Ich muss gestehen, dass ich den regelmäßig wiederkehrenden Diskussion um die Berechnung der Noten nicht folgen kann. Ich verstehe schlicht das Problem nicht.
Die Kultusministerkonferenz hatte bereits in den 60er Jahren eine gemeinsame Notendefinition beschlossen. Die Noten werden zwar mit Ziffern verschlüsselt, die eigentliche Bezeichnung der Noten lautet aber "sehr gut", "gut" usw. Bereits hier müsste deutlich werden, dass man mit Wörtern nicht rechnen kann.
Im Beschluss der KMK ist auch definiert, wann bestimmte Noten zu erteilen sind. So ist beispielsweise die Note "ungenügend" dann zu erteilen, wenn "die Leistungen den Anforderungen nicht entspricht und selbst die Grundkenntnisse so lückenhaft sind, dass die Mängel in absehbarer Zeit nicht behoben werden können".
So einen Fall hatte ich vor einigen Jahren mal. Über das gesamte Schuljahr hinweg sind so eklatante und nicht in absehbarer Zeit behebbare Mängel in den Grundkenntnissen deutlich geworden, dass nichts anderes in Frage kam, als diese Note zu erteilen. Dafür ist auch unerheblich gewesen, dass in einfacheren Tests (die heißen bei euch glaube ich Stehgreifaufgaben) durchaus auch einige mangelhafte bis schwach ausreichende Leistungen erzielt wurden. Im Gesamtbild der Leistungen aus Klassenarbeiten und im Unterricht erkennbaren Kenntnissen bzw. erheblichen Fachlücken, die nicht angegangen wurden, ergab sich dennoch eine ungenügende Fachleistung. Eine "Berechnung" hätte dann vlt. noch 1-2 Punkte und damit eine mangelhafte Gesamtleistung ergeben, die aber nach der Notendefinition schlicht nicht gerechtfertigt war.