Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • Ohne Gegenmaßnahmen ist das viel diskutierte R_0 bei Grippe etwa 2, bei Covid19 etwa 3 und bei Masern etwa 20 (DAS ist dann eine echte Übertragung "über die Luft").

    Ein R0 von 3, du weißt schon, dass das mega infektiös bedeutet. Bei einem R0 von 3 verbreitet sich Corona in einer Schule wie ein Lauffeuer.


    Masern ist ein super schlechtes Beispiel, denn gegen Masern sind viele immun. Das bedeutet, es ist eine superinfektiöse Krankheit, das sagt mir der R0 wert. Aber lies mal die Definition vom R0 Wert:


    "Die Basisreproduktionszahl gibt an, wie viele Menschen eine infektiöse Person durchschnittlich ansteckt, wenn kein Mitglied der Population gegenüber dem Erreger immun ist (suszeptible Population)."


    So, wie viele sind denn gegen Corona immun? Bislang nur ein Bruchteil der Bevölkerung. Das bedeutet: R0 von 3 schlägt ungebremst ein und wird zu einer Massenverbreitung in der Schule führen.


    Gegen Masern sind seeeeehr viele Immun. Was bringt dann ein R0 von 20? Nicht viel, denn obwohl höchstinfektiös, kann sich das Virus wegen der Immunität nicht verbreiten.

    Der R0 wert bezieht sich auf eine Population, in der kein Mitglied immun ist!


    Gegen die Grippe sind sehr viele Risikogruppen geimpft und der R0 Wert ist mit 2 außerdem geringer als Corona. Das bedeutet, weil wir da schon eine deutlich höhere Immunität haben, und, weil der R0 wert (also selbst, wenn niemand immun gegen Grippe wäre) niedriger ist, kann man Grippe und Corona nicht annährend vergleichen. Von der Heftigkeit der Symptome mal ganz zu schweigen.

    • Offizieller Beitrag

    Faktencheck:

    NRW: Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Personen wurden ab dem 10. März verboten. Am 13. März kam die Schulmail bzgl. der Schulschließungen.

    Zumindest in NRW würde ich da mal nicht von "lange Zeit" sprechen.


    kl. gr. frosch

    • Offizieller Beitrag

    Woher soll der Mundschutz für alle kommen und wie soll das Unterrichten damit über Stunden aussehen? Es wurde doch jetzt neu oder nicht neu davon ausgegangen, dass das Sprechen noch viel schlimmer ist als Husten oder Niesen.


    https://www.nature.com/article…aQ5JM2W7xCG3T-3xODhrjgiI4

    "Third, and perhaps most importantly, speech can release dramatically larger numbers of particles compared to coughing." (Steht im 2. Absatz der Introduction nach der Quellenzahl 4.)

  • Das bedeutet: R0 von 3 schlägt ungebremst ein und wird zu einer Massenverbreitung in der Schule führen.

    Sicher. Wirklich nett von dem Coronavirus, dass es in den 6 Wochen vor den Schulschließungen darauf verzichtet hat.


    R_0=3 bedeutet, dass ein durchschnittlicher Infizierter drei weitere Ansteckt und zwar über die gesamte Dauer der Infektion.

    Bei einer infektiösen Phase von 7 Tagen, die Corona wohl im Prinzip hat, heißt das etwa alle 2 Tage einen.

  • Machen wir den kompletten Lockdown so wie er jetzt ist noch wesentlich länger, dann

    - werden immer mehr Geschäfte Insolvenz anmelden

    - werden infolgendesssen immer mehr Menschen arbeitslos

    - werden die Bauern immer mehr Probleme haben Erntehelfer zu bekommen

    - werden gerade die alten Menschen in Alten- und Pflegeheimen an der Isolation, der Einsamkeit "eingehen" (Nein! Ich bin nicht dafür diese sofort zu öffnen!)

    - werden viele Eltern nicht mehr arbeiten gehen können (nein! Das heißt nicht, dass wir die Schulen sofort wieder öffnen müssen)

    - werden die Leute, denen die Decke auf den Kopf fällt irgendwann gegen die Regeln verstoßen

    - haben wir das Problem irgendwann zu einem späteren Zeitpunkt, wenn dann nämlich, wenn es noch keinen guten Impfstoff gibt, alle auf einmal in die Öffentlichkeit strömen

    Deshalb: Das öffentliche Leben langsam wieder hochfahren. Die Schulen zu einem geeigneten Zeitpunkt langsam wieder öffnen.

    Wie das geschehen mag, weiß ich nicht. Zum Glück muss ich das auch nicht entscheiden.

    Niemand sagt, dass die Schulen am 20.4. wieder im Vollbetrieb laufen werden, selbst die Äußerungen der Politiker deuten in keinster Weise darauf hin!

    Wenn man den ersten Andeutungen Glauben schenken darf, werden LehrerInnen, die einer gefährdeten Gruppe angehören, auch noch nicht wieder in die Schule müssen. Wer sich dazu zählen darf, das wird dann durch die konkretisierten Infos, die folgen werden, deutlicher. Ansonsten hilft halt die Rücksprache mit der Schulleitung. Eine gute Schulleitung wird - wie bereits bei der Einrichtung der Notbetreuung darauf hinweisen und dafür Verständnis haben!


    Als Lehrer muss ich eh damit rechnen, dass ich mich in der Schule mit ansteckenden Krankheiten infiziere, auch außerhalb von Corona-Zeiten.


    Wem das Risiko zu groß ist und neidisch auf die Berufsgruppen blickt, die bei vollem Gehalt im Homeoffice bleiben und das noch längere Zeit, dem steht der Weg offen, sich bei diesen Stellen zu bewerben. Er / Sie hat ja jetzt in den Ferien Zeit Initiativbewerbungen zu schreiben und / oder nach attraktiven Jobangeboten zu suchen. In digitalen Zeiten kein Problem!


    Entweder bevor er um seine Entlassung aus dem Beamtenverhältnis gebeten hat oder erst danach.

    Dann verdient er vll auch mehr ... wer weiß? Dann muss man sich auch nicht mehr über die schlechten Arbeitsbedingungen kümmern ...


    Ansonsten möge er bitte seine Bedenken beim Lehrerrat kund tun und / oder beim Gesundheitsamt vorsprechen. Da wird ihm vll. geholfen.

  • Wie bekommt man einen Leistungskurs mit knapp 30 Leuten in einem Raum unter?

    Das ist logistisch gar nicht zu machen.

    Gerade bei dem Beispiel kann man ja schön zeigen, wie das funktionieren kann. Der LK wird aufgeteilt, sagen wir in drei Gruppen. Jede Gruppe à 10 Schüler wird von dir eine Stunde lang vor Ort unterrichtet, dort werden die Aufgaben besprochen, die du parallel - für die übrigen zwei LK-Stunden, die dann ja wegfallen - per Home Schooling stellst. Ist das effektiv? Kann man da das Niveau eines LKs angemessen halten? Nö, aber das ist ja auch egal. Hauptsache, man kann nach außen zeigen, dass man eine Lösung gefunden hat (politische Sichtweise). Und man kann dann nächstes Jahr die Abiprüfungen durchführen, weil ja Unterricht stattgefunden hat (juristische Sichtweise). Vorher wird natürlich das Curriculum auf sie Schnelle entschlackt, so dass es auch kaum eine Rolle spielt, wie viel Inhalt du so vermitteln kannst.

    Und genau deshalb wird man die Sicherheitsbedingungen für Schulen kippen.

    Alle Sicherheitsregeln, die in der Schule nicht umsetzbar sind, wurden doch seit jeher außer Kraft gesetzt.

    Der große Unterschied wird der sein, dass die Öffnung der Schulen ein großes Politikum ist und unfassbar viel Aufmerksamkeit in den Medien bekommt. Da können die sich nicht einfach so wegducken. Deshalb wird es auf jeden Fall Maßnahmen geben. Wie umfassend und effektiv die sind, steht auf einem anderen Blatt. Ich glaube nämlich ehrlich gesagt auch, dass es dabei weniger um Fürsorgepflicht und Schutz der Lehrkräfte (und Schüler) gehen wird als um den eigenen politischen Schutz der Entscheidungsträger.

  • Stille Mitleserin

    Die einzig mögliche Strategie ist Containment. Es geht jetzt darum, die Zahlen weiter zu drücken und nicht neue Infektionsherde zu eröffnen.

    Wir sollten uns mehr an Südkorea, Singapur orientieren.

    Sicher sollten wir uns an denen orientieren. Wahr ist aber auch, dass Singapur die Schulen nie geschlossen hatte und Südkorea nur zum Teil. Zu Japan konnte ich gerade nichts finden.

  • Ja doch, genau darum würde es mir erstmal gehen. In Mathe müsste ich in meiner dritten Klasse dringend die schriftliche Subtraktion einführen, in meiner Vierten die schriftliche Division. Das geht aber nicht per Homeschooling. Eine Einführung würde mir also viel bringen und dann könnten die Kinder auch zu Hause weiter üben.


    Das ist alles nicht ideal, aber anders geht es eben nicht.


    In der Notbetreuung muss ich derzeit Kindern ja auch mal über die Schulter schauen. Aber man kann es schon sehr gut vermeiden.

    @ Anja

    Ich kann mir selbst bei 5 Schülern das schlecht vorstellen, wenn ich davon ausgehen muss, dass einer infiziert sein kann. Bei den Schülern untereinander entsteht eine bessere Situation, wie ist aber die Distanz vom Schüler zur Lehrkraft und umgekehrt einzuhalten?
    Ich muss denen ja auch einmal in die Hefte schauen und gucken, was sie machen. Und zwar, während sie arbeiten. Normalerweise kommen die Schüler zur Lehrkraft an ihren Pult, zeigen ihre Arbeiten oder die Lehrkraft beugt sich über die Schüler. Ich kann mich da als Lehrkraft immer anstecken. Ich kann ja nicht die ganze Zeit Einführungsunterricht auf Distanz und frontales Abschreiben machen.

    Das empfinde ich als sehr schwierig. Wir könnten da nur mit wenigen Schülern sehr eingeschränkten Frontalunterricht machen um die Distanz zu wahren. Die andere Seite ist, ob unsere lebhaften Grundschüler diese Disziplin aufbringen können. Außerdem sollte man viel reden vermeiden. Je mehr wir reden, desto mehr könnten sich die Viren, sofern jemand infiziert ist, im geschlossenen Klassenraum verbreiten. Ich empfinde das als seltsamen Unterricht.

  • Sicher. Wirklich nett von dem Coronavirus, dass es in den 6 Wochen vor den Schulschließungen darauf verzichtet hat.


    R_0=3 bedeutet, dass ein durchschnittlicher Infizierter drei weitere Ansteckt und zwar über die gesamte Dauer der Infektion.

    Bei einer infektiösen Phase von 7 Tagen, die Corona wohl im Prinzip hat, heißt das etwa alle 2 Tage einen.

    Naja die Schule meiner Tochter wurde bereits 2 Tage vor dem Lockdown geschlossen, ein Kind hatte Kontakt mit einem nachgewiesenen Coronafall. (Später stellte sich raus---- Fehlalarm).


    Aber damals gab es in unserem Landkreis kaum Fälle. Das heißt, die Wahrscheinlichkeit sich in den Schulen anzustecken ist wirklich eher gering gewesen. Ich denke schon, dass die Schulschließungen was gebracht haben und genau zum richtigen Zeitpunkt waren.

  • Also werden wir als Gesellschaft das Risiko eingehen, dass Menschen sterben. Um zu verhindern, dass in der Folge des Lockdowns Menschen verhungern, an häuslicher Gewalt oder Suizid sterben.

    Dein Satz ist die abgeschwächte Form von:

    "Also werden wir als Gesellschaft in Kauf nehmen, dass Menschen an dieser Krankheit sterben - obwohl es vermeidbar wäre. Um zu verhindern, dass in der Folge des Lockdowns Menschen verhungern, an häuslicher Gewalt oder Suizid sterben."

    Und das ist - mit Verlaub - unchristlich, inhuman und menschenverachtend. Es besteht in Deutschland noch lange kein Risiko, dass Menschen verhungern werden. Bei einem Kollaps des Gesundheitssystems werden jedoch Menschen nicht nur an Corona sterben, sondern auch an jeder anderen gefährlichen Krankheit oder bei Unfällen, die WEGEN des Gesundheitssystems nicht zum Tode führen.
    Bei einem plötzlichen Anstieg der Erkrankungen auf 5 Millionen Fälle (was noch lange keine Herdenimmunität gibt) und einer Letalität von 10% (wie in Bergamo nach dem Kollaps der ärztlichen Versorgung) müssen innerhalb von ein paar Wochen (neben den Menschen, die an anderen Erkrankungen sterben) zusätzlich 500.000 Menschen begraben werden.

    Danach haben wir eine andere Republik. Falls wir dann noch eine Republik haben.

    Just My 2cents

    Das Diskutieren von Tatsachen ist eine "wunder"bare Sache.

  • Ich denke schon, dass die Schulschließungen was gebracht haben und genau zum richtigen Zeitpunkt waren.

    Letzteres bestreite ich nicht, ersteres wird man wissenschaftlich genau untersuchen müssen, auch um für de Zukunft zu lernen. Aber selbst für den unwahrscheinlichen Fall, dass irgendwann rauskommt, dass die Schulschließungen überhaupt keinen Beitrag zur Eindämmung geleistet haben, war die Entscheidung in der Situation trotzdem richtig.

  • Im Endeffekt sind wir uns doch ziemlich einig, dass es egal wie, sehr schwierig sein wird eine, nach dem Infektionsgesetz richtige Beschulung zu gewährleisten.


    Ebenso wurde hier schon zig Mal herausgestellt, dass die Problematik nicht erst in der Schule (2m Abstand, Raumgröße, Flurgröße, Pausenhof etc...) anfängt, sondern schon der Schulweg problematisch wird.

    - Kinder werden alleine von einem Elternteil gebracht?

    - Kinder fahren mit ÖVP?

    - Kinder Treten den Schulweg alleine an?

    Wer will das wie kontrollieren?


    Mal an meinem Beispiel:

    Unsere BK SuS sind zum Teil auf ÖVPs angewiesen. Fahren damit pro weg 30-60min mit umsteigen. Ob hier das kintaktverbot eingehalten werden kann?


    Dazu kommen die vielen Beiträge, die die Gesundheit von Kindern und Angehörigen, Lehrern und Eltern, die zusammen in einem Haushalt leben in Betracht nehmen.

    - Es kann dich durchaus sein, dass LuL noch bei den Eltern leben. Ein Kollege ist bei mir 25 und wohnt ebenfalls zu Hause. Die Eltern sind 62. sicherlich sollte man solche Fälle beachten. Die Infektionskette darf man nicht außer acht lassen.


    Dennoch, es wurde sehr viel gesagt und geschrieben - von Virologen, Epidemiologen...und hier und wir müssen einfach den Tag der Tage abwarten.


    Die Zahlen steigen wieder, Frau Merkel hat gestern ihren Standpunkt klar gemacht.


    Ich hoffe, dass die Minister*innen weise entscheiden und nicht wie so oft an der Realität vorbei.


  • Ich werde gleich wenn ich Zeit habe, mal nachzuforschen ob das auch in seriöseren Blättern steht.

    Zitat

    In Südkorea ist nach Angaben von Behörden bei 91 von einer Coronavirus-Infektion genesene Menschen die Krankheit Covid-19 erneut ausgebrochen. Der Direktor des Koreanischen Zentrums für Krankheitsbekämpfung KCDC, Joeng Eun-kyeong, erklärt, es sei eher wahrscheinlich, dass das Virus "reaktiviert" worden sei, als dass es sich um Neuinfektionen handele.

  • Ich muss Moebius recht geben. Es wurde in der PK nach falsch positiven Ergebnissen gefragt. Es wurde gesagt, dass man 99% richtige Ergebnisse annimmt und nur nach konservativen Schätzungen auf 15% kam. Ich meine sogar, dass sonst bis zu 25% drin waren.


    Zu den Infektionswegen liebe(r) Moebius: Ich hatte damals gesagt, dass auch eine Schule als Infektionsweg in Frage kommt. Das wurde in einem Interview gesagt. Und auch wenn du es immer wieder raus holst: Es wurde gestern ein Zwischenergebnis veröffentlicht. Augenscheinlich aus Sicht einige Virologen auch zu früh. Es wurde mehr oder minder wenig über die Infektionswege gesagt. D.h. weder das Schulen besonders problematisch noch das Gegenteil. Also warte doch einfach mal 2-3 Wochen bis die endgültigen Ergebnis da sind. Und dann kannst du uns allen sagen, dass du ja Recht hattest und Schulen keinen größeren Infektionsweg darstellen. Aber aus dem jetzigen ZWISCHENErgebnissen kann man weder das eine noch das andere schließen.


    Und da du ja immer auf den Begriff international anerkannte Koryphäe rumreitest: Die Uni Bonn ist durchaus keine kleine Dorf-Uni. Es mag sein, dass Koryphäe der falsche Begriff ist. Wir können uns gerne auf "international anerkannt" einigen. Das wichtige ist, dass der Mann wohl deutlich mehr Ahnung haben wird als Du und 99% der restlichen Deutschen. Insbesondere, da es -wenn ich es richtig verstanden habe- auch ein Team von mindestens 3 Fachbereichen/Professoren ist.

  • Ich muss Moebius recht geben. Es wurde in der PK nach falsch positiven Ergebnissen gefragt. Es wurde gesagt, dass man 99% richtige Ergebnisse annimmt und nur nach konservativen Schätzungen auf 15% kam. Ich meine sogar, dass sonst bis zu 25% drin waren.

    99% ist aber eben sehr umstritten.


    Zitat aus der Zeit: https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2020-04/heinsberg-studie-coronavirus-hendrik-streeck-storymachine-kai-diekmann/seite-1

    "Mit dem Antikörpertest, so behaupten die Forscher um Streeck, habe man herausgefunden, wer bereits Antikörper gegen Sars-CoV-2 im Blut hat. [...] "Es wurde eine bestehende Immunität von ca. 14% festgestellt."

    [...]


    Seinen größten Kritikpunkt bekräftigte Drosten abends noch einmal im heute journal. Man müsse unterscheiden, ob es sich um Diagnosen handele oder einfach um Signale aus einem Labortest. "Diese Labortests haben eine hohe Rate an falsch positiven Signalen, rein technisch", sagte Drosten. Das bedeutet, dass Antikörpertests auch dann anschlagen können, wenn Menschen sich gar nicht mit dem neuen Coronavirus Sars-CoV-2 infiziert haben, sondern ihr Immunsystem Antikörper gegen eines der vier saisonalen Coronaviren gebildet hat.


    [...]


    ZEIT ONLINE erreichte Hendrik Streeck am Abend telefonisch. Er sagte, der verwendete Test könne – natürlich mit einer gewissen Fehlertoleranz – sehr wohl zwischen einer Infektion mit Sars-CoV-2 und anderen Coronaviren unterscheiden. Die Lübecker Firma Euroimmun, die den Antikörpertest, der in der Heinsberg-Studie genutzt wurde, hergestellt hat, habe diesen zuvor an 1.600 Seren von Blutspendern überprüft, so Streeck. Gehe man davon aus, dass vielleicht fünf bis zehn Prozent der Bevölkerung schon einmal mit anderen Coronaviren als Sars-CoV-2 infiziert gewesen sein, hätte man bei dem Prozedere auch falsch positive Testergebnisse finden müssen. Das sei aber offenbar nur zu einem sehr geringen Teil der Fall, der Hersteller gebe die Spezifität mit mehr als 99 Prozent an. Das würde heißen, in weniger als einem Prozent der Fälle zeigt der genutzte Test ein falsch positives Ergebnis an. Diese Aussage lässt sich allerdings ohne konkrete Daten der Firma Euroimmun nicht überprüfen.


    Im Rahmen der Entwicklung eines eigenen Antikörpertests hat eine internationale Forschergruppe um Christian Drosten auch Prototypen des Antikörpertests der Firma Euroimmun überprüft (MedRxiv: Okba et al., 2020). Dazu untersuchten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Seren von Menschen, die nicht mit dem aktuellen Sars-CoV-2 infiziert gewesen sein können, da ihre Proben aus einer Zeit vor dem Ausbruch stammen. Und tatsächlich reagierten die Tests in einigen Fällen auf Antikörper von saisonalen Erkältungsviren aus der Corona-Familie. Bei zwölf Serumproben aus dem Blut zweier Patienten, die offenbar schon mal so eine saisonale Infektion hatten, wendeten die Forscher den Test erneut an. Wieder reagierte dieser auf die Antikörper. Und diese sind eben keine Antikörper gegen Sars-CoV-2."


    Sehr spannend auf jeden Fall.

  • Nette Diskussion. Letzen Endes müssen wir doch abwarten, was die Damen und Herren am 15. April beschließen. In meinen Augen sollte man die Schulen als letztes wieder öffnen, weil es einfach "Seuchenherde" sind. Es mag ja angehen, dass sich Oberstufenschüler an die Maßnahmen halten können, ich denke aber gerade mal an Hauptschulen oder Realschulen mit den ganzen bildungsfernen Schülern. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass sich dort Schüler einen Spaß daraus machen, einfach mal Lehrer anzuhusten.


    Abgesehen davon, wenn man schon an den Zustand vieler Schulen im Land denkt, können dort unmöglich die Hygiene und der Schutz gewährleistet werden. Das fängt im Lehrerzimmer an, an meiner Schule sitzen drei bis vier Kollegen an an einem Tisch, geht über die Toiletten für Schüler und Lehrer weiter, (6 Lehrertoiletten für ca. 60 Lehrer) und hört doch schon tatsächlich bei ausreichend Seife auf. Einzeltische in den Klassenräumen sind doch meistens auch nicht gegeben, so dass man sie weit genug auseinander ziehen könnte und selbst bei nur der Hälfte der Schüler, bieten doch die meisten Klassenräume nicht genug Platz, um den Abstand einzuhalten.


    Wie will man bei den Bedingungen da Schulen wieder aufmachen? Wäre mir echt ein Rätsel....


    Es zeigt aber auf jeden Fall eins, dass sich im Schulbereich nach der Krise auch viel ändern muss.....

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