Beiträge von goeba

    Spannend finde ich als Mutter die Tatsache, dass meine Kinder zu Hause viel mehr schaffen als in der Schule, obwohl sie sich nicht überarbeiten. Und das haben sie selbst bemerkt! Sie haben beide innerhalb von zwei Wochen jeweils einen ganzen Schnellhefter bis oben hin gefüllt.

    Und sie schreiben beiden viel deutlicher als am Anfang (Jungs ...) und machen weniger Fehler.

    Ist Schule wirklich derart ineffektiv?? Ich bin in beiden Rollen wirklich überrascht.

    Das sind DEINE Kinder (Lehrerkinder, Akademikerkinder). Die werden zu Hause jedenfalls einen ruhigen Arbeitsplatz haben und auch sonst alles, was sie ggf. brauchen. In der Schule sind sie erstens abgelenkt und zweitens werden sie von schwächeren Schülern ausgebremst.

    In meiner Klasse würde ich sagen, dass ca. 1/3 das erheblich schneller hinbekommt als in der Schule. Erfreulich fand ich, dass ich auch von Schülern, die sonst Probleme haben, teilweise bessere Sachen bekommen habe als normal - hier spielt im konkreten Fall die fehlende Ablenkung sicher eine große Rolle (das ist z.B. ein Schüler, der sich SEHR leicht ablenken lässt).

    Problem sind die UNMOTIVIERTEN Schüler. In NDS ist auch alles freiwillig (wurde extra vom KuMi betont, und komischerweise haben das selbst die verpeiltesten Schüler mitbekommen), sodass bestimmte Schüler erst mal GAR NICHTS getan haben.

    Eine Ableitung, dass Online-Unterricht generell besser sei, hielte ich aber für sehr verfrüht. Dennoch wird eine Auswertung dessen, was hier passiert ist, später sicher sehr lohnend sein.

    Ist zwar vielleicht nicht ganz die Zielgruppe (Primarstufe), aber möglicherweise für manche hier von Interesse: Wenn man Moodle verwendet (machen wir) und auf dem Server das Programm "unoconv" installiert ist (habe ich gerade herausgefunden, ist bei uns noch nicht installiert), dann wandelt der Server automatisch alles, was der Schüler hochlädt, so um, dass es der Moodle-Eigene Dokumentenviewer anzeigen kann.

    Dann bekomme ich beim Bewerten das direkt in einer einfachen Whiteboard-ähnlichen Umgebung angezeigt, wo mit Text-Tool oder auch Stift (Convertible, Tablet) reinschreiben kann, der Schüler kann es sich dann direkt im Moodle auch wieder anschauen. Also: Direkte Korrektur am Bildschirm, keine der beiden Seiten muss irgendwas ausdrucken. Schüler braucht nur ein Smartphone und kann ansonsten (wie gewohnt) im Heft arbeiten.

    Was auch geht: Im Feedback-Fenster kann ich auch Audio aufnehmen. Wenn mir also bei der ganzen Korrigiererei die Hand abfällt, dann gebe ich halt eine mündliche Rückmeldung (wie im Unterricht ja auch).

    Einziger Haken ist, dass Grundschüler das m.E. ohne eine vernünftige Einführung (die man ja jetzt schlecht machen kann) eher nicht bedienen können.

    Sicher wären auch Hybrid-Modelle denkbar, also Beschulung teilweise in der Schule, teilweise zu Hause. Ohne die drei oben erwähnten Punkte kann es aber nur halbherzige Behelfs- und Bastellösungen geben. Und genau das erleben wir momentan - ungeachtet der Tatsache, dass es momentan halt keine bessere Möglichkeit gibt.

    Ein Arbeitsplatz, an dem man in Ruhe arbeiten kann, wäre schön...

    Das Hybrid-Modell wäre vermutlich das einzige, das funktionieren könnte - wenn es denn nicht zu viele Schüler sind, die den Arbeitsplatz in der Schule brauchen.

    Wenn es z.B. 5 Schüler pro Klasse wären, könnte man vermutlich die nötigen Abstände einhalten, den Unterricht gleichzeitig live streamen (weil die, die zu Hause geblieben sind, die wären, die die technische Ausstattung haben), und alle hätten was davon. Oder eben digitaler Unterricht (zeitlich dezentral), aber Arbeitsplätze in der Schule bereitstellen. Oder eine Mischung davon.

    Im Brennpunkt wäre der Anteil an Schülern, die in der Schule arbeiten müssten, vermutlich größer. Es ist halt die Frage, für wie wichtig man es hält, dass Unterricht irgendwie weitergeht, und welchen Aufwand man bereit ist, dafür zu treiben.

    Erster Schritt müsste mal eine Erhebung zum Bedarf sein, und genau das werde ich für meine Schule anstoßen. Nur habe ich, wie schon gesagt, eine weitgehend unkritische Schülerschaft mit kooperativer Elternschaft, sodass ich es auch für realistisch halte, eine solche Erhebung durchführen zu können. Auch das wird im Brennpunkt leider anders sein!

    Wir spechen hier ja ohnehin von einem Notprogramm. Dann unterrichtet man halt (bevor man gar nichts tut oder die Eltern mit Druckaufträgen in den Wahnsinn treibt) in den Fächern, wo die Bücher was taugen, und macht die Themen, wo sie was hergeben.

    Meine Kinder (5 und 7te Klasse) arbeiten in ziemlich vielen Fächern ziemlich viel mit dem Buch.

    Außerdem müssten sich die betreffenden Fachkonferenzen mal fragen, ob sie das richtige Buch angeschafft haben.

    Mein Vater (SL Gym) hat mir gestern erst erzählt von verzweifelten Mails von Eltern, die gar nicht wissen, wie sie die ganzen Aufgaben die die Lehrer ihrer Kinder schicken ausdrucken sollen (kein Drucker, Copyshops geschlossen, am Arbeitsplatz ausdrucken durch Homeoffice keine Option) bzw. wie die Kinder die ganzen digitalen Aufgaben bearbeiten können sollen ohne entsprechende Endgeräte in ausreichender Zahl.

    Wobei ich mich ja (ungeachtet der Frage, ab welcher kritischen Menge von Rechtschreibfehlern jemand wohl noch Lehrer sein mag) die ganze Zeit frage, warum denn so viele Aufgaben verschickt werden, wenn die Schüler doch Bücher haben. Klar, wenn die Bücher in der Schule liegen, müssen die irgendwie zurück. Am Gymnasium (wo Dein Vater arbeitet) dürfte es aber möglich gewesen sein, die Bücher am letzten Schultag mitzunehmen.

    Wenn man dann digital kundtut, welche Aufgaben zu bearbeiten sind, zusätzlich möglicherweise digital noch Tipps + Hilfestellung gibt, die Schüler die Aufgaben dann im HEFT lösen und mit dem Handy abfotografieren - dann braucht man lediglich Buch, Heft, Stift und Handy. Kein Drucker, kein Computer. Oder gibt es jetzt so viele Bundesländer, wo man keine Bücher mehr hat?

    Wenn es nur irgendwie geht, würde ich in der Situation analoge Medien nutzen, denn du hast selbst festgestellt, dass man nicht davon ausgehen kann, dass einkommensschwache Familien über ein Potpourri an digitalen Medien zur Bearbeitung der Aufgaben haben.

    Das Problem ist aber, dass Kinder irgend eine Art von Unterstützung brauchen (viele Kinder jedenfalls). Den Hochleistern kannst Du auch einfach sagen: Arbeite im Buch weiter. Die sind dann vermutlich schneller, als wenn der Unterricht stattgefunden hätte.

    In NDS sind ja jetzt erst mal Ferien. Ich habe keine Ahnung, wie das weitergehen soll. An unserer Schule haben wir gute Möglichkeiten für einen digital unterstützten Heimunterricht, ich vermute, dass man damit 90% der Schüler erreichen könnte. Ich werde dazu auch eine Umfrage machen. Damit ist anderen Schulen, die diese Möglichkeiten (und diese Schülerschaft) nicht haben, aber nicht geholfen.

    Gibt es inzwischen denn eine gut funktionierende App für Moodle?

    Ich bin jetzt nicht so der App-Typ, nutze lieber einen richtigen Computer, von daher bin ich vermutlich nicht der Richtige, um das zu beurteilen.

    Die App startet etwas langsam (ich habe allerdings auch ein extrem leistungsschwaches, altes Smartphone), aber sonst finde ich die App völlig in Ordnung.

    Was sind denn wichtige Features für Dich?

    Ich habe meiner Klasse angeboten, gemeinsam einen Song aufzunehmen (oder eher ein Chorstück). Ich würde einen Backingtrack aufnehmen, jeder singt seinen Part dazu (ist eine Klasse mit musikalischem Schwerpunkt), schickt mir das zurück, ich mische es zusammen. Technische Ausstattung ist auch da. Ich habe dazu eine Abstimmung gemacht, wer möchte, bisher hat keiner Abgestimmt.

    Ferner habe ich Links gegeben zum Programmieren lernen.

    Ich stelle gerade fest: Ich kann innerhalb der Kurse noch Gruppen anlegen, und an diese Gruppen kann man auch Nachrichten verschicken. Dann taucht die Nachricht nur einmal in der Gruppenübersicht auf, und das ganze wird viel Messenger-ähnlicher. In der App sieht's dann richtig gut aus.

    Wir haben Moodle, das auf unserem eigenen Server läuft. Vor Corona haben das nur die IT-affinen Lehrer genutzt, jetzt sind es schon fast 200 Moodle-Kurse.

    Vorher fanden es viele zu kompliziert, jetzt habe ich ein paar Erklärvideos gemacht (Gesamtlänge vielleicht 20 min), und es kommen wenige Rückfragen.

    Von der technischen Seite gibt es bisher keine Probleme. Dadurch, dass nur wir diesen Server benutzen, reagiert er immer flott. Von der Benutzung ist es auch bei uns so, dass Schüler recht träge auf Nachrichten reagieren. Ich empfehle für Schüler die Moodle-App, insbesondere weil man damit direkt über die Handykamera Aufgaben durch abfotografieren abgeben kann, und die Moodle-App informiert über Nachrichten per Push. Ich kann aber nicht sehen, wie viel das benutzt wird. Die Moodle-Nachrichten werden von den SChülern tatsächlich eher benutzt als die schulische Mail. Die Darstellung ist so lange ganz übersichtlich, wie man keine Nachrichten an eine ganze Gruppe schickt. Daraus macht die Übersicht dann 30 Einzelnachrichten, die mir alles "verstopfen". Insofern sind die Moodle-Nachrichten wohl für Schüler einfacher als E-Mail, aber immer noch suboptimal.

    Wacom ist synonym gemeint für "Grafiktablett". Damit kann man, auch wenn man keinen Touchscreen hat, dann direkt auf dem Bildschirm schreiben.

    Dann lädst Du Dir das Foto in die Notizsoftware Deiner Wahl (unter Windows meist One Note), schreibst was rein, exportierst als pdf und schickst es zurück.

    Mit Nutzung der Aufgabenfunktion können die SuS direkt in einer Datei arbeiten und diese abgeben.

    Nutzung über ein Handy (laut Teams-Admincenter finden momentan 80% aller Nutzungen über Smartphones statt)

    Rückfrage: Die Schüler sitzen also am Handy und arbeiten da direkt an Dateien?

    Unsere Schüler machen die Aufgaben im Heft (handschriftlich, so wie später im Abitur ja auch) und können dann in der Moodle-App direkt zur Aufgabenabgabe ein Foto machen. Das klappt sehr gut, die Handykameras werden ja immer besser. Wir müssen natürlich aktuell auf Handys zurückgreifen, es sind ja nicht genügend Computer in den Familien da. Da wäre es mir aber lieber, wenn die SuS NICHT direkt am Handy arbeiten, sondern im Heft und das Handy dann nur zur Informationsübermittlung nutzen.

    Teams aber innerhalb von einer Woche fast das gesamte Kollegium

    Das spricht m.E. nur für die Not in der Coronakrise. Aus 20 Moodlekursen vor Corona sind bei uns jetzt 130 geworden, Tendenz steigend. scheinbar kann man auch Moodle benutzen, wenn man muss.

    Damit das jetzt hier nicht zum einseitigen Moodle-Bashing ausartet, ergänze ich mal ein paar kritische Stimmen zu Teams:

    https://www.heise.de/ix/meldung/Kom…al-4687937.html

    (auch wenn der Artikel journalistisch echt schlecht ist) und

    https://www.golem.de/news/microsoft…003-147299.html

    Am Ende muss natürlich jeder einen sinnvollen Kompromiss für die eigene Schule finden. Wir bleiben jedenfalls beim bereits eingeführten E-Learning per Moodle und bauen das aktuell stark aus. Passt auch nicht jedem, das ist klar, aber die meisten ziehen mit.

    Ich habe mich damit mal eine Stunde beschäftigt, mehr auch nicht. Das Hochladen von Dateien war grausam (kein Drag&Drop), die Anzeige und Strukturierung in der Grundeinstellung furchtbar. Es gibt keine Möglichkeit, direkt Dateien zu bearbeiten (weswegen bei uns Klausurpläne und ähnliches immer per Mail rum geschickt wurden). Ich fand es so furchtbar, dass ich für mich beschlossen habe, die Zeit nicht in das Lernen von Moodle zu investieren.

    Dass Moodle kein Drag & Drop unterstützt ist aber auch ca. 5 Jahre her (bzw. natürlich weniger, wenn einfach kein aktuelles Moodle installiert war). Ferner darf man hier nicht Äpfel mit Birnen vergleichen: Dateien hochladen + Dateien bearbeiten ist Kernkompetenz von Cloud + Online Office. Natürlich kann Office 365 das besser, weil es genau dafür gemacht wurde.

    Moodle ist ein E-Learning-System, kein Online-Office. Warum sollten Schüler Klausurpläne bearbeiten? Was hat das mit E-Learning zu tun? Inwieweit dient es dem Homeschooling (das ist der Thread hier), wenn Schüler Klausurpläne bearbeiten können? Wird hier evtl. E-Learning + Schulorganisation in einen Topf geworfen? Natürlich ist Moodle kein Tool zur Schulorganisation!

    Moodle soll dazu dienen, Schülern Materialien zur Verfügung zu stellen, aber nicht im Sinne einer unstrukturierten Dateiablage, sondern im Rahmen eines E-Learning-Kurses. Eine Datei könnte hier ein Material sein, das für eine Aufgabe benötigt wird (und ja, diese kann man problemlos mit Drag + Drop hochladen).

    In Moodle kann man Aufgaben stellen, Aufgaben bewerten, Aufgaben (auch automatisch, wenn es entsprechende Aufgabentypen sind) korrigieren, Feedback geben, einen Lernfortschritt übersichtlich für verschiedene Lerngruppen sehen, überwachen, protokollieren.

    Über den Anlass "E-Learning" hinaus, also etwa für die Online-Zusammenarbeit unter Kollegen, gibt es natürlich bessere Tools. MS 365 ist eines davon. Aber fürs E-Learning (und genau darum ging es hier ursprünglich) ist Moodle schon ein ziemlich gutes Tool.

    Moodle allein reicht nicht für den Bedarf einer Schule. Eine zusätzliche Cloud Lösung + ein zusätzliches Online Office sind sicher sinnvoll. Hier muss man aber zwischen dem Bedarf für Schulorganisation, für Zusammenarbeit von Lehrern und für E-Learning unterscheiden!

    Eher frustriert von der Tatsache, dass das Schöne an der Schule, nämlich die Sozialkontakte, weggefallen ist, aber die Arbeit blieb.

    Das möchte ich unterstreichen! Auch für den Fall, dass jemand auf die Idee kommt, man könne das ja immer so machen! Dann stirbt die Menschheit aus, Schule ist auch Flirtschule, das darf man nicht vergessen!

    Aus Elternsicht: Sohn ist sehr fleißig (ist er aber immer). Stresst sich, wenn etwas nicht klappt. Arbeitet jetzt an einer von mir selbst gestellten zusätzlichen Informatikaufgabe.

    Tochter: Arbeitet teilweise freiwillig, teilweise muss man dran erinnern, braucht Hilfe + Strukturierung durch uns.

    Aus Lehrersicht: In meiner 8ten wurden 20 von 25 Matheaufgaben abgegeben, 8 von 25 Musikaufgaben. Im Grundkurs 11 von 20 Aufgaben. In meinen übrigen Lerngruppen muss ich mal schauen, da habe ich konkret aber nichts zum Abgeben bisher gehabt. Ich denke, ich erreiche mit meinen Online-Angeboten mindestens 50%, eher etwas mehr. Allerdings darf man nicht vergessen, dass ich diese Online-Tools (Moodle in unserem Fall) auch schon vor Corona benutzt habe. In den Lerngruppen, wo das nicht geschah, ist alles jetzt viel schwieriger. Wir als Schule sollten die Verwendung der Lernplattform, die bisher völlig freiwillig war, irgendwie fest verankern. Da müssen wir nach Corona ran. Ergänzung: In Niedersachsen ist der ganze online-Unterricht nach Aussage des Kultusministers FREIWILLIG, sonst würde ich da mehr nachhaken, dass alle was tun.

    Ich habe heute eine Videokonferenz gemacht mit

    https://jitsi.org/jitsi-meet/

    Das war sehr sehr einfach (allerdings mega unsicher, jeder, der den Link hat, kann da rein, also keine geheimen Sachen besprechen!) und hat wirklich gut funktioniert (waren allerdings auch nicht viele Schüler).

    Ich konnte (neben Webcam + Ton natürlich) meinen Bildschirm teilen oder auch ein einzelnes Anwendungsfenster teilen. Letzteres habe ich gemacht mit einer Tafelsoftware, das war dann fast schon normaler Unterricht.

    Die Schüler möchten das gerne wiederholen. Ansonsten ist bei meinen Lerngruppen und unserer technischen Ausstattung aktuell das einzige echte Problem, dass unser Kultusminister gesagt hat, dass alles freiwillig sein muss. Dadurch fehlt es da an Verbindlichkeit. Wie man das allerdings hätte lösen können (denn mir ist schon klar, dass das nicht alle Schulen / Lehrer / Schüler so machen können) ist mir unklar.

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