Anwesenheitspflicht während einer Videokonferenz für Schüler

  • Hallo liebe Kollegen!

    Ich hab da mal eine Frage, unzwar, gilt für Schüler eine Anwesenheitspflicht wenn ich meinen Schüler ein Angebot gebe und die dies ignorieren?

    Gibt es Paragraphe die dies bestätigen oder im Gegenteil? Hab nämlich ein paar Schüler, die nicht wirklich Interesse haben.


    Liebe Grüße

    Ditrich

  • Haben alle deine SuS einen eigenen, internetfähigen Rechner oder Smartphone (mit Guthaben) zur Nutzung oder müssen sie vielleicht den einen Rechner der Familie mit 3 Geschwistern teilen und Mama und Papa im Homeoffice und das Smartphone hat blöderweise grad kein Guthaben, weil die Familie sich das momentan nicht leisten kann? Ich bin mir absolut sicher, dass es in keinem BL irgendwelche Paragraphen gibt, über die sich solch eine Anwesenheitspflicht in einer Videokoferenz abdecken lässt, da eben keinesfalls sichergestellt ist, dass alle SuS die dafür erforderliche Hardware etc. zur Verfügung haben und aktuell auch nutzen können. Das Wörtchen "Stadtteilschule" in deinem Profil lässt mich vermuten, dass deine Klientel jetzt auch nicht unbedingt aus Akademikerhaushalten besteht, also bitte versuch Lösungen zu finden, die zu deiner Klientel und deren tatsächlichen technischen Möglichkeiten passen!

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    Einmal editiert, zuletzt von CDL ()

  • Und vielleicht als Nachtrag: Auch in Akademikerhaushalten ist es natürlich keinesfalls selbstverständlich, dass dort bereits regulär Dinge wie ein Drucker vorhanden wären oder ein stationärer PC/Laptop/Tablet neben den Smartphones bzw. auch noch in ausreichender Anzahl vorhanden wären, wenn Mama und Papa diese plötzlich fürs Homeoffice benötigen. Mein Vater (SL Gym) hat mir gestern erst erzählt von verzweifelten Mails von Eltern, die gar nicht wissen, wie sie die ganzen Aufgaben die die Lehrer ihrer Kinder schicken ausdrucken sollen (kein Drucker, Copyshops geschlossen, am Arbeitsplatz ausdrucken durch Homeoffice keine Option) bzw. wie die Kinder die ganzen digitalen Aufgaben bearbeiten können sollen ohne entsprechende Endgeräte in ausreichender Zahl. NIcht nur die meisten Schulen sind nicht vorbereitet auf digitalen Unterricht, die meisten Familien sind es ebensowenig und können auch nicht mal eben technisch nachrüsten in der nicht nur aktuellen wirtschaftlichen Unsicherheit in der viele Familien sich befinden.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Hallo MarPhy!

    Ich mag Sie und ihren kreativen Namen sehr, dennoch finde ich diese Unterstellung fragwürdig und nicht akzeptabel.

    Als Lehrer, mit einem Lehramt mit hoffentlich nicht übersehbaren Mathekenntnissen müssten Sie erst die Wahrscheinlichkeitsrechnung oder Probabilistik anwenden, um herauszufinden, ob es sich Lohnt sich selbst so eine Unterstellung zu erlauben. Wenn man sich ihre Reaktion/Beiträge Resonanz anschaut, sieht man, dass Sie sich sowas höchstwahrscheinlich des Öfteren erlauben.


    Wir alle haben für diesen Beruf gearbeitet und sind froh da zu sein, wo wir jetzt sind.


    Einen wunderbaren Tag wünsche Ich Ihnen.


    Liebe Grüße

    Ditrich

  • Ich glaube, hier schreibt ein Schüler.

    Das glaube ich auch!

    Deshalb:


    Lieber Ditrich,

    du musst prinzipiell gar nichts, abgesehen vom Ableisten der Schulpflicht. Bildung ist ein Angebot und du musst nicht einmal Abschlüsse machen!

    Ist das nicht toll? Du kannst dich im Unterricht also auf die faule Haut legen und die Zeit einfach absitzen. Wenn du es geschickt anstellst kannst du der Schulpflicht sogar ein Schnippchen schlagen und ab und an mal schwänzen und dir einen chilligen Tag machen.

    Du kannst dir diese Bildungsangebote, wie z.B. die von dir angesprochenen Videokonferenzen mit deinem Lehrer, also locker sparen. Sag einfach, dass du gerade kein Internet hast und zack hast du einen freien Tag!

    Rechne halt nur damit, dass du mit dieser Einstellung später einen schlecht bezahlten Beruf ergreifen müssen wirst.

    Ich auf jeden Fall freue mich darüber, wenn du mir dann bei McDonalds (bin ich zwar nicht so oft, aber ab und an kommts vor) die Chicken McNuggets reichst oder dort den Tisch wischt. Es kann nicht nur Häuptlinge geben, sondern muss auch Menschen für die einfachen Tätigkeiten geben.

    Your choice! (Achso, da dein English vermutlich auch nicht so gut ist: Du hast die Wahl!)

  • Mein Vater (SL Gym) hat mir gestern erst erzählt von verzweifelten Mails von Eltern, die gar nicht wissen, wie sie die ganzen Aufgaben die die Lehrer ihrer Kinder schicken ausdrucken sollen (kein Drucker, Copyshops geschlossen, am Arbeitsplatz ausdrucken durch Homeoffice keine Option) bzw. wie die Kinder die ganzen digitalen Aufgaben bearbeiten können sollen ohne entsprechende Endgeräte in ausreichender Zahl.

    Wobei ich mich ja (ungeachtet der Frage, ab welcher kritischen Menge von Rechtschreibfehlern jemand wohl noch Lehrer sein mag) die ganze Zeit frage, warum denn so viele Aufgaben verschickt werden, wenn die Schüler doch Bücher haben. Klar, wenn die Bücher in der Schule liegen, müssen die irgendwie zurück. Am Gymnasium (wo Dein Vater arbeitet) dürfte es aber möglich gewesen sein, die Bücher am letzten Schultag mitzunehmen.

    Wenn man dann digital kundtut, welche Aufgaben zu bearbeiten sind, zusätzlich möglicherweise digital noch Tipps + Hilfestellung gibt, die Schüler die Aufgaben dann im HEFT lösen und mit dem Handy abfotografieren - dann braucht man lediglich Buch, Heft, Stift und Handy. Kein Drucker, kein Computer. Oder gibt es jetzt so viele Bundesländer, wo man keine Bücher mehr hat?

  • Oder gibt es jetzt so viele Bundesländer, wo man keine Bücher mehr hat?

    Oder Bücher, die eben zu vielen Themen nichts hergeben. Denn mal ehrlich, meine Tochter hat z.B. von der 7.-12. Klasse bzw. der 7. oder 10. KLasse Bücher, die können doch je Thema nicht viel hergeben oder zu einigen auch gar nichts

  • Wir spechen hier ja ohnehin von einem Notprogramm. Dann unterrichtet man halt (bevor man gar nichts tut oder die Eltern mit Druckaufträgen in den Wahnsinn treibt) in den Fächern, wo die Bücher was taugen, und macht die Themen, wo sie was hergeben.


    Meine Kinder (5 und 7te Klasse) arbeiten in ziemlich vielen Fächern ziemlich viel mit dem Buch.


    Außerdem müssten sich die betreffenden Fachkonferenzen mal fragen, ob sie das richtige Buch angeschafft haben.

    • Offizieller Beitrag

    Ditrich.

    1. ich würde mich in der Frage an meinen Vorgesetzten wenden.

    2. zur Beantwortung der Frage muss man wissen, in welchem Bundesland du wohnst.

    3. (Nachtrag zu 1) Gefühlt würde ich annehmen, dass die meisten Schulleiter ihre Lehrer entsprechend informiert haben, wie es mit der Freiwilligkeit/Unfreiwilligkeit aussieht.


    Grüße,


    kl. gr. frosch

  • Abgesehen von ihrer indirekten respektlosen Nachricht tuen Sie tatsächlich noch gute Dinge außerhalb des Forums.

    Welche? Sie zahlen das Arbeitslosengeld ihrer Verwandten- Hätten Sie denen mal "McDonalds" empfohlen.

  • In NRW ist alles freiwillig.

    ...aber selbstverständlich werde ich es mir trotzdem "merken" - notieren etc.

    Ich gebe diese ja nicht aus purer Freude und weil mir so langweilig ist!


    Denn es sind halt "noch" KEINE Ferien...und schon merkwürdig, dass die immerzu fleißigen SuS die Arbeitsaufträge erledigen und der Rest natürlich nicht.

    "Alles wird gut..., sprach die Kuh und aß genüsslich weiter Gras" :)

  • Ditrich für eineneuen User sind sie ganz schön "forsch".

    ( CDL so richtig bärig kann ich auch nicht werden :angst:)


    Wie stehen Sie denn zu den nützlichen Tipps, die "Kollegen" hier gebracht haben?


    Wie viele Videokonferenzen gab es und wie viele Schüler haben gefehlt? Was war der Sinn und Zweck der Konferenz? Wurde davor von Ihrer Seite klar gesagt, dass Anwesenheit verpflichtend ist?

    Welche Anweisungen hat die Schulleitung hierzu gegeben?

    Gerade in Elternzeit, deshalb fast nur stille Mitleserin :essen:

    • Offizieller Beitrag

    Ach kommt. Ist gut. Ob Schüler oder ein besorgter Verwandter ist auch egal. Ich empfehle die Lektüre des Dudens und die Erlasslage kann man sich beim eigenen Schulleiter erfragen. Dafür ist er ja da.

    Der User bleibt draußen, das Thema lass ich auf, vielleicht ist es nach den Ferien noch wichtig.

    Bolzbold #5

    Gutmensch und Spaß dabei (= das GG und der Diensteid sind schon 'ne gute Sache 😉)

    "Und hast du die Ausrufezeichen bemerkt? Es sind fünf. Ein sicheres Zeichen dafür, dass jemand die Unterhose auf dem Kopf trägt." (T. Pratchett)

  • Wobei ich mich ja (ungeachtet der Frage, ab welcher kritischen Menge von Rechtschreibfehlern jemand wohl noch Lehrer sein mag) die ganze Zeit frage, warum denn so viele Aufgaben verschickt werden, wenn die Schüler doch Bücher haben. Klar, wenn die Bücher in der Schule liegen, müssen die irgendwie zurück. Am Gymnasium (wo Dein Vater arbeitet) dürfte es aber möglich gewesen sein, die Bücher am letzten Schultag mitzunehmen.

    Wenn man dann digital kundtut, welche Aufgaben zu bearbeiten sind, zusätzlich möglicherweise digital noch Tipps + Hilfestellung gibt, die Schüler die Aufgaben dann im HEFT lösen und mit dem Handy abfotografieren - dann braucht man lediglich Buch, Heft, Stift und Handy. Kein Drucker, kein Computer. Oder gibt es jetzt so viele Bundesländer, wo man keine Bücher mehr hat?

    Waaaaaaas, ich hab extra nichts über "Paragraphe" fabuliert um die kritische Menge an Rechtschreibfehlern zu drücken und bin trotzdem enttarnt?! Verflixt! :rauchen:

    ________________________


    Klar gibt es Bücher die z.B. an der Schule meines Vaters bereits in der Woche vor den Schulschließungen aus den Schließfächern mitzunehmen waren bzw. im worst case nach telefonischer Anmeldung bei ihm bzw. dem Hausmeister auch jetzt noch natürlich abgeholt werden können. Wie Lehrkräfte ihren individuellen Unterricht gestalten ist aber ja nicht nur aktuell sehr unterschiedlich und nicht alle sehen das so pragmatisch wie du Goeba oder auch mein Vater. :)

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Hallo liebe Kollegen!

    Ich hab da mal eine Frage, unzwar, gilt für Schüler eine Anwesenheitspflicht wenn ich meinen Schüler ein Angebot gebe und die dies ignorieren?

    Gibt es Paragraphe die dies bestätigen oder im Gegenteil? Hab nämlich ein paar Schüler, die nicht wirklich Interesse haben.


    Liebe Grüße

    Ditrich

    1. Gerade bei sozial schwachen Familien ohne entsprechende Hardware (Tablets, PCs) oder auch in ländlichen Regionen mit nach wie vor mangelnder Ausbaustufe für Internet, ist es eigentlich völlig illusorisch anzunehmen, dass die meisten Schüler verpflichtend am Onlineunterricht zu bestimmten Tageszeiten teilnehmen können.


    2. Manche Schülergruppen (z.B.: Grund- und Förderschüler) profitieren nicht unbedingt ausreichend vom Onlineunterricht. Die direkte Zuwendung/ der Unterricht vor Ort kann nun einmal nicht einfach durch "blended learing"/Onlineunterricht ausgeglichen werden.

    Allein die Aumerksamkeitsspanne solcher Schülergruppen macht ein längeres Unterfangen "Online zu lernen" mit langen Zeiten vor dem Bildschirm nahezu unmöglich.


    3. Man muss einfach aus vielen Gründen aus der Not eine Tugend machen und Aufgabenpakete per Post wöchentlich oder in größeren Abständen versenden. Dann bleibt noch zu hoffen, dass die Erziehungsberechtigten überhaupt mitwirken bei der Betreuung und Bearbeitung von Arbeitsblättern.


    4. Gerade Fremdsprachenunterricht (Wortschatzeinführungen) für schwächere Lerngruppen oder junge Lernende (die viele Wiederholungen, das Sprachbad, taktil-kinästhetische Unterstützung brauchen) ist nicht so ohne weiteres machbar online.


    Ich sehe das Onlinelernen/eine Anwesenheitspflicht sehr kritisch für alle Lernenden, die nicht überaus selbständig grundsätzlich arbeiten, eine normale Aufmerksamkeitsspanne aufweisen und Unterstützung durch das häusliche Umfeld erhalten (also eher Realschüler, Gymnasiasten und ältere Berufsschüler).


    Zur Anwesenheit online kann man sicherlich generell niemanden zwingen im Moment.

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