Beiträge von Firelilly

    Mit "dann muss man halt ohne Buch unterrichten" erzieht man nicht den Schulträger sondern ist wieder selbst der Gelackmeierte.

    Das ist das Problem im Lehrerberuf. Der Schulträger und der Dienstherr kann Lehrer so schön gängeln, weil sie selber keinen Schaden davon tragen, sondern nur die Lehrkraft. In der Regel kompensiert die Lehrkraft den Mangel (sei es finanziell durch Selbstanschaffung oder finanziell durch Mehrarbeit um die fehlenden Arbeitsmaterialien zu erstellen)


    Wir sollten vielleicht einmal einen Thread eröffnen, wie man dem Schulträger und dem Dienstherrn in Kürzungsfällen direkt schaden kann so, dass die ihre eigenen Kürzungen selber tragen müssen und nicht mehr die Lehrkräfte.

    Als ich noch jung und motiviert war 8) , wollte ich mit den Eltern meiner Klasse den Raum mal an einem Samstag neu streichen. Vorher kam aber eine Dame von der STadt um zu prüfen, ob es in Ordnung war, diesen Raum zu streichen :sterne: . Sie legte mir ein Dokument vor, in dem ich unter anderem unterschreiben musste, keine pornografischen Zeichnungen an der Wand anzubringen.

    Dann halt nicht ...

    Auf die pornografischen Zeichnungen würde ich auch nicht verzichten wollen. Alles richtig gemacht.

    https://www.br.de/nachrichten/…n-bayerns-schulen,Sl3dS4O


    Mir war bisher nicht bewusst, dass geimpfte Lehrkräfte bei Erkältungssymptomen ihren Test selbst zahlen müssen.


    Zwar steht da, dass bei Corona-typsichen Symptomen der Test von der Krankenkasse bezahlt wird, ob der Arzt aber bei einem normalen Schnupfen einen Test anordnet, ist fraglich. Bleibt dann also (außer jedes mal den Test zahlen) nur die Krankschreibung und davon wird es dann deutlich mehr geben, fürchte ich, als sonst.

    Na hundertprozentig werde ich mich krank schreiben bei einer Erkältung. Soweit kommt es noch, dass ich einen Test selber zahle, wenn ich in einem Beruf arbeite, bei dem ein hohes Infektionsrisiko besteht.

    Auch die Übernahme durch die Krankenkasse ist keine Option, denn wenn ich bei der etwas einreiche, entfällt die Beitragsrückzahlung. Im Endeffekt würde ich es also selber tragen. No way, dann lieber mit Schnupfen krankschreiben lassen.

    Das ist sicherlich komplett anders als Klassenfahrt und auch nicht zu vergleichen, aber dieses ewige "aber in der freien Wirtschaft...." ist einfach nur daneben.

    Das was Du beschreibst ist ein Extremfall. Das ist so, als würde man sagen, an den Schulen werden SuS missbraucht, weil das an der Odenwaldschule passiert ist.

    Man sollte schon realistische Bedingungen vergleichen.
    Und die Schießerei in Mexico ist nun wirklich keine klassische, zehntausendfach stattfindene Dienstreise.

    Dahingegen sind Klassenfahrten allein durch das Budget von den Bedingungen her schon generalisierbar schlecht. Da sind schlechte Arbeitsbedingungen der Normalfall. Da hilft es auch nichts, wenn Du einen Extremfall mit Gefahr für Leib und Leben als Dienstreise anführst. Das dürfte doch wohl kaum der Normalfall sein und auch einfach kein passendes Argument.

    Vergleiche doch einfach mal die durchschnittliche Dienstreise auf die Akademiker eines Unternehmens geschickt werden mit den Bedingungen, die Studienräte vorfinden. Bei einer Herbergsunterbringung oder Anreise mit einem vollem Bus voller lärmender Kinder würde Dir jeder Akademiker eines Unternehmens den Vogel zeigen.

    Ich hatte Netto ungefähr das gleiche Gehalt wie jetzt mit einer 35h-Woche, Gleitzeit und so weiter. Alles tariflich in einem Betrieb mit etwa 600 Mitarbeitern in Deutschland.

    Ich muss auch ganz ehrlich sagen, für das Lehrergehalt sollte man ja auch nicht mehr als 35h die Woche arbeiten müssen. Das erreicht man aber leider trotz Gegenrechnen Ferien nicht wirklich (oder ich bin immer noch zu fleißig, obwohl ich schon versuche abzuknappsen was geht).

    Das geweine über den harten Lehreralltag habe ich bisher immer nur von Personen gehört, die nie in einem anderen Beruf gearbeitet haben.

    Bei uns nehmen reihenweise Quereinsteiger reißaus und gehen doch zurück in die Wirtschaft :wink_1:

    Die Entlastung dafür ist ein Witz (0,5)... Ich komme hier locker auf 5 Stunden zusätzlich pro Woche.

    Bei uns an der Schule gibt es für Klassenleitung keine Entlastung und für Profile auch nicht. Ich halte das auch für eine Frechheit, aber da musst du dich im Lehrerberuf noch auf ganz andere Frechheiten einstellen.


    Ich kann Dir nur sagen, dass es bei uns leider genauso aussieht. Du wirst hier im Forum auch immer nur hören, dass es sich um Dienstpflicht handelt.
    Am ehesten denke ich, wird man etwas bei dem Sek II Kurs was machen können, wenn Du nur für Sek I eingestellt bist. Das wäre zwar nur ein Tropfen auf den heißen Stein, wenn Du den abgeben könntest (man wird dir dafür eine Sek I Klasse aufbrummen), aber da sehe ich die reellsten Chancen etwas zu erreichen.
    Bei allen anderen Dingen kann ich leider nur sagen: Willkommen im Lehrerberuf, in dem es offiziell keine Mehrarbeit gibt. Du steckst genau wie ich in der Falle, dass nur die Unterrichtsstunden bezahlt werden und alles andere all inklusive ist. Man wird dir niemals Mehrarbeit auszahlen, weil du am Wochenende eine Aufführung machst, oder, weil du auf einer Klassenfahrt rund um die Uhr arbeitest.

    Würde der Lehrerberuf nach Stechuhr abgerechnet werden und ich würde für jedes Elterngespräch, für jede Unterrichtsvorbereitung, Korrektur, Planung (!) von Fahrten und Ausflügen usw. einstempeln, würde das Land Schleswig-Holstein pleite gehen.

    Der Lehrerberuf funkioniert nur deshalb, weil wir alle unbezahlte Mehrarbeit leisten. Du wirst merken, dass die meisten Forumsteilnehmer das auch noch bagatellisieren oder sogar gut heißen.

    Kann dir nur sagen, du bist mit deinem Frust nicht alleine, ich fühle mich auch massiv ausgebeutet und verarscht. Mein Tipp ist es (und da bist du leider ohne Verbeamtung noch in einer schwachen Position) zurückzuverarschen und auszunutzen, was geht.

    Man könnte die Anspruchshaltungen etwas zurücknehmen und zu einem "normalen" Maß zurückkommen.

    Wenn ich an meine Schulzeit zurückdenke, da gab es drei Wandertage pro Schuljahr. Die konnten ab der 9. Klasse (oder wars schon ab 8.?) zu einer Dreitagesfahrt zusammengelegt werden (inkl. An-. und Abreise). Bei unserer Klasse (28 Schüler, wenn ich das richtig erinnere) ware immer mindestens zwei Erwachsene dabei.

    Das hielte ich auch für ein verträgliches Maß!

    Allein die Vorstellung, man könnte einem erwachsenen Arbeitnehmer "verbieten", in seinen Pausen das Betriebsgelände zu verlassen, ist so dermaßen... "teacherish", könnte man so sagen?

    Welche Qualität hat eine "Pause" in unserem Beruf eigentlich? Ich glaube auch hier ist unser Beruf am untersten Ende der Skala.

    Selbst wenn man mal nicht (und das kann man innerhalb eines Monats an einer Hand abzählen) von KuK mit Arbeit belästigt wird (dazu zähle ich Fragen zu SuS, Biten um Verteilung von Material X in der Klasse und tausend andere Gesprächsanlässe mit beruflichem Inhalt), dann sitzt man in einem lauten, überfüllten Lehrerzimmer an einem mickrigen Tisch. Vor die Tür gehen um mal frische Luft und Ruhe zu haben? Fehlanzeige, da lärmen tausend Jugendliche und Kinder.

    Pausen im Lehrerberuf müssten per se als Arbeitszeit gelten! Aber selbst wenn sie das tun, ist dem Dienstherrn doch egal, der alimentiert doch eh nur gegebene Unterrichtsstunden und alles andere "ist im Paket mit drin". Ob die Klassenfahrt mit 24/7 Dienst und Bereitschaft, die Elterngespräche oder eben auch "Pausen", die eigentlich keine sind.

    Vor den Ferien waren wir mit einem Kurs zur Unternehmensbesichtigung. Neben den Produktionsanlagen wurden uns auch die Pausenräume der Belegschaft gezeigt.

    Die SuS waren begeistert, die hatten Ruhebereiche, Essensbereiche, Gemeinschaftsbereiche (mit Billard-Tischen und Tischfußall, sogar mit Fernseher und irgendwelchen Spielekonsolen, wo die Mitarbeiter am zocken waren).

    Mal abgesehen davon, dass ich kein Tischfußball etc. spiele bekam man trotzdem fast Tränen in den Augen, wenn man daran dachte, wie dort Pausen ablaufen und der Erholung dienen, und wie ich jede Pause froh bin überhaupt auf Toilette gehen zu können oder mir verschämt etwas zu Essen reinzudrücken. (Immerhin für meine Figur ist der Lehrerberuf gut, man hat nicht einmal Zeit zu essen).

    Eine große Frechheit sind die Arbeitsbedingungen trotzdem! Aber, weil man es nicht anders kennt oder keinen Vergleich hat, nimmt man es hin anscheinend hin.

    Das erinnert mich immer an Frauen in toxischen Beziehungen, irgendwann ist es normal wie Dreck behandelt zu werden. Und die Opfer fangen sogar an ihren Partner vor anderen zu verteidigen. So läuft es doch psychologisch mit der Schule auch. Wie viele Leute verteidigen die schlimmen Bedingungen (das muss doch so sein, Aufsichtspflicht blaaaa) anstatt sich zu wehren.

    Nur mal ein Beispiel der Unmöglichkeit: Ich habe zwischen zwei Doppelstunden Chemie manchmal Pausenaufsicht. Ich darf die Schüler wegen Corona nicht vorzeitig aus dem Raum lassen (generell wegen Aufsichtspflicht ja heikel), ich darf aber auch nicht den Raum velassen um die Chemikalien wegzuräumen. Gleichzeitig soll ich mit dem Klingeln aus dem Raum springen um bei der Aufsicht zu sein. Etwas Wegräumen oder Hinräumen für die nächste Doppelstunde, rechtzeitig bei der Pausenaufsicht sein, eigentlich nicht möglich.

    Tja, ich lasse mir regelmäßig viel Zeit in dieser Pause und gehe erstmal auf Toilette. Sollte etwas während meiner Aufsicht passieren war ich auf dem Klo und hatte Durchfall und konnte niemanden verständigen.

    Ich lasse mich aber mit Sicherheit nicht hetzen und nicht wie einen Leibeigenen behandeln. Das sind unmögliche Arbeitsbedingungen.

    Eine Pausenaufsicht könnte auch von ein Euro Jobbern geführt werden. Eine Frechheit und eine Unwürdigkeit von Arbeitsbedingungen ist die Praxis an der Schule.

    Gehört das nicht zu deinen grundlegenden Aufgaben?

    Das besonders gut zu machen? Nein.

    Das erhofft sich der Dienstherr. Und im bezug auf Aufgaben die fachliche Kontexte berühren (z.B. Abiklausuren mit tollen Aufgaben) bekommt er von mir tatsächlich einiges geliefert. Denn das triggert mein fachliches Interesse da interessante, ausführliche Aufgaben zu erstellen.

    Da liege ich (auch laut Rückmeldung des Fachobmanns oder wie der Kerl heißt, der einem da Rückmeldung gibt) sehr weit vorne.

    Soll kein prahlen sein, in anderen Bereichen (Engagement Klassenfahrten zu planen etc.) bin ich ein Schlusslicht.

    Was ich einfach nur sagen möchte ist, dass man eben selber dafür sorgen muss, dass man sich das Leben leicht macht. Ich sage ja nicht, dass man nur faul rumsitzen soll. Aber um eine halbwegs erträgliche Arbeits-Lebens-Balance zu finden, wie Du sagst, muss man extrem viel mehr streichen, als der Dienstherr sich eigentlich vorstellt.

    Die Pflichtstundenzahl ist viel zu hoch bzw. das Gehalt viel zu niedrig um die vielfältigen Aufgaben alle sorgfältig zu machen.

    Es ist vom Dienstherrn gewollt, dass man seine Freizeit (und damit auch sein verdientes Geld) und Gesundheit für den Beruf opfert. Und er nimmt es billgend in Kauf, dass, wenn man dazu nicht bereit ist, einige Aufgaben eben schluderig gemacht werden müssen.

    Ich plädiere eben, und das ist wichtig gerade für neue KuK die sich ja erstmal in einem Forum vielleicht auch orientieren, dafür die zweitere Variante zu wählen. Das beinhaltet eben sich das Leben gezielt leichter zu machen. Weil: Der Dienstherr macht das Leben gezielt schwerer als er bereit ist zu alimentieren.

    Die Situation der Freiwilligkeit ist für mich die schlechteste. Kenne ich daher, dass einige Kollegen meinten, sie müssten zusätzlich zu den Fahrten im Schulprogramm noch über Wochenenden und Feiertage fahren, weil es doch so schön ist. Und ich war die einzige, die gesagt hat, dass sie nicht freiwillig am Wochenende mit 15 jährigen nach Berlin fährt. Folge: böse Eltern, enttäuschte Schüler. Ich habe den Eltern natürlich gesagt, dass es ihnen unbenommen sei selbst mit der Klasse eine Reise nach Berlin zu machen, da diese ja nicht in der Schulzeit stattfinde …


    Langfristige Folgen: die Eltern halten einen für faul und die Schüler für gemein. Und wenn dann die nächste Klassenarbeit nicht sofort nach den Ferien wiedergeben wird (weil der D/E Lehrer 4 Stapel nicht geschafft hat), dann bin ich die faule Sau die eh nichts macht. Wenn man die Eltern/ Schüler nicht auf seiner Seite hat, dann kann das Leben an vielen Stellen schwerer werden.

    Ja, so ist es.

    Es ist nicht nur so, dass man dicke Eier braucht um das auszuhalten psychisch. Der Beruf wurd auch objektiv schwieriger.

    Deshalb spreche ich auch immer von Nötigung.

    Das wie wie eine toxische Beziehung oder auch Mechanismen wie bei sexually abusive behaviour. Man kann nicht einfach sagen "sag doch nein". Denn die Folgen des "Nein-Sagens" sind eben ultra unangenehm. Deshalb funktioniert so ein abuse ja auch psychologisch so gut.
    Und in dieselbe psychologische Kerbe haut es, wenn man sagt, du kannst doch "nein" sagen, wenn Klassenfahren keine Dienstpflicht sind.

    Ich sag es auch mal ganz deutlich, selbst wenn es in SLH nicht Dienstpflicht wäre auf Klassenfahrt zu fahren, es würden 80% der Kuk dennoch tun (genauso wie sie auch trotz Teilzeitgehalt Vollzeit arbeiten, ihr Geld in besseren Unterricht investieren usw.).

    Dann zu sagen:"Ich fahre nicht auf Klassenfahrt, weil es keine Pflicht ist" führt zu einer riesigen Welle an Hass von Schüler- und Elternseite. Schön, dass O.Meier so dicke Eier(stöcke) hat das auszuhalten. Es vergiftet aber absolut die Arbeitsatmosphäre und ich sag es ganz ehrlich, ich fände es dreist mich überhaupt so anfeinden lassen zu müssen.

    Die Lösung kann nur lauten, Klassenfahrten werden abgeschafft oder in die Hände von externen Dienstleistern übergeben.
    Die einzige Lösung ohne Anfeindung aus dem Klassenfahrtendruck herauszukommen ist es, aus gesundheitlichen Gründen nicht fahren zu können. Zumindes da springen einem die Schüler/Eltern nicht an die Kehle. Wir hatten so eine Kollegin, bei der hieß es, sie könne aus gesundheitlichen Gründen nicht fahren (generell nicht, ich meine keine kurzfristige Erkrankung).

    (Anmerkung: Es geht dabei nicht darum, sich als L ein leichtes Leben in der Schule zu gestalten. Sondern darum, Aufwand und Ergebnis in einem gesunden Verhältnis zu halten = effektiv zu arbeiten.)

    Ich möchte mal ganz ehrlich sagen, man sollte schon dafür sorgen sich ein möglichst leichtes Leben zu gestalten. Wenn man sich den A***** aufreißt, sollte man auch ordentlich verdienen und so weiter.

    Der Lehrerberuf hat durchaus Bereiche die attraktiv sind. Die muss man aber aktiv angehen und einfordern. Wer sich das Schulleben nicht so leicht wie möglich macht (und das ist gar nicht so einfach, ich tappe auch immer wieder in die Falle meines Gewissens oder Perfektionismus', was Fachliches angeht), verspielt die wenigen Vorteile, die der Beruf bieten kann auch gegenüber der Wirtschaft. In der Wirtschaft kann man mit viel Leistung viel verdienen. Als Lehrer nicht. In der Wirtschaft ist es vermutlich (?) schwierig sich ohne Verbeamtung ein leichtes Leben zu machen. Dumm, wer nicht die wenigen Vorteile des Lehrerberufs zumindest versucht auszunutzen.

    Und nein, selbst ich mache immer noch zu viel und ärgere mich über mich selbst, dass ich wieder so viele Stunden daran saß auch wirklich gute Abiklausuren (dezentrales Abi) einzureichen. Der Ehrgeiz ist doch immer irgendwie da. Deshalb: Immer wieder sich bewusst machen, man muss aktiv versuchen sich das Leben so leicht wie möglich zu machen! Dadurch nähert man sich einem gesunden Arbeitspensum an!

    Interessant, vielleicht kann ich an der Schule anfragen, ob dieses System bei uns auch möglich ist, schließlich stören die Störer nur die jenigen, welche wirklich lernen wollen.

    Ein Problem am System Schule ist, dass das Recht von Störenfrieden auf Beschulung und Unterricht mehr zählt als selbiges Recht bei Nichtstörenfrieden.

    Wenn ein Schüler die ganze Klasse aufhält und signifikanten Schaden am Lernfortschritt und Lernklima verursacht, wäre es aus meiner Sicht sinnvoll diesen Schüler konsequent auszuschließen (erst für kurze Zeit, dann immer länger). Das ist aber nicht möglich, da das Kind ja ein Recht auf Beschulung hat. Dass der Schaden am Lernfortschritt in der Summe gesehen viel größer ist (weil nämlich 29 Mitschüler/innen betroffen sind!), wenn er beschult wird, als wenn er ausgeschlossen wird, ist im System Schule egal. Dadurch fehlt auch einfach ein Druckmittel.

    Man stelle sich in asiatischen Schulen einen Schüler vor, der die ganze Gruppe am Lernen hindert. Holy wäre das was los.

    Hier in Deutschland wird so ein Störenfried hofiert, es wird extra Personal hinzugezogen und Extraaufwand betrieben. Würde man solche SuS einfach rigoroser rauswerfen dürfen und würde man das Personal und den Aufwand (Sozialarbeiter, Klassenkonferenzen) einsparen und anderweitig verwenden (z.B. eine Klassenkonferenz machen um sich auszutauschen, wie man einzelne SuS noch besser fördern könnte), wäre es viel sinnvoller.

    Leider steht man mit so einer Sichtweise alleine auf weiter Flur.

    Aber das steht man in der Lehrerschaft auch, wenn man sagt, dass man kein Material auf eigene Kosten anschaffen sollte.

    Komische bzw. sehr spezielle Menschen sind es, die zum großen Teil die Lehrerschaft ausmachen. Die meisten Menschen aus anderen Berufen würden die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Aber die sagen ja auch "Lehrer? Um Gottes willen, würde ich nie machen".

    Achja, viel Spaß im Lehrerberuf :victory:

    Übrigens: auch in der hoch gelobten freien Wirtschaft zählt auf Dienstreisen nicht die komplette Aufenthaltszeit weg von zu Hause als Arbeitszeit, sondern nur die Zeit der angewiesenen Tätigkeiten.

    In der freien Wirtschaft wird meine Nachtruhe nicht durch lärmende Kinder (muss ja nicht einmal die eigene Klasse sein) gestört und der Comfort-Level ist um Zehnerpotenzen größer.

    Die Bedindungen unter denen man auf Klassenfahrten arbeiten muss sind nicht amtsangemessen, in keinster Weise!

    „Die“? Wer? Wer trifft die Entscheidungen?

    Ich nehme an diese Schulprogramme sind vor unzähligen Jahren einmal entstanden und ggf. sogar in einer Lehrerkonferenz abgestimmt worden. Ganz sicher ist, dass der Versuch Klassenfahrten aus dem Schulprogramm zu nehmen, zu verkürzen etc. niemals durchkommen würde.

    Es ist genauso wie der Vesuch KuK zu motivieren nicht mehr eigenes Geld in Materialien zu stecken oder sonstwie zu Entscheidungungen zu verbesserten Arbeitsbedingungen zu bringen. "Aber Kinder brauchen so eine Fahrt...... man lernt die SuS noch einmal ganz anders kennen....[generisches anderes Argument]"

    90% der Lehrer/innen sind masochistisch veranlagt oder leiden am Helfersyndrom oder unterscheiden sich auf andere weise signifikant von Arbeitnehmern in der Wirtschaft (oder anderen Mitarbeitern im öffentlichen Dienst). Wo der Beamte auf dem Amt ohne mit der Wimper zu zucken die Bürotür zuklappt, einen warten lässt um erstmal ausgiebig zu frühstücken (gerade wieder erlebt), opfert der Studienrat/die Studienrätin ihre Freizeit um noch etwas für die Schüler zu ermöglichen oder gibt eigenes Geld dafür aus. Gerade aktuell im anderen Faden gelesen:"SuS kauen Masken durch, Lehrkraft kauft den SuS neue"


    So sehr ich den Gedanken verstehe, dass man prinzipiell Mitbestimmungsrecht hätte. Man hat es nicht. Die Schulleitungen, die Seminarleitungen und so weiter haben ihre Herde schon so manipuliert und indoktriniert, dass solche Entscheidungen auf einer LK so gefällt werden, dass man auch als Studenrätin gezwungen ist solche wahnwitzigen Unternehmungen zu machen.

    Es ist einfach eine Schande, ich will in keiner Jugendherberge oder einem billigen Hotel schlafen und ich will nicht 24 Stunden am Stück (bzw. eine Woche am Stück) Dauerdienst haben. Das würde ich für eine mega saftige Zulage machen, die fängt im Minimum bei tausend Euro für die Woche an. Man bedenke die ganze Vorbereitung so einer Fahrt noch dazu.

    Leider gibt es in SLH nur einen Weg um dieser Frechheit zu entgehen.


    Edit: Oh richtig, selbst wenn die Lehrerkonferenz beschlösse (richtiger Konjunktiv?!), dass die Fahrten reduziert würden. Die Schulkonferenz würde sagen "nöööööö, ihr fahrt schön lange auf Fahrt und ihr organisiert uns mal schön ein rundum Programm!"

    Wenn für „das Land“ die Klassenfahrten tatsächlich wichtig wären, sorgte es für eine angemessene personelle Ausstattung und sonstigen Bedingungen, so dass gefahren würde.

    Schleswig-Holstein kehrt sich einen feuchten Dreck um die Bedingungen und personelle Ausstattung und erhebt es trotzdem zur Dienstpflicht auf Klassenfahrt zu fahren. Naja, dafür hat man uns auch das Weihnachtsgeld gestrichen, klingt fair!

    Ich bin so glücklich über unsere Schule: Klassenfahrten machen nur die Klassen und Lehrer, die es wolle

    Und ich hasse meine Schule und mein Bundesland, weil wir genötigt werden auf Klassenfahrt zu fahren.


    Eine solche Fahrt mit den absurden Dienstzeiten, der Unterbringung, der Versorgung ist für alle ein derartiger Eingriff in das Privatleben, dass man sich von vorne bis hinten nicht wundern muss, dass da Leute kein Bock drauf haben.

    Man legt die Klassenfahrten bei uns extra vor Ferien, damit man danach in den Ferien krank ist und nicht nach einer Klassenfahrt zwei Wochen ausfällt. Die machen das schon sehr geschickt hier.

    Klassenfahrten, oder zumindest die Organisation und Durchführung durch Lehrkräfte, gehören abgeschafft. Wir sind doch keine Animateure oder Reiseveranstalter.

    Sollen doch Erlebnispädagogen oder andere externe Kräfte dafür eingesetzt werden. Die frei werdende Zeit könnten Lehrkräfte prima nutzen um die Chemiesammlung aufzuräumen, Curricula zu schreiben oder eine anderen tausend Zusatzaufgaben neben dem Unterrichten durchzuführen.

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