Beiträge von Hermine

    Zunächst mal: Ich kann deinen Frust gut verstehen. Mir ging es vor knapp 10 Jahren ähnlich, nur dass ich das Glück hatte, mir v o r dem Ref. ein paar Notgroschen angespart zu haben.
    Das, was die da in der Regierung machen, ist absolut ungerecht- aber leider gängige Praxis.
    Hast du denn wenigstens einen Ganzjahresvertrag? Bei einem, der nur über das halbe Jahr geht, würden nicht mal die Ferien bezahlt werden- das ist eine echte Schweinerei...
    Liebe Grüße,
    Hermine

    Danke schön für den Link. Ich finde das höchst interessant und frage mich, warum wir bei Reformen usw. gleich immer ins Extreme gehen müssen.
    Manche Reformen waren einfach blinder Aktionismus, hätten evtl. aber durchaus was bewirken können, wenn man sie mit mehr Zeit und Überlegung umgesetzt hätte.

    Nö, aber ich mag weder Menschen, die ums Verrecken alles ändern wollen, noch dazu, wenn andere dann unter den Konsequenzen zu leiden haben (z.B. neue Methoden in der GS, die dazu führen, dass die lieben Schüler auch noch in der Mittelstufe kaum mehr wissen, wie Wörter richtig geschrieben werden)- aber wenn wir stur an allem festhalten wollten, wäre das erstens auch langweilig und zweitens hätte ich dann meinen Beruf nie ergriffen, denn ich selbst hatte ein paar richtig furchtbare Lehrer. Die waren noch der Meinung, ein Lehrer dürfe nie einen Fehler machen und wenn, dann auf gar keinen Fall zugeben...

    Tut mir Leid, aber den letzten Beitrag möchte ich so nicht stehen lassen, weil er ebenfalls viel zu viel Pauschalisierungen enthält.
    Beileibe nicht alle Gymnasiallehrer gehen auf Grundschullehrer los und ja, auch wenn es manche nicht hören wollen, es gibt auch Grundschullehrer, die was verbocken ebenso wie es die in der Sekundarstufe gibt.
    Und wenn man, liebe Kuschlerin, sich die Mühe macht, einige Beiträge ganz genau zu lesen, stellt man fest, dass sich hier viele, sehr viele Kolleginnen und Kollegen in Frage stellen und um Hilfe bitten.
    Und das ist gut so.

    Krank ist krank. Punktum. Wir Lehrer bilden uns immer ein, wir müssten uns abquälen und möglichst halbtot reinschleppen- um dann evtl. noch eine Krankheit zu verschleppen.
    Der Schüler, der mich dafür lyncht, dass ich mal krank bin, wird sich wundern, wenn ich von ihm nach seiner Krankheit verlange, perfekt vorbereitet zu sein.
    Tipp für die erste Stunde: Lass die Schüler sich gegenseitig über das in den Ferien Gelesene interviewen- Fragen dazu sollen sie vorher in Stillarbeit vorbereiten.
    Was spricht dagegen, in so einem Fall die Schüler auch mal in der Schule ein Stückchen weiterlesen zu lassen- evtl. sogar laut?
    Ich bin neulich fast vom wahren Glauben abgefallen, als ein Schüler der elften Klasse dermaßen schlecht laut gelesen hat- das tut denen ab und zu mal ganz gut.
    Kurier dich gut aus und rede dir bloß kein schlechtes Gewissen ein!
    Liebe Grüße,
    Hermine

    Hallo Finchen,
    da bedauere ich dich wirklich, wenn von keiner Seite und erst recht nicht vom Klassenleiter Unterstützung kommt, ist das schlimm. Was für Gründe hat denn der KL für seine Verweigerungshaltung?
    In meiner Klasse habe ich mit ein paar Hinweise an die Eltern was lösen können, das scheint bei dir auch nicht zu gehen.
    Was ich auch regelmäßig mache, wenn bei mir Schüler den Unterricht stören, ist, ihnen Zusatzarbeiten zu geben.
    Hast du denn schon Tests geschrieben? Ich habe mir nämlich vorgenommen, den Schülern mal anhand eines Tests (keine Klassenarbeit) zu zeigen, wo sie wirklich stehen- und da dann anzusetzen.
    Bei meinen steht nämlich die Arroganz im Vordergrund- es reicht wohl, am Gymnasium zu sein, das Lernen erledigt sich dann schon irgendwie von allein.
    Halt die Ohren steif!
    Liebe Grüße,
    Hermine

    Bei uns kamen gestern die ersten Musteraufgaben- die sollen als zusätzlicher Übungsaufsatz vor dem Abi gestellt werden. Wieder mal mehr Arbeit. Juhu.
    Die Vorgabe für die einzelnen Noten ist mehr als schwammig. Bei der Aufgabe empfand ich es so, dass die erste Teilaufgabe recht simpel war, die zweite dafür ziemlich anspruchsvoll.
    Wird sich also mal wieder in der Mitte einpendeln.

    Ich habe gerade eine super anstrengende sechste Klasse, bei der ich den Artikel sofort unterschreiben würde- weil er hervorragend auf meine aktuellen Schüler passt. (Und das, wo ich doch aus dem gelobten Land komme! :whistling: ) Autark arbeiten- Chaos. Höflichkeitsregeln- gibt es nicht- reinrufen, reinquatschen, reinschreien. "Was wollte die da vorne noch mal?- Ach, ich hab nicht aufgepasst. Kann ja nicht so wichtig sein- die wiederholt das bestimmt vor der Arbeit nochmal." So gut wie jede Stunde Zusatzarbeiten- die werden erst bestöhnt und dann hingerotzt.
    Insofern würde ich Frau Schmoll recht geben. Wenn, ja, wenn da nicht die zwei Parallelklassen wären, bei denen das Arbeiten ganz anders abläuft. Die sind fleißig, hören bei Arbeitsanweisungen zu und haben gute Durchschnitte.
    Was mal wieder zeigt, dass Pauschalurteile vollkommen wertlos sind.

    Hallo Finchen,
    anfangs dachte ich, du sprichst von meiner sechsten Klasse... ich habe ähnliche Probleme, nur dass meine (denke ich) sehr wohl könnten, wenn sie wollten. Aber alles muss immer Spaß machen und toll sein- und da mache ich eben nicht immer mit.
    Was heißt denn "ausklinken"?
    Hast du mit den Schüler denn schon darüber gesprochen, was man anders machen könnte? Welches Fach unterrichtest du denn in dieser Klasse?
    Mit den Eltern Kontakt aufgenommen? Bei uns ist nächste Woche Elternabend- und allein die Erwähnung dessen lässt meine Schüler kurz sehr brav werden.
    Liebe Grüße,
    Hermine

    Keine Strafen, keine Konsequenzen- hm, wieso weiß ich ganz sicher, dass du, robischon, nach Nachbohren etlicher User dann doch mal geschrieben hast, was du mit Kindern gemacht hast, die diese Verbote übertreten haben? Ich werde nachher mal die Suchfunktion anwerfen, wenn ich Zeit und Lust dazu habe.
    Einer unserer Fünftklässler hat bis zu seiner Adoption in einem Waisenhaus in Chile gelebt. Dort durfte er machen oder nicht machen, was er wollte, es hat sich keiner um ihn gekümmert- Verbote gab es nicht.
    Neulich erzählte uns seine Mutter, dass er bei uns im Gymnasium (mit Regeln!) richtig aufblüht und zu Hause gesagt habe: "Die kümmern sich wenigstens um mich." Kinder wollen ihre Grenzen testen- und wenn man dann nicht reagiert, wird es problematisch.
    Fakt ist: Es gibt kein Allheilmittel. Weder die Ratschläge von sehrratlos und robischon noch die der "konservativen" Lehrer können in Anspruch nehmen bei jeder Lerngruppe in denselben Rahmenbedingungen zu funktionieren. Im Übrigen habe ich helfende Ratschläge gebracht, die durchaus schon funktioniert haben- ob sie bei dem betreffenden Kind auch funktionieren, kann ich nicht sagen- sonst wäre ich Hellseherin.
    SunnyGS hat auch schon eine hilfreiche Liste erstellt.
    Liebe Grüße,
    Hermine

    Ganz so einfach wie meine zwei Vorschreiber sehe ich das nicht.
    Ich habe zwar als Gymnasiallehrerin so gut wie keine Erfahrung mit Grundschulkindern, aber zu Hause hockt eine Dreijährige und trotzt. Und wenn ich die immer so lassen würde, wie sie will- du lieber Himmel!
    Bei schwierigen Schülern stelle ich mir die Frage: Warum reagieren die so, wie sie es gerade tun? Ist es wirklich Langeweile oder Unterforderung? Das ist es nämlich beileibe nicht immer.
    Manchmal wollen Kinder nämlich auch austesten- und wenn man dann nicht konsequent ist, hat man später ein größeres Problem. Ich nehme ganz stark an, dass es auch bei robischon Konsequenzen beim Übertreten der drei Verbote gab...
    In deinem Fall Kukuruz, würde ich dem betreffenden Schüler Zusatzaufgaben geben, ihn zum "Experten" deklarieren und ihn evtl. auch ein Stück des Unterrichtes- leider weiß ich nicht, inwieweit man das in der Grundschule überhaupt kann- auch vorbereiten lassen.
    Die Tipps von Nici311 finde ich auch sehr gut.

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