Beiträge von Roswitha111

    Der Unterschied ist, dass Schule eine Pflichtveranstaltung ist, Kneipenbesuche, Saufpartys und Konzerte aber nicht. Da muss niemand hin, wenn er nicht will.

    Ich hätte auch definitiv was gegen einen Sarah-Connor-Zwang.

    Eigentlich reagiert Neuseeland vorbildlich und richtig. Lieber ein schneller und harter, dafür aber kurzer Lockdown als eine unkontrollierte Ausbreitung zu riskieren.

    NZ kommt natürlich seine recht isolierte Insellage sehr zugute, es gibt ja nur sehr wenige Einreiserouten. Das wäre bei uns natürlich gar nicht möglich.

    Nachdem es ja jetzt schon mehrere Fälle gab, in denen Schulen aufgrund vorausgehender Konferenzen nichts öffnen konnten, wäre es vielleicht eine Idee, die Konferenzen nicht bzw. in anderer Form abzuhalten.

    Der Denkfehler liegt schon darin, dass kein Mensch, der auf Corona getestet wird, in Quarantäne muss BEVOR das Testergebnis vorliegt. Erst mit Vorliegen eines positives Tests beginnt die Quarantäne, nicht davor. Dementsprechend auch nicht für die Kontaktpersonen. Das kann man gut oder schlecht finden, es ist zumindest die zurzeit gängige Praxis laut Gesundheitsamt.

    Dann hat sich das aber geändert. Wir wurden ja auch schon getestet (Kontakt mit bestätigtem Fall) und uns wurde mitgeteilt, dass wir von der ersten Meldung bei der Hotline bis zum Vorliegen des Ergebnisses unter Quarantäne stehen. Allerdings nur am Telefon, nicht schriftlich. Das war im März.


    Vielleicht ist es auch regional unterschiedlich bzw. davon abhängig, ob jemand Symptome zeigt oder nicht?

    Als Kontaktperson eines Verdachtsfalles muss man meines Wissens nach tatsächlich nicht in Quarantäne.

    Das erscheint mir ziemlich unlogisch. Es wäre doch viel sinnvoller, die direkten Kontaktpersonen eines Verdachtsfalls 2-3 Tage in Quarantäne zu schicken (bis das Testergebnis vorliegt) als zu riskieren, dass die Infektion weitergegeben wird und am Ende die halbe oder ganze Schule für mindestens 2 Wochen geschlossen werden muss.

    Hier mal ein Schwank aus meinem Schulalltag:

    Gestern früh fehlte ein Kind im Unterricht. Im Laufe des Vormittags rief ein Elternteil an, das Kind habe Husten und Fieber seit Samstag. Man wolle sich nur erkundigen, ob das Kind nicht trotzdem am kommenden Tag kommen dürfte, es sei doch recht fit und wirke gar nicht krank.

    Auf meine Antwort, dass das Kind nur mit negativem Testergebnis oder symptomfrei wieder kommen dürfe, erhielt ich zur Antwort, dass die Arbeitgeber der Eltern dies sicher nicht akzeptieren würde, schließlich seien beide die vergangene Woche selbst nicht in der Arbeit gewesen... wegen Fieber und Husten... :autsch::autsch::autsch:


    Selbstredend haben sich die Eltern nicht testen lassen. Das Kind war die ganze Woche in der Notbetreuung und im Hort, niemand hatte die Info, dass in der Familie mehrere Leute mit Fieber und Husten im Bett liegen. :uebel:


    Manche Leute sind wohl entweder ziemlich doof, ziemlich rücksichtslos oder beides. Das Kind muss wohl jetzt getestet werden. Die Kontaktpersonen dürfen aber weiter zur Schule, bis das Testergebnis vorliegt. Die Regelung des örtlichen GA besagt, dass sie nur in Quarantäne müssen, wenn sich der Verdachtsfall bestätigt. Im Zweifelsfall ist bis dahin die halbe Schule infiziert, aber macht ja nichts. :autsch:


    Gibt es bei Euch Regelungen, wie damit umzugehen ist, wenn Eltern oder Geschwister Eines Kindes Symptome haben? Darf dann das Kind trotzdem zur Schule?

    Ich glaube gar nicht, dass sich die Menschen so uneins über die Interpretation der Ergebnisse sind, sondern über die zu ziehenden Konsequenzen.

    Unsere Republik hat mit der asiatischen, Hongkong- und russischen Grippe schon ein paar Epidemien erlebt, die jetzt durchaus vergleichbar mit der jetzigen sind. Es wurde nie so wie jetzt reagiert. Das muss man sich auch mal vor Augen führen. Es gab gewisse Einschränkungen und Vorsichtsmaßnahmen, aber das normale Leben ging größtenteils weiter.


    Woran liegt es, dass die Maßnahmen so unterschiedlich ausfallen? An Unterschieden von Gefährlichkeit und Verbreitungswegen der Erreger sicherlich nicht.

    Sicher?


    Asiatische Grippe: 1-2 Mio Tote weltweit zwischen 1957 und 1958


    Hongkong-Grippe: ca. 1 Mio Tote weltweit zwischen 1968 und 1970


    Russische Grippe: 500.000 bis 700.000 Tote weltweit zwischen 1977 und 1978


    COVID-19: bisher 505.000 Tote weltweit innerhalb von rund 6 Monaten TROTZ Lockdown, Social Distancing, Schulschließungen, Grenzschließungen, medizinischem Fortschritt etc.

    Eigentlich nicht schwierig. Quarantäne und Testung bei Rückkehr. Familienbesuche sollte man auch begründen müssen.

    Mich wundert eh, dass das bisher gar nicht wirklich erfolgt ist oder höchstens regional. Es wurde ja nicht mal an Flughafen irgendeine Form der Einreisekontrolle durchgeführt. Das fand ich schon im Februar absurd.

    Ich fände es sinnvoll, alle SuS sowie LuL vor Wiederaufnahme des Regelbetriebs zu testen. Gerne auch als Pooltestung, dann ist das auch logistisch gut machbar.

    Zumindest könnte man so verhindern, dass das Virus nach den Sommerferien sofort wieder eingetragen wird (z.B. durch Urlaubsrückkehrer) und so Infektionsherde entstehen, die sonst u.U. erst zu spät erkannt und zur Schließung ganzer Schulen führen würden.

    Über kurz oder lang werden wird sich diese Sichtweise natürlich durchsetzen. Dass Corona kein "Killervirus" wie die Spanische Grippe, HIV oder Ebola ist, ist doch schon lange klar.

    Ich amüsiere mich immer ein wenig über die Wahrnehmung, dass die Spanische Grippe ein „Killervirus“ war, COVID-19 aber harmlos sein soll.

    Die Realität sieht anders aus.


    Aus den USA haben wir relativ gute Zahlen zur Spanischen Grippe.

    Von etwa 103 Millionen Einwohnern infizierten sich damals im Laufe von etwas mehr als 15 Monaten (Winter 1918 bis Frühjahr 1919) rund 28% der Bevölkerung, also etwa 27 Millionen Einwohner. Von ihnen starben etwa 675.000, eine Mortalitätsrate von 2,5%. (Quelle: “Minnesota 1918”, Curt Brown - liegt grade neben mir, aber die Zahlen werden auch in diversen anderen Quellen so angegeben).


    Vergleich mit COVID-19:

    Bisher mehr als 2,5 Millionen Infizierte in den USA, knapp 130.000 Tote, eine Mortalitätsrate von 5,2%.

    Falls da jetzt wieder jemand mit der Dunkelziffer kommt: richtig, in Wahrheit wird die Mortalitätsrate niedriger liegen, da es viele unerkannte Infizierte gibt. Das dürfte bei der Spanischen Grippe aber genauso gewesen sein und ist daher irrelevant. Niedriger als die Mortalitätsrate der Spanischen Grippe liegt die von COVID-19 jedenfalls ziemlich sicher nicht, eher höher. Und das, obwohl wir medizinisch heute ganz andere Möglichkeiten haben als vor 100 Jahren und beispielsweise sekundäre bakterielle Infektionen kaum eine Rolle spielen.


    Um auf ein vergleichbares Niveau mit der Spanischen Grippe zu kommen, müssten sich im Laufe der Pandemie in den USA etwa 85 Mio Bürger infizieren (Einwohnerzahl heute 330 Mio) und rund 2,1 Mio versterben.

    Das ist absolut realistisch, wenn die USA so weitermachen und es nicht bald einen Impfstoff oder ein wirksames Medikament gibt.


    Inwiefern hier also die Spanische Grippe der Große Killer war und COVID-19 vergleichsweise harmlos sein soll, erschließt sich mir nicht.


    Dass es hier bisher so glimpflich läuft, liegt an den umfangreichen Maßnahmen und an nichts anderem. Der Erreger ist jedenfalls mindestens genauso gefährlich wie H1N1 es 1918-1919 war.

    Hallo zusammen,


    ich habe heute ein Schreiben vom KM bekommen, in dem von Ferienangeboten an den Schulen in Bayern in diesem Sommer die Rede ist. Das Schreiben richtet sich an die Eltern, genaueres steht nicht drin.


    Weiß jemand dazu Näheres? Müssen das erneut die Lehrkräfte übernehmen?

    Ich bin mir ja nicht sicher, ob das nur am Preis liegt. Hier gibt es einen Ausbruch bei Erntehelfern, aus der Region kommt der „teure Spargel“.


    Und auch bei Biofleisch zahle ich doch vor allem die Haltungsform der Tiere, ist da denn gesagt, dass die Arbeiter im Schlacht- und Verarbeitungsbetrieb bessere Bedingungen haben?


    Interessiert mich tatsächlich: kann ich bei Bio - egal ob Fleisch, Milchprodukte oder Gemüse - denn davon ausgehen, dass auch die Bedingungen der Arbeiter entsprechend besser sind?

    Hier werden wohl die Lehrer gleich bei Fieber getestet, aber die Klasse, Familien und auch die Lehrer selber sind bis zum Testergebnis nicht in Quarantäne :autsch:

    So ist es hier auch. Wir hatten vor 3 Wochen bereits einen Verdachtsfall (Schüler), die Klassenkameraden und anderen Kontaktpersonen durften weiter zur Schule kommen, bis das Testergebnis nach 4 Tagen vorlag (zum Glück negativ).

    Das finde ich wirklich bedenklich, zumal unsere SuS den Abstand überwiegend nicht einhalten können (Förderbedarf gE und kmE).

    Wäre das Ergebnis positiv gewesen, hätte das böse ausgehen können. 4 Tage sind eine lange Zeit, um im Zweifelsfall aus einem einzelnen Fall ein Cluster wie in Göttingen entstehen zu lassen.

    Hier haben wir es sowieso mit einem ziemlichen Missverständnis zu tun, dass sich unterdessen leider manifestiert hat. Unser ehemaliger Leiter vom BAG, Daniel Koch, begründete seine Strategie immer mit der Aussage "Kinder sind nicht die Treiber der Pandemie". Er sagte NIE, Kinder können sich nicht infizieren, das wurde ihm aber zuletzt dann auch in den Mund gelegt. Er sagte (ich las mal irgendwo ein längeres Interview mit ihm), Kinder geben das Virus seltener weiter, weil sie seltener Symptome haben und z. B. nicht husten. Sie haben deutlich weniger soziale Kontakte als Jugendliche und junge Erwachsener, weshalb Kinder nicht Ausgangspunkte von grossen Infektionsketten sind. Die Argumentation dieses deutschen Manifests, das eine umfassende Öffnung von Schulen und Kitas fordert, geht ungefähr ähnlich. Da schrieb auch nie irgendjemand "Kinder können sich nicht infizieren".

    Die Aussage, dass Kinder deutlich weniger soziale Kontakte haben als Jugendliche und junge Erwachsene halte ich doch für gewagt.

    Kinder sind mehr als jede andere Gruppe Bindeglied verschiedener Generationen. Sie haben Kontakte in alle Altersgruppen (Jugendliche Geschwister, Eltern und Bekannte der Eltern, Eltern anderer Kinder, Großeltern, Babysitter, Erzieher, Lehrer, Trainer im Sportverein etc.).

    Jugendliche und junge Erwachsene hingegen sowie alle anderen Altersgruppen haben vor allem Kontakt mit Gleichaltrigen.

    Dazu kommt, dass gerade jüngere Kinder engen Körperkontakt haben, Hygieneregeln nicht einhalten. Das hebt den Vorteil durch das Fehlen von Husten locker auf.


    In der von Drosten mal zitierten Studie aus China kam raus, dass Kinder zwar nur 1/3 so infektiös waren wie erwachsene Menschen, aber dafür mehr und engere Kontakte hatten, so dass sie am Ende nahezu genauso viele Personen angesteckt haben.

    Blöd nur, dass wir bei Halbierung der Gruppen nicht doppelt so viele LehrerInnen am Start haben🤣. Und selbst, wenn nicht jede Gruppe halbiert werden muss, wird es mit den Deputatsstunden nicht ausreichen. Wird eigentlich dann mal eben die Lehrer-Schüler-Relation geändert?

    Da braucht man doch nicht mehr LuL, sondern viel weniger!

    In so ne Messehalle passen doch locker 300 SuS, wenn man 1,5 m Abstand hält. Bei den hohen Decken sind auch Aerosole kein Problem.

    Du bekommt dann ein Megaphon und los gehts. Sparsam und effektiv.

    Bis die Schule nach den Sommerferien wieder losgeht, vergehen noch um die 3 Monate. Im Zusammenhang mit einer Pandemie ist das eine halbe Ewigkeit (man vergleiche mal, was in den vergangen 3 Monaten alles passiert ist).

    Kein Mensch kann heute voraussagen, wie die Lage im Juli sein wird, geschweige denn Ende August oder Anfang September.


    Vielleicht haben wir das Contact Tracing bis dahin im Griff und verzeichnen nur noch 5 Neuansteckungen am Tag. Vielleicht tragen Urlauber eine zweite Welle ein und es sind wieder 6000 am Tag. Vielleicht erfahren wir schon nächste Woche von einem Hotspot an einer Schule, vielleicht kommen Schulen ohne Probleme bis zu den Ferien.

    Vielleicht gibts sogar schon einen Impfstoff oder ein wirksames Medikament.


    All das weiß doch keiner, deshalb ist es müßig, jetzt Pläne für den Herbst zu machen. Man muss sich auf verschiedene Szenarien einstellen, darf sich aber nicht darauf versteifen, einfach alles öffnen zu können oder so weiterzumachen wie jetzt. Alles kann, nichts muss.

    Und wenn der Altenpfleger halt keinen Bock auf Maske hat und mit den Kumpels in der Kneipe feiert und am nächsten Tag im Pflegeheim Oma Elsa und Opa Heinz ansteckt? Dann haben die halt Pech gehabt oder was?

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