendwo ausgeschlossen wird, sich besonders schwierig verhält. Im Erwachsenenleben ist es doch auch so, wie viele ätzende Grüppchen gibt es in Betrieben und Kollegien, wie viel wird gelästert und gemobbt, natürlich ist nicht die gemobbte Hälfte total schwierig und die mobbende Hälfte total cool.
Das stimmt, es gibt toxische Gruppenkonstellationen. Wenn es sich tatsächlich um toxische Kinder handelt (oft ist das eigene Kind aber mitschuld) und das eigene Kind von denen ausgeschlossen wird, dann verpasst es aber nichts. Das sind doch keine Gruppe, bei denen das eigene Kind dabei sein sollte! Denn sonst wäre es doch auch so ein toxisches Kind, wenn es sich da einfügen würde.
Mobbing macht evolutionsbiologisch einfach Sinn (auch wenn die Artikel jetzt keine signifikanten Daten liefern):
https://www.cafe-eloquent.de/f…den-mobbing-serie-teil-2/
https://www.sueddeutsche.de/bi…bing-macht-sexy-1.2602366
Unsere Moralvostellungen erwarten, dass die Menschen entgegen ihrer genetischen Programmierung handeln. Das kann moralisch höchst sinnvoll sein, ist aber keine so leichte Sache.
Man wird auch keiner Frau vermitteln können, dass ein großer, breitschultriger Mann sie in der heutigen Gesellschaft nicht zwangsläufig besser beschützen kann, als ein Kleingewachsener. Auch wird man seinen Körper nicht durch Überlegungen im Neocortex davon überzeugen, dass eigentlich Gemüse richtig gut schmecken müsste und "Ungesundes" wie Chips und Schokolade nicht. Unser Körper ist darauf programmiert, dass fettige, zuckerhaltige Dinge gut schmecken, weil unsere Vorfahren die Energiedichte benötigten (und auch aus diversen anderen Gründen). Genauso eben bei der Partnerwahl, da will auch jede Frau Schokolade und keinen Lauch, wobei natürlich wie bei allen Dingen der Neocortex da letztendlich mitmischt und auch gegen die Veranlagung arbeitet.
Man kann sich bewusst gegen Schokolade und für Gemüse entscheiden, weil die Schokolade eben nach Analyse Nachteile hat. Um es bei der Nahrung zu sagen, wäre die Schokolade kalorienarm und voller Vitamine bei selben Geschmack, na, da würden wir nicht lange nachdenken.
Natürlich ist Frau auch mit einem Partner als Gesamtpaket zufrieden (da spielen ja auch andere Dinge für das Großhirn, also die "Vernunft" eine Rolle) und man würde es dem Mann natürlich auch nicht offen sagen, dass man eigentlich einen ganz anderen Typ Mann optisch attraktiv findet.
Wenn wir aber die Wahl hätten dies in jeder beliebigen Hülle zu bekommen, dann wären mindestens 90% der Männer raus. (Gilt andersrum vermutlich auch, wobei Männer evolutionsbiologisch weniger wählerisch sind, zumindest, was das Sexualverhalten angeht. Für Frauen sind die meisten Männer einfach zu unattraktiv, um dafür ihre Ressourcen zu riskieren, deshalb ist es eher so, dass die wenigen, attraktiven Männern potentiell mit vielen Frauen schlafen könnten (und es ggf. tun...), während der Großteil der Männerwelt diese Kriterien nicht erfüllt und deshalb im Vergleich dazu leer ausgeht bzw. sehr viel Aufwand und Überzeugungsarbeit treiben muss um überhaupt Sex zu bekommen. Daher auch die evolutionäre Entwicklung des weiblichen Zyklus mit wenigen fruchtbaren Tagen (anstatt dauernd fruchtbar zu sein!), so konnte Frau mit dem attraktiven Männchen Sex haben (und mit dem Unattraktiven aus Gefälligkeit) und die Vaterschaft war dem dann nicht klar. An den fruchtbaren Tagen, wo das sexuelle Verlangen der Frau am höchsten war, war natürlich das Interesse an einem attraktiven Mann auch am größten und so war mit höhrer Wahrscheinlichkeit auch der der Vater. Das zeigen Studien heute noch, dass um den Eisprung die Frauen ganz andere Merkmale bei Männern auf Fotos als attraktiv bewerten, als zu anderen Phasen!
Der eigene Parnter ist eher ausserhalb des Eisprungs, ausserhalb der fruchtbaren Tage und der Zeit des höchstens sexuellen Verlangens, attraktiv.
Man hat sich eher für den Versorger entschieden, da unserer Gesellschaft sich zu einer monogamen entwickelt hat gegenüber unserer biologischen Vergangenheit:
Bei der Frau zum Aufziehen der Kinder geblieben ist auch in ferner Vergangenheit der eher unattraktive, versorgende Mann und der hat sich fürsorglich um die (zum Teil Kuckucks-)kinder gekümmert, während der attraktive Mann dabei war die nächsten zu schwängern und seine guten Gene weiterzugeben. Das ist natürlich mit Beginn der Zivilisation mit Moralvorstellungen usw. alles nicht mehr so üblich (man denke aber durchaus an die Incel-Problematik), aber die Anlage unseres Attraktivitätsempfindens, ja selbst die Form und Ausgestaltung unserer Geschlechtsorgane ist Resultat dieser Evolution.
Interessanterweise ist die moralische Vereinbarung der Monogamie ein eher gesellschaftlich konstruiertes Konstrukt, das für die eher unattraktiven Männer sicheren "Zugang" zu einer Frau liefert. Die nicht so attraktiven Männer haben also durch die Zivilisation dennoch Chancen eine Frau für sich und damit sexuellen Kontakt zu sichern. Es lassen sich auch viele Sekundärtugenden einsetzen um fehlende Attraktivität zu kompensieren, etwas, was in unserer biologischen Vergangenheit eher nicht der Fall gewesen sein durfte. Und da frage nochmal ein Mann, warum die Frauen immer wieder auf die "Bad Boys" hereinfallen anstatt sich für den lieben Kerl zu entscheiden. Na Leute, das ist doch klar.
In der fernden Vergangenheit als Hominiden wurden wir von den "Bad Boys" schwanger und die netten Kerle waren dann die Versorger (und haben damit auch ihren Anteil Sex bekommen). Die Monogamie unserer Gesellschaft hat dieses System durcheinander geworfen und überspitzt gesagt müssen sich Frauen heute entscheiden, entweder der sexy Typ ODER der nette Typ. Und das ist der Konflikt zwischen dem, was der Körper will und was uns die Vernunft sagt. Aber ich schweife ab, spannendes Thema aber!)
Mobbing, Ausgrenzung usw. sind ebenso angelegte Mechanismen mit tieferem Sinn und dagegen zu arbeiten ist moralisch edel. Es sind aber nachvollziehbare Mechanismen für das Bestehen in sozialen Gruppen.